Kawah Ijen: 30 Verletzte nach Gas-Exhalation

Am indonesischen Vulkan Kawah Ijen kam es zu einer Gas-Exhalation und zahlreiche Leute gerieten in die Gaswolke, welche hohe Konzentrationen an Schwefeldioxid enthielt. 30 Personen mussten anschließend wegen Gasvergiftung behandelt werden. Der Vulkan in Ostjava ist bekannt für seinen Schwefelabbau. Im Krater befindet sich ein saurer Kratersee und an dessen Ufer ein Fumarolenfeld. Dort lagern sich große Mengen Schwefel ab. Arbeiter bauen den Schwefel per Hand ab und tragen ihn in Körben bis zur Verladestation. Nachts kommt es zu Schwefelbrand, welcher aufgrund seiner intensiven blauen Farbe zu einer beliebten Touristenattraktion geworden ist. Der Zugang zum Krater wurde gesperrt, obwohl es keine Anzeichen für eine Eruption gibt. Solche Gas-Exhalationen kommen immer wieder vor und sind durchaus lebensgefährlich.

Kanlaon mit Inflation

Auf den Philippinen bereitet sich ein weiterer Vulkan auf eine mögliche Eruption vor. Der Kanlaon stand in den letzten Monaten immer wieder in den Schlagzeilen, weil er kleinere phreatische Eruptionen produzierte. Nun dringt scheinbar neues Magma in den Untergrund des Vulkans ein und bläht ihn auf. Wissenschaftler von PHLIVOLCS vergleichen die Inflation mit jener des Mayon, der Anfang des Jahres ausbrach. Zudem werde vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Vulkanologen befürchten, dass sich in den nächsten Monaten eine Eruption ereignen könnte. Der Alarmstatus steht auf „2“.

Fuego: Zunahme der Aktivität

Am Vulkan in Guatemala nimmt die Häufigkeit der strombolianischen Eruptionen zu. Stündlich werden 6-9 Explosionen generiert, die Glühende Tephra bis zu 250 m hoch auswerfen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m ü.NN. Die Explosionen sind bis in die nächstgelegenen Ortschaften zu hören. MIROVA registriert eine thermische Anomalie von 79 MW. Statistisch gesehen wäre der nächste Paroxysmus in gut 1 Woche fällig. Mal sehen, ob sich der Fuego dran hält.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,3

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Das Hypozentrum lag in 8 km Tiefe und gut 6 km östlich der Caldera. Die meisten Erdbeben unter dem Vulkan stehen im Zusammenhang mit Inflation von Magma. Bereits kurz nach der Eruption von 2014 begann sich die Magmakammer unter dem Vulkan wieder zu füllen. Allerdings kann es Jahrzehnte dauern, bis sie wieder soweit gefüllt ist, dass eine weitere Eruption stattfinden wird.

Stromboli: explosive Sequenz

Am Stromboli ereignete sich am Abend des 18. März eine explosive Sequenz. Eine erste Eruption manifestierte sich um 19.27 Uhr aus dem südlichen Förderschlot des zentralen Kraterbereichs. Glühende Tephra und größere Lavabrocken flogen bis zu 350 m hoch. 40 Sekunden später eruptierte ein Schlot im nördlichen Kraterbereich. Die Tephra stieg gut 100 m hoch und ging im oberen Teil der Sciara del Fuoco nieder. Es kam auch zu Ascheregen auf dem Pizzo. Ähnliche Sequenzen ereigneten sich zuletzt im Jahr 2017 und zwar am 7. März, 26. Juli, 23. Oktober, 1. November und 1. Dezember 2017. Solche eruptiven Sequenzen sind weitaus stärker als die normale strombolianische Aktivität und unterbrechen diese. Meistens kommt es ohne weitere Vorwarnungen zu diesen Eruptionsserien. Sie können eine Gefahr für Vulkanbeobachter im Gipfelbereich darstellen. (Quelle: INGV)

Sangeang Api weiterhin aktiv

Der indonesische Inselvulkan an der Nordküste von Sumbawa ist weiterhin aktiv. Was die erhöhte Seismik der letzten Monate vermuten ließ, findet nun Bestätigung in einem Satellitenfoto. Zum ersten Mal seit Wochen präsentierte sich der Gipfel wolkenfrei und mit einer thermischen Anomalie. Diese deutet auf strombolianische Tätigkeit hin. Im oberen Gipfelbereich fließt zudem ein kurzer Lavastrom.

