Manam: Erhöhung der Warnstufe

Der Vulkan Manam in Papua Neuguinea ist in den letzten Tagen aktiv geworden. Bewohner der Vulkaninsel berichten von kleineren (strombolianischen?) Eruptionen und rumpelnden Geräuschen. Der Alarmstatus wurde auf „3“ erhöht, was soviel bedeutet wie „verlasst die Insel und bringt euch in Sicherheit“. Der Dorfälteste von Dugulava leitete auch schon Evakuierungsmaßnahmen ein, so berichtet das neuseeländische Onlinemagazin RNZ. Erste Eruptionen setzten demnach bereits am 18. April ein.

Nach dem letzten größeren Ausbruch im August 2015 wurden viele Kinder des Dorfes Dugulava krank. Das Trinkwasser war nach dem Ausbruch verschmutzt.

In den letzten Tagen eruptierte auch der Vulkan Kambalny auf Kamtschatka wieder. Nach einem heißen Start in den April hatte er in den letzten Wochen pausiert. Heute registriert das VAAC Tokyo Eruptionen vom Klyuchevskoy auf der sibirischen Halbinsel.

 

Chile: Erdbeben M 6,7

Heute Nacht ereignete sich das bislang schwerste Erdbeben einer Serie, die bereits am Wochenende begann: im chilenischen Valparaíso bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,7 (EMSC). Laut USGS hatte es sogar M 7,1. Das Hypozentrum lag 8 km vor der Küste in 10 km Tiefe. Es erfolgten zahlreiche Nachbeben.

Nishinoshima: erneute Eruptionen

Bereits vor 3 Tagen kam es zu 2 erneuten Explosionen auf dem neuen Vulkaneiland Nishinoshima. Die Vulkaninsel gehört zur japanischen Inselkette Ogasawara, die gut 1000 km vor der Küste Japans liegt. Das VAAC Tokyo registrierte 2 größere Aschewolken die vom Vulkan ausgingen. Seitdem ist der Vulkan strombolinaisch Tätig. 

Das VAAC Tokyo registrierte ebenfalls 4 Aschewolken vom Vulkan Klyuchevskoy auf Kamtschatka, sowie vom benachbarten Shiveluch.

Auf Big Island Hawaii formiert sich am ocean entry ein neues Lavadelta. Der Lavastrom 61g ist also weiterhin aktiv. Der Lavasee in der Gipfelcaldera ist gerade so vom Jagger-Museum aus sichtbar. Die Seismik der letzten 14 Tage zeigt zahlreiche Erschütterungen am Mauna Loa. Die schwachen Erdbeben konzentrieren sich westlich der Cladera.

Poás in Costa Rica glüht heute vor sich her. Gestern Abend gab es eine stärkere strombolianische Eruption. Die Situation bleibt spannend.

Poás: weitere phreatische Eruptionen

Update 22.04.17: Der Poás wird immer aktiver! Auf der LiveCam sieht man eine dichte Dampfwolke aus einem Schlot neben dem Kratersee aufsteigen. Vor wenigen Stunden befand sich der Förderschlot noch im See, dieser trocknet als aus, bzw. wird verdampft. In dem Dampf mischen sich auch Vulkanasche und glühende Lavabrocken. Mittlerweile findet praktisch kontinuierliches Lava-spattering (kleine Strombolianer) statt. Durchaus möglich, dass bald größere Explosionen folgen.

Originalmeldung: In den letzten Tagen gab es weitere phreatische Eruptionen am Poás. Der alte Lavadom am Rand des Kratersees wurde dabei zerstört. Zudem wurde erstmals frische glühende Lava gefördert: auf einem Livecam-Bild sind einige rote Brocken erkennbar. Vulkanologen von OVSICORI  wiesen die frische Lava unter dem Mikroskop nach.

Der Zugang zum Nationalpark wurde gesperrt. Um den benachbarten Vulkan Turrialba existiert eine 5 km Sperrzone. Costa Rica Reisende sollten diese Umstände beachten. Außerdem könnten größere Ascheeruptionen zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs führen. Der internationale Flughafen San José ist nicht weit von den Vulkanen entfernt.

Ätna: neuer Lavastrom

Update: Der Tremor ist Rückläufig und sehr wahrscheinlich auch die Förderrate der Lava. Derweilen berichtet Stefan Tommasini davon, dass der Zugang zum Lavastrom wieder limitiert wurde: Touristen ist es nur erlaubt bis auf einer Höhe von 2700 m aufzusteigen. Bergführer und Zivilschutz kontrollieren vor Ort und schicken jeden der Höher hinauf will zurück! Mein persönliches Resume aus den neuen Kontrollen: der Ätna ist für mich als Vulkanfilmer derzeit uninteressant!

