Anhaltender Erdbebenschwarm am Bulusan geht möglicher Eruption voraus
Manila, 15.06.2025 – Der philippinische Vulkan Bulusan liegt auf der Insel Luzon und erzeugte innerhalb von 24 Stunden 100 vulkanotektonische Erdbeben. Die Erschütterungen weisen auf Magmenaufstieg hin, der möglicherweise in einer Eruption gipfeln wird.

Die 100 Erdbeben, die vom seismischen Netzwerk der Behörde PHILVOLCS registriert wurden, manifestierten sich überwiegend östlich der Kraterregion des Bulusan und sind auf einer Linie angeordnet, die einer Schwächezone des Vulkans folgt. Die Tiefen der Hypozentren wurden nicht kommuniziert.
Neben den Erdbeben registrierten die Vulkanologen einen Schwefeldioxid-Ausstoß von 113 Tonnen am Tag, was um ca. ein Drittel niedriger war als zwei Tage zuvor, als noch 368 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert wurden. Am 13. Juni wurden dafür nur 13 vulkanisch bedingte Erdbeben detektiert. Ähnlich verhielt es sich mit der Höhe der emittierten Dampfwolke, die sich am 15. Juni von 300 auf 100 m verringerte.
Die Daten lassen vermuten, dass es zu einer Blockade im Fördersystem gekommen ist, wodurch weniger Gas entweichen kann, aber der Druck im Speichersystem erhöht wird, wodurch sich Fluide mehr bewegen und die Erdbeben auslösen.
Der Bulusan eruptierte zuletzt Ende April. Infolge des Ausbruchs kam es zu Evakuierungen von Siedlungen am Fuß des Vulkans. PHILVOLCS weist darauf hin, dass eine Besteigung des Bulusan verboten bleibt. Obwohl der Alarmstatus nur auf „1“ steht, wurde eine ständige Gefahrenzone definiert, die einen Radius von 4 Kilometern um den Krater hat. Flugzeugen ist ein Überflug verboten, da es zu spontanen Explosionen kommen könnte, die Vulkanasche bis auf entsprechende Höhen fördern, wo sie eine Gefahr für Flugzeuge darstellt.
Auf Luzon liegt auch der Taal-Vulkan, der in den vergangenen Tagen ruhig geblieben ist und eine ungewöhnlich niedrige Schwefeldioxidemission von 242 Tonnen am Tag aufweist.