Vulkane und Erdbeben

Jemen: im Nordwesten der Inselgruppe Jebel Zubair manifestierte sich eine submarine Eruption. Augenzeugen berichten von einer Dampfwolke, die mehrere 100 Meter hoch aufsteigt. In der Nähe gab es bereits 2011 eine Eruption, bei der eine neue Insel entstand. Ein Video gibt es auf youtube.

Rom: nur 1 Kilometer vor der Küste des römischen Vorortes Fiumicino hat sich ein submariner Gasaustritt geöffnet. Ein youtube-Video (siehe unsere Facebookgruppe) zeigt von Sediment getrübtes und stark wallendes Wasser. Die Aufnahmen rufen Assoziationen mit El Hierro wach. Erst vor 4 Wochen bildete sich in der Nähe des Flughafens ein kleiner Schlammvulkan. Dieser sollte Methan fördern und von Bohrarbeiten in der Nähe ausgelöst worden sein.

Pakistan: heute ereignete sich ein starkes Nachbeben der Stärke 6,8. Vor 4 Tagen erschütterte ein Beben M 7,6 das Land. Die Opferzahlen steigen auf über 300. Das Beben ist auch auf dem Seismogrammen von Ätna und Stromboli zu sehen.

Vulkane Kamtschatkas

Klyuchevskoy in der Abenddämmerung.Obwohl die Eruption am Tolbatschik vorüber ist, sind die Vulkane Kamtschatkas immer noch in den News vertreten. Focus der Berichterstattung liegt derzeit auf dem Vulkan Klyuchevskoy. Der Vulkanausbruch ist gekennzeichnet von Domwachstum, strombolianische Tätigkeit und die Effuison von 4 Lavaströmen. Der Tremor ist moderat bis stark.

Erhöhte Aktivität wird auch am Vulkan Shiveluch beobachtet. Domwachstum, ein Lavastrom und gelegentliche Explosionen mit hoch aufsteigenden Aschewolken finden an diesem Vulkan statt. Gestern registrierte das VAAC Tokyo 4 Aschewolken die von diesem Vulkan ausgingen.

Erdbeben weltweit

Im Augenblick ist wieder viel los unter der Erde. Ein schweres Seebeben der Magnitude 7,2 ereignete sich gestern vor Peru. Heute bebte die Erde vor der Küste von Mexiko/Guatemala. Dieses Beben hatte die Magnitude 5,5. Bereits vor 2 Tagen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 7,6 Pakistan. Es starben mehr als 200 Menschen. Nun haben sich auch die Gerüchte bestätigt, dass vor der Küste Pakistans eine neue Insel aufgetaucht ist. Videoaufnahmen zeigen blubbernde Schlammquellen auf dem neuen Eiland.

Bereits am 20. September bebte die Erde vor der indonesischen Insel Halmahera. Das Beben lag vor der Westküste und hatte eine Magnitude von 5,4. Schäden traten nicht auf, allerdings liegen auf Halmahera die aktiven Vulkane Ibu und Dukono. Letzterer ist in den vergangen Wochen recht aktiv gewesen. Möglicher Weise verstärkt sich seine Aktivität durch das Erdbeben zusätzlich.

Vulkane weltweit

Sakurajima: das VAAC Tokyo registrierte gestern 13 größere Ascheeruptionen des Sakurajima. Zwischen den Explosionen gab es langanhaltende Ascheemissionen. Seit einigen Wochen befindet sich der daueraktive Vulkan in einer Phase erhöhter Aktivität.

Ätna: die strombolianischen Eruptionen hielten auch am Nachmittag an. Eine etwas größere Aschewolke wurde eruptiert. Diese Eruption war mit kurzzeitigem Tremoranstieg verbunden.

Ätna: kleine Ascheeruptionen

In der letzten Nacht und heute Vormittag wurden wieder kleine Ascheeruptionen aus dem Neuen Südostkrater beobachtet. Auf der Seismik sind diese Eruptionen mit leichten Ausschlägen assoziiert. Der Tremor ist minimal gestiegen. Alles in Allem scheint sich unsere mächtige Dame wieder zu regenerieren und etwas Kraft zu schöpfen. Vielleicht tritt der Vulkan zum Ende der Reisezeit in eine neue Eruptionsphase ein.

Santiaguito: partieller Domkollaps

Der daueraktive Domvulkan Santiaguito wurde gestern Morgen Schauplatz eines größeren Vulkanausbruches. Um 8.20 Uhr Ortszeit kollabierte ein Teil des südöstlichen Domes. Dabei wurden Explosionen generiert die noch in 20 km Entfernung zu Hören waren. In 10 km Entfernung klirrten Fensterscheiben. Vulkanasche stieg 4,5 km hoch auf und pyroklastische Ströme flossen über die Domflanke.

Erst in der vergangenen Woche stand der Santiaguito in den Schlagzeilen weil starke Regenfälle Lahare auslösten.

Klyuchevskoy: Vulkanausbruch geht weiter

Update 23.09.13: Der Ausbruch scheint sich noch ein wenig verstärkt zu haben. Auf der Livecam war tagsüber eine deutliche Dampfwolke zu sehen und eine Vulkanflanke frei von Schnee. Nachts ist dort ein breiter Lavastrom zu erkennen.

3 Tage lang verbarg sich Klyuchevskoy in Wolken und enthüllte sich heute in neuem Schneegewand. Auf der LiveCam ist auch zu sehen, dass er weiterhin aktiv ist und einen Lavastrom fördert. Bei MODIS erkennt man eine entsprechend große thermische Anomalie. Der Tremor bewegt sich auf vergleichsweise hohem Niveau und ist stabil.

 

Sakura-jima: thermische Anomalie

Kleine thermische Anomali. © MODISErstmals seitdem ich den Vulkan in Japan beobachte, konnte ich auf MODIS ein thermisches Signal am Sakura-jima sehen. Der Vulkan steht in den letzten Wochen immer wieder in den Schlagzeilen. Heute erzeugt er bereits 8 Ascheeruptionen. Normalerweise verursachen diese aber keine thermische Anomali, die MODIS aufzeichnen könnte. Möglicherweise ereignete sich eine besonders große Eruption, die viel glühende Lava förderte. Das Signal könnte auch ein Hinweis auf eine bevorstehende größere Explosion sein, wie sie sich am 18.08.13 ereignet hatte. 14 Stunden vor der Eruption hatten Wissenschaftler mit einem anderen Infrarot-Satelitten ebenfalls eine thermische Anomalie beobachtet. In diesem Fall wurde die Anomalie durch aufsteigendes Magma im Fördersystem verursacht.

Japanische Vulkanolgen halten mittelfristig einen großen Vulkanausbruch des Sakura-jima für möglich, wie er sich zuletzt 1914 zugetragen hatte.

Update 21.09.2013: Mike hat in unserer Facebookgruppe ein Video gepostet, auf dem eine explosive Eruption zu sehen ist, die größer als üblich war. Die Anomali könnte von ihr zeugen.

Shiveluch: Ascheeruptionen

Nach 9-tägiger Pause meldet sich der Vulkan in Kamtschatka mit 2 Ascheeruptionen zu Wort. Das VAAC Tokyo registrierte sie letzte Nacht. Die Vulkanologen von KVERT berichten über Aschewolken die 5 bis 5,5 km hoch aufstiegen.

In einer hufeisenförmigen Depression des Vulkans wächst ein Lavadom. Gelegentlich generiert er kurze Lavaströme und pyroklastische Ströme. Jederzeit ist dort mit einem größeren Vulkanausbruch zu rechnen, der den Flugverkehr gefährden könnte.