Fagradalsfjall-Eruption geht am 06.08 weiter

  • Die Eruption am Fagradalsfjall hält an
  • Das Wetter bleibt in den nächsten Tagen schlecht
  • Viele Wanderer nicht richtig ausgerüstet

Der Vulkanausbruch auf Island geht bei schlechtem Wetter weiter

Der neue Vulkanausbruch auf Island geht auch heute weiter, allerdings gibt es auf den LiveCams seit gestern Nachmittag nicht viel zu sehen: das Wetter ist schlecht und die Prognosen der nächsten Tage lassen ahnen, dass es nur wenige Blicke auf die Eruptionsstelle im Meradalir-Tal zu sehen geben wird. Das lässt Raum für Spekulationen, ob sich die Eruption so entwickeln wird, wie es im letzten Jahr der Fall war. Falls ja, dann reduziert sich die Aktivität auf einen Schlot, um den sich ein neuer Krater nebst Schlackenkegel bilden wird. Im letzten Jahr wurden aus so einem Schlot zeitweise mehrere Hundert Meter hohe Lavafontäne gefördert.

Das Bild oben stammt aus einem Drohnenvideo, das vom Ágúst Óliver Erlings für mbl gefilmt wurde. Durchaus sehenswert! Solche Aufnahmen motivieren natürlich viele Schaulustige, sich auf den Weg zur Ausbruchsstelle zu machen. Mittlerweile wurde der Weg markiert und ist eine Weiterführung der Wanderroute A, die bereits im letzten Jahr zur Eruption im Geldingadalir angelegt wurde. Auch die Rute B kann man gehen, allerdings gibt es von ihrem Endpunkt aus nur einen Fernblick auf die Eruption.

Die Einsatzkräfte an der Eruptionsstelle klagen, dass viele Wanderer nicht ausreichend für die 17 km lange Wanderung ausgerüstet sind und sich einige Wanderer auch in schlechter physischer Verfassung befinden. Gutes Schuhwerk, Regenschutz, Taschenlampe und Wasser sind unabdingbar, wenn man sich auf den Weg macht. Wanderstöcke und Atemmaske sind empfehlenswert. Außerdem ist es gut, wenn man Verbandszeug und ggf. eine Elastikbinde dabei hat, um verstauchte Fußgelenke zu Versorgen.

Mitarbeiter des Rettungsteams Þorbjörn aus Grindavík berichteten, dass gestern gut 1000 Menschen die Eruptionsstelle besichtigten. Nacht um 3 Uhr waren noch ca. 80 Personen vor Ort. 3 Personen mussten von den Rettungskräften versorgt werden, da sie sich auf der Wanderung an den Beinen verletzt hatten. Trotzt markierten Pfad ist das Gelände rau.

Gewarnt wird auch vor Luftverschmutzung durch vulkanische Gase und Brandrauch, der von brennendem Moos ausgeht. Je nach Windrichtung kann sich die Gassituation schnell ändern. Auf der Seite von IMO gibt es entsprechende Windvorhersagen und Karten zur Luftverschmutzung.

Unwetter in Österreich am 05.08.22

In Österreich und Norditalien gingen heftige Unwetter nieder. Dabei kam es zu starken Niederschlägen, die Überflutungen, Erdrutsche und Muren verursachten. Mehrere Bäche verwandelten sich in reißende Ströme. Videoaufnahmen zeigen, wie sogar eine Brücke bei einer Springflut mitgerissen wurde. 

Gewitter mit Starkregen verursachen Naturkatastrophe

Von den Unwettern besonders schlimm betroffen waren die Regionen Tirol und Kärnten. Im Zillertal wurden mehrere Straßen überflutet, als Bäche über die Ufer traten. Schlamm und Geröll blockierten auch nach Ablaufen des Wassers die Straßen. Gut 230 Urlauber waren von entlegenen Ferienhäusern abgeschnitten, bzw. in diesen gefangen. In der Ortschaft Ranggen trat der Rettenbach über die Ufer und löste eine Mure aus. Murren gingen auch im Sellraintal ab. Dort wurde eine Zufahrtsstraße auf 100 m länge blockiert und bis zu 60 cm tief von Geröll verschüttet. Die Räumarbeiten werden bis Samstag andauern und die Straße gesperrt bleiben. Es liefen auch mehrere Keller voll und Bäume wurden entwurzelt. Darüber hinaus gab es Hagel.

