Island: Schwarmbeben Fagradalsfjall am 30. Juli

Auf Island ist wieder einiges los: ein starkes Schwarmbeben erschüttert die Reykjanes-Halbinsel. Bis zum Vormittag des 31. Juli gab es mehr als 1600 Einzelbeben. Die Forscher gehen von Magmenaufstieg aus. Hier eine chronologische Zusammenfassung des Geschehens.

Am Mittag des 30. Juni begann unter dem isländischen Vulkan Fagradalsfjall ein neues Schwarmbeben. In kurzer Zeit manifestierten sich über 100 Erdbeben. Für die letzten 48 Stunden werden 172 Beben angezeigt. Um 15. 30 Uhr Schwarm ist noch nicht vorbei und könnte sich sogar noch intensivieren. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 2,9 und lag in einer Tiefe von 6,4 km.

Bis um 19.00 Uhr hat massiv zugelegt und streut über einen großen Bereich im Südwesten Islands. Es gab mehrere relativ starke Erdbeben. Die Maximalamplitude lag bis jetzt bei M 4,4. Das Hypozentrum befand sich in 5 km Tiefe, also im Bereich des Magmatischen Gangs. Es gab insgesamt 20 Beben mit Magnituden größer 3. Insgesamt ereigneten sich 612 Erschütterungen. Ich bin auf die Werte zur Bodenhebung gespannt. Wahrscheinlich intrudiert ein neuer Magmenkörper. Sollte die Aktivität länger andauern, ist sogar eine erneute Eruption nicht ausgeschlossen.

Das Schwarmbeben hielt auch über die Nacht an und brachte bis dann 1460 Einzelerdbeben hervor. Sie konzentrieren sich nicht nur im Bereich der Reykjanes-Halbinsel, sondern streuen über einen großen Bereich im Südwesten der Insel. Es gab 45 Erdbeben mit Magnituden über 3. Die stärksten Erdbeben konnten in Reykjavik gespürt werden und brachten dort Gebäude zum Wackeln. Die Beben unterbrachen eine Sitzung der IMO-Wissenschaftler, die natürlich schnell parat standen und den lokalen Medien Statements gaben. Die Quintessenzen ist, dass die Forscher ebenfalls von Magmenaufstieg ausgehen und die Vorgänge mit jenen im Januar und Mai vergleichen. Damals gab es mehrere Schwarmbeben, die bis zu einer Woche andauerten und für Inflation auf Reykjanes sorgten. Damals wurde die größte Bodenhebung im Bereich von Thorbjörn, Svartsengi und Eldvörp beobachtet, als dort ein Magmatischer Gang intrudierte. Die aktuelle Bebenserie konzentriert sich auf einen Bereich nördlich der Eruptionsstelle am Fagradalsfjall. Ähnlich verhielt es sich im letzten Jahr, bevor es zur Fagradalsfjall-Eruption kam. Die Erdbeben begannen ebenfalls am Thorbjörn und verlagerten sich dann vor der Eruption nach Osten.