Saragossa: Starke Unwetter verursachten Überflutungen

Saragossa versinkt im Regen: starke Überschwemmungen nach heftigen Unwettern

In weiten Teilen der spanischen Provinz Saragossa und der gleichnamigen Stadt kam es am Sonntagabend nach lange anhaltenden Unwettern mit Starkregen zu schweren Überschwemmungen. Betroffen waren zahlreiche Gemeinden wie Cuarte de Huerva, Cadrete, La Puebla de Alfindén und La Muela. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse, Keller und Garagen liefen voll Wasser, und Fahrzeuge standen bis zu den Fenstern im Wasser. Besonders hart getroffen wurde der Stadtteil Valdespartera, in dem binnen weniger Stunden über 74 Liter Regen pro Quadratmeter niedergingen.

Die Feuerwehr von Saragossa registrierte mehr als 100 Einsätze allein in der Stadt, in den Notrufzentralen gingen fast 1700 Hilferufe ein. In María de Huerva mussten rund 200 Menschen evakuiert werden, teils wegen Überflutungen, teils aufgrund eines Gaslecks. In Cuarte de Huerva verbrachten etwa 50 Anwohner die Nacht im Rathaus, da ihre Häuser nicht mehr bewohnbar waren. Auch ein Bus mit circa 30 Personen kam nahe der Ciudad Deportiva in Saragossa nicht mehr weiter. Der Straßenbahnverkehr wurde teilweise eingestellt und mehrere Landstraßen waren temporär gesperrt. Auch die Stromversorgung war in einigen Gebieten unterbrochen.

Videos und Fotos zeigen, wie sich die Straßen in reißende Flüsse verwandelten und nicht nur Unrat und Müllcontainer mit sich rissen, sondern auch Autos. Als das Wasser heute zurückwich, blieb brauner Schlamm zurück.

Meteorologen führen das extreme Wetter auf eine DANA – eine Depresión Aislada en Niveles Altos – zurück. Dabei handelt es sich um eine isolierte Tiefdruckzone in höheren Luftschichten, die sich nur langsam bewegt und über Stunden oder sogar Tage hinweg heftigen Regen auf ein Gebiet bringt. Die DANA sorgt dafür, dass lokal extreme Regenmengen fallen, die Boden und Kanalisation nicht aufnehmen können. In Saragossa und Umgebung ist dieser Effekt durch die vielen Barrancos (Trockenflüsse), die bei Starkregen schnell über die Ufer treten, besonders gefährlich.

Die Überschwemmungen in Saragossa hängen eng mit der Topografie der Region und dem lokalen Flusssystem zusammen. Die Stadt liegt auf der flachen Ebene des Ebrobeckens, wodurch Regenwasser nur langsam abfließt. Zwar trat der Ebro selbst derzeit nicht über die Ufer, doch kleinere Nebenflüsse wie die Huerva und die lokalen Barrancos, darunter der berüchtigte „Barranco de la Muerte“, führten durch die extremen Regenmengen zu schnellen Überflutungen. Die Kombination aus heftigen Niederschlägen, flacher Landschaft und konzentrierten Wasserläufen erklärt, warum Straßen, Keller und Wohngebiete in kurzer Zeit unter Wasser standen und die Stadt vor große Herausforderungen stellte.

Meteorologen und Behörden beobachten die Lage weiterhin genau. Die Unwetterfront zieht nach Osten, Richtung Valencia und Katalonien, und es besteht die Gefahr, dass weitere Gebiete von Überflutungen betroffen werden. In Valencia werden bis zu 200 Liter Niederschlag erwartet. In der flachen Küstenebene besteht eine besonders hohe Überflutungsgefahr.

