Vulkane und Erdbeben

Das Geschehen der letzten 24 Stunden wird von mehreren interessanten Erdbeben und einigen Vulkanausbrüchen bestimmt. Uns am nächsten war ein Erdbeben der Magnitude 5,1 das die Straße von Gibraltar erschütterte. Das Hypozentrum  lag in nur 2 km Tiefe.

Im Gebiet des isländischen Vulkans Bardarbunga ereignete sich ein kleiner Erdbebenschwarm. In den letzten 48 Stunden waren es 20 Einzelevents.

Erdbeben waren auch ein Problem am peruanischen Vulkan Sabancaya. Dort sollen es vulkanisch bedingte Erdbeben auf Magnituden von 5,4 gebracht haben. Einige einfach gebaute Häuser wurden zerstört. Der Vulkan dampft zunehmend und scheinbar wurden auch einige explosive Eruptionen beobachtet. Sollte es sich bei den Beben tatsächlich um vulkanotektonische Erdbeben handeln, dann könnten diese auf massiven Magmenaufstieg hindeuten.

Am Momotombo in Nicaragua kam es zu weiteren Eruptionen. Eine dauerte scheinbar etwas länger als die vorangegangenen Vulkanausbrüche. Diese kommen normalerweise unvermittelt ohne visuelle Vorzeichen und sind einzelne kurzlebige Explosionen.

Momotombo: erneute Eruption

Vor wenigen Minuten gab es am Momotombo in Nicaragua eine weitere explosive Eruption. Es sieht so aus, als hätte sich der Vulkan auf 2 Eruptionen pro Tag eingeschossen. Es handelt sich um Einzelne Explosionen, die glühende Tephra und Vulkanasche fördern.

Ähnlich hält es der Sakurajima in Japan. Dieser war in den letzten 2 Tagen fleißig und hat 9 Explosionen erzeugt. Ob die Aktivitätssteigerung mit einem erdbeben M 4,5 zusammenhängt, dass sich südlich von Kagoshima ereignete ist wissenschaftlich nicht zu belegen, doch ein Zusammenhang ist nicht auszuschließen.

Vulkane weltweit

Aso-san: in Japan eruptierte der Vulkan Aso gestern zum ersten Mal in diesem Jahr. Das VAAC Tokyo registrierte eine Aschewolke die eine Höhe von gut 2200 m erreichte.

Neuer Dom am Colima. © Nick VarleyColima: im Krater des mexikanischen Vulkans wächst ein neuer Lavadom. Was zuvor vermutet wurde beweisen heute neue Luftaufnahmen des Vulkanologen Nick Varley. Die neue Staukuppe hat einen Durchmesser von 25 m und ist ca. 10 m hoch. Die Lavatemperatur liegt bei ca. 850 Grad. Die Wachstumsrate ist sehr niedrig, könnte sich aber steigern. In diesem Fall könnte es am Colima wieder gefährlich werden. Dann droht ein Domkollaps und pyroklastische Ströme.

Momotombo: heute manifestierten sich 2 explosive Eruptionen am Vulkan in Nicaragua. Es wurde Tremor registriert und man rechnet mit weiteren Eruptionen.

Sinabung: auf Sumatra wächst ebenfalls ein neuer Lavadom im Krater des Vulkans Sinabung. Es besteht die Gefahr neuer pyroklastischer Ströme.

Momotombo: weitere Eruptionen

Eruption am Momotombo. © Paul Wyse / Ineter

In der letzten Nacht gab es 2 explosive Eruptionen am Momotombo in Nicaragua. Die erste war vergleichsweise heftig und deckte einen Großteil des Vulkankegels mit glühender Tephra ein. Zudem gibt es Hinweise auf einen pyroklastischen Strom, der über die Flanke floss.

Die zweite Explosion war deutlich kleiner, dennoch landeten im oberen Kraterbereich glühende Lavabrocken auf der Außenflanke. Dieses Event fand praktisch ohne vorausgehende Seismik statt, was dafür spricht, dass das Magma hoch im Förderschlot steht und die Aufstiegswege frei sind.

Mehrere Erdbeben M größer 5

In den letzten 6 Stunden hat es 3 relativ starke Erdbeben mit Magnituden über 5 gegeben. Zuerst bebte die Erde im Archipel von Tonga. Dieses Erdbeben hatte M 6,0 und lag in 10 km Tiefe. Das 2. Beben mit M 5,1 ereignete sich im Süden von Griechenland in nur 5 km Tiefe. Das 3. Beben manifestierte sich vor 2 Stunden südlich von Neuseeland. Die Magnitude lag bei 6,2 und das Hypozentrum in 10 km Tiefe.

