Naturkatastrophen-News 30.09.22: Hurrikan in Florida

Hurrikan Ian richtet große Zerstörungen in Florida an

Hurrikan Ian erfüllte die düsteren Prognosen der Meteorologen und richtete im Westen des US-Bundesstaates Florida große Zerstörungen an. Der Wirbelsturm wütete mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 241 km/h über dem Land. Der Wind deckte nicht nur Dächer ab und entwurzelte Bäume, sondern drückte das Wasser des Atlantiks gegen die Küsten, so dass eine 4 m hohe Sturmflut entstand. Weite Teile der betroffenen Küstenregion wurden überflutet. Die Wassermassen schwemmten ganze Häuser weg. Hinzu kam Starkregen, der auch Gebiete abseits der Küste unter Wasser setzte.

Nur langsam weicht das Wasser zurück und das ganze Ausmaß der Zerstörungen wird sichtbar. Auch über die Zahl der Todesopfer ist man sich noch nicht im klaren.  Doch schon jetzt sprechen viele Behörden von dem schlimmsten Hurrikan und den größten Schäden, die jemals in Florida auftraten. Hurrikan Ian wirbelte 12 Stunden lang alles durcheinander, bevor er sich abgeschwächt in Richtung North- und South Carolina davonschlich. Doch auch dort gibt es Unwetterwarnungen.

Bestätigt sind bis jetzt 10 Todesopfer, die in der Küstenregion um Charlotte County geborgen wurden. Es wurde eine großangelegte „Such und Rettungsaktion“ eingeleitet, denn zahlreiche Menschen gelten als vermisst. Ein Sheriff berichtete, dass in seinem Bezirk sehr wahrscheinlich hunderte Menschen ums Leben gekommen sind. Polizei- und Rettungskräfte ziehen von Tür zu Tür um zu gucken, ob es in den Häusern Menschen gibt, die Hilfe benötigen. Viele folgten den Aufrufen zur Evakuierung nicht und sind Daheim geblieben. Als ihnen bewusst wurde, mit welcher zerstörerischen Wucht Ian gegen ihre Häuser brandete, war es zur Flucht zu spät.

Es kam zu großflächigen Stromausfällen, von denen 2,2 Millionen Haushalte und Unternehmen betroffen sind. Es könnte Tage dauern, bis die Stromversorgung überall wieder hergestellt ist. Solange gibt es auch kein Benzin, denn die Pumpen der Tankstellen funktionieren ohne Strom nicht. Das Gleiche gilt für Supermarktkassen und elektrische Schlösser. Die Versorgung der Menschen im Katastrophengebiet ist also nur durch Hilfslieferungen zu gewährleisten.

Stromausfälle könnten uns in diesem Jahr -aufgrund der Energiekrise- ja auch treffen. Wie sind wir darauf vorbereitet? Laut Aussagen der Regierenden, wären Stromausfälle regional begrenzt und von kurzer Dauer, doch, was ist, wenn es zu einer Kaskade kommen sollte, von der das gesamte Stromnetz betroffen ist? Wie sind wir darauf vorbereitet? Wer weiß, wie die Notfallversorgung funktioniert, wo es Ausgabestellen für Essen und Wasser gibt, falls es zum Schlimmsten kommen sollte? Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von Worst-Case-Szenarien gering ist, kann es nicht schaden, wenn man sich mit diesen Fragen beschäftigt und auf Notfälle vorbereitet.