Eruptive Episode No 23 fördert am Kilauea bis zu 300 m hohe Lavafontäne – Eruption begann mit Verzögerung
Hilo, 26.05.2025 – Heute Nacht europäischer Sommerzeit startete die 23. eruptive Episode des Weihnachtsausbruchs vom Kilauea auf Hawaii durch und förderte zu ihrem Höhepunkt eine bis zu 300 m hohe Lavafontäne. Sie speist einen starken Lavastrom, der über den Boden des Halema’uma’u-Kraters fließt und diesen zum großen Teil bedeckt.

Nach einem ungewöhnlich langen Vorspiel begann die Eruption am Sonntagnachmittag gegen 16:15 Uhr Hawaii-Zeit (Montagnacht 04:15 MESZ) durchzustarten. Aus dem zuvor stattfindenden Lavaspattering entwickelte sich innerhalb von 20 Minuten eine bis zu 30 m hohe Lavafontäne, die dann um 17:15 Uhr HST gut 300 m hoch war. Zu diesem Zeitpunkt stimmte der Südschlot in den Ausbruch mit ein. Hier schoss die Lava 150 m hoch in die Luft. Dort, wo die Lava auf den Kraterboden krachte, stieg eine sekundär erzeugte Aschewolke auf. Außerdem entstand Peles-Haar.
Die eruptive Episode begann mit 5 Tagen Verzögerung, wodurch ein langes Pausenintervall zustand kam. Bereits am Mittwoch betrug die Versteilung der Flanke 9 µrad und hatte damit wieder das erforderliche Niveau für den Beginn einer neuen Episode erreicht. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte man rot illuminierten Dampf aus den beiden Schloten aufsteigen sehen und es kam zu gelegentlichem Lavaspattering. Doch anstatt mit einer Eruption zu beginnen, kam es zu Fluktuationen der Bodenhebung und es passierte ansonsten tagelang nichts. Spekulativ ist, dass das Erdbeben vom 20. Mai Einfluss auf die magmatische Aktivität genommen hatte und den Start der Eruption störte. Erst am Samstag kam es noch einmal zu einem beschleunigten Magmenaufstieg und eine Flankenversteilung auf insgesamt 11 µrad, bevor die Eruption dann einsetzte.
In den ersten zweieinhalb Stunden der Eruption senkte sich der Boden um 7 µrad ab, so wie wir es von den vorherigen Episoden her kennen. Die Schwefeldioxid-Emissionen lagen zu diesem Zeitpunkt bei geschätzten 50.000 bis 75.000 Tonnen pro Tag. Eine Aschewolke mit hoher Konzentration an Schwebeasche stieg über den Krater auf.
Gegen 19:15 HST zeigte sich eine beginnende Abschwächung der Tätigkeit und die Fontäne des Südschlots erreichte nur noch eine Höhe von bis zu 250 Metern, während die nördliche Fontäne auf etwa 150 Meter zurückging.
Das HVO warnt weiterhin von Vulkangefahren und insbesondere vor dem starken Gasausstoß: Die Gase können mit dem Wind in bewohnte Gegenden am Kilauea ziehen und dort eine Gesundheitsgefährdung darstellen. Außerdem kann Peles-Haar Hautirritationen und Augenreizungen verursachen. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.