Nevado del Ruiz: Aschewolke in 7600 m Höhe

Aschewolke vom Nevado del Ruiz in 7600 m Höhe driftet in südwestlicher Richtung

Der kolumbianische Vulkan Nevado del Ruiz eruptierte heute um Nullachthunderteinundzwanzig Zulu-Zeit eine explosiv geförderte Aschewolke, die laut Angaben vom VAAC Washington bis auf eine Höhe von 7600 m aufstieg und vom Wind in südwestlicher Richtung verweht wurde. Die Asche breitete sich vergleichsweise großflächig aus und sorgte für Ascheniederschlag in Windrichtung.

Während die Aktivität an vielen Vulkanen Mittel- und Südamerikas in den letzten Wochen nachgelassen hat, könnte sich die Tätigkeit des Nevado del Ruiz weiter langsam verstärken. Im letzten Wochenbericht des SGC für den Beobachtungszeitraum 4. bis 10. Februar 2025 heißt es, dass die vulkanische Aktivität am Nevado del Ruiz anhielt. Seismische Daten zeigten eine Zunahme der durch Fluidbewegungen verursachten Ereignisse in Anzahl und Intensität. Augenzeugenberichte und Webcam-Aufnahmen bestätigten, dass einige dieser Ereignisse mit Ascheausstößen einhergingen, die auch glühende Tephrabrocken förderten.

Gas- und Aschewolken stiegen bis zu 1,5 km über den Gipfel auf und drifteten in verschiedene Richtungen. Vom 9. bis 10. Februar erreichten sie Höhen von bis zu 2 km. Die vulkanotektonische seismische Aktivität aufgrund von Gesteinsbrüchen blieb konstant, zeigte jedoch eine Magnitudenzunahme. Erdbeben traten im Umkreis von 13 km auf. Zwei der Beben mit Magnituden im Zweierbereich waren am 6. Februar spürbar.

Satellitendaten identifizierten thermische Anomalien im Kraterbereich sowie anhaltend hohe Schwefeldioxid-Emissionen.

Das SGC belässt die Alarmstufe auf Gelb. Die Bevölkerung wurde weiterhin gewarnt, Sperrzonen zu meiden, sich nicht längere Zeit auf der Straße Murillo-Cerro Gualí aufzuhalten und Drainagesysteme in Hochrisikogebieten zu meiden, denn hier droht insbesondere die Gefahr von Laharen und Schuttlawinenabgängen.

Der Nevado del Ruiz befindet sich seit 2014 in Eruption. Die Tätigkeit pausierte zwischendurch für mehrere Monate, weshalb man bis jetzt 3 Eruptionsphasen unterscheidet.

Am 13. November 1985 ereignete sich am Nevado del Ruiz in Kolumbien eine der verheerendsten Vulkankatastrophen des 20. Jahrhunderts. Eine explosive Eruption löste massive Schlammlawinen (Lahare) aus, die mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h die umliegenden Täler hinabstürzten und die 50 Kilometer entfernte Stadt Armero verschütteten. Etwa 23.000 Menschen kamen ums Leben.

Kilauea: Neue Fumarole am Wahinekapu-Overlook

Weitere eruptive Episode bereitet sich am Kilauea vor – neue Fumarole am Wahinekapu-Overlook

Der Kīlauea auf Big Island, Hawaii, bleibt unruhig, und es sieht nicht danach aus, als wäre die On-off-Eruption zu Ende. Im Gegenteil: Die Anzeichen sprechen dafür, dass in den nächsten Stunden oder Tagen eine neue eruptive Episode beginnt. Auf der Livecam ist rot illuminierten Dampf zu sehen, der aus einem der Förderschlote am südwestlichen Kraterrand aufsteigt. Zudem hat die Bodenhebung wieder fast das Niveau erreicht, das sie vor der letzten Episode hatte. Die Vulkanflanke versteilte sich um 6 µrad.