Weitere Erdbeben am Ätna

Die Seismik am Ätna bleibt erhöht. In den letzten Tagen manifestierten sich zahlreiche Mikrobeben im Osten des Vulkans. Es bebt in geringer Tiefe und die Epizentren liegen auf einer Linie, die sich vom Neuen Südostkrater in Richtung Valle del Bove erstreckt. Zudem gibt es mehrere Beben-Cluster unter dem Gipfelbereich und im Südosten des Vulkans.

Erdbebenschwarm auf White Island

Unter der neuseeländischen Vulkaninsel White Island kam es in den letzten Tagen zu einem kleinen Erdbebenschwarm. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 3,3. In den Wochen zuvor war die Seismik niedrig. Dieser rückläufige Trend lässt sich auch bei der vulkanischen Aktivität beobachten: bei einem Besuch der Insel stellten Wissenschaftler von GeoNet fest, dass es wieder einen Kratersee gibt. Sein Wasser ist mit 27 Grad vergleichsweise kühl.

Kenia: Rissöffnung im Riftvalley

Im kenianischen Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs öffnete sich spontan ein Riss im Erdboden. Dieser scheint mehrere Hundert Meter lang zu sein. Die genaue Ursache für die Bildung der Fraktur ist unklar, doch es liegt die Vermutung nahe, dass sich der Riss aufgrund tektonischer Prozesse öffnete, die im Zusammenhang mit der Abspaltung Ostafrikas vom Rest des Kontinent stehen.

Die Erdspalte entstand am Montag im Narok County und unterbrach die vielbefahrene Mai Mahiu-Narok Straße. Dort machte man sich sofort an die Arbeit, den bis zu 20 m breiten und gut 15 m tiefen Riss mit Schotter zu verfüllen. Die Straße liegt zwischen den Vulkanen Mt. Longonot und Suswa am Lake Naivasha. Unweit des Mt. Longonot gibt es ein Geothermalkraftwerk. Die Gegend ist also vulkanisch aktiv und seismisch instabil. Ein stärkeres Erdbeben wurde nicht registriert. Unklar ist, welche Rolle starke Regenfälle bei der Entstehung des Risses spielten. In einem Medienbericht ist zu lesen, dass entsprechende Rissstrukturen im Untergrund bereits existierten und der Regen Sedimente und Vulkanasche fort gewaschen haben soll, welche den Riss bisher verfüllten.

Mount Longonot ist ein 2776 m hoher Stratovulkan, der zum letzten Mal im Jahr 1863 ausgebrochen ist. Der Boden des Kraters ist bewaldet. Aufsteigender Dampf zeigt, dass der Vulkan fumarolisch aktiv ist. Zwischen 2004 und 2006 wurde Bodendeformation registriert, die mit Inflation von Magma im Zusammenhang stand.

Der 2. Vulkan in der Gegend ist der  2356 m hohe Schildvulkan Suswa. Wann er zuletzt eruptierte ist unklar. An seinem Gipfel befindet sich ein verschachtelter Doppelkrater. Sehr wahrscheinlich ruht der Suswa nur und ist noch nicht erloschen.

Da sich beide Vulkane nur wenige Kilometer vom neu entstandenen Riss entfernt befinden, sind Wechselwirkungen nicht auszuschließen. Es ist vorstellbar, dass die Kräfte, die den Riss entstehen ließen, auch auf die Vulkane einwirken, oder dass der Riss im Zusammenhang mit dem Vulkanismus der Region steht.

