Seismische Aktivität auf Teneriffa bleibt erhöht – Guayota-Bericht bestätigt Druckaufbau unter dem Teide
Die Erdbebentätigkeit auf Teneriffa bewegte sich auch in den letzten 3 Tagen auf erhöhtem Niveau. Der Erdbebenschwarm auf dem Nordost-Kamm oberhalb des Orotava-Tals setzt sich fort und das ING registrierte 10 Mikrobeben in diesem Bereich, der nordöstlich der Caldera Las Canadas liegt. Darüber hinaus gab es Beben innerhalb der Caldera und weiter 2 unter der Südflanke des Teide. Die Hypozentren der jüngsten Beben konzentrieren sich auf Tiefen zwischen 3 und 10 Kilometern. Die stärkste Erschütterung der aktuellen Sequenz erreichte in der letzten Woche eine Magnitude von 1,8.

Auf Wochensicht gab es im Bereich von Teneriffa 108 Beben, von denen sich aber nicht alle direkt unter der Insel ereigneten, sondern einige auch unter der Meerenge zwischen Teneriffa und Gran Canaria ausgemacht wurden.
Parallel zur Seismizität zeigt auch das geochemische Monitoring interessante Signale. INVOLCAN meldet, dass die diffusen CO₂-Emissionen auf Teneriffa derzeit beim 3,3-Fachen des Normalwerts liegen. Dies deutet auf einen anhaltenden Druckaufbau im Hydrothermalsystem des Vulkans hin, der bereits 2016 immer begann und mittelfristig als normal gilt.
Trotz der Seismizität und den anhaltenden Kohlendioxid-Emissionen gibt es laut INVOLCAN derzeit keine prä-eruptiven Parameter, die auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch hindeuten. Die vulkanische Ampel für Teneriffa steht weiterhin auf Grün, sodass Bewohner und Besucher ihren Alltag normal fortsetzen können.
Insgesamt bestätigen die aktuellen Daten, dass das vulkanische System Teneriffas weiterhin aktiv ist, jedoch ohne akute Gefährdung für die Bevölkerung. Geoforscher raten dennoch, die Entwicklung aufmerksam zu verfolgen.
Laut dem wöchentlichen Guayota-Bericht, den das Instituto Volcanológico de Canarias gestern veröffentlicht hat, registrierte das kanarische seismische Netzwerk in der Woche vom 19. bis 26. September insgesamt 123 leichte Erdbeben, die sich über mehrere Inseln des kanarischen Archipels verteilten. Die stärkste Erschütterung ereignete sich am Donnerstag östlich von Gran Canaria mit einer Magnitude von 2,4 und einem Hypozentrum in 15 km Tiefe.
Die Situation auf LA Palma ist unverändert: Auch hier gab es einige Erschütterungen bei einem weiterhin erhöhten Gasausstoß. Die Vulkanwarnampel steht auf „Gelb“.