Gestern kam es außerdem zu rund 50 Erdbeben. Diese erscheinen zwar im Histogramm der Erdbebenstatistik, jedoch nicht auf der Shakemap des HVO, auf der nur zwei Beben eingezeichnet sind. Betrachtet man jedoch direkt den Drumplot des Seismogramms, sind die Ausschläge der Beben deutlich erkennbar.

Interessant ist auch, dass sich im Hawaiʻi-Volcanoes-Nationalpark, etwas abseits des Halemaʻumaʻu-Kraters am Nordrand der Caldera, eine neue Fumarole gebildet hat. Sie öffnete sich am Wahinekapu-Aussichtspunkt, einer Gegend, die auch als Steaming Bluff bekannt ist. Wie der Name schon vermuten lässt, gibt es dort bereits Fumarolen, die besonders bei den Sulphur Banks ausgeprägt sind. Die neue Fumarole entstand jedoch abseits der bekannten Thermalerscheinungen, was für einiges Aufsehen sorgt – auch wenn der Dampfaustritt selbst recht unscheinbar ist.

Die Fumarolenöffnung hat einen Durchmesser von etwa 7,5 cm und eine Tiefe von 49 cm. Die Temperatur des austretenden Dampfes liegt bei 85 °C und ist damit 11 Grad kühler als der Dampf der Fumarolen von Sulphur Banks. Dennoch hat die Nationalparkverwaltung begonnen, den Bereich abzusperren, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.

Fumarolen sind typische Begleitphänomene des Vulkanismus und werden oft als postvulkanische Erscheinungen bezeichnet. Sie entstehen, wenn Grundwasser mit durch Magma erhitztem Gestein in Kontakt kommt und verdampft. Der Dampf steigt anschließend durch Risse im Boden an die Oberfläche.

Besucher des Nationalparks können an den Fumarolen von Sulphur Banks den „Atem“ des Vulkans spüren und haben zudem einen beeindruckenden Blick auf die Kīlauea-Caldera.

Island: Deutsche Firma berät in Grindavik

Schwarmbeben bei Reykjanestá auf Island – Deutsche Experten beraten in Bezug auf Grindavik

Auf Island wartet man mit Spannung auf einen weiteren Vulkanausbruch, der sich im Svartsengi-Gebiet auf der Reykjaneshalbinsel zusammenbraut. Der Boden hebt sich weiterhin, wobei sich die Bodenhebung den Werten des bisherigen Maximums vom August nähert. Damals endete die Bodenhebung in einer starken Eruption, um direkt nach dem Ausbruch wieder einzusetzen. Der nächste Ausbruch scheint nur noch Tage oder Wochen entfernt zu sein, wobei es sich auch noch bis April oder Mai hinziehen könnte, bis die Bodenhebung so weit über der der vorherigen Eruption liegt, wie es bei 6 der bislang 7 Eruptionen bei Sundhnukur der Fall gewesen war.

Was neben der Bodenhebung bei Svatsengi für einen baldigen Ausbruch spricht, ist der Umstand, dass es in den benachbarten Spaltensystemen wieder vermehrt zu Erdbeben kommt. Anders als direkt bei Svartsengi ist hier der Boden noch nicht ausgeleiert, wodurch sich im Randbereich der Hebungszone größere Spannungen aufbauen als im eigentlichen Kernbereich der Hebung. So kam es gestern zu einem Schwarmbeben bei Reykjanestá, vor der Südwestspitze der Reykjanes-Halbinsel. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2,3.

Natürlich waren die Isländer in den letzten Wochen seit der November-Eruption nicht untätig und haben weitere Maßnahmen zum Schutz wichtiger Infrastruktur ergriffen. Insbesondere hat man die Befestigungs-Wälle bei Svartsengi und teilweise auch um Grindavik herum weiter ausgebaut und bis auf 17 m erhöht. Da ein Ende der Eruptionen nicht in Sicht ist, werden weitere Pläne zum Schutz der Infrastruktur ausgearbeitet.

Die Behörden gehen davon aus, dass es Jahrzehnte dauern könnte, bis auf der Reykjaneshalbinsel wieder ruhigere Zeiten eintreten. Zur Bewältigung der Krise, die eine Menge Geld kostet und somit auch eine wirtschaftliche Herausforderung darstellt, wurde die deutsche Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma Deloitte engagiert, um zusammen mit verschiedenen isländischen Ministerien und Gremien Zukunftsperspektiven für die von den Vulkanausbrüchen heimgesuchte Region zu entwickeln.