Der Vorfall erinnert stark an die katastrophalen Überschwemmungen im Oktober 2024, als eine ähnliche DANA in der Region Valencia wütete. Damals kamen über 200 Menschen ums Leben, tausende verloren ihr Zuhause, und ganze Stadtteile standen unter Wasser. Experten warnen, dass solche Wetterlagen durch den Klimawandel in Zukunft häufiger und intensiver auftreten könnten. Die aktuelle Situation in Saragossa zeigt erneut, wie anfällig städtische und ländliche Gebiete in Spanien für extreme Niederschläge und Sturzfluten sind.

Reventador: Vulkanasche in 5500 m Höhe

Reventador eruptiert stärker – Vulkanasche in 5500 m Höhe detektiert

In Ecuador kam es zu einem stärkeren Ausbruch des entlegenen Vulkans Reventador. Laut einer VONA-Meldung stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel auf und driftete vornehmlich in Richtung Nordwesten. Vom VAAC Washington wurde eine VONA-Warnung für den Flugverkehr ausgegeben. Da der Reventador 3562 m hoch ist, stieg die Aschewolke auf fast 2000 m über Kraterhöhe. Das IGPN belässt die Warnstufe auf „Orange“.

Die Explosion erfolgte gegen 6:40 Uhr UTC. Auf Livecamaufnahmen ist zu sehen, dass es neben dieser vergleichsweise starken Eruption auch zu mehreren kleineren Ausbrüchen kam. Die Explosionen erzeugen nicht nur Aschewolken, sondern fördern auch rotglühende Tephra, die auf die Vulkanflanken niederprasselt und dort Schuttlawinen auslöst. Außerdem entspringt dem Krater ein kurzer Lavastrom, der auf der oberen Vulkanflanke unterwegs ist. Von der Lavafront gehen ebenfalls Schuttlawinen ab. Die glühende Lava erzeugt Wärmeanomalien, die von den Sentinel-Satelliten registriert werden. MIROVA gibt eine Leistung von 213 MW an, was einer der höchsten Werte auf Jahressicht darstellt. Dieser Wert wurde kurz nach der eingangs beschriebenen Explosion gemessen.

Der Reventador ist daueraktiv und erzeugte in den letzten Tagen ca. 50 kleinere Explosionen am Tag. Sein Gipfel hängt häufig in den Wolken, so dass es nicht immer visuelle Beobachtungen gibt. Zwischen Oktober und November und März bis Mai regnet es besonders viel, dann drohen Lahare.

Der Reventador liegt am östlichen Rand der Andenkette, dort, wo die Berge in das Amazonasbecken übergehen. Er befindet sich in der Provinz Napo, etwa 90 Kilometer östlich der Hauptstadt Quito. Weiter entfernt liegt der Sangay, der ebenfalls aktiv ist. Hier meldete das VAAC Vulkanasche in 6000 m Höhe. Da der Sangay wesentlich höher als der Reventador ist, sind die Aschewolken dort kleiner.

Indonesien: Mehrere mittelstarke Erdbeben verursachten Schäden

Mehrere Erdbeben erschüttern Indonesien – Schäden in Lampung und Ost-Java

In Indonesien haben mehrere Erdbeben innerhalb weniger Tage verschiedene Regionen erschüttert und teilweise Schäden angerichtet. In den sozialen Medien geteilte Bilder zeigen eingestürzte Wände und umgekipptes Mobiliar. Laut Berichten der Katastrophenschutzbehörde wurden Hunderte Menschen evakuiert, Todesopfer gab es aber keine.

Das stärkste Beben manifestierte sich am 25. September in der Balisee, vor der Küste von Ostjava. Laut VSI hatte es eine Magnitude von 5,7 und wirkte sich auf die Regionen Banyuwangi, Situbondo und die Insel Bali aus. Das EMSC ermittelte eine Magnitude von 5,2 und einen Erdbebenherd in 10 Kilometern Tiefe. Der Ijen-Vulkankomplex liegt in relativer Nähe des Bebengeschehens.