Originalmeldung: Am Ätna auf Sizilien fließt wieder ein Lavastrom. Er ergießt sich aus einem neuen Förderschlot kurz unter dem Sattelvent zwischen dem Neuen- und Alten Südostkrater. Scheinbar kam es zu einem Kollaps des neuen Kegels auf dem Sattelvent. Die Lava befindet sich kurz vor dem Valle del Bove. Heute Vormittag war noch alles ruhig am Vulkan, die Lava muss recht schnell unterwegs sein! Der Tremor ist erhöht und zeigt einen Sprung, als die Eruption plötzlich begann.

Shiveluch: erhöhte Aktivität

In den letzten Tagen ist der Shiveluch in Kamtschatka besonders häufig in den Meldungen des VAAC Tokyo vertreten: in den letzten 7 Tagen gingen von dem Vulkan 35 Aschewolken aus. Dabei steigt Vulkanasche bis in Höhen von 6,5 km auf. Shiveluch ist einer der aktivsten Vulkane der Region. In seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Aschewolken sind häufig mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. Siehe auch Bildergalerie Shiveluch.

Am Ätna auf Sizilien scheint es über die Osterfeiertage ruhig zu sein. Die thermische Strahlung ist auf 47 MW zurück gegangen. Derzeit fließt keine Lava und strombolianische Eruptionen scheint es auch nicht zu geben.

Dafür scheint Stromboli wieder schwache Strombolianer zu produzieren. Allerdings sind die Pausen zwischen den Eruptionen recht lang.

Poás: phreatische Eruptionen

Gestern kam es zu zwei weiteren stärkeren phreatischen Eruptionen am Vulkan Poás in Costa Rica. Asche-Dampf-Wolken stiegen gut 3 km hoch auf. Vulkanasche ging in mehreren Gemeinden westlich des Vulkan nieder. Den Eruptionen gingen vulkanische Erdbeben voran. Ein Video seht ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism„. Phreatische Eruptionen entstehen, wenn Wasser im Untergrund eindringt und in die Nähe zu heißem Gestein (Magma) gelangt. Bei Druckentlastung verdampft das Wasser und expandiert explosionsartig. Bei phreatischen Eruptionen wird keine frische Lava gefördert. Herausgeschleuderte Lavabrocken stammen vom anstehenden (alten) Gestein. Bei der Eruption am 13. April wurden Lavabrocken bis auf den Besucherparkplatz geworfen und richteten kleinere Schäden an.

Ätna: neuer Lavastrom

Nach kurzer Pause begann gestern Abend erneut eine Eruption am Ätna: Lava floss aus dem Sattelvent des Südostkraters und aus 2 Förderschloten an seiner Basis und kreierte einen Lavastrom. Dieser floss und fließt ins Valle del Bove. Die thermische Strahlung war mit 2821 MW sehr hoch. Heute Morgen scheint sich die Aktivität  abzuschwächen.

Am Poás in Costa Rica ereignete sich eine phreatische Eruption aus dem Kratersee. Asche, Lavafragmente, Schlamm und Wasserdampf wurden über den Seerand hinaus geschleudert. Der Ausbruch dauerte 40 Minuten. Nächtlicher Regen ließ Lahare entstehen. Ein Riss bildete sich in der Außenwand des Doms. Der Zutritt zum Nationalpark wurde daraufhin gesperrt.

Für Schlagzeilen sorgt auch der indonesische Vulkan Sinabung auf Sumatra: er eruptierte gestern Nacht 4 Mal. Es handelte sich wohl um explosive Eruptionen. In Newsmeldungen heißt es, dass die Vulkanasche zunächst 2000 m über den Krater aufstieg, bei der letzten Eruption noch 800 m. 

Ätna: neue Verordnung

Während sich die Lavastromtätigkeit am Ätna weiter deutlich reduziert hat und praktisch komplett zum Stillstand gekommen ist, werden die Behörden der unterschiedlichen Gemeinden nicht müde neue Verordnungen zu erlassen: zumindest, wenn man sich von Nicolosi aus nähert, darf man nun alleine wieder bis auf einer Höhe von 2800 m aufsteigen. Mit Führer sind noch 150 m mehr drin. Schluss ist also derzeit bei 2950 m. Ob diese neue Verordnung auch gilt, wenn man sich von den Gemeinden Belpasso und Ragalna aus nähert ist nicht klar. Hier galten bisher Maximalhöhen von 2350 m, bzw. 2200 m, wenn man solo geht. Dies teilte mir der Ätna-Guide Andrea Ercolani (Siciltrek, deutschsprachig) mit.

Die höheren Regionen des Ätnas sind derzeit schwer zugänglich, da die neuen Lavaströme die Pisten und Pfade oberhalb des „Belvedere“ zerstörten. Erfahrungsgemäß dürfte die Piste relativ schnell wieder instand gesetzt sein, doch die Trampelpfade über die neuen Lavaströme dürften ein Weilchen recht unbequem zu gehen sein. Was wir jetzt bräuchten wären ein paar Paroxysmen, die alles mit feiner Vulkanasche bedecken!