Azoren: Anhaltende Erdbebenaktivität auf Terceira Mitte Dezember

Spürbare Erdbeben erschüttern Terceira – Anhaltende seismovulkanische Unruhe auf den Azoren

Zwei Erdbeben innerhalb weniger Stunden haben am 14. und 15. Dezember die Azoreninsel Terceira erschüttert und die anhaltende seismovulkanische Unruhe erneut in den Fokus gerückt. Nach Angaben des Azores Seismic and Volcanic Information and Surveillance Center (CIVISA) stehen die Ereignisse im Zusammenhang mit der seit Juni 2022 andauernden Krise auf der Insel, in deren Zuge die Vulkansysteme im Westen von Terceira aufheizen.



Terceira

Das stärkere der beiden Beben ereignete sich heute Mittag um 12:25 Uhr Ortszeit. Es erreichte eine Magnitude von 2,9 und hatte sein Epizentrum rund vier Kilometer südwestlich von Altares im Nordwesten der Insel. Das Erdbeben war in zahlreichen Ortschaften deutlich zu spüren. In Altares, Serreta, Raminho und Biscoitos erreichte die Intensität IV bis V auf der Modifizierten Mercalli-Skala, was von vielen Bewohnern als kräftiges Rütteln wahrgenommen wurde. Auch in weiteren Gemeinden im Raum Angra do Heroísmo und Praia da Vitória meldeten Anwohner spürbare Erschütterungen.

Bereits in der Nacht zuvor, am 14. Dezember um 23:46 Uhr, registrierte CIVISA ein weiteres, deutlich schwächeres Ereignis. Das Erdbeben erreichte eine Magnitude von 1,5 und lag mit seinem Epizentrum etwa drei Kilometer östlich von Serreta. Es wurde dort mit einer maximalen Intensität von II bis III verspürt und blieb ohne Schäden oder besondere Auswirkungen.

Nach Einschätzung von CIVISA sind beide Erdbeben Teil der anhaltenden seismisch-vulkanischen Aktivität, die Terceira seit über zwei Jahren prägt. Die Insel liegt in einem tektonisch komplexen Bereich der Azoren, wo mehrere Erdplatten auseinanderdriften. Diese geologischen Bedingungen begünstigen wiederkehrende Erdbebenschwärme, die häufig mit magmatischen oder hydrothermalen Prozessen in der Erdkruste in Verbindung stehen.

Die aktiven Vulkansysteme der Insel, darunter Santa Bárbara und Pico Alto, befinden sich weiterhin auf Alarmstufe Gelb (Stufe 2). Diese Stufe weist auf eine erhöhte Aktivität über dem Normalniveau hin, bedeutet jedoch keine unmittelbare Eruptionsgefahr. Die Behörden betonen, dass die Lage fortlaufend überwacht wird und derzeit kein Anlass für besondere Schutzmaßnahmen besteht.

Erdbeben in Deutschland: Mb 2,6 bei Biberbach

Erdbeben in Deutschland – Katastrophenschützer in Oberschwaben ziehen Lehren aus Übung und Realität

Ein schwaches Erdbeben hat am Montagvormittag die Region südlich von Ulm erschüttert. Das Beben erreichte eine Magnitude von 2,6 und hatte sein Epizentrum rund 28 Kilometer süd-südwestlich von Ulm, unweit von Biberach an der Riß. In etwa 22 Kilometern Tiefe entstanden, blieb das Ereignis nach bisherigen Erkenntnissen ohne Schäden und wurde nur bestenfalls vereinzelt wahrgenommen. Dennoch reiht es sich in eine Serie jüngerer seismischer Aktivitäten im südwestdeutschen Raum ein.




Erdbeben in Oberschwaben

Bereits in der vergangenen Woche war es im Raum Filderstadt und Reutlingen zu einem stärkeren Erdbeben mit einer Magnitude von 3,0 gekommen, das vielerorts deutlich spürbar war. Auch wenn beide Ereignisse schadenlos verliefen, verdeutlichen sie, dass Erdbeben in Baden-Württemberg kein rein theoretisches Risiko darstellen.

