Kilauea: 34. Vulkanausbruch in Folge

Neue eruptive Episode am Halemaʻumaʻu-Krater – Episode 34 beginnt am Kilauea mit spektakulären Lavafontänen

Der Kīlauea auf Hawaii ist erneut aktiv: Am 1. Oktober um 0:53 Uhr Ortszeit (12:53 Uhr MESZ) begann im Halemaʻumaʻu-Krater die 34. Episode des anhaltenden Ausbruchs, der kurz vor Weihnachten letzten Jahres begann. Zwei Stunden nach Eruptionsbeginn schießen aus den beiden Schloten am südwestlichen Kraterrand Lavafontänen, die diesmal wieder fast senkrecht aufsteigen und nicht so schräg schießen, wie es bei den letzten Eruptionen der Fall gewesen ist. Sie erreichen eine geschätzte Höhe von gut 150 m.




Bereits in den Tagen zuvor hatte sich die Aktivität durch zahlreiche kleinere Lavaüberläufe und Lavaspattering angekündigt. Seit dem 28. September traten mehr als 120 sogenannte Gaskolbenereignisse auf. Hierbei handelt es sich um kleine, sporadische Spritzfontänen von etwa drei Metern Höhe, die oft kurze Lavaüberläufe auslösten. Diese Gaskolben wurden zunehmend häufiger und rhythmischer, bis sie in der Nacht zum 30. September schließlich den Weg für eine stärkere Eruption bereiteten.

Der Übergang von Vorzeichen zur eigentlichen eruptiven Episode erfolgte am 30. September um 23:43 Uhr, als erstmals zehn Meter hohe Lavafontänen aus dem Nordschlot des Kraters aufstiegen. Nur wenig später, mit Beginn der Deflation am Gipfel um 0:53 Uhr, nahm die Eruption deutlich an Intensität zu – das Signal für den offiziellen Start von Episode 34. Seither erreichen die Fontänen Höhen von bis zu 150 Metern und neigen sich leicht nach Nordosten. Sie speisen Lavaströme, die den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters fluten und langsam ansteigen lassen.

Zum Vergleich: Frühere Episoden hatten Lavafontänen von mehr als 300 Metern Höhe hervorgebracht. Damals stiegen Eruptionswolken bis in 6.000 Meter Höhe auf. Die aktuellen Ausbrüche sind nicht ganz so stark, dennoch spektakulär genug, um selbst nachts Touristen anzulocken. Wer nicht das Glück hat zufällig auf Hawaii zu sein, kann der Ereignis wieder per Liestream verfolgen:

Nach Angaben des US Geological Survey (USGS) weht derzeit mäßiger Wind aus nordöstlicher Richtung. Das bedeutet, dass vulkanische Gase und fein verteiltes Material nach Südwesten abgetrieben werden könnten. Touristen und Anwohner südwestlich des Kraters werden deshalb auf mögliche Luftqualitätsbeeinträchtigungen hingewiesen. Der Flugverkehr ist hingegen nicht betroffen – die Flughäfen Kona und Hilo arbeiten uneingeschränkt.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,0 in der Bali-See

Starkes Erdbeben erschüttert indonesische Bali-See – leichte Schäden in Ost-Java

Datum: 30.09.2025 | Zeit: 16:49:43 UTC | Koordinaten:  -7.212 ; 114.216 | Tiefe: 15 km | Mw 6,0

Gestern Abend manifestierte sich nicht nur auf den Philippinen ein starkes Erdbeben, sondern auch im südlich gelegenen Indonesien, genauer vor der Küste von Ost-Java in der Bali-See: Um 23:49 Uhr Ortszeit registrierte die Agentur für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik (BMKG) ein Beben der Magnitude 6,5 nahe Sumenep vor der kleinen Insel Madura. Das Epizentrum lag rund 50 Kilometer südöstlich von Sumenep in einer Tiefe von elf Kilometern. 

Das EMSC gab die Magnitude des Bebens mit Mb 6,0 an und verortete den Erdbebenherd in 15 Kilometern Tiefe.

Auf der Insel Sepudi stürzten Häuser ein, in vielen Orten Ost-Javas brach Panik aus. Die Erschütterungen waren bis nach Bali und West-Nusa Tenggara zu spüren. Berichte über Todesopfer liegen bisher nicht vor, die Behörden meldeten jedoch mittelschwere Gebäudeschäden. Aus Sicherheitsgründen wurde die Stromversorgung auf Teilen der Insel Sepudi abgeschaltet. Eine zunächst ausgegebene Tsunami-Warnung wurde später aufgehoben, die Behörden riefen die Bevölkerung jedoch zur Vorsicht wegen möglicher Nachbeben auf.

