Kilauea: Lavastrom bedroht Siedlung

Am Kilauea auf Hawaii fließt der Lavastrom vom 27. Juni weiterhin auf eine Siedlung zu. Der Lavastrom hat eine Länge von 13,2 km erreicht und ist an seiner Front 1,2 km breit. Er hat eine Schneise durch einen Wald an der Grenze des Nationalparks gebrannt. Nun sind es nur noch 1,2 km bis zur Ka’ohe Homesteads subdivision im District of Puna. Dort bereitet man sich bereits auf das Schlimmste vor. Die Front des Lavastroms ist in den letzten 2 Tagen nur noch langsam voran gekommen, so dass Hoffnung besteht, dass die Lava noch stoppt.

Der Lavastrom geht vom Krater Puʻu ʻŌʻō aus. Dort bildeten sich einige kleine Lavaseen. In der Nähe des Kraters kommt es auch zur Bildung kurzer Oberflächen-Lavaströme. Ein Großteil der Lava fließt durch unterirdische Tunnel (Tubes) in Richtung der Siedlung und tritt erst im Frontbereich an der Oberfläche aus.

Bardarbunga: Eruption auf Vortages-Niveau

View der Livecam von MilaUpdate 19.30 Uhr: Das IMO berichtet von großen morphologischen Änderungen in der Eisoberfläche über der Caldera des Bardarbunga (Zentralvulkan). Demnach hat sich das Eis über dem Vulkan bis zu 15 m abgesenkt. Diese Absenkung ist die Stärkste, die jemals auf Island gemessen wurde. eine größere Hohlform bildete sich zuletzt 1875, als die jüngste Askja-Caldera entstand. Diese Absenkung kommt nicht durch eine Eruption unter dem Eis zustande, sondern, weil Magma aus der Magmakammer des Bardarbunga über den magmatischen Gang (Dyke) abläuft. Dadurch senkt sich der Calderaboden. Dieser Setzungsprozeß soll auch für die starken Erdbeben mit Magnituden größer als 5 verantwortlich sein, die den Bardarbunga immer wieder erschüttern. Einer Theorie der Vulkanologen zufolge, könnte der absinkende Calderaboden, das Magma aus der Magmakammer pressen. Obwohl das Magma aus der Magmakammer abfließt, kann es noch zu einem explosiven Ausbruch des Vulkans kommen. Besonders gasreiche Restschmelzen neigen bei Druckentlastung (abfließen des dünnflüssigen Magmas) zu explosiven Vulkanausbrüchen. Je länger die Spalteneruptionen ausserhalb des Gletschers dauern, desto größer die Gefahr einer explosiven Eruption des Zentralvulkans mit hoch aufsteigender Aschewolke.

Originalmeldung: Die Eruption an den Spalten nördlich der Gletscherzunge Dyngjujökull geht weiter. Der Lava-Ausstoß befindet sich auf dem Niveau des Vortages. Die Aktivität an der ersten Spalte beschränkt sich nun auf einige Förderschlote um denen sich Krater-Kegel bilden. Die Lavafontänen erreichen eine Höhe von ca. 130 m. Der Lavastrom ist nun 10 km lang und muss nur noch 1 km bis zum Fluss Jökulsá á Fjöllum zurücklegen.

Gestern wurde von einer Depression (Absenkung) im Eis der Gletscherzunge Dyngjujökull berichtet. 6 km vom Eisrand entfernt bildete sich die Hohlform durch Schmelzprozesse. Sehr wahrscheinlich gab es eine kleinere subglaziale Eruption, die mit den Phasen erhöhten Tremors unter dem Gletscher einher ging.

Das Eruptions-Gebiet bleibt erst einmal gesperrt, da die Gefahr einer Gletscherflut besteht. Zudem ist die Konzentration schädlicher Gase in der Luft sehr hoch. Die Wissenschaftler fürchten zunehmend einen Ausbruch des Zentralvulkans Bardarbunga. Gestern Abend nahm die Polizei mehrere Personen fest, die das Sperrgebiet betreten hatten. Ihnen drohen hohe Strafen.

Eigentlich habe ich für nächste Woche bereits einen erneuten Abstecker nach Island geplant (mit Presse-Permit und Monstertruck), doch wie es derzeit ausschaut werde ich ihn aufgrund der Vollsperrung des Gebietes verschieben müssen.

Bardarbunga: neue Eruptionsspalten

Wetterradar zur Beobachtung von Aschewolken. © IMOUpdate: Man hat vor einer der Webcams ein weiteres Wetterradar positioniert. Dies lässt vermuten, dass die Forscher mit einer Verlängerung des Risses bis unter dem Gletscher rechnen. Dann könnte es zu explosiven Ascheeruptionen kommen, die mit dem Radar beobachtet werden sollen.