In den Kärntnern Dörfern Paternion und Feistritz konnten abschüssige Äcker die Wassermassen nicht aufnehmen und es kam zur Überflutung einer Bundesstraße.

Das italienische Südtirol blieb von den Unwettern nicht verschont. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. In Pflersch rollte eine Mure ins Dorf und beschädigte 6 Häuser. Personen kamen nicht zu Schaden. In Valdaora wurde eine Brücke von den Fluten mitgerissen. Auch hier wurden keine Opfer gemeldet. Der entstandene Sachschaden ist allerdings hoch.

Die Unwetter beendeten eine Hitzewelle, bei der es in Österreich bis zu 35 Grad heiß wurde. Das Wetter soll in den nächsten Tagen unbeständig bleiben und könnte weitere Gewitter mit Unwetterpotenzial mit sich bringen. Im Alpenraum war es dieses Jahr überdurchschnittlich warm und die Gletscher schmolzen im Eiltempo.

Auch aus anderen Erdteilen werden Extremwetterlagen gemeldet. So gam es im US-Amerikanischen Bundesstaat Kalifornien zu extremen Niederschlägen im Death Valley. Das ansonsten Staubtrockene Tal stand Unterwasser, als es zu den stärksten Niederschlägen der letzten 110 Jahren kam. Auch in Washington D.C. ereigneten sich heftige Gewitter. Ein Blitz traf das Weiße Haus und verletzte 4 Mitarbeiter der Regierung. Im Nahen Osten und auf den Philippinen, aber auch in El Salvador kam es zu heftigen Unwettern, während es in Teilen Südeuropas weiterhin zu heiß und trocken ist.

Vulkane auf Hawaii am 05.08.22

 

Auf Hawaii befinden sich 2 Vulkane die als aktiv eingestuft werden. Bei ihnen handelt es sich um Mauna Loa und Kilauea. Ein dritter aktiver Vulkan befindet sich vor der Küste von Big Island. In diesem Bericht geht es aber um die beiden Feuerberge auf der Insel. Das USGS veröffentlichte zum Kilauea ein interessantes Video, das ich Euch hier nicht vorenthalten möchte. Es zeigt die Bodenhebung im Halema’uma’u-Krater infolge der Lavaseeaktivität.

Video zeigt Auffüllung des Halema’uma’u-Kraters auf Hawaii

Das Zeitraffervideo wurde aus Bildern der Livecam zusammengestellt und zeigt die Bodenhebung des Gipfelkraters am Kilauea. Der Boden hob sich infolge der Lavasee-Aktivität, die den Halema’uma’u-Krater nach und nach mit Lava auffüllt. Das Video wurde zwischen März und Anfang August aufgenommen. Es zeigt aber nur einen Teil des Geschehens, denn die Eruption begann bereits am 29. September 2021. Seitdem füllte sich der Krater um 133 m auf. Gut 98 Millionen Kubikmeter Lava waren für die Bodenhebung nötig. Material, dass sich zuvor im Inneren der Erde befand. Der Erde entströmt aber nicht nur Lava, sondern auch Gas. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 1900 Tonnen am Tag. Obwohl der Kilauea in Eruption begriffen ist, hebt sich der Boden im gesamten Gipfelbereich weiter an, da mehr Schmelze ins Magmenreservoir einströmt als im Krater austritt. Die Inflation hat das Voreruptions-Niveau bereits wieder überschritten. Es stellt sich die Frage, ob Magma bald wieder unterirdisch über das Ostrift des Vulkans abfließt und sich im Bereich des Puʻuʻōʻō-Kraters akkumuliert. Bis jetzt ist es dort weiterhin recht ruhig, es wird nur eine geringe Bodendeformation registriert.

Bodendeformation gab es auch im Bereich der Mauna Loa Gipfelcaldera, als dort am 3. August ein Schwarmbeben stattfand. Sie betrug 1,5 µrad, was zwar nicht sonderlich viel ist, aber in Anbetracht eines moderaten Schwarmbebens schon einer Erwähnung wert erscheint. Die Bodenhebung wurde zumindest teilweise von Magmatischen Fluiden verursacht, die sich unter dem Vulkan ansammeln. Die meisten Hypozentren lagen in einer Tiefe von 3 km. Das Schwarmbeben setzte sich aus 90 Erschütterungen zusammen. Insgesamt wurden innerhalb einer Woche 206 schwache Erdbeben im Bereich des Mauna Loa festgestellt.