Deloitte hilft, die wirtschaftlichen Aspekte der Naturkatastrophe aufzuarbeiten, und setzt dabei auf eine datengestützte Szenarioanalyse, um mögliche Entwicklungen unter unsicheren Bedingungen besser bewerten zu können. Diese Methode soll fundierte Entscheidungen erleichtern und zu besseren Ergebnissen führen. Die Veröffentlichung der Analyseergebnisse ist für Mitte März geplant.

Bezymianny: Blockartige Magma-Intrusion im Dom

Bezymianny mit Intrusion eines Lavablocks im Dom – Größere Eruption droht

Der Vulkan Bezymianny liegt auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka in Russland und emittiert heute eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 17 MW, die bei MIROVA angezeigt wird. Normalerweise treten Wärmeanomalien an diesem Vulkan wenige Tage vor einem größeren eruptiven Ereignis auf, bei denen es nicht selten zu starken Explosionen kommt, in deren Folge auch proklitische Ströme entstehen können. Diese Eruptionen treten infolge eines beschleunigten Domwachstums auf, für das es neben der Wärmestrahlung einen weiteren Beleg gibt.

Dieser Beleg wurde in der Nacht des 22. Februar erfasst, als der Satellit Landsat-8 über den Vulkan hinwegflog und in den verschiedenen Lichtspektren Fotos machte. Die verarbeiteten Informationen, insbesondere im Infrarot-Spektralbereich, zeigen deutlich einen heißen Bereich, der sich im östlichen Teil der Vulkankuppel befindet. Im Zentrum der Wärmeanomalie liegt eine größere Masse frisch intrudierter Lava, von der Steinschläge und Gerölllawinen abgehen. Kühlere Bereiche (blau dargestellt) stellen Fragmente heißer Steine ​​dar, die die Hänge des Vulkans hinunterrollen. Zur besseren Visualisierung wurden die verarbeiteten Infrarotdaten auf ein digitales Höhenmodell von Google Earth gelegt.

In der Darstellung sieht man den Lavadom, der sich aus einer Hufeisenförmigen Depression erhebt. Solche Depressionen kennen wir von mehreren dombildenden Vulkanen, etwa dem Shiveluch, der ebenfalls auf Kamtschatka liegt, oder dem Mount St. Helens. Sie entstehen infolge großer Eruptionen, bei denen es zu einen Kollaps des Doms und dem Abrutschen des gesamten Gipfelbereichs des Vulkans kommt. Neben den Hangrutschungen kommt es dann zu starke Explosionen und der Bildung massiver pyroklastischer Ströme. Beim Bezymianny geschah das 1956.

Die Vulkanologen von KVERT berichten zudem, dass das Domwachstum anhält und es jederzeit zu stärkeren Eruptionen kommen kann, die Aschewolken bis zu 15 Kilometer Höhe aufsteigen lassen und dann eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen.

Der Bezymianny liegt in einem abgelegenen Teil Zentralkamtschatkas, der nur dünn besiedelt ist. Daher stellen seine Eruptionen für gewöhnlich keine Gefahr für Ortschaften dar, wohl aber für Wanderer und Jäger, die hier unterwegs sind. In der Umgebung des Vulkans liegen weitere Vulkane, von denen der Klyuchevskoy der bekannteste ist. Doch dieser Vulkan ist momentan ruhig und es liegen keine Tätigkeitsberichte vor.