(Quelle: nation.co.ke)

Reventador: Zunahme der Aktivität

Am Vulkan Reventador in Ecuador scheint die Stärke der explosiven Eruptionen zuzunehmen. IGEPN berichtet von Eruptionswolken die 600 m hoch aufsteigen. Glühende Tephra wird weit ausgeworfen und bedeckt die oberen Bereiche des Kegels. Die Seismik ist hoch. Am 18. März wurden in 24 Stunden 31 langperiodische Erdbeben registriert, sowie 4 Episoden mit harmonischen Tremor. 25 seismische Signale stammten von Explosionen.

Anak Krakatau emittiert Wärmestrahlung

In Indonesien nähert sich die Regenzeit ihrem Ende und die Thermal-Satelliten empfangen wieder regelmäßigere Wärmesignale. So auch von Anak Krakatau. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung von 13 MW. Da keine Berichte über strombolianische Eruptionen vorliegen, scheint die Wärmestrahlung von einem offenen Förderschlot auszugehen in dem Magma steht. Es könnte also jeder Zeit zu Eruptionen kommen. In den letzten Jahren war Anak Krakatau ungewöhnlich ruhig.

Ätna mit Aschepuffs

Der Vulkan auf Sizilien lässt uns weiterhin auf eine große Eruption warten. Die Anzeichen, dass der Ätna zu einer Eruption bereit ist, mehren sich in den letzten Monaten: Inflation und Seismik sind hoch und der NSEC entlässt gelegentlich kleine Aschepuffs. So auch in den letzten Tagen. Gestern ereigneten sich 2 Erdbeben mit den Magnituden 3,1 und 2,4. Auf Luftaufnahmen vom 18. März sieht man eine kleine Ascheeruption.

Kirishima wieder aktiv

Nachdem das VAAC Tokyo 4 Tage lang keine Eruptionen des japanischen Vulkans mehr registriert hatte, meldete sich der Kirishima gestern mit 3 Explosionen zurück. Vulkanasche stieg bis in einer Höhe von 4 km auf. Insgesamt ist die Aktivität rückläufig.

Steamboat Geyser im Yellowstone eruptierte

Der weltgrößte Geysir Steamboat eruptierte am 15. März im Yellowstone Nationalpark. Die Eruption fand am Spätnachmittag statt. Scheinbar gibt es keine Augenzeugen (das Bild stammt aus dem Jahr 2005) des Ereignisses. Die Eruption wurde über das seismische Netzwerk detektiert. Zudem ist der Hitzefluss im Untergrund deutlich erhöht. Schlamm und Gesteinsbrocken wurden bis in umliegende Wälder geschleudert. Eine Straße in der Nähe wurde vorsichtshalber gesperrt.

Steamboat Geyser liegt im hinteren Teil des Norris Geyser Basin, welcher seit einigen Jahren gesperrt ist. Grund für die Sperrung ist ein Temperaturanstieg der Gas- und Wassertemperaturen, sowie eine Bodendeformation. Der Geysir springt spontan und Vorhersagen sind nicht möglich. Zuletzt eruptierte er im September 2014. Seitdem der Temperaturanstieg statt fand sprang der Steamboat-Geyser öfters, als in den Jahren zuvor.

Ambae eruptiert Vulkanasche

Der Vulkan Ambae liegt auf Vanuatu und ist erneut ausgebrochen. Bereits beim Ausbruch im letzten Jahr wurde die Bevölkerung evakuiert, doch nachdem der Vulkan in den vergangenen Monaten ruhte, kehrten viele Menschen in ihre Dörfer zurück. Nun stehen sie vor einer erneuten Katastrophe. Offiziell wird nur von einer kleinen Eruption berichtet, doch Augenzeugen sagen, es wird derzeit mehr Asche eruptiert, als im letzten Jahr. Auf den Felder sterben die Pflanzen ab und den Menschen droht Hunger. Der Alarmstatus des Ambae wurde von „2“ auf „3“ erhöht. Mit erneuten Evakuierungen muss gerechnet werden.

Ruapehu mit vulkanischen Erdbeben

Mount Ruapehu in Neuseeland wird derzeit von einem Erdbebenschwarm vulkanischen Ursprungs erschüttert. Seit dem 15. März registriert das GNS zahlreiche schwache Erdbeben unter dem Gipfelbereich des Vulkans. Zugleich ist der Kratersee mit 39 Grad Celsius relativ warm. Der Alarmstatus steht auf Stufe „1“.

