Aktuelle Nachrichten über Erdbeben und weiterführende Berichte zur Seismologie gibt es in dieser Kategorie von vulkane.net. Ihr findet regelmäßige Updates über wichtige Erdbeben auf der ganzen Welt. Ein Schwerpunkt liegt bei Erdbeben in der Nähe von Vulkanen.
Die Nachrichten werden redaktionell bearbeitet und nicht automatisch generiert, so dass die News eine gewisse Relevanz haben. Weiterhin findet ihr hier einen aktuellen Erdbebenmonitor mit Live-Daten.
Im Süden von Island manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum lag in 2,2 km Tiefe und ca. 7 km Ost-Nord-Ost von Selfoss. Es wurde von 252 schwächeren Erdbeben begleitet. Die Erdbeben manifestierten sich entlang einer Störungszone, die als South Icelandic Seismic Zone (SISZ) bekannt ist. Hier gab es bereits sehr viel stärkere Erdbeben mit zahlreichen Todesopfern. Das letzte starke Erdbeben fand 2008 statt und brachte es auf Mw 6,3. Eine Historie findet ihr im Blog von Jon Frimann.
In der Region liegt auch eines der jüngsten Vulkansysteme von Island: Grímsnes. Dort gibt es mehrere Schlackenkegel und ein Lavastrom-Feld. Einen Zentralvulkan gibt es (noch) nicht.
Auf der beliebten Kanareninsel La Palma bebt die Erde: seit Gestern ereigneten sich 10 schwache Erdbeben in Tiefen größer als 25 km. Die Magnituden der meisten Erdbeben lagen im zweier Bereich. Das stärkste Erdbeben brachte es auf M 2,9. Die Erdbeben manifestieren sich unter dem vulkanischen Rücken von Cumbre Vieja. Grund der Erdbeben könnte aufsteigendes Magma sein, welches sich an der Grenze Erdmantel-Erdkruste akkumuliert. Ein möglicher Vulkanausbruch steht allerdings noch nicht mittelbar an.
Der letzte Vulkanausbruch auf La Palma ereignete sich 1971. Seit dem vorletzten Ausbruch 1949 klafft auf dem Grat des Cumbre Vieja ein langer Riss. Dies war der bislang letzte überseeische Vulkanausbruch auf den Kanaren. Die Inselgruppe ist ein beliebtes Ferienziel deutscher Touristen, obwohl das ganze Archipel vulkanischen Ursprungs ist und jederzeit neue Vulkanausbrüche stattfinden können. So ereignete sich im Jahr 2011 ein submariner Vulkanausbruch, wenige Kilometer vor der Küste der Insel El Hierro. Das Wasser verfärbte sich grün und es wurden schwimmende Lavabrocken entdeckt. Gasblasen stiegen auf und verwandelten das Meer über der Eruptionsstelle in einen gigantischen Whirlpool, was den Fischen gar nicht gefiel. Sie starben zu Tausenden und wurden an die Küste gespült. unter den Fischkadavern fanden sich seltene Tiefseefische. Die Aktivität steigerte sich soweit, dass Wasserfontänen aufstiegen. Tauchroboter entdeckten einen steilen Kegel, welcher sich schnell aufbaute. Dennoch erreichte er die Wasseroberfläche nicht.
Die Aktivität auf El Hierro wurde von starker Seismik begleitet. Es ereigneten sich Tausende Erdbeben. Davon sind wir auf La Palma derzeit noch sehr weit entfernt. Allerdings steigerte sich die seismische Aktivität auf El Hierro langsam. Vergleichbares könnte sich also auch hier noch anbahnen.
Seit Vorgestern kommt es gehäuft zu Erdbeben auf der indonesischen Insel Halmahera. Die Hypozentren liegen in 4-5 km Tiefe und die Magnituden gehen bis 4,4. In der Nähe liegen die Vulkane Gamalama, Ibu und auch der Dukono ist nicht weit entfernt.
Erdbeben auf Island
Westlich des Langjökull gab es ein Schwarmbeben mit 29 Einzelevents. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 3,2 und lag in 7 km Tiefe. Am Bardarbunga ist es momentan recht ruhig, dafür gab es ein Schwarmbeben bei Skaftafell, im Südosten des Vatnajökull.
Nächstes Update zum Gunung Agung plane ich für 22.30 Uhr.
Das Erdbeben in Oxaca forderte mindesten 8 Todesopfer. In den Medien wird dieser Erdstoß als Nachbeben des großen Bebens vom 19.09.2017 bezeichnet, was falsch ist. Bei dem Erdbeben Gestern handelt es sich um ein eigenständiges Erdbeben: Zwischen den beiden Epizentren liegt gut 250 km.