Ätna: Lavastrom und Erdbeben am 24. Februar

Ätna ist effusiv und explosiv tätig – Erdbeben Mb 2,6 im Süden des Vulkans

Am Ätna hält die eruptive Tätigkeit weiter an und der Vulkan ist effusiv und explosiv aktiv. Aus dem Förderschlot an der Basis der Bocca Nuova, der sich am 8. Februar auf 3050 m Höhe bildete, wird wieder Lava eruptiert. Seit gestern hat die Länge des neuen Stroms, der dem Weg des bekannten Lavafelds folgt, signifikant zugenommen. In der letzten Nacht bewegte er sich wieder über den Steilhang unterhalb des Kraterkegel-Plateaus und könnte sogar wieder die Baumgrenze erreichen und zur früheren Lavafront aufschließen. Diese befand sich zuletzt in mehr als 4 Kilometern Entfernung zum Förderschlot.

Doch der Ätna war gestern nicht nur effusiv tätig, sondern erzeugte auch strombolianische Eruptionen aus mehreren Schloten des Südostkraters, wobei auch Schlote auf der Nordwestseite des Kegels aktiv waren. Einer könnte sich sogar zwischen dem Südostkrater und der Boca Nuova befinden. Mit der explosiven Tätigkeit einher geht ein erhöhter Tremor, der sich im unteren roten Bereich bewegt.

Das INGV meldete gestern Abend zudem ein Erdbeben ML 2,6, das sich um 00:35:20 Uhr (Ortszeit) in einer Tiefe von 2,0 km manifestierte. Das Epizentrum wurde auf der unteren Süd-Südostflanke bei San Giovanni la Punta lokalisiert. Vermutlich war es ein tektonisches Beben, das an einer lokalen Störungszone entstand, da Magmabewegungen im Untergrund Spannungen verursachten. Das Beben ist noch nicht auf der INGV-Shakemap eingetragen, es könnte aber sein, dass es Teil eines Schwarmbebens war, bei dem auch schwächere Erschütterungen auftraten.

Darüber hinaus gab es nicht nur das Erdbeben am Ätna, sondern auch mehrere Erdstöße im Bereich der italienischen Stiefelspitze von Kalabrien. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,3. Auch im Tyrrhenischen Meer gab es eine Erschütterung.

Ätna: Lavastrom und strombolianische Eruptionen am 23.02.25

Ätna steigert Aktivität und ist effusiv und explosiv tätig – VONA-Warnung ausgegeben

Auf Sizilien steigerte der Ätna seine Aktivität weiter und mit Einsetzen der Dunkelheit wurde sichtbar, dass er nicht nur einen Lavastrom fördert, sondern auch explosive Eruptionen im Zentralkrater erzeugt. Die Explosionen sind laut INGV strombolianischer Natur und fördern glühende Tephra aber kaum oder keine Vulkanasche. Dennoch wurde eine orangene VONA-Warnung herausgegeben, da sich jederzeit ein Paroxysmus entwickeln könnte, der dann hoch aufsteigende Aschewolken fördert.

Im Verlauf des Tages steigerte sich der Tremor und sprang mit Einsetzen der explosiven Tätigkeit wieder in den roten Bereich. Aktuell gibt es einen kleinen Rücksetzer und er sinkt bis an die Grenze zum gelben Bereich ab. Auf der Livecam ist aber rot illuminierter Dampf über dem Zentralkrater zu sehen, so dass man davon ausgehen kann, dass die strombolianischen Eruptionen anhalten.

Wie bereits berichtet, nahm der Vulkan gestern seine Lavastrom-Aktivität wieder auf, nachdem sie zumindest so stark heruntergefahren war, dass der Lavastrom im Förderkanal auf 3050 m Höhe zwar noch glühte, aber nicht mehr sichtbar floss. Dennoch war an einigen Stellen im Lavafeld noch etwas bewegte Lava unterwegs, da sie noch durch Röhren floss, obwohl schon kein Nachschub mehr kam.

Prognosen zum weiteren Eruptionsverlauf lassen sich auf wissenschaftlicher Basis nicht anstellen. Erfahrungsgemäß sieht es so aus, als würde der Ätna eine episodische Tätigkeit entwickeln, so wie wir es seit dem 23. Dezember am Kilauea sehen. Es scheint kontinuierlich Magma aufzusteigen, doch die Magma-Aufstiegsrate ist geringer als die Förderrate an Lava. Fällt der Magmapegel im Reservoir zu sehr ab, dann stoppt die Eruption, bis wieder genug Magma im flach liegenden Speicherreservoir vorhanden ist, damit die nächste Episode beginnen kann. Sollte sich diese Hypothese bewahrheiten, könnten Vulkanspotter mit etwas Zeit und Geduld auf ihre Kosten kommen.