Ruapehu liegt auf der neuseeländischen Nordinsel und ist ein Vulkan der Taupo volcanic zone. Im Kratersee sammelt sich Schmelzwasser des Gipfel-Gletschers und in zeiten erhöhter geothermischer Aktivität läuft der Kratersee gerne über. Dann drohen Lahare, welche bereits mehrfach Straßen und Eisenbahnlinie zerstörten.

Satsuma-Iojima: Erhöhung der Alarmstufe

Im Süden von Japan droht ein weiterer Vulkan aktiv zu werden: unter der Vulkaninsel Satsuma-Iojima wird seid Mitte Februar eine Zunahme seismischer Aktivität festgestellt. Am Freitag manifestierten sich 11 vulkanische Erdbeben, heute waren es 54. Zudem registrierte JMA harmonischen Tremor, welcher auf Magmabewegungen im Untergrund hindeutet. Iojima liegt am Rand der Kikai-Caldera und ca. 40 km südlich von Kagoshima und somit in Sichtweite des Vulkans Sakura-jima. Sollte es zu einem Vulkanausbruch kommen, dann wäre in der Region 4 Vulkane aktiv. Suwanose-jima und Kirishima liegen auch noch in der Gegend.

Pilger auf dem Gunung Agung

Gestern zelebrierte man auf der indonesischen Insel Bali  Nyepi, den „Tag der Stille“. Das hinduistische Neujahrsfest wird dort groß gefeiert, da ein Großteil der Bevölkerung Balis Hindus sind. Der internationale Flughafen Denpasar wurde geschlossen, das mobile Internet abgeschaltet, und überall wurden Prozessionen abgehalten. last, but not least machte sich eine Pilgergruppe auf dem Weg zum Krater des Agung, um den dort residierenden Geistern der Ahnen Opfer darzubringen. Natürlich ist der Aufstieg nach wie vor gesperrt. Offenbar waren die Geister den Pilgern wohl gestimmt: die Seismik war gestern niedriger, als in den letzten Tagen. Es wurden lauf PVMGB 9 vulkanische Erdbeben registriert, obwohl mir das Seismogramm gestern recht lebhaft vorkam. Kontrovers diskutierte Videos der Pilger sind in unserer FB-Gruppe zu sehen.

Popocatepetl: neuer Lavadom

Im Krater des mexikanischen Vulkans Popocatepetl wächst ein neuer Lavadom. Dieser misst bis jetzt 50 m im Durchmesser und ist 30 m hoch. Es ist der 78. Dom seit Beginn der systematischen Beobachtung durch CENAPRED. Die Vulkanologen entdeckten ihn bei einem Erkundungsflug mit Unterstützung der Bundespolizei. Dem Dom droht das gleiche Schicksal wie seinen zahlreichen Vorgängern: die Zerstörung durch moderate Explosionen. Passend zur Meldung registriert MIROVA eine thermische Strahlung von 27 MW.

Turrialba vor neuer Eruptionsserie

Am Vulkan Turrialba in Costa Rica drohen neue strombolianische Eruptionen. Davon gehen zumindest die Wissenschaftler von OVSICORI aus. Seit 3 Tagen wurden keine Ascheeruptionen mehr beobachtet, dafür werden viele vulkanische Gase ausgestoßen, die bis zu 800 Grad heiß sind. Der Westkrater ist allerdings verstopft, weshalb sich Druck im Inneren des Vulkans aufbaut. Dieser wird sich sehr wahrscheinlich bald in strombolianischen Eruptionen abbauen.