Vor diesem Hintergrund erhält eine kürzlich durchgeführte Katastrophenschutzübung im Zollernalbkreis besondere Bedeutung. Die Landkreise Zollernalb, Ortenau und Biberach simulierten gemeinsam ein schweres Erdbebenszenario. Nach der Alarmierung durch die Integrierte Leitstelle Zollernalb arbeiteten die Führungsstäbe im Feuerwehrhaus Hechingen unter realitätsnahen Bedingungen zusammen. Mehr als 50 Teilnehmende waren in die Übung eingebunden.

Dass der Landkreis Biberach in das Szenario einbezogen wurde, hat möglicherweise auch geologische Gründe. In der Region wurde ein sogenannter miozäner Seismit nachgewiesen – ein bis zu 15 Meter tiefer sedimentärer Gang, der entstand, als bei einem prähistorischen Erdbeben Sande und Mergel der Oberen Süßwassermolasse verflüssigt und durch Spalten nach oben gepresst wurden. Die Entstehung dieser Struktur wird mit dem Meteoriten­einschlag im heutigen Steinheimer Becken in Verbindung gebracht, der vermutlich ein starkes lokales Erdbeben auslöste. Der Befund gilt als Beleg dafür, dass die Region bereits in der Erdgeschichte erheblichen Erschütterungen ausgesetzt war, die sich in dieser Stärke tektonisch bedingt allerdings kaum wiederholen dürften.

Im Mittelpunkt der Übung standen die überregionale Koordination, belastbare Entscheidungsprozesse und die Sicherstellung der Einsatzfähigkeit über längere Zeiträume hinweg. Die Verantwortlichen zogen ein positives Fazit und kündigten an, die Zusammenarbeit im Katastrophenschutz weiter zu vertiefen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der jüngsten realen Erdbeben.

Vesuv: Weiteres Erdbeben Md 2,1 im Gipfelbereich

Vesuv, der Golf von Neapel und die Campi Flegrei (links) auf einem Bild. Irre, was da an Häusern zwischen den gefährlichsten Vulkanen Europas steht. © EMSC/Leaflet

Weiteres Erdbeben erschüttert Vesuv-Gipfelregion – Magnitude Md 2,1

Gestern Vormittag ereignete sich um 10:35 UTC am Vesuv ein weiterer Erdstoß mit einer Magnitude im Zweierbereich. Konkret hatte das Beben eine Magnitude von 2,1 und einen Erdbebenherd in nur rund 200 Metern Tiefe. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich Tiefenangaben üblicherweise auf den Meeresspiegel beziehen und nicht auf die jeweilige Landoberfläche. Das Epizentrum lag am westlichen Kraterrand des Gran Cono.




Bereits am Freitag hatte es unter der Westflanke des Gran Cono ein vergleichbares Beben gegeben. Theoretisch hätten diese Erschütterungen aufgrund ihrer geringen Herdtiefe gespürt werden können, entsprechende Wahrnehmungsmeldungen liegen jedoch nicht vor.

Während Mikrobeben am Vesuv zur Tagesordnung gehören, sind Erdbeben mit Magnituden ab 2 relativ selten, insbesondere in einem so kurzen zeitlichen Abstand. Die aktuellen Erschütterungen könnten daher Hinweise darauf liefern, dass sich Prozesse im Vulkansystem verändern. Tatsächlich kam vor gut einem Jahr die langjährige Deflation im Küstenbereich des Vulkans zum Stillstand, während sie im Gipfelbereich weiterhin anhält. Sollten sich langfristige Trends, die bislang auf ein fortschreitendes Abkühlen des Vulkansystems hindeuten, allmählich umkehren, stünde dieser Prozess jedoch noch ganz am Anfang. Kurz- und mittelfristig ist die Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs im Großraum Neapel weiterhin sehr gering; es besteht kein Anlass zur Beunruhigung.

