Katla: Schwarmbeben

Starkes Schwarmbeben unter der Katla.Update 19.00 Uhr (30.09.16): IMO erhöhte die Alarmstufe auf „gelb“, obwohl nach wie vor weder Tremor, noch Inflation registriert wurden. Die Zahl der Beben steigerte sich auf 352. In den letzten Stunden ist die Bebenhäufigkeit ein wenig rückläufig.

Update 30.09.16: Heute Nacht ereigneten sich weitere Erdbeben. 4 Beben hatten Magnituden zwischen 3 und 4.  Insgesamt waren es in den letzten 48 h 257 Beben. IMO hat noch kein offizielles Statement gegeben, sobald ich mehr weiß teile ich es Euch mit.

Originalmeldung: Gerade findet unter der Katla ein starkes Schwarmbeben statt: in den letzten Stunden ereigneten sich 105 Einzelbeben, deren Hypozentren in weniger als 1 km Tiefe liegen sollen. Für aufsteigendes Magma ist diese Tiefe zu gering, da müsste sich bereits eine Spalte bilden, oder Eisverschiebungen statt finden. Hält die seismischen Aktivität in den nächsten Tagen an, wächst die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen subglazialen Ausbruch!

Vulkane weltweit

Colima: auf der Webcam zum mexikanischen Vulkan sieht man heute eine permanent illuminierte Gaswolke. Wahrscheinlich beginnt ein neuer Lavadom zu wachsen.

Rinjani: auf der indonesischen Insel Lombok kam es vor 2 Tagen zu einer spontanen explosiven Eruption. Sie ereignete sich aus dem Kegel Barujari, der im Krater des Vulkans liegt. Es waren einige Touristen auf dem Vulkan unterwegs. Sie wurden von Rettungstrupps evakuiert.

Turrialba: gestern gab es eine erneute Ascheeruption des Vulkans in Costa Rica. Vulkanasche stieg 2000 m hoch auf.

 

Zurück vom Kilauea

Ocean entry auf Hawaii. © Marc Szeglat

Nach 12 Reisetagen am Kilauea bin ich nun wieder da und habe einige Bilder im Gepäck, wobei letzteres nur sinnbildlich gemeint ist, denn American Airlines schaffte es selbiges auf dem Hinflug zu verschlampen und es bis heute nicht wiederzufinden! In der Folge war ich auf Hawaii nur eingeschränkt einsatztauglich unterwegs, wobei die größten Probleme das fehlende Stativ, sowie Regenschutz waren und Regen gab es mehr als genug! Trotzdem: der „ocean entry“ des Lavastroms 61g präsentierte sich stimmungsvoll, der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater stand hoch und selbst den Puʻu ʻŌʻō erreichten wir. Der Lavasee hier ist größer und aktiver als gedacht, verbarg sich allerdings in dichten Dampfschwaden. Ausführliche Berichte folgen in den nächsten Tagen!

Piton Fournaise: neue Eruption!

Eruption am Fournaise. © IPGP

Heute ist der Piton de la Fournaise auf La Réunion ausgebrochen. Die Eruption begann um 8.41 Uhr Ortszeit, nachdem gegen 7.30 Uhr Tremor eingesetzt hatte. Das Eruptionszentrum liegt auf der Nordflanke des Kraterkegels Dolomieu und kann vom Pas de Bellecombe aus gut beobachtet werden. Auf der LiveCam sieht man nur den unteren Teil des Geschehens mit kleinen Lavafontänen und Lavaströmen.

Gletscherlauf auf Island

IMO warnt vor einem kleinen Gletscherlauf in der Skaftá. Über diesen Fluss wird das Schmelzwasser entwässert, dass der subglaziale Vulkan Grimsvötn unter dem Vatnajökull generiert. Vulkanologen sind der Meinung, dass eine Eruption dieses Vulkans bald auch wieder fällig ist. In den letzte Tagen hatte es leicht erhöhte Seismik und eine kurze Periode mit Tremor gegeben. Dass sind Indizien für einen kleinen Ausbruch unter dem Eis.