Stromboli in guter Form

Dem Vulkan Stromboli, auf den Liparischen Inseln vor Sizilien, wurde eine gute Form attestiert. Das Attest wurde von Dr. Boris Behncke (INGV) ausgestellt, der den Vulkan vor 3 Tagen bestieg. Er filmte die häufigen Eruptionen, welche aus 2 Schloten stattfanden. Allerdings ist die Aktivität noch nicht so stark, wie zu der Hochphase im Januar dieses Jahres. Die Wärmeabstrahlung ist derzeit weitaus geringer. Ein Video der Aktivität gibt es in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Erta Alé mit verklebten Pit

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé hält die moderate Lavastromtätigkeit an, allerdings stagniert diese. Der aktive Teil des östlichen Lavastroms schreitet seit Wochen nicht weiter voran. Der Pit in der südlichen Caldera ist verkrustet und es ist keine oberflächliche Lava zu sehen. In der Nord-Caldera scheint alles wie gehabt zu sein: tief unten im Krater zirkuliert ein Lavastrom, welchen man auch als kleinen Lavasee interpretieren kann.

Kilauea: Felssturz in den Lavasee

Am Kilauea auf Hawaii ereignete sich Donnerstagmittag ein Felssturz. Die Gesteinsmassen lösten sich vom Rand des Pitkraters in der Halema‘uma‘u-Caldera und krachten in den Lavasee. Dies löste kleinere Explosionen aus. Augenzeugen am Jagger-Museum konnten das Spektakel beobachten, befanden sich aber auf der sicheren Seite aufgrund der großen Entfernung zum Krater. Dieser Tage feiert der Vulkan auch den 10. Geburtstag des Lavasees, welcher am 19. März 2008 entstand.
Die Lavastrom-Episode 61g hält weiterhin an. Der Lavastrom des Pu’u ‚O’o. erreicht allerdings nicht den Ozean, sondern ist auf der Pali unterwegs. Derweilen wird das frische Lavadelta bereits wieder erodiert.

Kirishima ohne Explosionen

Seit Vorgestern wird es wieder etwas stiller um den japanischen Vulkan. Das Vaac Tokyo registrierte in den letzten 36 Stunden keine Aschewolken mehr. Allerdings bedeutet dies noch nicht das Ende der Eruptionen, diese könnten ohne Vorwarnung wieder einsetzten. In den letzten Wochen war der Vulkan sehr aktiv und generierte einige starke Explosionen. Im Krater wuchs ein Pancake-Dom und zähflüssige Lavaströme flossen über den Kraterrand, bis auf die Außenseite des Kraterkegels.

Suwanose und Sakura-jima

Dafür sind 2 weitere Vulkane im Süden von Kyushu aktiv. Der Sakura-jima eruptierte in den letzten 24 Stunden 3 Aschewolken, die bis zu 2,3 km hoch aufstiegen. Der Inselvulkan Suwanose-jima meldete sich mit einer explosiven Eruption zu Wort. Es ist sehr ungewöhnlich, dass in einem so kleinen Gebiet 3 Vulkane gleichzeitig aktiv sind. Besonders Sakurajima war in den letzten Jahren äußerst aktiv und produzierte explosive Ascheeruptionen. Diese wurden aus dem Showa-Krater abgefeuert, welcher an den derzeitigen Eruptionen nur noch sporadisch beteiligt ist. Berühmt waren diese Eruptionen für das Auftreten vulkanischer Blitze.

Gunung Agung: Zunahme der Seismik

Am Gunung Agung auf Bali ist eine Zunahme der Erdbebentätigkeit zu beobachten. Das VSI/PVMGB registrierte gestern 23 vulkanisch bedingte Erdbeben, sowie 2 tektonische Erschütterungen am Vulkan. Gegenüber den letzten Wochen hat sich die Anzahl der vulkanischen Beben verdoppelt. Heute sieht man auf dem Seismogramm ebenfalls wieder einige stärkere Erdbeben. Diese Beben spiegeln sich in abgeschwächter Form auch in der Seismik des benachbarten Vulkans Batur wieder. Dies lässt den Rückschluss zu, dass die Beben tatsächlich im Bereich des Gunung Agung manifestierten und das diese etwas stärker waren. Leider lässt sich aus dem Seismogramm nicht die Magnitude ableiten, aber indirekte Schlüsse sind ja auch was Wert. Auf dem Seismogramm erkennt man auch Tremor am Batur, welcher sich nur minimal in der Seismik des Agung widerspiegelt. Anwohner des Vulkans berichten weiterhin von relativ starker Dampfentwicklung. Mittlerweile ist die Situation auf Bali seit mehr als 6 Monaten angespannt und Entwarnung kann immer noch nicht gegeben werden.