Situation in der Campi-Flegrei-Caldera unweit des Vesuvs

Besorgniserregender ist die Situation hingegen in den benachbarten Campi Flegrei. Dort wurden in der vergangenen Woche vergleichsweise wenige Erdbeben registriert, was bereits Hoffnungen auf ein Abklingen der seismischen Krise nährte – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Solange jedoch die Bodenhebung anhält, ist ein Ende der Krise nicht in Sicht. Seit dem Wochenende zieht die Erdbebenaktivität erneut an: Seit gestern wurden wieder 23 schwache Erschütterungen registriert. Die meisten davon waren Mikrobeben. Die stärkste Erschütterung ereignete sich heute Morgen mit einer Magnitude von 1,9. Das Hypozentrum lag in 2,8 Kilometern Tiefe im nördlichen Bereich des Hebungszentrums. Die Bodenhebung setzt sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 25 Millimetern pro Monat fort. Auch Gasemissionen und Temperaturen bleiben auf hohem Niveau.

Anders als am Vesuv könnten sich in den Campi Flegrei – und hier am wahrscheinlichsten im Bereich der Solfatara – phreatische Eruptionen ereignen. Mittelfristig ist auch ein magmatisch bedingter Vulkanausbruch nicht auszuschließen.

Unwetter in Spanien: Ausmaß der Katastrophe wird sichtbar

Extreme Unwetter in Spanien: Wenn das erwärmte Mittelmeer zur Wettermaschine wird

Sintflutartige Regenfälle, über die Ufer tretende Flüsse und stürmische See haben in weiten Teilen Spaniens in den vergangenen Tagen eine Ausnahmesituation ausgelöst. Besonders betroffen waren der Süden Kataloniens und die Region Valencia mit den Provinzen Tarragona und Castellón. Was sich dort ereignete, ist kein gewöhnliches Herbstunwetter, sondern das Ergebnis einer meteorologischen Konstellation, die zunehmend häufiger auftritt – und immer zerstörerischer wird.



Unwetter

Im Zentrum der Unwetterlage stand das nahezu stationäres Höhentief Emilia. In Spanien werden solche Wettersituationen oft als DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos) bezeichnet. Diese kalte Luft in der Höhe traf auf warme, feuchte Mittelmeerluft. Das westliche Mittelmeer weist derzeit deutlich erhöhte Oberflächentemperaturen auf und wirkt damit wie ein gigantischer Energielieferant: Warme Luft steigt auf, kühlt ab und entlädt sich in intensiven, lang anhaltenden Regenfällen. Da sich das Höhentief kaum verlagerte, regnete es stundenlang über denselben Gebieten.

Die Folgen waren drastisch. In Teilen der Provinz Tarragona fielen lokal über 300 Liter Regen pro Quadratmeter, insbesondere im Raum Montsià und Baix Ebre. Der Ebro führte bei Tortosa ein Vielfaches seiner üblichen Wassermenge, Nebenflüsse und Barrancos verwandelten sich innerhalb kürzester Zeit in reißende Ströme. Straßen wurden unterspült, der Verkehr kam vielerorts zum Erliegen und Keller und Erdgeschosse liefen voll. In Castellón mussten Einsatzkräfte mehrfach Menschen aus Fahrzeugen retten, die in überfluteten Straßen eingeschlossen waren – unter anderem im Raum Vila-real.

Angesichts der Lage aktivierten die Behörden die höchste Warnstufe. Die katalanische Regionalregierung setzte heute vorsorglich den Unterricht in mehreren Regionen aus, um das Risiko für Schüler und Lehrkräfte zu minimieren. Solche Maßnahmen zeigen, wie ernst die Situation inzwischen eingeschätzt wird: Die Dynamik dieser Unwetter lässt oft nur wenig Reaktionszeit.

Doch nicht nur an Land, auch auf See zeigte sich die Gewalt der Wetterlage. Starke Winde und hoher Seegang machten die Überfahrt in Teilen des westlichen Mittelmeers gefährlich. Besonders aufmerksam verfolgt wurde ein Vorfall mit einer Autofähre, die durch schwere Wellen zeitweise ihre Stabilität verlor. Im Frachtraum gerieten Fahrzeuge und Gepäck in Bewegung – ein eindrückliches Beispiel dafür, wie eng Starkregen, Sturm und hohe Wellen in solchen Wetterlagen miteinander verknüpft sind.

