Krascheninnikov: Vulkanausbruch setzt sich fort

Krascheninnikov am 14. November. © NASA

Weitere Eruptionen vom Krascheninnikow am 21. November – hohe Thermalstrahlung detektiert

Der Vulkan Krascheninnikov auf der Halbinsel Kamtschatka ist weiterhin effusiv und explosiv aktiv. Das VAAC Tokio veröffentlichte gestern 2 VONA-Warnungen über Aschewolken, nach denen die Vulkanasche bis auf 2100 m Höhe aufgestiegen ist und sich weit in östliche Richtung über das Meer verteilte. Darüber hinaus registrierte MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 178 MW. Auf den letzten Satellitenfotos war ein zweiarmiger Lavastrom auszumachen gewesen, der in nordöstlicher Richtung floss. Es wird eine schwefeldioxidhaltige Gaswolke ausgestoßen, deren Spur 190 Kilometer weit verfolgt werden kann.



Krascheninnikov

Auch das NASA-Earth-Observatory widmete sich dem Krascheninnikov, der am Morgen des 3. August 2025 nach über einem halben Jahrtausend der Ruhe wieder ausgebrochen ist. An diesem Tag setzte er erstmals wieder Lava, Asche und vulkanische Gase frei. Ein von der NASA veröffentlichtes Landsat-9-Bild vom 14. November zeigt eine dichte Dampfwolke, die aus einem der Krater aufsteigt und nach Nordwesten driftet. Die Behörden erhöhten aufgrund der bis mehrere Kilometer aufsteigenden Asche die Warnstufe für den Flugverkehr auf Orange. Ein frischer Lavastrom fließt nach Nordosten und hebt sich deutlich von den schneebedeckten Hängen ab.

Der komplexe Vulkan besteht aus zwei überlappenden Stratovulkanen innerhalb einer etwa 10 Kilometer breiten Caldera, die vor rund 30.000 Jahren entstand. Sein letzter bestätigter Ausbruch um 1550 erzeugte Lavaströme aus beiden Gipfelkegeln. Auf Satellitenaufnahmen erscheint der aktive Krascheninnikov zentral auf der schneebedeckten Kamtschatka-Halbinsel, während im Nordosten ein weiterer Vulkan einen langen Schatten wirft. Oberhalb davon liegt der dreieckige Kronozkoje-See, während der Pazifik die rechte Bildseite dominiert.

Der aktuelle Ausbruch ereignete sich nur fünf Tage nach einem starken Erdbeben der Magnitude 8,8 etwa 240 Kilometer südlich des Vulkans. Forschende halten es für möglich, dass solch starke Erschütterungen ruhende Vulkane reaktivieren, sofern genügend Magma unter Druck steht. InSAR-Daten des Jet Propulsion Laboratory zeigten kurz vor dem Vulkanausbruch Bodenverformungen am Vulkan, die nach dem Beben einsetzten, was auf einen aufsteigenden Magmagang hindeutet. Der Geophysiker Paul Lundgren vermutet daher, dass das Beben den Ausbruch ausgelöst haben könnte.