
Explosive Eruption am Fuego erzeugte starke Druckwelle – Knall war in 20 km Entfernung zu hören
In Guatemala ist der Fuego weiterhin sehr aktiv und erzeugte heute Nacht eine Serie starker Explosionen, deren Druckwellen in den Gemeinden am Fuß des Vulkans Fenster und Türen klappern ließen. Eine der Explosionen war so stark, dass sie sogar die LiveCam zum Wackeln brachten: Sie befindet sich in 8 Kilometern Entfernung und ist auf einem stabilen Mast montiert. Das Grollen der Eruption war noch in einer Entfernung von 20 Kilometern zu hören gewesen.
Laut einem INSIVUMEH-Bericht traten die ungewöhnlich starken Explosionen bereits den ganzen Tag über sporadisch auf, dennoch wird keine Zunahme der Häufigkeit der Eruptionen festgestellt: Pro Stunde wurden zwischen 5 und 9 Eruptionen registriert. Die meisten waren schwach bis mittelstark und förderten Aschesäulen, die bis zu 4.800 Meter hoch sind und sich bis zu 40 Kilometer in westlicher und nordwestlicher Richtung ausbreiten.
Die stärkeren Explosionen deckten aber den gesamten Gipfelbereich mit glühender Tephra ein. Glühendes Material landet auf den Außenseiten des Kraters und verursacht auf den Vulkanflanken Schuttlawinen, die in Richtung der diversen Schluchten abflossen und teilweise bis an die Vegetationsgrenze gelangten. Dort besteht Waldbrandgefahr.
Aufgrund der Menge der ausgeworfenen Gesteinsmassen besteht weiterhin eine Gefahr für Vulkanbeobachter. Deshalb wird dringend empfohlen, das Gebiet rund um den Krater sowie das Plateau auf dem Grat zwischen Acatenango und Fuego nicht zu betreten. Aktuelle Social-Media-Bilder belegen allerdings, dass der Appell der Vulkanologen auch nach dem Unfall vom Wochenende weitestgehend ungehört bleibt.
Trotz der stärkeren Explosionen scheinen die Aschwolken nicht höher als sonst auch aufzusteigen. Das VAAC Washington registriert nach wie vor Aschewolken in 4300 m Höhe, die somit sogar 500 m weniger hoch aufsteigen als von den INSIVUMEH-Vulkanologen veröffentlicht. Das kann daran liegen, dass starker Wind die Vulkanasche direkt nach der Eruption erfasst und seitlich wegdrückt, so dass die Asche nicht höher aufsteigen kann.
Feiner Ascheregen ist in den Orten Panimaché I, Morelia, Panimaché II, Santa Sofía, El Porvenir, Finca Palo Verde, Sangre de Cristo, Yepocapa sowie in weiteren umliegenden Gebieten möglich.