Meteorologen warnen, dass solche Ereignisse kein Ausnahmefall mehr sind. Die Kombination aus blockierten Wetterlagen und einem immer wärmeren Mittelmeer erhöht die Wahrscheinlichkeit extremer Niederschläge deutlich. Die Unwetter in Spanien sind damit nicht nur eine akute Krise, sondern auch ein Vorgeschmack auf eine neue, riskantere Wetterrealität im Mittelmeerraum, an der zumindest teilweise der anthropogene Klimawandel eine Mitschuld trägt.

Fuego: Starke strombolianische Explosionen beobachtet

Afar-TV-Livestream-Screenshot des Fuegos

Fuego erzeugte Serie stärkerer explosiver Eruptionen – Vulkanasche in 5500 m Höhe detektiert

Der Fuego in Guatemala ist in den letzten Stunden ausgesprochen aktiv gewesen und erzeugte mehrere starke Explosionen, bei denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 5500 m aufgestiegen ist und sich mit dem Wind in südwestlicher Richtung ausbreitete. Dabei erreichte sie mit einer Geschwindigkeit von 5 Knoten (fast 10 km/h) fast die Pazifikküste. Die geringe Windgeschwindigkeit dürfte mit ein Grund dafür sein, dass die Asche wesentlich höher als sonst aufgestiegen ist. Unter der Aschewolke kam es zu leichtem Ascheregen.




Zumindest eine der Explosionen wurde heute Nacht von der Afar-TV-Livecam gefilmt. Das Bild hier ist ein mit Hilfe von KI verbesserter Screenshot, der aber das Wesen der Eruption unverfälscht wiedergibt.

Am Samstag bewegte sich die Aktivität noch im normalen Rahmen, wie aus einem INSIVUMEH-Bericht von heute hervorgeht. Die Vulkanbeobachtungsstation am Volcán de Fuego berichtete von günstigen Bedingungen für die Kraterbeobachtung, was ja nicht immer der Fall ist. Pro Stunde traten vier bis neun schwache bis mittelstarke Explosionen auf, die graue Aschesäulen in Höhen von 4.500 bis 4.800 Metern über dem Meeresspiegel aufsteigen ließen. Diese Eruptionssäulen wurden vom Wind nach Südwesten getragen und konnten Entfernungen von 10 bis 40 Kilometern erreichen.

Manche Explosionen schleuderten glühendes Material bis zu 100 Meter über den Kraterrand hinaus, während andere ein leises Grollen erzeugten, das in den Orten am Fuß des Vulkans zu hören gewesen war. Außerdem hörten Vulkanbeobachter Entgasungsgeräusche, die an das Pfeifen einer Lokomotive erinnerten. Leichter Ascheregen wurde über den Orten Panimaché I und II, Morelia sowie den umliegenden Gebieten erwartet.

Die Vulkanologen halten ihre Warnung aufrecht, dass bei Regenfällen die Gefahr von Schlammlawinen (Laharen) besteht, weshalb geraten wird, sich von den betroffenen Schluchten fernzuhalten. Außerdem gilt weiterhin das Besteigungsverbot für den Fuego, was auch für den Grat zwischen Acatenango und Fuego gilt. Dort war es Anfang des Monats zu einem Unfall gekommen, als ein Vulkantourist von Lavabomben getroffen wurde.

Spanien: Starke Unwetter am Mittelmeer und auf den Kanaren

Erneut treffen heftige Unwetter Spanien und die Kanaren – Sturm, Starkregen und Schnee am Teide sorgen für Ausnahmelage

Spanien wird derzeit von einer Serie schwerer Unwetter heimgesucht, die sowohl auf dem Festland als auch auf den Kanarischen Inseln zu signifikanten Beeinträchtigungen führen. Das Sturmtief Emilia bringt extreme Regenfälle, Orkanböen und für die Region ungewöhnliche Schneefälle mit sich. Behörden sprechen von einer angespannten, teils kritischen Lage.