Rund 550 Menschen waren betroffen, Verletzte oder Todesopfer wurden nicht gemeldet. Zahlreiche Bewohner brachten sich vorsorglich bei Verwandten in Sicherheit.

Ein Team der Nationalen Katastrophenschutzbehörde (BNPB) unter der Leitung von Agus Riyanto traf am Samstag in Situbondo ein und stimmte die Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen mit den lokalen Behörden ab. Inzwischen gilt die Lage als stabil. Gesundheitsdienste sind rund um die Uhr verfügbar, und öffentliche Küchen bleiben noch drei Tage lang geöffnet.

Nach einer Schnellbewertung wurden 137 Häuser beschädigt, davon 56 schwer. Die Provinzregierung von Ost-Java unterstützt den Wiederaufbau mit Baumaterialien. Außerdem verteilte die BNPB Nothilfegüter, darunter 50 Familienzelte, Lebensmittelpakete, Decken und Matratzen.

Am Freitag, dem 26. September, traf ein Beben der Magnitude 4,5 den Regierungsbezirk Tanggamus in der Provinz Lampung. Das Epizentrum lag nur fünf Kilometer tief und 19 Kilometer nordwestlich von Tanggamus. Besonders stark waren die Erschütterungen in den Distrikten Semaka und Wonosobo zu spüren. Laut Behördenangaben sind mindestens 14 Familien betroffen, ein Haus wurde schwer beschädigt, 13 weitere erlitten leichte Schäden. Die regionale Katastrophenschutzbehörde (BPBD) führt derzeit Lagebewertungen durch und koordiniert Hilfsmaßnahmen.

Die Behörden rufen die Bevölkerung angesichts möglicher Wetterextreme und weiterer Erdbeben zur Wachsamkeit auf. Notfallpakete sollten griffbereit sein, und aktuelle Informationen vertrauenswürdiger Behörden regelmäßig verfolgt werden.

Poás: Anstieg der Seismizität Ende September

Steigende Erdbebenaktivität am Poás – Spiegel des Kratersees fällt

Der Vulkan Poás in Costa Rica zeigt auch Ende September Anzeichen seismischer Unruhe. Am Sonntag registrierten die Seismographen fast ein Dutzend vulkanotektonische Erdbeben, die auf Gesteinsbruch im Inneren des Vulkans hindeuten.

Der Detektor am westlichen Kraterrand maß in den vergangenen 24 Stunden Schwefeldioxid-Konzentrationen zwischen 0,3 und 22 ppm. Das Verhältnis von CO₂ zu SO₂ schwankte zwischen 0,5 und 1,5, was auf eine weiterhin aktive Gaszufuhr aus der Tiefe hinweist. Auch die Sentinel-Satelliten bestätigten am 27. September eine Emission von rund 280 Tonnen Schwefeldioxid. Aufgrund dichter Bewölkung gab es gestern nur sporadische Blicke auf den Krater.

Laut dem aktuellen OVISCORI-UNA-Wochenbericht bleibt die Warnstufe auf „Gelb“. Seit dem 9. September wurden keine Eruptionen mehr beobachtet, dennoch verzeichnete das seismische Netzwerk eine Zunahme langperiodischer Beben. Auch unter der Nordflanke des Von-Frantzius-Kegels wurde ein vulkanotektonisches Beben lokalisiert. Die Hintergrundamplitude des Tremors blieb stabil, akustische Signale traten kaum auf.

Geodätische Messungen zeigen aktuell keine nennenswerte Deformation des Vulkangebäudes. Die MultiGAS-Daten weisen mit einem SO₂/CO₂-Verhältnis von durchschnittlich 1,7 ± 0,4 leicht erhöhte Werte im Vergleich zur Vorwoche auf. Das H₂S/SO₂-Verhältnis blieb mit < 0,1 sehr niedrig. Die ExpoGAS-Station an der Besucheraussichtsplattform registrierte maximal 3,9 ppm Schwefeldioxid, während DOAS-Messungen einen SO₂-Fluss von 272 Tonnen pro Tag ergaben. Diese Werte ähneln jenen der Vorwoche.

