Vulkane weltweit: Kilauea, Ruiz und Stromboli

Kilauea: die seit Wochen anhaltende Phase der Deflation ist in Inflation gewechselt. Magma steigt im Fördersystem des Vulkans auf. Der Spiegel des Lavasees im Halema`uma`u Krater steigt und befindet sich auf hohem Niveau. An einigen Stellen des Pu`u `O`o Kraters glüht es. Lava fließt derzeit nicht ins Meer.

Nevado del Ruiz: es steigt weiterhin eine Asche- und Dampfwolke auf, allerdings ohne die Höhe von vor 2 Tagen zu erreichen.

Stromboli: nach einer recht langen Periode geringer Aktivität zeigt sich der Vulkan der Liparischen Inseln von seiner munteren Seite. Auf der ThermalCam ist zu erkennen, dass glühende Lava wieder auf der Außenflanke des Kraters landet. Die Amplituden der Explosionen sind auf dem Seismogramm noch recht niedrig, allerdings erfolgen die Explosionen häufig. Für alle die Stromboli besuchen wollen erscheint mir nun ein guter Zeitpunkt zu sein, zumal der Juni einer der schönsten Monate auf der Insel ist. Hier gibt es die Reiseinfos Liparische Inseln.

Kamtschatka: Shiveluch mit Aschewolke

Der Vulkan Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist am 29 Mai ausgebrochen. Eine Explosion ließ eine Aschewolke 7,3 km hoch aufsteigen. Der Vulkanausbruch kam nicht überraschend, denn zuvor erschütterten Schwarmbeben den Vulkan. In der hufeisenförmigen Depression des Kraters wächst ein Lavadom.

Ereignisse wie das vom 29. Mai treten infolge der effusiven Domaktivität immer wieder auf. Da die Gegend um den Vulkan nur dünn besiedelt ist, kommt bei diesen Ausbrüchen normalerweise niemand zu Schaden. Hoch aufsteigende Aschewolken können allerdings den Flugverkehr gefährden.

Kolumbien: Nevado del Ruiz und Galeras aktiv

In den letzten Tagen sorgten 2 kolumbianische Vulkane für ein paar Schlagzeilen. Vom Nevado del Ruiz wurden einige Ascheruptionen gemeldet und Asche regnete in 30 km Entfernung auf die Ortschaft Manizales nieder. Schwarmbeben veranlassten INGEOMINAS dazu, den Alarmstatus auf „orange“ zu erhöhen.

Vom Galeras stieg eine Dampfwolke auf und die Bewohner der Stadt Pasto blicken besorgt in Richtung Vulkan. Sie befürchten einen bevorstehenden Vulkanausbruch.

Fuego: größte Eruption der letzten 10 Jahre

Der Vulkan Fuego in Guatemala produzierte am Samstag den größten Vulkanausbruch den dieser daueraktive Vulkan in den letzten 10 Jahren hervorbrachte. Vulkanasche stieg bis zu 5 km hoch auf, glühende Lavafontänen schafften es bis auf 1 km Höhe. Zudem wurde ein Lavastrom gefördert und in einigen Berichten war die Rede von pyroklastischen Strömen. Möglicherweise handelte es sich dabei um Ascheströme, die entstehen können, wenn ein Lavastrom die Vulkanflanke durchbricht.

Geonauten: Am Sonntag im NDR

Die Geonauten Martin und Marc sind am Sonntag Talkgäste bei DAS!. Die Sendung des NDR beginnt um 1845 Uhr und dauert 45 Minuten. Natürlich geht es um unser Lieblingsthema Vulkane.

Papua Neuguinea: Bagana mit Lavastrom

Der Vulkan Bagana auf der zu PNG gehörenden Insel Bougainville ist ausgebrochen. Satelittenfotos der NASA zeigen eine Dampfwolke, die vom Krater aufsteigt und einen frischen Lavastrom auf der Nordost-Flanke des Vulkans. Seit wann der Vulkanausbruch andauert ist unbekannt.

Der 1750 m hohe Bagana zählt zu den aktivsten Vulkanen Melanesiens und brach zuletzt 2009 aus. Er fördert andesitische Lava und kann pyroklastische Ströme generieren.

 

Indonesien: Sirung und Kawah Ijen

Gunung Sirung ist ein Komplexvulkan auf der indonesischen Insel Pantar. Zunehmende Seismik, sowie Asche- und Dampfexhalationen sorgten dazu, das der Alarmstatus auf „orange“ erhöht wurde. Der letzte Ausbruch des Vulkans fand 2004 statt. Gunung Sirung ist bekannt für phreatische explosionen und der Generierung von Lahare.

Am Kawah Ijen wurde der Alarmstatus auf „gelb“ zurück gesetzt. Ob der Krater wieder betreten werden darf ist mir derzeit unbekannt.

Island: Schwarmbeben unter Katla und Askja

Update 17.05.2012: Die Schwarmbeben-Tätigkeit an beiden Lokations hält an. Die Beben der Katla könnten möglicherweise mit der Eisschmelze des Frühjahrs zusammenhängen. Die Beben am Herðubreið (dem Sitz des Gottes Thor) sind in einem engen Cluster zusammengefasst, so dass ich hier tatsächlich magmatische Aktivität vermute.

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In den letzten 24 Stunden ereigneten sich unter 2 isländischen Vulkanregieonen erneute Schwarmbeben. Betroffen waren die Katla und ein Gebiet nordöstlich der Askja nahe dem Herðubreið. Dieser Tafelberg-Vulkan gehört zum System der Askja. Dort ereignete sich sogar ein Beben mit einer Magnitude größer als 3. Beim Met-Office ist eine Karte mit der Zusammenfassung der Erdbeben dieser Region der letzten Woche zu sehen.

 

El Hierro: 5 Erdbeben

Nachdem es in den letzten Wochen ruhig um El Hierro und dem Unterwasservulkan „Eldiscreto“ geworden ist, gab es gestern gleich 5 schwache Erdbeben. Die Hypozentren lagen südwestlich des „Eldiscreto“ und in Tiefen zwischen 17 und 2 km. Die Erdbeben sind nun nicht gleich als Anzeichen eines neuen bevorstehenden Vulkanausbruches zu interpretieren, zeigen aber, dass sich im Untergrund noch immer Magma bewegen könnte.