Schwaches Erdbeben südöstlich des Laacher-See-Vulkans in der Eifel detektiert
Datum: 25.08.2025 | Zeit: 17:02:39 UTC | Koordinaten: 50.376 ; 7.365 | Tiefe: 10 km | Mb 0,8
Gestern Abend manifestierte sich nahe des Laacher-See-Vulkans ein sehr schwaches Erdbeben der Magnitude 0,8. Die Seismometer sprachen um 17:02:39 Uhr UTC (MESZ +2 Stunden) an, als sich in einer Tiefe von ca. 10 Kilometern eine Erschütterung ereignete. Die Tiefe des Hypozentrums wurde fixiert und konnte nicht genau bestimmt werden. Das Epizentrum wurde vom EMSC 10 km südwestlich von Neuwied lokalisiert. Tatsächlich lag es zwischen den Orten Kruft und Plaidt, in nur 6,5 Kilometern Entfernung zum bekannten Maar, das ja eigentlich eine Caldera ist.

Das Beben ereignete sich am Rand des Korretsbergs, einem jener Schlackenkegel, die zum Vulkanfeld der Osteifel gehören. Nur wenige Meter nördlich des Epizentrums befindet sich ein Tagebau, in dem Basalt abgebaut wird. Zunächst dachte ich, dass das Beben durch eine Sprengung verursacht worden sein könnte, doch die Uhrzeit spricht dagegen. Somit steht das Beben möglicherweise mit Spannungsabbau an einer tektonischen Störung in Zusammenhang. Möglicherweise kam es auch zu Fluidbewegungen, die mit dem Magmaspeicher unter dem Laacher See im Zusammenhang stehen, doch das ist spekulativ.
Fest steht, dass es in dem Areal immer wieder zu schwachen Erschütterungen kommt, die allerdings nicht auf einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch hinweisen. Die seismische Aktivität in der Vulkaneifel könnte man als Anzeichen dafür interpretieren, dass der Vulkanismus in der Region nur ruht und noch nicht endgültig erloschen ist. Möglicherweise akkumuliert sich in größerer Tiefe Magma, das eines Tages weiter aufsteigen wird. Ob und wann das passieren wird, ist ungewiss.
Der Laacher-See-Vulkan brach zuletzt vor 12.900 Jahren aus und generierte hoch aufsteigende Aschewolken und pyroklastische Ströme, die das Umland verwüsteten. Die pyroklastischen Ablagerungen verstopften sogar den Rhein und stauten diesen auf, bis der natürliche Schüttdamm aus Tephra und Baumstämmen brach, woraufhin eine zerstörerische Flutwelle durch das Rheintal raste.