Originalmeldung: Am isländischen Vulkan haben sich heute 2 neue Eruptionsspalten geöffnet. Lavafontänen steigen einige 10er Meter hoch auf. Eine Dampfwolke erreicht eine Höhe von 5 km. Die Risse sind zusammen ca. 2 km lang und liegen nur ca. 2 km von der Gletscherzunge Dyngjujökull entfernt. Sie verlaufen in die gleiche Richtung wie die bisherige Spalte.

Es haben sich auch weitere Risse in dem Rift Valley gebildet, dass zum ersten Mal vor 2 Tagen unter dem eis entdeckt wurde. Die Bewegung des Riss-Systems in Richtung Gletscher ist insofern beunruhigend, als dass es zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen kann, wenn Schmelzwasser in den Gletscher eindring.

Das Gebiet wurde wieder komplett gesperrt. Der Zivilschutz prüft, ob man eine Öffnung für vulkanologen und Journalisten wieder verantworten kann.

Bardarbunga: Eruption geht weiter

Der Vulkanausbruch auf Island hält weiterhin an. Laut IMO haben sich in den letzten Tagen wenige Änderungen ergeben. Auf der LiveCam sieht man, dass nur noch ein relativ kleiner Teil der Spalte aktiv ist. Es steig viel Wasserdampf auf und die eigentliche Lava-Austritte sind größtenteils im Nebel verborgen.

Die Erdbebentätigkeit ist deutlich zurück gegangen. In den letzten 48 Stunden wurden 584 Beben registriert, 6 mit einer Magnitude größer als 3.

Vulkane weltweit

Zu den aktiven Vulkanen Aso, Sakura-jima und Zhupanovski, die vom VAAC Tokyo überwacht werden, gesellen sich nun noch die Vulkane Karymsky und Suwanose-jima. Beide Vulkane erzeugen täglich 1-2 Aschewolken, die in den Meldungen auftauchen.

Am Stromboli auf den Liparischen Inseln scheint der Lavastrom versiegt zu sein. Es sind nur noch einige Hotspots auf der Thermalcam sichtbar.

Der Kilauea auf Hawaii ist weiterhin sehr aktiv. Der Lavastrom vom 27. Juni hat eine Länge von 13,2 km und eine Breite von 1,2 km erreicht. Mittlerweile geht eine Bedrohung für nahegelegene Infrastruktur aus.

Bardabunga: erneute Komplettsperrung

Update 20.30 Uhr: Die Sperrung der Eruptionszone wurde heute Mittag wieder aufgehoben. Allerdings setzte auch wieder leichter Tremor unter dem Gletscher ein, so dass sich die Situation jede Sekunde ändern kann.

Originalmeldung: Der Vulkanausbruch am isländischen Vulkan Bardarbunga geht weiter. Nebel behindert die Sicht auf die Eruptionsspalte am Lavafeld Holuhraun, doch die Messwerte deuten darauf hin, dass die Eruption auf Vortagesniveau weiter geht.

Die Seismik ist rückläufig und es hat nur wenige Beben mit einer Magnitude größer als 3 gegeben. Diese konzentrieren sich am Zentralvulkan.

Gestern Abend gab es erhöhten Tremor unter dem Gletscher und man fürchtete, dass sich dort eine Spalte geöffnet haben könnte. Ein anderer Grund für den Tremor könnte sein, dass Schmelzwasser in den Dyke eingedrungen ist und es zu unterirdischen Explosionen kommt. Es wurde die Evakuierung von Vulkanologen und Journalisten (die in den letzten 2 Tagen zur Spalte durften) angeordnet, da man einen Gletscherlauf für möglich hielt. Der Tremor endete gegen 21.30 Uhr. Die Evakuierung wird noch aufrecht gehalten.

Inzwischen wächst die Furcht vor einem subglazialen Ausbruch. Einige Vulkanologen halten einen katastrophalen Ausbruch für möglich, wie wir ihn seit langem nicht mehr erlebt haben. Eine besondere Gefahr geht von phreatomagmatischen Eruptionen aus, falls viel Schmelzwasser in den Zentralvulkan eindringen sollte.

Bardarbunga: Vulkanausbruch geht weiter

Die Spalte heute Morgen. © MilaUpdate 15.30 Uhr: Das IMO meldet, dass die Förderrate heute geringer ist, als die Menge an Magma die in den unterirdischen Dyke einströmt. GPS-Messungen zeigen, dass sich der Untergrund immer noch aufwölbt. Es wurde eine Depression im Eis der Gletscherzunge Dyngjujökull festgestellt. Diese Depression wird durch ein neu entstandenes „Rift Valley“ im Boden hervorgerufen. Dieses wird als breit und tief beschrieben. Zugleich steigt der Druck im magmatischen Gang unter dem Dyngjujökull weiter an.