Besonders auffällig bleibt die Entwicklung des Kratersees: Der Wasserspiegel sank weiter ab und könnte sich bei anhaltendem Trend bald in zwei separate Becken teilen. Die Wassertemperatur liegt derzeit über 70 °C, die der schwefelhaltigen Fumarolen sogar über 210 °C, was als Hinweis darauf interpretiert wird, dass das hydrothermale System des Poás weiterhin große Mengen an Energie transportiert.

Der fallende Wasserpegel des Kratersees noch vor Ende der Regenzeit ist nicht nur ein Anzeichen für eine hohe Wärmestrahlung, sondern könnte auch infolge von Druckentlastung bedingen, dass es wieder zu stärkeren Ascheemissionen bis hin zu Explosionen kommt, insbesondere wenn Magma aufsteigt, wie es die aktuellen vulkanotektonischen Erdbeben vermuten lassen.

USA: Waldbrand im Wenatchee Valley

Lower-Sugarloaf-Waldbrand breitete sich weiter aus – neue Evakuierungen im Wenatchee Valley

Das Lower-Sugarloaf-Feuer im US-Bundesstaat Washington hat sich seit Donnerstag dramatisch ausgeweitet und bedroht nun weite Teile des Wenatchee Valley, das für die indigene Bevölkerung von wichtiger kultureller Bedeutung ist. Starke Winde ließen den Waldbrand, der am 31. August infolge eines Blitzschlags entstand, um mehr als 1.460 Hektar anwachsen und entfachten einen neuen Brandherd im Okanogan-Wenatchee National Forest. Insgesamt hat das Feuer inzwischen eine Fläche von schätzungsweise 14.040 Hektar erreicht.

Eine kräftige Windfront trieb die Flammen am Donnerstag aggressiv nach Osten und Südosten. Besonders der Swakane Canyon wurde hart getroffen: Ein punktueller Brand breitete sich dort rasch aus, sodass für mehrere Bezirke entlang von Schluchten umgehende Evakuierungen angeordnet wurden. Den Flüchtenden blieb nicht einmal Zeit zum Packen. Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, für Notfälle gut gewappnet zu sein, insbesondere, wenn ungewöhnliche Umstände eintreten.

Die Winde ließen auch neue Brandspots entstehen, die bestehende Brandschneisen überwanden. Die Flammenfront kam gefährlich nahe an den U.S. Highway 97A, der bislang jedoch offenbleiben konnte. Über 1.500 Feuerwehrleute, unterstützt von 75 Löschfahrzeugen, 28 Wasserwagen, acht Planierraupen und 14 Hubschraubern, kämpfen gegen die Flammen und schützten gefährdete Gebäude.

Die Region liegt am Osthang der Kaskadenkette, unweit von Seattle und dem Mount Rainier, und ist geprägt von tief eingeschnittenen Tälern, schmalen Canyons und bewaldeten Hängen. Die Landschaft steigt steil von den Obstplantagen des Wenatchee Valley hinauf zu trockenen, mit Kiefern bestandenen Hängen. In diesem Jahr herrscht in Zentral-Washington zudem eine ausgeprägte Dürre, die die Böden ausgetrocknet und die Brandgefahr erhöht hat.

Das Wenatchee Valley ist seit Jahrtausenden ein bedeutender Ort für die indigene Bevölkerung. Die Wenatchi nutzten das Tal traditionell für den Lachsfang am Columbia und Wenatchee River, für Jagd- und Sammelaktivitäten und für spirituelle Zeremonien. Noch heute pflegt die indigene Community eine enge kulturelle und spirituelle Verbindung zu dieser Landschaft. Brände wie das aktuelle Feuer bedrohen daher nicht nur Städte, sondern auch Orte mit historischer und kultureller Bedeutung.