Sturmflut Teneriffa

Auf dem spanischen Festland stehen vor allem die Mittelmeerregionen im Fokus. In der Autonomen Gemeinschaft Valencia sowie in Teilen von Andalusien, darunter Almería, hat die staatliche Wetterbehörde AEMET Unwetterwarnungen der höchsten Stufe ausgerufen. Innerhalb weniger Stunden werden außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen erwartet, lokal von mehr als 180 Litern pro Quadratmeter. In Küstenzonen, Senken und ausgetrockneten Flussbetten steigt damit die Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen deutlich an.

Der Zivilschutz hat in mehreren Regionen die Alarmstufe erhöht und Notfallprotokolle aktiviert. Rettungsdienste, Polizei und Gesundheitsbehörden arbeiten in erhöhter Einsatzbereitschaft, während die Bevölkerung eindringlich aufgefordert wird, unnötige Fahrten zu vermeiden und offizielle Warnhinweise zu beachten. Bislang blieben größere Personenschäden aus, dennoch wird die Lage als dynamisch und potenziell gefährlich eingestuft.

Auch die Kanarischen Inseln sind massiv betroffen. Auf Teneriffa – wo erst letzte Woche wieder mehrere Menschen von Riesenwellen erfasst wurden –, Gran Canaria und La Palma sorgten orkanartige Böen mit Windgeschwindigkeiten von teils über 140 Kilometern pro Stunde für zahlreiche Zwischenfälle. Herabstürzende Äste, beschädigte Infrastruktur und gesperrte Straßen hielten die Einsatzkräfte in Atem. Insgesamt wurden über tausend wetterbedingte Vorfälle im gesamten Archipel gemeldet.

Besonders spektakulär sind die Bedingungen in den Hochlagen Teneriffas. Auf dem Teide, Spaniens höchstem Berg, fiel Schnee, begleitet von starkem Wind und Minustemperaturen. Mehrere Zufahrtsstraßen zum Nationalpark wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Gegen die Küsten brandeten meterhohe Wellen einer Sturmflut und umspülten Gebäude der Uferpromenaden. Gleichzeitig kam es auf den Inseln zu Einschränkungen im Flugverkehr: Starke Seitenwinde und schlechte Sicht führten zu Verspätungen und Flugstreichungen, insbesondere auf kleineren Flughäfen.

Meteorologen rechnen damit, dass das unbeständige Wetter in den kommenden Tagen weiter anhält. Während Emilia langsam ostwärts zieht, bleiben viele Regionen unter dem Einfluss feuchter und instabiler Luftmassen. Die Behörden betonen, dass Vorsicht und Eigenverantwortung entscheidend sind, um Risiken zu minimieren. Spanien erlebt damit erneut, wie verletzlich selbst gut vorbereitete Regionen gegenüber extremen Wetterereignissen geworden sind.

Popocatépetl: Nächtliches Warmglühen und Ascheemissionen

Auflebende Aktivität am Popocatépetl: Ascheemissionen und nächtliches Anglühen

Der mexikanische Vulkan Popocatépetl hat heute erneut vulkanische Asche freigesetzt. Am 14. Dezember veröffentlichte das Washington Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) eine Warnmeldung zu gelegentlichen Ascheemissionen, die sich bis in Höhen von 6000 m erstreckten. Die Aschewolke verlagerte sich mit etwa 10 Knoten in südöstliche Richtung, konnte jedoch auf Satellitenbildern nicht eindeutig identifiziert werden, vermutlich aufgrund dichter meteorologischer Bewölkung. Modellrechnungen deuteten darauf hin, dass die Emissionen noch mehrere Stunden anhalten könnten.

Diese kurzfristigen Ereignisse fügen sich in ein seit Jahrzehnten bekanntes Aktivitätsmuster ein. Nach Angaben des Nationalen Zentrums für Katastrophenprävention (CENAPRED) ist der Popocatépetl seit 1994 in einer Phase anhaltender erhöhter Aktivität. Kennzeichnend dafür sind die wiederholte Bildung kleiner Lavadome im Krater sowie deren Zerstörung durch Explosionen und Eruptionen unterschiedlicher Stärke.