Ein mögliches Szenario ist, dass sich die Eruptionsspalte verlängert und bald bis unter den Gletscher reichen wird. Dann besteht eine erhöhte Gefahr für einen Gletscherlauf.

Orignialmeldung: Gegenüber gestern hat sich heute nicht viel am Bardarbunga verändert. Die Spalteneruption geht auf Vortagesniveau weiter. Der Lavastrom ist über 6 km lang und 2 km breit. Die Seismik ist ebenfalls wie tags zuvor. Ein stärkeres Beben der Magnitude 5,5 ereignete sich gegen 3.09 Uhr unter dem Zentralvulkan Bardarbunga. Die Anzahl der Beben mit einer Magnitude größer als 3 hat sich in den letzten 48 Stunden auf 11 reduziert. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 873 Beben registriert.

Automatisch aufgezeichnete Beben. © IMODie automatisch aufgezeichneten Erdbeben erstrecken sich nun weiter entlang einer Zone nordöstlich der Askja. Dies lässt die Vermutung zu, dass sich dort auch ein magmatischer Gang (Dyke) bildete. Auf der manuell korrigierten Darstellung der Seismik taucht diese Erdbebenzone nicht auf. Was mich bei meinem Besuch auf Island überraschte, war, dass ich keines der stärkeren Beben spüren konnte, obwohl ich mehrere Nächte in Sichtweite des Vulkans verbrachte.

Im Netz sind Spekulationen zu lesen, dass ein Ausbruch des Zentralvulkans immer wahrscheinlicher wird. Es wurde auch von einer möglichen Eruption unter der Gletscherzunge Dyngjujökull berichtet. Diese Meldungen wurden bisher von IMO nicht bestätigt.

Bardarbunga: Vulkanausbruch geht weiter

Die Eruptionsspalte am Sonntag. © Benedikt G. ÓfeigssonUpdate 17.00 Uhr: Die seismische Aktivität hat sich heute im Vergleich zu den letzten Tagen halbiert. GPS Messungen haben ergeben, dass keine weitere Inflation mehr statt findet. Der Lavaausfluss an der Spalte entspricht in etwa dem Magmazufluss im Dyke.

Originalmeldung: Der Vulkanausbruch auf Island geht weiter. Das IMO beschreibt die Eruption als stabil, allerdings sind die Förderraten gegenüber der Initialphase deutlich zurückgegangen. Heute wird berichtet, dass ca. 100 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert werden, gegenüber 1000 Kubikmeter am Sonntag. Die maximale Höhe der Lavafontänen ist niedriger als 20 m. Die Spalte ist noch auf einer Länge von 600 – 800 m aktiv. Der Lavastrom hat eine Länge von 3,5 km erreicht und eine maximale Breite von 1,6 km. Insgesamt wurden ca. 30 Millionen Kubikmeter Lava gefördert, was nur einen Bruchteil dessen beträgt, was sich derzeit im Dyke befindet.

Die Eruption kann noch lange anhalten, oder es können mehrere Eruptionen über einen längeren Zeitraum stattfinden. Ein explosiver Ausbruch des Bardabunga ist ebenfalls möglich. Das basaltische Magma, das derzeit gefördert wird, enthält wenig Gas. Dass kann sich im Laufe der Zeit allerdings ändern, denn das Magma kann sich im Dyke verändern. Besonders Restschmelzen neigen dazu explosiv gefördert zu werden. Es besteht auch die Gefahr das Schmelzwasser in den Vulkan eindringt und dort mit dem Magma reagiert und phreatomagmatische Eruptionen erzeugt.

Vulkane weltweit

in den letzten Tagen stand bei mir zwar der Bardarbunga im Fokus der Berichterstattung, es haben sich aber noch andere Vulkane zu Wort gemeldet. Am spannendsten war die Eruption des Tavurvur auf Papua Neuguinea. Am 29 August erzeugte er einen paroxysmalen Ausbruch mit hoher Lavafontäne und einer Aschewolke die bis zu 16 km hoch aufstieg. Sakura-jima ist wieder in einer Phase erhöhter Aktivität eingetreten. Das VAAC Tokyo meldete in den letzten 24 Stunden 7 Aschewoken. Der Aso-san eruptiert sporadisch und auch der Zhupanovski auf Kamtschatka ist recht munter. Auf Stromboli fließt immer noch Lava über die Sciara del Fuocco.