Poás: Glühende Tephra deckte Kraterboden ein

Starke nächtliche Eruption deckte Kraterboden des Poás mit glühender Tephra ein

Heute Nacht eruptierte der costa-ricanische Vulkan Poás explosiv und deckte den Kraterboden mit glühender Tephra ein. Zudem stieg eine Aschewolke gut 1000 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC detektierte eine in östlicher Richtung driftende Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 3700 m aufgestiegen ist. Seit gestern wurden 4 VONA-Meldungen veröffentlicht.

Im Wochenrückblick für den Beobachtungszeitraum 17. bis 24. April 2025 berichtet OVISCORI UNA von einem allgemeinen leichten Rückgang der geophysischen und geochemischen Parameter des Vulkans. Insbesondere wurde ein deutlicher Rückgang des Tremors beobachtet, der sich in den letzten Tagen auf niedrigem Niveau stabilisierte. Dennoch gab es mehrere signifikante Variationen der Tremoramplitude. Sie standen im Zusammenhang mit den starken Eruptionen am 21. und 23. April sowie einer Phase milder Aktivität am Schlot C, die sich am 22. April manifestierte. Gleichzeitig stieg die Zahl der Ereignisse langer Periode leicht an. Tiefe vulkanotektonische Erdbeben wurden an beiden Eruptionstagen aufgezeichnet.

Die Eruptionen am 21. und 23. April waren die stärksten seit 2023. Vor der ersten Eruption wurde eine plötzliche Abnahme des Tremors, gefolgt von harmonischem Tremor und kleinen Explosionen am Schlot C, beobachtet. Vor der zweiten Explosion begann der Tremor einige Stunden vorher zu steigen. Die seismo-akustische Aktivität bleibt konstant und spiegelt die anhaltende Eruptionstätigkeit wider.

Geodätische Messungen zeigen seit Dezember 2024 eine Hebung und Dehnung des Kraterbereichs. Insgesamt hob sich der Boden nördlich des Kraters um 3–4 cm, ähnlich wie 2017. In den letzten Tagen wurde jedoch eine Verringerung der Hebung festgestellt.

Die Schwefeldioxid-Emissionen lagen diese Woche bei 290 Tonnen am Tag, wobei mobile Messungen deutlich höhere Werte (2000–10.000 t/Tag) ergaben. Der Satellit SENTINEL registrierte am 21. April vor der Eruption eine starke Schwefeldioxid-Emission von über 1000 Tonnen.

Die ausgeworfene Asche enthält derzeit einen höheren Anteil an frischem magmatischem Material als vor der Osterwoche. Ballistische Blöcke wurden außerhalb des Kraters beobachtet, deren Temperatur aber noch gering ist. Nachts war zudem Glühen durch Schwefelverbrennung sichtbar.

Ecuador: Starkes Erdbeben Mw 6,3 verursachte Schäden

Datum: 25.04.2025 | Zeit: 11:44:53 UTC | Koordinaten: 1.060 ; -79.535 | Tiefe: 30 km | Mw 6,3

Erdbeben Mw 6,3 erschütterte Küste von Ecuador – Schäden und Verletzte in Küstenstadt

Die ecuadorianische Küstenregion wurde gestern Vormittag von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,3 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in 30 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 17 km nordöstlich von Esmeraldas verortet. In der Stadt leben gut 165.000 Menschen, die von dem Beben gut durchgerüttelt wurden. Es entstanden moderate infrastrukturelle Schäden, die von Rissen bis hin zu kollabierten Wänden reichten. Gut 70 Gebäude wurden stark beschädigt, darunter eine Sporthalle, deren Dach einstürzte. Mehr als 20 Personen erlitten Verletzungen. Über Todesopfer liegen keine Berichte vor. Darüber hinaus kam es zu großräumigen Stromausfällen, dem Ausfall von Mobilfunknetzen und Verkehrsbeeinträchtigungen.

Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, allerdings nicht aus dem direkten Umkreis des Epizentrums. Demnach war der Erdstoß noch in 150 Kilometern Entfernung zum Epizentrum sehr stark zu spüren gewesen und versetzte Mensch und Tier in Unruhe.

Tektonik des Erdbebengebiets

Das tektonische Umfeld der ecuadorianischen Küsten wird durch die Kollision der ozeanischen Nazca-Platte mit jener des südamerikanischen Kontinents geprägt, wobei die Nazca-Platte am Carnegie-Ridge unter die Südamerikanische Platte abtaucht und mit einer Geschwindigkeit von fast 60 mm pro Jahr subduziert wird. Darüber hinaus verlaufen im Erdbebengebiet lokale Störungszonen, die zum Teil als Transformstörungen angelegt sind. Das Beben könnte aufgrund seiner Tiefe des Erdbebenherds direkt mit der Subduktion vor der Küste im Zusammenhang stehen oder auch von einer der lokalen Störungszonen verursacht worden sein.

In Ecuador gibt es aktuell 2 aktive Vulkane, die in den letzten Tagen für Schlagzeilen sorgten. Dabei handelt es sich um die Andenvulkane Sangay und Reventador. Beide Vulkane sind überwiegend explosiv tätig und ihr eruptives Verhalten könnte von dem Erdbeben beeinflusst werden. Unmittelbar erfolgten aber keine größeren Eruptionen, die von dem Erdbeben getriggert worden sein könnten. Generell können sich Erdbeben mit Magnituden ab 6 bis auf 1000 Kilometer entfernte Feuerberge auswirken und das über einen Zeitraum von mindestens 1 Jahr.

Lewotobi Laki-Laki eruptiert Vulkanasche auf 5600 m Höhe

Hoch aufsteigende Aschewolke und Tremor am Lewotobi Laki-Laki auf Flores detektiert

In Indonesien ist der Lewotobi Laki-Laki explosiv ausgebrochen und förderte eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 5600 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist, was gut 4000 m Höhe über dem Krater entspricht. Das geht aus einer VSI-Meldung hervor. Die Asche driftete leicht in Richtung Südosten. Zudem gab es wenige Stunden später eine zweite Explosion, bei der die Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe über dem Meeresspiegel aufstieg.

Die erste Eruption ereignete sich heute Morgen bei schönstem Sonnenschein um 11:49 Uhr WITA. Ausbruchszeugen beschrieben die Aschesäule als grau und sehr intensiv, was auf einen hohen Ascheanteil hindeutet. Der Ausbruch wurde auf einem Seismogramm mit einer maximalen Amplitude von 47,36 mm und einer vorübergehenden Dauer von 1 Minute 13 Sekunden aufgezeichnet.

Gestern wurden am Lewotobi Laki-Laki 4 explosive Eruptionen registriert, bei denen die Asche bis zu 1000 m über den Krater aufgestiegen war. Darüber hinaus gab es 44 starke Entgasungen sowie eine leichte Zunahme der vulkanisch bedingten Seismizität: Es wurden 9 vulkanotektonische Beben, 3 Niederfrequenzerschütterungen und 5 Tremorphasen detektiert. Diese Daten deuten darauf hin, dass mit weiteren Eruptionen zu rechnen ist. Hinweise auf einen Ausbruch mit potenziell katastrophalen Auswirkungen gibt es derzeit nicht. Dennoch können solche Ausbrüche an aktiven Vulkanen spontan auftreten, so dass man Besteigungsverbote und Evakuierungsanordnungen von offiziellen Stellen Folge leisten sollte.

Im Falle des Lewotobi Laki-Laki gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 6 Kilometern um den Gipfel. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Der Lewotobi Laki-laki bildet einen 1584 m hohen Gipfel eines komplexen Doppelvulkans auf Flores, dessen Gegenstück der 1703 m hohe Lewotobi Perempuan ist. Laki-Laki und Perempuan heißen Mann und Frau und in diesem Zusammenhang ist es interessant, dass der weibliche Gipfel höher ist als der männliche.