Klyuchevskoy: Vulkanausbruch geht weiter

Update 23.09.13: Der Ausbruch scheint sich noch ein wenig verstärkt zu haben. Auf der Livecam war tagsüber eine deutliche Dampfwolke zu sehen und eine Vulkanflanke frei von Schnee. Nachts ist dort ein breiter Lavastrom zu erkennen.

3 Tage lang verbarg sich Klyuchevskoy in Wolken und enthüllte sich heute in neuem Schneegewand. Auf der LiveCam ist auch zu sehen, dass er weiterhin aktiv ist und einen Lavastrom fördert. Bei MODIS erkennt man eine entsprechend große thermische Anomalie. Der Tremor bewegt sich auf vergleichsweise hohem Niveau und ist stabil.

 

Sakura-jima: thermische Anomalie

Kleine thermische Anomali. © MODISErstmals seitdem ich den Vulkan in Japan beobachte, konnte ich auf MODIS ein thermisches Signal am Sakura-jima sehen. Der Vulkan steht in den letzten Wochen immer wieder in den Schlagzeilen. Heute erzeugt er bereits 8 Ascheeruptionen. Normalerweise verursachen diese aber keine thermische Anomali, die MODIS aufzeichnen könnte. Möglicherweise ereignete sich eine besonders große Eruption, die viel glühende Lava förderte. Das Signal könnte auch ein Hinweis auf eine bevorstehende größere Explosion sein, wie sie sich am 18.08.13 ereignet hatte. 14 Stunden vor der Eruption hatten Wissenschaftler mit einem anderen Infrarot-Satelitten ebenfalls eine thermische Anomalie beobachtet. In diesem Fall wurde die Anomalie durch aufsteigendes Magma im Fördersystem verursacht.

Japanische Vulkanolgen halten mittelfristig einen großen Vulkanausbruch des Sakura-jima für möglich, wie er sich zuletzt 1914 zugetragen hatte.

Update 21.09.2013: Mike hat in unserer Facebookgruppe ein Video gepostet, auf dem eine explosive Eruption zu sehen ist, die größer als üblich war. Die Anomali könnte von ihr zeugen.

Shiveluch: Ascheeruptionen

Nach 9-tägiger Pause meldet sich der Vulkan in Kamtschatka mit 2 Ascheeruptionen zu Wort. Das VAAC Tokyo registrierte sie letzte Nacht. Die Vulkanologen von KVERT berichten über Aschewolken die 5 bis 5,5 km hoch aufstiegen.

In einer hufeisenförmigen Depression des Vulkans wächst ein Lavadom. Gelegentlich generiert er kurze Lavaströme und pyroklastische Ströme. Jederzeit ist dort mit einem größeren Vulkanausbruch zu rechnen, der den Flugverkehr gefährden könnte.

Arenal: erhöhter Gasausstoß

Vulkan Arenal liegt nicht auf Mallorca, sondern in Costa Rica. Zwischen 1968 und 2010 war der Vulkan daueraktiv. Vor fast 3 Jahren endete die Daueraktivität nach einer größeren Eruption. Nun haben Vulkanologen einen gehöhten Kohlendioxid-Ausstoß registriert. Zudem zeigen Thermalaufnahmen eine ringförmige thermische Anomali im Gipfelbereich. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Fumarolen am Rand des Kraters „C“, der zuletzt aktiv war.

Vulkanausbrüche weltweit

Pacaya:  die Vulkanologen berichten von anhaltender strombolianischer Aktivität und hoher Seismik.  Glühende Lavabrocken erreichen eine Höhe von 50 bis 100 m über den Mackenney Krater. Sporadisch kommt es zu etwas stärkeren Ascheeruptionen mit lautem Explosionsknall.

Popocatepetl: der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt ist weiterhin aktiv. Gestern ereigneten sich 34 Exhalationen von Dampf und ein wenig Asche. Es fand ein vulkanisches Erdbeben der Magnitude 3,6 statt.

Sakurajima: gestern eruptierte der Vulkan 11 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Der Vulkan läuft nach wie vor auf Hochtouren.