Der am Freitag veröffentlichte Monatsbericht für November 2025 beschreibt insgesamt eine stabile Entwicklung. Im Vergleich zum Oktober gingen die Zahl der Tremorereignisse sowie der langperiodischen und vulkanisch-tektonischen Erdbeben zurück; gleichzeitig wurde die niedrigste Tremoraktivität des gesamten Jahres registriert. Dennoch traten weiterhin Exhalationen auf, die gelegentlich geringe Aschemengen und vereinzelt ballistische Fragmente freisetzten, welche in unmittelbarer Kraternähe niedergingen.

Satellitenanalysen zeigten nahezu durchgehend eine thermische Anomalie am Boden des inneren Kraters, die auf das Vorhandensein kleiner Lavakörper oder eines geringmächtigen Lavastroms hindeutet. Fachleute führen diese Erscheinungen auf einen magmatischen Zustrom geringen Volumens zurück.

Für die kommenden Wochen erwarten die Experten keine grundlegende Veränderung des Aktivitätsniveaus. Möglich bleiben jedoch sporadische Explosionen, Ascheemissionen und kleinere Eruptionen. Der Vulkan wird daher weiterhin rund um die Uhr überwacht, da sich sein Verhalten jederzeit ändern kann.

Während der Trend des niedrigen Tremors auch in den letzten Tagen anhielt – gestern wurde überhaupt kein Tremor registriert – wurden nächtliche Beobachter vom Popocatépetl überrascht, denn er zeigte zum ersten Mal seit mehreren Tagen wieder roten Lichtschein, der Dampf und Wolken illuminierte, die über seinem Gipfel schwebten. Ein Anzeichen für Magma im Förderschlot oder sogar für still ablaufendes Domwachstum.

Marapi auf Sumatra eruptierte 1200 m hohe Aschewolke

Vulkan Marapi stößt bis zu 1200 Meter hohe Aschewolke aus – VONA-Warnung ausgegeben

Der Vulkan Marapi auf der indonesischen Insel Sumatra ist am Sonntag, dem 14. Dezember 2025, erneut ausgebrochen. Nach Angaben der lokalen Vulkanbeobachtungsstation (PGA) ereignete sich die Eruption um 16:37 Uhr Ortszeit (WIB). Dabei wurde eine Aschesäule bis in eine Höhe von rund 1200 Metern über dem Gipfel ausgestoßen, was einer Gesamthöhe von etwa 4091 Metern über dem Meeresspiegel entspricht.




Das VAAC Darwin gab eine VONA-Warnung aus, nach der sich die Asche auf FL140 in Richtung Norden bewegt. FL140 entspricht einer Höhe von ca. 4300 m über dem Meeresspiegel.

Beobachter beschrieben die Aschewolke von heute als grau mit mittlerer Intensität, die sich überwiegend in nördlicher Richtung ausbreitete. Der Ausbruch wurde seismisch deutlich registriert: Ein Seismograph zeichnete eine maximale Amplitude von 9,8 Millimetern bei einer Dauer von etwa 61 Sekunden auf.

Die Seismizität des Vulkans ist eher gering, mit nur wenigen vulkanotektonischen Erdbeben am Tag. Gestern wurden aber 4 nicht-harmonische Tremorphasen registriert.

Es war die vierte Eruption im Dezember. Anfang des Monats hatte es bereits zwei vergleichbare Ereignisse gegeben. Zuletzt brach der Marapi am 11. Dezember aus, doch aufgrund des schlechten Wetters konnte die Eruptionswolke nicht beobachtet werden.

Der Marapi liegt in den Regierungsbezirken Agam und Tanah Datar in der Provinz Westsumatra und zählt zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Der etwa 2891 Meter hohe Stratovulkan ist Teil des pazifischen Feuerrings und bekannt für häufige, meist explosive Ausbrüche. Aufgrund seiner Nähe zu dicht besiedelten Regionen stellt er eine erhebliche Gefahr für die lokale Bevölkerung dar.

Aktuell gilt für den Vulkan weiterhin Alarmstufe II (Waspada). Das indonesische Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) hat die Bevölkerung sowie Touristen eindringlich aufgefordert, einen Sicherheitsradius von mindestens drei Kilometern um den aktiven Verbeek-Krater einzuhalten. Zudem wird vor sekundären Gefahren gewarnt, insbesondere vor durch starke Regenfälle ausgelösten Laharen.