Telica eruptiert Aschewolken im Februar

 

Vulkan Telica stößt Asche- und Gaswolken aus – León in Alarmbereitschaft

Der Telica, einer der aktivsten Vulkane Nicaraguas, hat am Wochenende erneut Gas- und Aschewolken ausgestoßen, die über 200 Meter über den Krater aufstiegen, bevor starker Wind sie erfasste und niederdrückte. Dabei wurde die Vulkanasche in südwestlicher Richtung verweht. Das VAAC Washington erfasste die Aschewolken und brachte VONA-Warnungen heraus. Die Emissionen erreichten eine Höhe von 1500 m. Es kam zu leichtem Ascheniederschlag in Siedlungen in Windrichtung, bislang wurden jedoch keine Schäden in den umliegenden Gemeinden gemeldet.

Tatsächlich ist der Vulkan in diesem Jahr immer wieder unruhig und eruptiert kleinere Aschewolken. Auf den Shakemaps sind in den letzten 7 Tagen keine Erdbeben am Telica eingezeichnet. Nur am benachbarten San Cristóbal gab es 2 schwache Erschütterungen.

Der Vulkan Telica ist ein 1.036 Meter hoher Schichtvulkan im Departamento León in Nicaragua, etwa 15 Kilometer nordöstlich der Stadt León. Im Falle eines größeren Ausbruchs könnte die Stadt in Mitleidenschaft gezogen werden. Entsprechend nervös ist man, wenn es wie jetzt kleinere Ausbrüche gibt, denn man befürchtet, dass größere Eruptionen folgen könnten. Die nicaraguanischen Behörden überwachen den Vulkan rund um die Uhr, um Veränderungen in seiner Aktivität frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung einzuleiten.

Der Telica ist bekannt für seine sporadisch stattfindenden Eruptionen und anhaltende fumarolische Aktivität. Normalerweise gibt es keine Warnzeichen der beginnenden Aktivität, obgleich vor manchen Eruptionen Schwarmbeben auftreten. In den letzten Jahren zeigte er eine Zunahme an explosiven Ausbrüchen, begleitet von schwefelhaltigen Gasemissionen, die gelegentlich in benachbarten Regionen wahrnehmbar sind.

Als einer der aktivsten Vulkane des Landes verzeichnete Telica in den letzten Jahren mehrere Eruptionen. Die letzte größere eruptive Phase begann im April 2021 und dauerte bis März 2022, wobei schwache Ascheexplosionen und Aschewolken beobachtet wurden.

Ätna: Lavastrom wieder aktiv

Ätna wieder effusiv aktiv – Neue Lavafront unterwegs

Die effusive Aktivität am Ätna hat sich nach einer Pause wieder verstärkt, was sich in der Förderung eines Lavastroms bei leicht gestiegenem Tremor widerspiegelt. Aufgrund des schlechten Wetters in der zweiten Wochenhälfte war es nicht klar, ob die Eruption am Mittwoch ganz stoppte oder sich nur stark abschwächte und nun wieder aktiver geworden ist. Gestern klarte es auf und es war möglich, den Eruptionsbereich im Süden des Vulkans zu inspizieren. Die Bergführer dokumentierten, dass Lava aus dem Schlot am Fuß der Bocca Nuova quoll und auf dem neuen Lavafeld mehrere Arme eines Lavastroms aktiv waren. Die Lava floss teilweise durch Tunnel und brach erst unterhalb des Schlotes auf 3050 m Höhe an der Oberfläche durch. Außerdem wurden auf dem Schnee frische Ascheablagerungen entdeckt, so dass es auch zu Ascheemissionen gekommen sein kann. Doch stärkere Explosionen blieben wahrscheinlich aus, dafür ist der Tremor zu niedrig. Er bewegt sich aktuell in der Mitte des gelben Bereichs.