Ätna: strombolianische Eruptionen

Letzte Nacht ereigneten sich am Neuen Südostkrater weitere strombolianische Eruptionen. Diese erschienen sporadisch und endeten gegen Morgen. Ob es sich um Vorboten neuer Paroxysmen handelt ist derzeit ungewiss. Laut Aussage der Vulkanologen des INGV gibt es derzeit keine Anzeichen für einen bevorstehenden größeren Vulkanausbruch.

Sinabung: Vulkanausbruch

Update 17.09.13: heute Morgen ereignete sich eine stärkere Explosion die Asche mehrere Kilometer hoch aufstieg. Inzwischen werden die Evakuierungen ausgeweitet und 6000 Personen sollen in Sicherheit gebracht werden.

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Letzte Nacht ist auf der indonesischen Insel Sumatra der Vulkan Sinabung ausgebrochen. Augenzeugen berichten von einer Dampf- und Aschewolke und glühenden Lavabrocken, die vom Vulkan ausgespien werden. Vorsorglich wurden ca. 2700 Menschen evakuiert. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

Dem Vulkanausbruch war seismische Aktivität vorausgegangen. In den letzten 6 Wochen ereigneten sich fast 900 vulkanische Erdbeben. Kurz vor der Eruption setzte Tremor ein.

Vulkane Japans: Sakura-jima, Suwanose-jima und Fuji

Update 14.09.13: Gestern verzeichnete das VAAC Tokyo 12 Ascheeruptionen des Sakura-jima. So aktiv zeigt sich der Vulkan nur selten.

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Die beiden Vulkane der japanischen Präfektur Kagoshima sind nach wie vor besonders aktiv. Sakura-jima produzierte seit gestern 8 explosive Eruptionen. 2 von ihnen waren etwas größer als üblich und die Asche stieg bis in einer Höhe von 4,2 km. Suwanose-jima meldete sich mit einem explosiven Event. Die Asche stieg gut 1,6 km hoch auf.

Zudem kursieren Medienberichte über Japans bekanntesten Vulkane: Fuji. Der Druck in der Magmakammer soll höher sein, als vor dem letzten Ausbruch 1707. Grund für den Druckanstieg sollen die zahlreichen starken Erdbeben sein, die Japan in den letzten 2 Jahren erschütterten. Ein Ausbruch des Vulkans steht zwar nicht unmittelbar bevor, ist aber mittelfristig durchaus möglich.

 

Shiveluch und Ubinas

Der aktive (hintere) Teil des Doms dampft. © KVERTShiveluch: der Vulkan in Kamtschatka zeigt sich in den letzten Wochen von seiner besonders aktiven Seite. Immer wieder kommt es zu explosiven Ascheeruption und der Entstehung pyroklastischer Ströme. Heute Nacht stieß der Vulkan eine Aschewolke aus, die 3,5 km hoch aufstieg. Auf aktuellen Livecam Fotos kann man den aktiven Lavadom sehen, der auf der Nordwestseite des alten Doms wächst. Jederzeit ist ein größerer Vulkanausbruch möglich der den Flugverkehr gefährden könnte.

Ubinas: Geologen von INGEMMET veröffentlichten einen neuen Bericht zum Zustand des Vulkans in Peru. Die Geologen befürchten, dass die Südflanke des Vulkans abrutschen könnte. Diese ist mit großen vertikalen Brüchen durchzogen. Ein heftiger Vulkanausbruch, oder ein Erdbeben der Magnitude 5 würden als Auslöser der Naturkatastrophe ausreichen. Die gewaltigen Hangrutschmassen würden durch das Valle de Ubinas fließen in dem sich mehrere Ortschaften befinden. Bereits 2011 wiesen die Wissenschaftler auf diese Gefahr hin.

Ubinas wurde vergangene Woche aktiv und produzierte einige Ascheeruptionen. Der Vulkan stößt zudem giftige Dämpfe aus, u.a. auch Arsen. Die Menschen in der Region leiden seit den Eruptionen unter Bindehautentzündungen und Kopfschmerzen.

Der Vulkan liegt in den peruanischen Anden und sein Krater befindet sich auf 5672 m Höhe. In der Vergangenheit sind Teile des Vulkans bereits kollabiert. (Quelle: Latinapress.com)