Island: Erdbeben im Norden und unter Hekla

Vor der Nordküste von Island gab es 1 Erdbeben der Magnitude 4,8. Laut EMSC lag das Hypozentrum in 1 km Tiefe und 27 km nordwestlich des Ortes Siglufjörður. Heute folgte ein Nachbeben der Magnitude 3,0. Interessant sind auch 4 schwache Erdbeben unter dem Vulkan Hekla. Diese lagen in geringer Tiefe kurz unter der Erdoberfläche. Hekla gilt seit Jahren als „durchgeladen“ und zu einer Eruption bereit. Die Seismik hier ist normalerweise sehr gering und steigert sich erst kurz vor einem Ausbruch merklich.

Torfajökull, Landmannalaugar und Hrafntinnusker

Die NASA veröffentlichte im Earthobservatory ein Satellitenbild der Torfajökull-Caldera auf Island, die in Sichtweite der Hekla liegt. Die Caldera selbst ist bei uns den Wenigsten bekannt, allerdings kennen viele Islandfans Landmannalaugar: das Landmännerbad ist ein sehr beliebtes Geothermalgebiet, in dem ein warmer Bach zum Baden einlädt. Ein Tagesmarsch entfernt liegt Hrafntinnusker. Das Tal am Rande von Eisfeldern ist ebenfalls geothermisch aktiv und präsentiert fantastische Eishöhlen. Das Gebiet zählt zu meinen Lieblingsorten auf Island. Leider ist auch diese Gegend vom Klimawandel betroffen und die Eisfelder schmelzen dahin. Besonderen Dank an Manfred Meyer, der das Bild entdeckte.

Pacaya moderate thermische Strahlung

Am Vulkan Pacaya in Guatemala wurde eine moderate thermische Strahlung in Höhe von 65 MW registriert. Dieser Wert liegt im oberen Durchschnittsbereich der letzten Wochen, was darauf schließen lässt, dass die beiden Lavaströme im Südosten des McKenney Kraters weiterhin aktiv sind. Während unseres (Martin Rietze u. Marc Szeglat) Besuches Anfang März, zeigten sich die Lavaströme von ihrer besten Seite und waren deutlich länger, als gedacht und waren ca. 1 km lang. Allerdings konnten wir sie nur per Drohne einsehen. Laut INSIVUMEH gibt es nun einen weiteren Lavastrom im Osten des Kegels, welcher ca. 150 m lang sein soll. Der Hornito im Krater ist weiterhin aktiv und erzeugt strombolianische Eruptionen.

Reventador unverändert aktiv

Auch der Vulkan Reventador in Ecuador ist weiterhin aktiv und erzeugt ein moderates thermisches Signal in Höhe von 47 MW. Die Wärmestrahlung wird sehr wahrscheinlich von heißer Tephra emittiert, welche per strombolianischen Eruptionen gefördert wird und um den Krater ansammelt. Auch ein kurzer Lavastrom wäre denkbar. Neue Berichte von IGEPN liegen leider nicht vor.

Gunung Agung mit Tremor

Gestern Morgen gab es am Gunug Agung wieder eine Phase mit erhöhtem Tremor. Auf dem Seismogramm sieht man auch einige stärkere Erdstöße. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ berichten Anwohner von einer Zunahme des Dampfausstoßes. Die Dampfwolke steigt bis zu 300 m über Kraterhöhe auf. Das PVMGB berichtet von 3 Phasen mit harmonischen Tremor. So richtig zur Ruhe kommen will der Vulkan auf Bali scheinbar nicht.

Askja: Erdbeben M 3,8

Unter dem isländischen Vulkan Askja gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Das Hypozentrum lag in 4,2 km Tiefe. Es folgten mehrere schwache Erdbeben. Im Zuge der Bardarbunga-Eruption manifestierten sich in dieser Gegend zahlreiche Erdbeben. Damals kamen Spekulationen auf, dass der Vulkan vor einem Ausbruch stehen könnte. In der letzten Zeit war es dort aber wieder ruhiger.