Die effusive Aktivität kann auch vom Weltraum aus detektiert werden: MIROVA misst eine Wärmeanomalie mit einer Leistung von 361 MW. In den Vortagen wurden um 140 MW registriert, was darauf hindeutet, dass das Lavafeld noch eine Restwärme emittierte und sogar noch etwas Schmelze vorhanden gewesen sein kann.

Die Erdbebentätigkeit ist momentan gering und auf der Shakemap des INGV gibt es seit 5 Tagen keine nennenswerten Einträge zu sehen. Offenbar führt die Deflation im Zuge der Lavastromtätigkeit dazu, dass sich der Vulkan entspannte, was er ja auch verdient hat.

Auf den Livecams sieht man heute Morgen eine starke Entgasungstätigkeit, von der besonders der Südostkraterkegel betroffen ist. Dieser liegt auf einer Spalte und in seinem Gipfelbereich reihen sich mehrere Schlote auf. Aus mehreren dieser Schlot steigt Dampf auf und die Spalte scheint auf ihrer ganzen Länge aktiv zu sein, was in den letzten Monaten eher nicht vorkam. So zeigt das Satellitenbild vom 20. Februar, dass es auch eine schwache Wärmesignatur in der Scharte des Südostkraterkegels gegeben hat. Entweder ist dort heißes Gas ausgetreten oder es war sogar etwas Lava unterwegs gewesen.

Poás mit phreatischen Eruptionen am 22.02.25

Aktivitätssteigerung am Poás – Inflation und phreatische Eruptionen

Der Poás in Costa Rica ist wieder unruhiger geworden und steigerte seine Aktivität. Wie OVISCORI UNA berichtet, begann der Vulkan am 14. Februar unruhiger zu werden und erzeugte seitdem mehrere phreatische Eruptionen. Sie manifestierten sich aus dem Schlot „C“, der sich im Zentralbereich des sauren Kratersees befindet. Die dampfgetriebenen Explosionen schleudern Schlammfontänen bis zu 200 m hoch. Sie bestehen aus Sedimenten vom Seegrund, Wasser und größeren Gesteinsbrocken, natürlich mit Dampf und anderen Gasen vermischt. Das Wasser des Kratersees wird von den Vulkanologen als hypersauer betrachtet und hat wahrscheinlich einen pH-Wert im Dezimalbereich.

Gestern ließ die Aktivität zunächst nach, flammte im Tagesverlauf aber wieder auf. Die Fontänen der phreatischen Explosionen stiegen aber nicht mehr als 100 m über dem Krater auf.

Die Aktivität wird von Tremorphasen begleitet. Der Tremor ist niederfrequent und hat eine Frequenz kleiner als 1 Hz. Außerdem gibt es sporadisch vulkanotektonische Erdbeben. Diese gehen mit einer Magmeninflation einher, denn in den letzten 2 Wochen wurde Bodenhebung im Gipfelbereich des Poás registriert, die gestern allerdings stoppte.

Es wurde auch ein hoher Gasflux registriert. In den vergangenen Tagen wurden signifikante Spitzen im Schwefeldioxid-Ausstoß gemessen. Die SO2-Konzentration lag heute Morgen bei 13 ppm. Zudem war das SO2/CO2-Verhältnis hoch und lag fast bei 1. Es wurden die höchsten Werte der aktuellen Eruptionsphase festgestellt.

Die Vulkanologen gehen davon aus, dass in den vergangenen zwei Monaten magmatische Fluide in das hydrothermale System eingedrungen sind und es destabilisiert haben.

Auf Basis dieser Beobachtungen ist weiterhin mit phreatischen Eruptionen unterschiedlicher Explosionshöhen zu rechnen. Es besteht jedoch eine hohe Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung – eine Verstärkung, Fortsetzung oder Abschwächung der Aktivität bleibt möglich.

Der Poás ist ein 2708 m hoher Stratovulkan. Er gehört zur zentralen Vulkankette des Landes und liegt im Poás-Nationalpark, etwa 40 km nordwestlich der Hauptstadt San José.