Popocatépetl verstärkte Aktivität zu Weihnachten

Asche über Zentralmexiko: Popocatépetl zeigt verstärkte Aktivität

Der mexikanische Vulkan Popocatépetl wartete zu Weihnachten mit einer verstärkten Aktivität auf und eruptierte mehrere Aschewolken. Das VAAC Washington veröffentlichte neue VONA-Warnungen, denen zufolge Asche bis in eine Höhe von rund 6.100 Metern aufstieg und in Richtung Südosten driftete. Parallel dazu registrierten die Überwachungsstationen des mexikanischen Zivilschutzes eine Zunahme von Tremor, Exhalationen und kontinuierlichen Gasemissionen, was als deutliches Zeichen einer Verstärkung der vulkanischen Aktivität gilt.

CENAPRED berichtete gestern von 15 Asche-Dampf-Exhalationen. Der Tremor verstärkte sich deutlich und hielt insgesamt 226 Minuten an. Noch in der vergangenen Woche wurde tageweise gar kein Tremor registriert, was als eher ungewöhnlich gilt. Tremor wird in der Regel durch Magma verursacht, das im Fördersystem aufsteigt und dort anhaltende Bodenvibrationen erzeugt. Diese sind nur mit empfindlichen Messinstrumenten zu detektieren, die leicht gestört werden können, etwa durch Schneefall oder Sturm. Möglich ist daher, dass der Tremor zuletzt aus diesen Gründen nicht erfasst wurde.

Der Vulkan, der rund 70 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernt liegt, befindet sich weiterhin auf Alarmstufe Gelb, Phase 2. Diese Phase ist durch wiederholte Explosionen geringer bis mäßiger Stärke gekennzeichnet, die mit Ascheausstoß, glühenden Fragmenten im Kraterbereich und gelegentlichen Ascheniederschlägen in umliegenden Gemeinden einhergehen können. Die Behörden betonen, dass dieses Aktivitätsniveau zwar ernst zu nehmen ist, derzeit jedoch keine großräumigen Evakuierungen rechtfertigt.

Im Fokus steht dennoch die Frage nach möglichen Gesundheitsrisiken durch Ascheniederschlag. Vulkanasche besteht aus feinen Gesteins- und Glaspartikeln, die – abhängig von Korngröße und Konzentration – Atemwege, Augen und Haut reizen können. Besonders gefährdet sind Kinder, ältere Menschen sowie Personen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen. Bei stärkerem Aschefall kann es zudem zu Sichtbehinderungen im Straßenverkehr sowie zu Belastungen von Trinkwasser- und Abwassersystemen kommen.

Gesundheitsbehörden raten der Bevölkerung in betroffenen Gebieten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Atemschutzmasken oder zumindest feuchte Tücher zu verwenden und aufgewirbelte Asche zu vermeiden. Trotz der aktuellen Aktivitätsverstärkung gilt: Ascheniederschläge stellen meist eine kurzfristige, aber kontrollierbare Gefährdung dar, sofern die empfohlenen Schutzmaßnahmen eingehalten werden.