
Komet Lemmon passiert heute Sonnennächsten Punkt – 3I/ATLAS hat seinen Perihel bereits hinter sich
Der Herbst der Kometen geht in seine Schlussphase und die Zeit der besten Sichtbarkeit ist bereits vorbei, doch nachdem Lemmon und Atlas den Sonnennächsten Punkt passiert haben, sind sie mit Teleskopen wieder sichtbar – im Falle von 3I/ATLAS braucht es dafür aber schon professionelle Geräte.

Während 3I/ATLAS Anfang November bereits die Sonne passierte, erreicht Lemon heute sein Perihel und wird dann gegen Mitte des Monats wieder am Morgenhimmel erscheinen. Ende Oktober erreichte dieser Komet seine größte Annäherung an die Erde und war besonders gut sichtbar. Zu dieser Zeit begaben sich zahlreiche Astrofotografen auf die Pirsch, um faszinierende Fotos des Kometen zu schießen. Einer von ihnen war Thorsten Böckel, von dem die Fotos hier stammen.
Während Lemmon ein periodisch wiederkehrender Komet ist, stammt 3I/ATLAS aus den Tiefen des Weltalls. Er ist ein außergewöhnlicher Besucher unseres Sonnensystems, denn er stammt nicht von hier, sondern aus dem interstellaren Raum. Er ist erst der dritte bestätigte interstellare Komet, der von Forschern entdeckt wurde, nachdem zuvor bereits ʻOumuamua und 2I/Borisov diese Ehre hatten. Seine hyperbolische Flugbahn zeigt, dass er das Sonnensystem nur einmal besucht und danach wieder in die Tiefen des Weltalls entkommen wird.

Ein weiteres Merkmal, das 3I/ATLAS besonders macht, ist seine hohe Geschwindigkeit von über 100 Kilometern pro Sekunde relativ zur Sonne. Diese Geschwindigkeit übertrifft die der meisten Kometen, die sich aus dem Kuipergürtel oder der Oortschen Wolke nähern, erheblich. Dadurch bleibt der Komet nur für einen kurzen Zeitraum beobachtbar, was seine Erforschung zu einer Herausforderung macht.
Darüber hinaus bieten die bei 3I/ATLAS beobachteten Gas- und Staubemissionen wertvolle Einblicke in die Zusammensetzung von Material aus anderen Sternsystemen. Die Analyse dieses Materials ermöglicht es Wissenschaftlern, Rückschlüsse auf die Bedingungen in fernen Planetensystemen zu ziehen und die Vielfalt der Materie im interstellaren Raum besser zu verstehen.
Mit seiner raschen Passage durch unser Sonnensystem und seiner fernen Herkunft bleibt 3I/ATLAS ein spannendes Objekt für Astronomen weltweit. Die Beobachtungen in den kommenden Wochen und Monaten versprechen neue Erkenntnisse über die Beschaffenheit und Dynamik interstellarer Besucher.