Diese Schlamm- und Geröllströme können sich entlang der Flüsse entwickeln, die am Vulkan entspringen, und stellen vor allem während der Regenzeit eine große Bedrohung dar. Ein vergleichbares Ereignis im Mai 2024 hatte zahlreiche Todesopfer gefordert.

Sonne: Großes Koronales Loch trifft auf Sonnenflecken

Unruhige Sonne: Warum viele Sonnenflecken und ein großes koronales Loch Aufmerksamkeit verdienen

Die Sonne zeigt sich derzeit von ihrer aktiven Seite. Gleich zwei markante Phänomene prägen das aktuelle Geschehen: eine ungewöhnlich hohe Zahl an Sonnenflecken und ein ausgedehntes koronales Loch sind auf der Seite der Sonne aufgetaucht, die der Erde zugewandt ist. Obwohl alltägliche Phänomene, sind sowohl die Anzahl der Sonnenflecken als auch die Größe des koronalen Loches jeweils für sich genommen bemerkenswert – ihr gleichzeitiges Auftreten lenkt den Blick von Forschenden und Weltraumwetterdiensten verstärkt auf mögliche Auswirkungen für die Erde.

Koronales Loch

Sonnenflecken sind vergleichsweise kühle, dunkle Regionen auf der sichtbaren Oberfläche der Sonne. Sie entstehen dort, wo besonders starke Magnetfelder den Energietransport aus dem Sonneninneren behindern. Entscheidend ist dabei nicht nur ihre Anzahl, sondern vor allem ihre magnetische Struktur: Komplexe Fleckengruppen können als Ausgangspunkt heftiger Sonneneruptionen dienen. Solche Eruptionen, sogenannte Flares, gehen nicht selten mit koronalen Massenauswürfen einher – riesigen Wolken aus geladenen Teilchen, die sich mit hoher Geschwindigkeit durch den interplanetaren Raum ausbreiten. Trifft ein solcher Massenauswurf auf die Erde, kann er starke geomagnetische Stürme nebst Polarlichtern auslösen.

Ganz anders gelagert ist die Situation bei koronalen Löchern. Sie befinden sich nicht auf der Sonnenoberfläche, sondern in der äußeren Sonnenatmosphäre, der Korona. Auf speziellen Aufnahmen erscheinen sie als dunkle, ausgedehnte Regionen. Ursache ist kein Mangel an Hitze, sondern eine geringere Teilchendichte: In diesen Bereichen sind die Magnetfeldlinien offen, sodass Plasma ungehindert ins All entweichen kann. Koronale Löcher gelten als Hauptquellen des schnellen Sonnenwinds, eines kontinuierlichen Teilchenstroms, der die Erde über mehrere Tage hinweg beeinflussen kann.

Sonnenflecken

Die Gefahrenlage unterscheidet sich entsprechend. Während Sonnenflecken vor allem das Potenzial für plötzliche und teils sehr starke Stürme bergen, sorgen koronale Löcher eher für anhaltende, meist moderate geomagnetische Störungen. Kritisch kann es werden, wenn schneller Sonnenwind aus einem koronalen Loch auf langsameren Wind trifft oder auf die Folgen einer vorherigen Eruption stößt. In solchen Fällen können sich die Effekte gegenseitig verstärken.

Für die Erde bedeutet das derzeit vor allem erhöhte Aufmerksamkeit, nicht akute Alarmstimmung. Mögliche Folgen reichen von Störungen der Magnetosphäre über Beeinträchtigungen von Satelliten und Funkverbindungen bis hin zu Schwankungen in Stromnetzen in hohen Breiten. Gleichzeitig bringt die unruhige Sonne auch eine faszinierende Begleiterscheinung mit sich: Unter günstigen Bedingungen könnten Polarlichter zeitweise bis in gemäßigte Breiten sichtbar werden.

So erinnert die aktuelle Situation eindrucksvoll daran, dass unsere Sonne kein statischer Himmelskörper ist, sondern ein dynamisches System – und dass selbst 150 Millionen Kilometer Entfernung keinen vollständigen Schutz vor ihren Launen bieten.