Von diesen gab es zahlreiche, so dass sich auf der Shakemap ein respektabler Nachbebencluster bildete.

Nach Schätzungen spürten rund 178.000 Menschen starke, über eine Million mäßige und mehr als 25 Millionen leichte Erschütterungen. Der USGS stufte die Gefahr von Todesopfern und größeren Schäden als gering ein und gab eine „grüne“ Warnstufe aus.

Interessant ist ein Erdbeben der Magnitude 4,9 mit einer Herdtiefe von 126 Kilometern. Es ereignete sich unter der Südflanke des Vulkans Tambora auf der Insel Sumbawa. Dieser Vulkan verursachte nach einer gewaltigen Eruption im Jahr 1815 im Folgejahr einen globalen Temperaturrückgang, der zu Missernten und Hungersnöten führte.

Indonesien liegt auf dem pazifischen „Feuerring“ und wird regelmäßig von Erdbeben heimgesucht. Viele Gebäude in den betroffenen Regionen sind nicht ausreichend gegen starke Erschütterungen gesichert und gelten daher als besonders gefährdet.

Taal eruptiert nach Erdbeben Vulkanasche 3000 m hoch

Taal-Vulkan nach Erdbeben Mw 6,8 bei Cebu ausgebrochen – Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Der philippinische Taal-Vulkan ist gestern Abend ausgebrochen und erzeugte phreatomagmatische Eruptionen, die Aschewolken bis auf 3000 m Höhe förderten und VONA-Warnungen beim VAAC Tokio auslösten. Glühende Tephra wurde mehrere hundert Meter über Kraterhöhe ausgeworfen. Die Eruptionen begannen gut 4 Stunden nach dem starken Erdbeben im Zentrum der Philippinen bei Cebu. Zwischen Epizentrum und Vulkan liegt eine Distanz von rund 550 Kilometern.




In den Tagen vor der Eruption war der Schwefeldioxid-Ausstoß niedrig und belief sich am Vortag der Eruption auf 563 Tonnen. Ein Indiz, dass möglicherweise das Fördersystem verstopft war. Dafür spricht auch, dass es zwischen dem 26. und 28. September langanhaltende Tremorphasen gegeben hat. Offenbar kam es zu einem starken Druckaufbau im Fördersystem und der Vulkan bereitete sich auf einen Schloträumer vor. Vermutlich waren die Vibrationen des starken Erdbebens dann der Auslöser der phreatomagmatischen Eruptionen, eine wissenschaftlich gesicherte Erkenntnis ist das aber nicht. Früher oder später wäre es auch ohne dieses Erdbeben zur Eruption gekommen.

Ein Bericht der Vulkanologen von PHILVOLCS liegt noch nicht vor. In den sozialen Medien wurden aber Aufnahmen geteilt, anhand derer man die Aktivität beurteilen kann. Diesen Bildern nach zu urteilen bestand keine Gefahr für die Bevölkerung in den Ortschaften am Ufer des Taal-Sees, der einen Großteil der gigantischen Caldera einnimmt. Die phreatomagmatischen Eruptionen manifestierten sich aus dem Kratersee auf Volcano Island, der auch Schauplatz der letzten größeren Eruptionen des Taal war.

Die aktuelle Phase vulkanischer Unruhe am Taal begann sich bereits 2018 aufzubauen, als es Inflation gab und Erdbeben registriert wurden. Im Januar 2020 kam es dann zu einer größeren Eruption, bei der Aschewolken bis zu 16 Kilometer hoch aufstiegen. Im 50 Kilometer entfernten Manila kam es zu Ascheniederschlag. Seitdem hat sich der Taal nicht mehr ganz beruhigt und es kommt immer wieder zu phreatischen und seltener zu phreatomagmatischen Eruptionen. Der Alarmstatus steht noch auf „1“ und es ist verboten, Volcano Island zu betreten.

Ich persönlich hätte eher mit einer Reaktion des Vulkans Kanlaon auf das Erdbeben von gestern gerechnet, da er sich wesentlich näher am Epizentrum befand. Doch dieser Vulkan ist bis jetzt ruhig geblieben.