Vulkan-News 05.08.22: Sakurajima

Sakurajima mit weiteren Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Der südjapanische Inselvulkan Sakurajima ist weiterhin tätig. Das VAAC registrierte seit gestern 6 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2400 m auf und driftete in Richtung Osten. Im Bulletin vom JMA ist zu lesen, dass bei den Eruptionen aus dem Minami-dake auch größere Vulkanblöcke eruptiert wurden, die bis 1 km hinter dem Showa-dake flogen. Man warnt eindringlich davor, dass Pyroklastische Ströme entstehen könnten. Seit dem 1. August wurden 21 Eruptionen registriert, von denen 5 als explosiv beschrieben werden. Bei den restlichen Eruptionen scheint es sich dann um Asche-Emissionen zu handeln. Nachts wurde rot illuminierter Dampf über dem Krater beobachtet. Glühendes Magma steht also hoch im Fördersystem. Es gab einige vulkanotektonische Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist weiter gestiegen und liegt nun bei gut 3000 Tonnen am Tag.


Karymsky eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch

Einige Tausend Kilometer weiter nördlich ist ein weiterer Vulkan des Pazifischen Feuerrings aktiv. Hierbei handelt es sich um den Karymsky auf Kamtschatka. Er erzeugt Explosionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 5200 m ausstoßen. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in südlicher Richtung.


Shiveluch ist aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Eine ähnliche Aschewolke, wie vom Karymsky, ging vom Shiveluch aus. Außerdem registriert MIROVA eine moderate Thermalstrahlung mit 100 MW Leistung. Der Dom ist aktiv und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Wahrscheinlich werden wir in den nächsten Tagen eine Aktivitätssteigerung vom Shiveluch erleben.

Island: Neue Eruptionsphase auf Reykjanes?

Während der Vulkanausbruch im Meradalir-Tal am Vulkan Fagradalsfjall weiter geht, ist auf Island die Diskussion entbrannt, ob tatsächlich eine neue Eruptionsphase auf der Reykjanes-Halbinsel begonnen hat. Mit Eruptionsphase ist nun nicht der aktuelle Vulkanausbruch gemeint, sondern eine Abfolge zahlreicher Eruptionen, die sich in den nächsten Jahrzehnten, oder sogar Jahrhunderten auf der Halbinsel im Südwesten von Island zutragen könnte. Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass es Eruptionen entlang unterschiedlicher Risssysteme gibt. Entsprechende Überlegungen gab es bereits nach dem Ausbruch im letzten Jahr, doch nun scheint die Wahrscheinlichkeit dafür größer geworden zu sein.

Flughafen im Norden wird ausgebaut

Die letzte Eruptionsphase auf Reykjanes ist 800 Jahre her. Sie ereignete sich im 13. Jahrhundert, genauer, zwischen den Jahren 1210 und 1240. Im Westen der Halbinsel kam es an 4 Stellen zu Eruptionen. Mindestens 6 Mal floss Lava bis ins Meer. Seitdem galt Reykjanes als relativ sicherer Hafen auf Island, weshalb hier eine Menge an relevanter Infrastruktur angesiedelt wurde. Die Inselhauptstadt Reykjavik -in der die meisten Isländer leben- liegt im Osten der Halbinsel. In ihrem mittleren Abschnitt gibt es das Geothermalkraftwerk Svartsengi, den Touristenmagneten Blaue Lagune und eine Aluminumhütte. Im Westen befindet sich der Internationale Flughafen von Keflavik. Um ihn macht man sich besondere Sorgen und man sucht nach einer Möglichkeit, einen 2. Flughafen mit internationaler Anbindung zu schaffen. Dafür kommen mehrere Kandidaten in frage. Die einfachste Lösung scheint zu sein, den Regionalflughafen Akureyri auszubauen. Tatsächlich hatte man im letzten Jahr bereits mit der Erweiterung des Flughafens begonnen, doch der Ausbau geriet ins Stocken, weil scheinbar das Geld ausgegangen ist. Jetzt versucht die isländische Regierung schnell Mittel aufzutreiben, um das neue Terminal nebst Vorfeld fertig zu stellen. Die deutsche Condor hate geplant, bereits im nächsten Jahr Flüge nach Nordisland aufzunehmen. Vielleicht entspannt sich dann die Fluglage auf Island, denn kurzfristig sind in der Saison praktisch keine bezahlbaren Flüge zu bekommen, was für Vulkanspotter eine ziemlich üble Angelegenheit ist.

