Ätna: Zurück vom Kurztripp

Seit einigen Wochen ist der Ätna strombolianisch aktiv. Zudem war das Wetter in den letzten Tagen relativ gut und so beschlossen Thorsten und ich einen Kurzabstecher zum Ätna zu machen. 3 Nächte lang beobachteten wir die Aktivität des Vulkans. Am aktivsten war der Seitenschlot „Puttusiddu“ des Neuen Südostkraters. Hier erfolgten pro Stunde mehrere strombolianische Eruptionen, wobei es auch längere Pausen gab. Aus dem Schlot quillt auch ein sehr kurzer und zäher Lavastrom. Dieser ist wenige 10er Meter lang. Gelegentlich waren die Explosionen so stark, dass sie den Lavastrom mit ausgeblasen haben. Die stärkeren Explosionen waren gut zu hören. Sie schleuderten glühende Tephra gut 100 Meter hoch. Ansonsten erreichten die Auswürfe eine geringere Höhe. Auch die Bocca Nuova stimmte gelegentlich in die Eruptionen ein. Der Abstand zwischen den einzelnen Explosionen war größer, als jene vom „Puttusiddu“. Der Nordostkrater zeigte keine Aktivität.

Mein Hauptziel der Reise war es, Drohnenaufnahmen der Bocca Nuova zu machen, was mir an einem Morgen mit relativ wenig Wind auch gelang. Ansonsten war es recht stürmisch im Gipfelbereich. Die nächtlichen Temperaturen lagen bei minus 7 Grad im Bereich des alten Torre del Filosofo. Seit meinem letzten Besuch am Ätna, im Februar 2017, hat sich einiges geändert. Die Lavaströme vom März 2017 überzogen weite Teile der Hochebene im Südosten. Sie reichen bis zum Belvedere am Rand der Valle del Bove hinab. Wo man früher über die Lapilli wandern konnte, blockiert nun Aa-Lava den Weg. Man ist praktisch gezwungen der Jeep-Piste zu folgen, oder dem Pfad entlang des Kegels von 2003.

Der Neue Südostkrater ist zur dominierenden Struktur der Gipfelregion geworden. Den größten Wachstumsschub erhielt er zwischen 2011 und 2014. Innerhalb von nur 3 Jahren erreichte er eine Höhe von über 300 m. Der höchste Punkt des Ätnas dürfte nun der Kegel über dem Sattelvent sein, welcher im letzten Jahr entstand.