Island: Neue Eruption am 01.04.2025 (Kein Aprilscherz)

Eruption Nr. 8 begann heute bei Sundhnúkur auf Island – Lava fließt Richtung Grindavik

Heute Morgen begann um 09:47 Uhr Ortszeit (11:47 Uhr MESZ) der erwartete Vulkanausbruch auf Island. Wieder öffnete sich eine Spalte im Gebiet der Sundhnúkur-Kraterreiche, aber diesmal deutlich weiter südlich, als es bei den letzten Eruptionen der Fall gewesen war. Die Spalte durchschneidet den Schutzwall vor Grindavik und Lava fließt nun auf den Ort zu.

Anders als bei den letzten Eruptionen in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 kündigte sich die Eruption mit einem sehr starken Schwarmbeben an. Allerdings wurde es mir bei IMO am frühen Morgen noch nicht angezeigt, offenbar wurde die Shakemap erst nach Dienstbeginn aktualisiert. Bei MBL gab es aber bereits einen Artikel, in dem es hieß, dass eine unterirdische Gangintrusion begonnen hat. Nachdem ich die Erdbebenmeldungen bei IMO kontrolliert hatte und keine ungewöhnliche Aktivität sah, hielt ich es für einen Aprilscherz. So kann einen das Datum foppen!

Doch zurück zu Eruption selbst, von der noch nicht viele Daten vorliegen. Auf der Livecam sieht man aber, dass sich südlich der vulkanischen Erhebung von Hagafell eine Eruptionsspalte geöffnet hat, deren Länge mit 500 m angegeben wurde. Die Lavafontänen sind aber noch nicht so stark, wie es bei den bereits erwähnten Vorläufereruptionen war. Da der Eruptionsbeginn nun gut eine Stunde her ist, könnte die Initialphase aber noch nicht abgeschlossen sein und sich der Ausbruch verstärken. Es ist auch gut möglich, dass sich weitere Spalten öffnen werden.

Grindavik wurde direkt heute Morgen mit Beginn der seismischen Krise Evakuiert, wobei sich 8 Personen weigerten den Ort zu verlassen. Während ich diese Zeilen schreibe, wird bekannt, dass sich die Spalte bis fast zu einem Gewächshaus hin geöffnet hat, dass nahe Grindavik liegt. Die Hauptspalte erweitert sich in Richtung Norden und damit weg von der Stadt. Svartsengi ist moment nicht direkt gefährdet. Die Lava breitet sich überwiegend in Richtung Thorbjörn aus.

Der Vulkanologe Þor­vald­ur Þórðar­son vergleicht die Ausbruch mit jenem vom Januar 2024, der vergleichsweise schwach war aber sich auch nahe Grindavik abspielte und sogar einige Häuser abfackelte.

IMO schreibt, dass der magmatische Gang eine Länge von gut 11 Kilometern hat und es der längste Gang seit der Gangbildung vom November 2023 ist. Es könnte sich tatsächlich noch eine längere Spalte öffnen. Wenn man die starke Seismizität berücksichtigt, könnte es sein, dass wir eine neue Intrusion erleben, die nicht nur aus dem bereits akkumulierten Magma gespeist wird, sondern auch von Schmelze, die aus größerer Tiefe direkt aufsteigt.

Kanalon eruptiert Vulkanasche 1500 m hoch

Kanlaon steigerte Eruptionshöhe und Frequenz – Asche bis zu 1500 m über Kraterhöhe

Auf der philippinischen Insel Negros steigerte der Vulkan Kanlaon seine Aktivität und stößt häufig Vulkanasche aus. Wie die Vulkanbeobachter des zuständigen Observatoriums von PHILVOLCS meldeten, steigen frequent Asche-Dampf-Wolken auf, die bis auf 1500 m Höhe über den Krater aufsteigen. Die Aschewolken werden zwar nicht von Satelliten detektiert, dennoch wurden beim VAAC Tokio seit gestern 6 VONA-Warnungen ausgegeben. Demnach erreichten die Aschewolken eine Höhe von bis zu 3000 m und drifteten nach Westen. In diesem Jahr wurden bereits 97 VONA-Warnungen zum Kanlaon veröffentlicht.

Die Zunahme der Ascheeruptionen geht auch mit einer Steigerung der Seismizität einher, denn gestern wurden 23 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Bei einem der seismischen Signale handelte es sich um vulkanischen Tremor, der sieben Minuten lang anhielt. Die ersten Erdbeben manifestierten sich nordwestlich des Gipfels. Dieser wird durch anhaltende Magmeninflation weiter angehoben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich gestern auf 2758 Tonnen.

Der Alarmstatus steht auf „3“ und es gilt ein Besteigungsverbot des Kanlaon. Um seinen Krater wurde eine Sperrzone mit einem Radius von 6 Kilometern etabliert und mehrere Ortschaften innerhalb des Sperrgebiets wurden bereits im letzten Jahr evakuiert. Wer nicht bei Freunden und Verwandten unterkam, musste in Evakuierungszentren.

Die Vulkanologen warnen davor, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Im Extremfall könnten diese auch Gebiete außerhalb der Sperrzone erreichen. Daher sollte man Niederungen und Schluchten in Vulkannähe besonders meiden. Besonders während der Regenzeit besteht die Gefahr, dass der Regen abgelagerte Vulkanasche auf den Hängen mobilisiert und in Schlammlawinen verwandelt, die in der Fachsprache Lahare heißen. Auch diese folgen in der Regel Niederungen und Flussläufen und stellen eine ernste Vulkangefahr dar.

Der Kanlaon ist einer von 5 Vulkanen der Philippinen, die aktuell unter besonderer Beobachtung stehen. Für 2 von ihnen gibt es tägliche Updates. Hierbei handelt es sich um Mayon und Taal. Am Taal kann es jederzeit zu phreatischen Explosionen kommen und der Mayon könnte wieder verstärkt an seinem Lavadom bauen.