Auf der Livecam am Fagradalsfjall erkennt man heute, dass sich die Spalte weiter geschlossen hat. Die Aktivität beschränkt sich auf den unteren Teil der Spalte, aus der an 3 stellen Lavafontänen aufsteigen. Sie sind inzwischen höher, als es zu Beginn der Eruption der Fall war. Nachdem der flach Boden des Meradalir-Tals schnell überflutet war und sich ein sekundärer Lavasee gebildet hatte, fließt die Lava nun in einem Strom ab.

Neues von der Fagradalsfjall-Eruption

 

  • Die Eruptionsspalte ist noch auf 135 m Länge aktiv
  • Es könnte sich ein Krater mit einem Lavasee bilden
  • Der Druck im Magmatischen Gang soll weiter zugenommen haben

Vulkanausbruch auf Island geht weiter

Die Eruption hält weiter an, allerdings ist der obere Part der Eruptionsspalte bereits verkrustet. Die Längenangaben variieren. In einem Bericht von mbl heißt es, dass die Eruptionsspalte ursprünglich 260 m lang war. Jetzt ist noch gut die Hälfte der Spalte aktiv und stößt Lava aus. Die Förderrate hat deutlich nachgelassen. Der Geowissenschaftler Ármann Höskuldsson geht davon aus, dass die Eruptionsstärke weiter abnimmt und sich in den nächsten 2 Tagen ein Krater bilden wird. Das geschieht für gewöhnlich am untersten Part einer Eruptionsspalte. Im Krater könnte sich ein Lavasee bilden.

Wie schon erwähnt, war die Initialphase der aktuellen Eruption bis zu 5 Mal stärker, als es während des Ausbruchs im Geldingadalir im vergangenen Jahr beobachtet wurde. Damals wurden zunächst ca. 5 Kubikmeter Lava pro Sekunde ausgestoßen, doch anstatt schwächer zu werden, steigerte sich der Lava-Ausstoß bis auf 15 Kubikmeter pro Sekunde. Außerdem war der initiale Riss damals deutlich kleiner. Man darf aber nicht vergessen, dass sich die Eruption im Laufe mehrere Tage entwickelte und dass sich in diesem Zeitraum mehrere Spalten gebildet hatten, wobei sich das Eruptionszentrum mehrfach verlagerte. Ob es sich bei der Eruption im Meradalir ähnlich verhalten wird ist ungewiss. Der isländische Geophysiker Páll Einarsson erklärte in einem Interview, dass der Druck im Magmatischen Gang weiter zunehmen würde, obwohl die Eruption bereits im Gang ist. Das würde darauf hindeuten, dass der Ausbruch länger anhalten könnte und eine ähnliche Entwicklung wie beim letzten Mal nimmt. Aber wir wissen ja: zuverlässige Prognosen über den Eruptionsverlauf lassen sich nicht abeggen. Auch die Dauer der Eruption lässt sich nicht wirklich vorhersagen, aber vielleicht treffen die Aussagen der beiden Geowissenschaftler einen Trend.

Der ungefähre Ort der Eruption wurde in einigen Modellen der letzten Tage tatsächlich ziemlich gut prognostiziert. Die neue Spalte liegt auf einer Linie mit früheren Eruptionen, wie die Kette der Hyaloklastit-Hügel zeigt. Sie entstanden bei Vulkanausbrüchen unter dem Eis. Auffällig ist, dass sie alle ähnlich groß sind, was auf ähnlich starke Eruptionen schließen lässt. Vor der Eruption im letzten Jahr ruhte der Vulkanismus auf der Reykjanes-Halbinsel für mehr als 800 Jahre. Nun scheint es eine neue Eruptionsphase zu geben, während derer man in den nächsten Jahrzehnten mit frequenten Eruptionen rechnen muss. Vielleicht sollten sich Volcanoholics da eine Ferienhütte auf Island einrichten?!