Zudem wart PHILVOLCS vor einem bevorstehenden Ausbruch des Mayon auf den Philippinen. Es wurde eine Zunahme der Seismik registriert, sowie Inflation und erhöhte SO2 flux. Es sind mehrere Brunnen ausgetrocknet, was ebenfalls ein Vorzeichen einer bevorstehenden Eruption sein kann. Die Warnstufe wurde auf 1 erhöht.

Hawaii: Zunahme der Seismik

Steigende Seismik. © ESMCUpdate: Gestern stand der Lavasee im Halemaʻumaʻu Krater nur 16 m unter dem Boden der Caldera. der Lavasee war vom Jagger-Museum aus sichtbar. Es wurde eine Inflation von 5 Mikroradien registriert. Der Hochstand des Lavasees lässt sich mit der Zunahme der Seismik korrelieren.

Originalmeldung: Auf Big Island Hawaii nimmt die Häufigkeit der Erdbeben mit M größer 2 wieder deutlich zu! Dabei gibt es Beben in mehr als 30 km Tiefe und weniger als 4 km. Die Meisten manifestieren sich im Bereich des Kilauea. Dort ist Lavastrom 61g weiterhin aktiv und erreicht den Ozean. Am Montag kam es zu einem kleinen Kollaps am Lavadelta. Dieser löste eine litorale Explosion aus.

Fuego: steigende Aktivität

Update 06.09.2016: Auf der LiveCam sieht man häufige strombolianische Tätigkeit am Fuego. INSIVUMEH berichtet von 6 mittelstarken Eruptionen pro Stunde. Es fließt ein 700 m langer Lavastrom. Die Aktivität scheint auf eine neue paroxysmale Eruptionsphase zu zusteuern. Dank an Andreas Sprengler der mich gerade drauf aufmerksam machte.

Originalmeldung: Der Vulkan Fuego in Guatemala präsentiert sich mit einem steigenden thermischen Signal, dass via MIROVA registriert wird. Schlechtes Wetter verhindert direkte visuelle Observierung des Geschehens, dennoch berichtet INSIVUMEH von frequenten schwachen bis mittelstarken Eruptionen. Vom Santiaguito wurde der Abgang von Laharen gemeldet und auch auf Video dokumentiert.

Klyuchevskoy auf Kamtschatka ist in den letzten Tagen wieder besonders munter: das VAAC Tokyo registriert zahlreiche Aschewolken.

Auf Island hat es unter dem Bardarbunga wieder ein Schwarmbeben gegeben. 2 Erschütterungen hatten Magnituden größer als 3. Unter den Herdubreid manifestierte sich ebenfalls zahlreiche Erdbeben.

Von einem Erdbebenschwarm kann man auch vor der Ostküste Neuseelands sprechen. Die Erdbeben dort haben allerdings deutlich stärkere Magnituden. Das Letzte brachte es auf M 5.0.

 

Neuseeland: schweres Erdbeben M 7,2

Beben östlich von NZ. © EMSC

 

Vor etwas mehr als einer halben Stunde ereignete sich vor der neuseeländischen Ostküste ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,2. Das Hypozentrum lag in 27 km Tiefe, ca. 140 km von der Vulkaninsel White Island entfernt. Aufgrund der Tiefe wurde scheinbar kein Tsunami-Alarm gegeben. Wenig später folgte ein Nachbeben M 5,5 in nur 10 km Tiefe. Nachts gab es in der gleiche Region erste Erdbeben (s.u.). 

Am Mauna Kea auf Hawaii bebt die Erde weiterhin. Die Erdbeben manifestieren sich unter der Westflanke des Vulkans. Die Hypozentren liegen überwiegend in einer Tiefe von 22 km und ich halte es für möglich, dass diese Beben mit Magmaintrusion in der Erdkruste verbunden sind. Der Vulkan ruht seit mindestens 4000 Jahren, gilt damit aber noch nicht als erloschen. Zwischen den letzten beiden Eruptionsphasen lagen ca. 4500 Jahre.