Niederlande: Erdbeben Mb 3,2 bei Groningen

Erdbeben der Magnitude 3,2 erschüttert die niederländische Region Groningen – Deutlich spürbare Erschütterungen in mehreren Gemeinden

Datum: 14.11.2025 | Zeit: 00:16:39 UTC | Koordinaten 53.400 ; 6.722 | Tiefe: 5 km | Mb 3,2

Im Norden der Niederlande ereignete sich heute Nacht um 00:16:39 UTC ein Erdbeben der Magnitude 3,2 , das Teile der niederländischen Provinz Groningen erschütterte. Das Epizentrum lag bei den Koordinaten 53.400° N, 6.722° E rund 23 km nordnordöstlich von Groningen und 13 km westnordwestlich von Appingedam. Das Hypozentrum wurde vom GFZ in einer Tiefe von 5 Kilometern festgestellt. Die Erschütterung war um 01:16 Uhr Ortszeit deutlich zu spüren und wurde von zahlreichen Bewohnern unmittelbar wahrgenommen. In den frühen Morgenstunden gab es ein zweites Beben Mb 2,0.




Groningen. © EMSC/Leaflet

Beim Erdbebendienst EMSC gingen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen aus der Region ein, die ein klares Bild der Intensität zeichnen. Viele Menschen berichten, dass sie durch einen plötzlichen Knall oder einen starken Ruck aus dem Schlaf gerissen wurden. Betten wackelten, Geschirr klapperte, Schränke und Lampen gerieten in Bewegung. Einige sprachen von einem horizontalen Schieben, andere von einer kurzen, kräftigen Stoßbewegung, die sich wie ein einzelner harter Schlag anfühlte. Typisch war zudem ein lautes, dumpfes Geräusch, das dem spürbaren Ruck vorausging oder ihn begleitete. In mehreren Häusern fielen kleinere Gegenstände aus Regalen. Insgesamt wurde das Ereignis als kurz, aber deutlich spürbar beschrieben, die Wahrnehmungen dauerten wenige Sekunden.

Die geographische Verteilung der Meldungen zeigt ein klares Zentrum rund um Zeerijp, Loppersum, Appingedam und Delfzijl – dem Kerngebiet der bekannten induzierten Erdbeben in Groningen. Dort war die Intensität am stärksten und die Zahl der Berichte am höchsten.

Wie das Königliche Niederländische Meteorologische Institut (KNMI) bestätigt, handelt es sich erneut um ein durch menschliche Aktivität induziertes Erdbeben, ausgelöst durch die jahrzehntelange Erdgasförderung im Groningen-Gasfeld. Obwohl die Förderung 2024 offiziell endete, baut sich der Druck im Untergrund nur langsam ab. Spannungen in den Gesteinsschichten können sich daher auch Jahre nach dem Förderstopp noch in Form spürbarer Erschütterungen entladen. Fachbehörden wie das Staatstoezicht op de Mijnen (SodM) weisen seit Langem darauf hin, dass weiterhin mit Beben im Bereich zwischen Magnitude 1 und 4 gerechnet werden muss.