Gestern Abend gerieten die ersten Schaulustigen auf ihrer Wanderung zum Vulkan bereits in Schwierigkeiten und mussten von den Einsatzkräften versorgt werden. Vom Parkplatz aus ist es ein 17 km langer Marsch zur Spalte und wieder zurück zum Auto. Er führt bergauf und bergab und kann schon an die Kondition gehen.

Vulkan-News 04.08.22: Krakatau

Abseits vom Fagradalsfjall sind noch einige andere Vulkane aktiv. Hier ein kurzer Überblick des Geschehens:

Krakatau mit Aschewolken

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

Vom Anak Krakatau gehen kontinuierliche Asche-Emissionen aus, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen und sich in Richtung Westen ausbreiten. Das VSI meldete heute Morgen eine Eruption, bei der die Asche 1500 m über Kraterhöhe eruptiert wurde. Gestern zog die Seismizität deutlich an. Es wurden 82 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen festgestellt. Ferner gab es 19 vulkanotektonische Erschütterungen. Vier Signale stammten von Eruptionen. Mit weiteren Vulkanausbrüchen ist zu rechnen.


Ebeko eruptiert Asche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Asche-Eruption

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko aktiv und erzeugt Ascheeruptionen. Das VAAC brachte gestern 2 Meldungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 4300 m aufgestiegen ist und in Richtung Südosten driftete.


Sangay mit Aschewolke

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Strombolianisch

In Ecuador ist es der Sangay, der Aschewolken fördert. Sie steigen bis auf einer Höhe von 7000 m auf. Gestern wurde eine moderate Thermalstrahlung mit 60 MW Leistung detektiert. Es ist unklar, ob der Lavastrom weiter aktiv ist.


Suwanose-jima erzeugt Eruptionsserie

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Nachdem es in den letzten Tagen am Suwanose-jima ruhiger zuging, lebte er gestern auf und löste 13 VONA-Meldungen beim VAAC aus. Vulkanasche stieg bis zu 3000 m hoch auf und wurde nach Osten transportiert. Es gab einige Tremorphasen.

Fagradalsfjall-Meradalir Eruption am 04.08.22

Die Eruption im Meradalir geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Der Vulkanausbruch auf Island geht weiter und hat sich bislang nicht wesentlich abgeschwächt. Nach ersten Angaben betrug der Lava-Ausstoß gestern ca. 30 Kubikmeter pro Sekunde und förderte ein Vielfaches an Lava, wie es in der Initialphase der Eruption vom letzten Jahr der Fall war. Das intrudierte Magmenvolumen wird auf 50 Millionen Kubikmeter geschätzt. In den Medien ist von einem 300-500 m langen Riss zu lesen, der sich im Nordwesten des Fagradalsfjall öffnete.. Ein guter Teil des Talbodens ist bereits mit Lava bedeckt. Im großen und ganzen ähnelt der Vulkanausbruch jenem vom letzten Jahr und eine Gefährdung für Infrastruktur besteht bislang nicht. Modellrechnungen haben ergeben, dass das auch nicht im Eruptionsverlauf der Fall sein soll. In den Modellrechnungen wurde davon ausgegangen, dass der Vulkanausbruch 200 Tage anhält. Das würde voraussetzten, dass auch diesmal das Magma direkt aus einer Quelle im Erdmantel aufsteigt und nicht nur der Magmatische Gang leerläuft. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass die Eruption ähnlich abläuft wie der letzte Ausbruch, so kann es immer noch Überraschungen geben und es könnten sich z.B. Spalten an anderen Lokalitäten öffnen die weniger günstig liegen.

Der Zivilschutz hat Bevölkerung und Touristen dazu aufgerufen der Eruption vorerst fern zu bleiben, verzichtete allerdings auf Absperrungen. Zunächst wollte man die Situation abklären und Wanderrouten markieren. Doch der Aufruf verhallte scheinbar ungehört, denn es machten sich Tausende Schaulustige auf den 17 km langen Weg zur Eruptionsstelle. Dort besteht eine starke Verschmutzung der Luft durch vulkanische Gase und dem Rauch von brennenden Moos. Es wurde auch darauf hingewiesen, die Drohnenflugvorschriften zu beachten. Dazu zählt, dass Drohnen nicht höher als 120 m fliegen dürfen und in Sichtweiter des Betreibers bleiben müssen. Es wurde gewarnt, dass bei sich widerholenden Verstößen das Fliegen mit Drohnen für alle verboten werden würde.