Originalmeldung:
Mexiko wurde heute gleich von 2 starken Erdbeben heimgesucht. Das Stärkere hatte eine Magnitude von 6,1 und manifestierte sich in 30 km Tiefe im Bundesstaates Oxaca und war auch in Mexiko City zu spüren. Es folgten zahlreich Nachbeben. Das Epizentrum lag einige Kilometer weit im Landesinneren und nicht an der Küste von Oxaca, wo es schon seit Wochen bebt. Entlang dieser Bruchzone vor der Küste fand das Zweite Beben mit einer Magnitude von 5,8 statt. Das Hypozentrum lag in 50 km Tiefe.
Erdbeben in Nordkorea
Die Seismographen des EMSC registrierten heute auch ein Erdbeben Mw 3,6 in Nordkorea. Das Epizentrum liegt im Atomwaffentestgebiet des nordkoreanischen Diktators. Noch ist es unklar, ob der Erdstoß durch einen weiteren Atomwaffentest hervorgerufen wurde, oder ob er doch natürlichen Ursprungs ist.
Nach dem verheerenden Erdbeben in Mexiko manifestierte sich in der Gemeinde Ixtlán ein neuer Schlammsprudel. Dieser entstand scheinbar mitten in einem bewohnten Gebiet. Die Gegend liegt über 300 km vom Epizentrum des Bebens entfernt und befindet sich am Rande des Michoacán-Guanajuato Vulkanfeldes, zu dem auch der Paricutin gehört. Erst im Juli gab es Berichte über neue geothermale Erscheinungen nur wenige Kilometer entfernt. Man befürchtete, dass ein neuer Vulkan entstehen könnte. In Ixtlán gibt es auch einen Geysir. Das Video zeigt den neuen Schlammsprudel.
Erdbebenfolgen in Mexico City
In der Hauptstadt Mexikos und in den anderen Gemeinden die vom Erdbeben getroffen wurden, gehen die Bergungs- und Aufräumarbeiten weiter. Inzwischen schwinden die Hoffnungen Überlebende zu retten. Bisher wurden ca. 50 Personen aus den Trümmern lebend geborgen. Man geht von mindestens 250 Todesopfern aus. Hintergrundinformationen zur Tektonik Mexikos habe ich in einem Artikel zusammengefasst.
Da es neben dem fatalen Erdbeben in Mexiko noch eine große Anzahl weiterer starker Erdbeben gab, fasse ich diese hier kurz zusammen. Die Folgen dieser Erdbeben waren allerdings weniger dramatisch, oder blieben ganz ohne Folgen für Menschen. Bemerkenswert ist die relative Häufung in den letzten 36 Stunden!
M 6,4 bei Vanuatu, Tiefe 200 km
M 6,1 weit vor der Südspitze von Neuseeland
M 6,1 vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu
M 5,9 Papua Neuguinea in 10 km Tiefe
M 5,7 auf Java in 600 km Tiefe
M 5,0 in Tonga
M 5,0 im Osten des Iran
Zudem ereigneten sich zahlreiche schwächere Erdbeben, die trotzdem von Interesse sind, da sie weitere starke Erdbeben, oder bevorstehende Vulkanausbrüche andeuten könnten. Auffällig ist eine Zunahme der Erdbebenhäufigkeit im Bereich von San Francisco. Dort gab es in den letzten Tagen mehrere Erdbeben mit Magnituden um 2,5. Am Mauna Loa auf Hawaii bebte es ebenfalls 2 Mal. Die Erdbebenserie in Idaho geht auf schwachem Niveau weiter. Quelle: EMSC
Das Ausmaß der Schäden wird am Folgetag des Erdbebens richtig sichtbar. Nach offiziellen Angaben starben mindestens 226 Menschen, wobei das nur vorläufige Zahlen sind. Alleine beim Einsturz einer Schule fanden 20 Kinder den Tod, 30 weitere werden vermisst. In Mexiko Stadt (20 Millionen Einwohner) sind 45 Gebäude eingestürzt und zahlreiche Bauten wurden beschädigt. Betroffen sind vor allem alte Häuser. 3,2 Millionen Menschen stehen ohne Strom dar.
Mir kamen die Schäden in der Hauptstadt verhältnismäßig groß vor, besonders wenn man die Entfernung zum Hypozentrum berücksichtigt. Daraufhin überprüfte ich die offiziellen Angaben von 160 km, welche in den Medien publiziert werden. Die Entfernung Mexiko-Stadt zum Hypozentrum beträgt laut google maps 115 km!