Bereits gestern gab es auf der neuseeländischen Südinsel ein Beben M 5,2 bei Christchurch. Hier lag das Hypozentrum 10 km tief.

Nicaragua: Cerro Negro

Nachdem die Vulkane in dem mittelamerikanischen Land jahrelang ruhig waren, tauchen nun gleich 4 Feuerberge Nicaraguas in den Meldungen auf. Neben den bereits eruptierenden Vulkanen Masaya, Momotombo und Telicia reiht sich der Cerro Negro in den Reigen der Vulkane mit zunehmender Aktivität ein. Dort wurde die Bevölkerung vor einen möglichen Ausbruch gewarnt. Grund hierfür ist erhöhte Seismik in der Region. Am Dienstag gab ein einen Erdstoß M 4,1 der die Hauptstadt erschütterte. Es folgten mehrere schwache Erdbeben. Heute manifestierte sich ein weiteres Beben M 4,6 vor der Küste. Cerro Negro eruptierte in der Vergangenheit häufig nach Erdbeben.

Vulkane weltweit

Bromo: die Eruption geht weiter! Gestern wurden 3 Explosionen beobachtet, die Vulkanasche bis zu 900 m über den Krater aufsteigen ließen. Diese regnete im Ort Probolinggo nieder und droht die Ernte zu vernichten. Das öffentliche Leben der Region ist seit Wochen stark beeinträchtigt.

Colima: unser Mexikaner war in den letzten 24 Stunden ungewöhnlich ruhig. Seit einigen Tagen finden nur noch kleine Exhalationen statt und nachts ist permanente Rotglut zu beobachten. Sehr wahrscheinlich wächst ein neuer Lavadom im Krater. Die Zeit der vulkanischen Blitze scheint erst ein mal vorbei zu sein.

Momotombo: der Vulkan in Nicaragua ist gestern ausgebrochen. Er eruptierte eine 0,5 km hohe Aschewolke die kollabierte und als pyroklastischer Strom über die Vulkanflanke floss.

Semeru: pyroklastische Ströme manifestierten sich auch am indonesischen Semeru. Dort lag die Ursache aber im partiellen Kollaps des Lavadoms.

Zhupanovsky: auf Kamchatka ist der Vulkan mit „Z“ wieder sehr aktiv und brach mehrmals am Tag aus. Dabei stieg Vulkanasche mehrere Kilometer hoch auf.

 

Kilauea: erhöhte Seismik

Steigende Seismik am Kilauea. &copy, EMSC

In den letzten Tagen ereigneten sich am Kilauea auf Big Island Hawaii wieder vermehrt vulkanische Erdbeben. Der Mauna Loa wurde ebenfalls mehrmals leicht erschüttert. Die Wärmestrahlung, die von den beiden aktiven Kratern des Kilauea ausgeht ist sehr hoch und liegt oft über 1000 MW.

Der Spiegel des Lavasees im Halemaʻumaʻu-Krater ist in den letzten Tagen auf 30 m unter Kraterrand gestiegen. Das HVO berichtet von einem Fenster in einer Lavatube  auf der Nordostflanke des Puʻu ʻŌʻō – Kraters. Der Schwefeldioxid-Ausstoß der East-Rift-Zone ist leicht gestiegen.

Masaya: erhöhte Aktivität

Im Krater des Vulkans in Nicaragua brodelt Lava im Förderschlot. Diese Nachricht ist nicht neu. Neu ist allerdings, dass die Vulkanologen steigende Seismik und einen recht hohen Ausstoß an Schwefeldioxid registrieren. Zudem steigt die Lava weiter im Förderschlot an, so dass bald aus einer Lavalinse ein Lavasee entstehen könnte. In einem weiteren Förderschlot eines benachbarten Kraters findet Lavaspattering statt. Hier könnte sich die Aktivität in Richtung strombolianisch steigern.

Am Momotombo in Nicaragua kam es heute zu einer kleinen Ascheeruption. Mit weiteren explosiven Eruptionen am Telica ist ebenfalls zu rechnen. Nicaragua hat derzeit also viel Potenzial für Vulkanbeobachter.