Bisher wird hauptsächlich von den Zuständen in der Hauptstadt berichtet, über die Zustände in den Orten nahe des Hypozentrums wird bisher nichts berichtet. Möglicher Weise sind die von der Außenwelt abgeschnitten. Neuen Angaben zufolge lag das Hypozentrum direkt unter der Stadt Izúcar de Matamoros. Dort leben mehr als 43.000 Menschen.
Auffällig ist das Fehlen von Nachbeben. Sollten sich noch welche manifestieren, könnten sie relativ stark sein.
Der VulkanPopocatepetl reagierte offenbar mit einer stärkeren Ascheeruption auf das Erdbeben. Zudem wurden 299 Exhalationen und 6 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Zahl der Exhalationen lag über dem Durchschnitt.
Update 22.00 Uhr
Mittlerweile wird klar, dass es selbst in Mexiko Stadt Schäden gegeben hat. Ganze Gebäude stürzten ein, oder wurden stark beschädigt. Es hat auf jeden Fall Todesopfer gegeben. Die Hauptstadt liegt 120 km vom Hypozentrum entfernt. Die Tiefe des Erdbebens wurde bei EMSC auf 50 km korrigiert. Der Flughafen und Metro von Mexiko Stadt wurde gesperrt.
Originalmeldung
Heute Abend gab es in der mexikanischen Provinz Puebla ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,1. Es manifestierte sich in 30 km Tiefe in der Nähe des Ortes Izúcar de Matamoros. Der aktive Vulkan Popocatepetl ist nur ca. 60 km entfernt und liegt auf halber Strecke des Hypozentrums zu Mexiko Stadt. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, es dürfte aber welche gegeben haben.
Das heutige Erdbeben fällt auf den Jahrestag eines noch viel stärkeren Erdbebens im Jahr 1985 bei Michoacán. Damals starben sehr wahrscheinlich mehr als 30.000 Menschen.
Vor der Küste der mexikanischen Provinz Oxaca gab es erneut ein Erdbeben, Es hatte die Magnitude 5,6 und lag in 10 km Tiefe. Es kann als Nachbeben des starken Erdbebens von 8. September gesehen werden.
Erdbeben vor Chile
Vor der Küste Chiles ereignete sich ebenfalls ein Erdbeben der Magnitude 5,9. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe und 130 km von Valparaiso entfernt. Diese Hafenstadt ist berüchtigt für ihre sehr starken Erdbeben wie das von 1906. Damals bebte die Erde mit einer Magnitude von 8,2.
Ätna mit Erdbeben
Am Vulkan Ätna gab es heute auch mehrere Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf Mw 3,3. Es lag im Südwesten den Vulkans in nur 6 km Tiefe. Die letzten Erdbeben ereigneten sich an dieser Stelle vor gut 4 Wochen in mehr als 15 km Tiefe. Es sieht so aus als würde Magma aufsteigen!
Im Yellowstone Nationalpark gab es heute Vormittag ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag westlich des Yellowstone-Sees in 7 km Tiefe. Die Schwarmbeben der letzten Monate haben übrigens aufgehört. Ich bin gespannt, ob nun eine neue Bebenserie stattfinden wird.
Erdbeben am Bardarbunga
Heute Nachmittag bebte die Erde unter Europas größten Gletscher gleich 2 Mal mit einer Magnitude von 3,9. Die Hypozentren lagen in 4,9 und 4,7 km Tiefe unter dem Vatnajökull.
Schwaches Erdbeben am Ätna
EMSC registrierte heute ein Erdbeben der Magnitude 2,0 am Ätna auf Sizilien. Das Zentrum des Erdbebens lag in 9 km Tiefe unter dem Valle del Bove im Osten des Vulkans. Ansonsten war die Bebentätigkeit unter dem Vulkan in den letzten Tagen gering. Sollte das die Ruhe vor dem Sturm sein?
Bebenserie in der Schweiz
Seit einigen Tagen gibt es auffallend viele schwache Erdbeben in der Schweiz. Betroffen ist die Alpen-Region zwischen dem Lac Leman und dem Mont-Blanc-Massiv. Die meisten Beben haben Magnituden um 2 und liegen in geringen Tiefen weniger als 5 km.
Mittelstarkes Erdbeben in China
Bereits gestern fand in der chinesischen Provinz Xinjiang ein Erdbeben der Magnitude 5,5 statt. Es manifestierte sich in 10 km Tiefe nördlich der Wüste Taklamakan. Da die Gegend relativ dünn besiedelt ist, dürften sich Schäden in Grenzen halten.