Kamtschatka: Weiteres starkes Erdbeben vor der Südküste

Starkes Erdbeben Mw 6,2 vor der Südküste von Kamtschatka – Erdbeben manifestierte sich vor dem Kurilen-Kamtschatka-Graben

Datum: 25.08.2025 | Zeit: 06:48:35 UTC | Koordinaten: 49.418 ; 160.071 | Tiefe: 12 km | Mw 6,2

Die Erdbebenserie vor der Südostküste Kamtschatkas reißt nicht ab, denn heute Morgen ereignete sich um 06:48:35 Uhr UTC (18:48:35 Uhr Lokalzeit) ein weiterer starker Erdstoß. Er hatte eine Magnitude von 6,2 und ein Hypozentrum in Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag abseits der bisherigen Erdbeben und wurde 418 km süd-südöstlich von Petropavlovsk-Kamchatsky verortet.

Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden, wobei es bereits 2 Korrekturen gab: Zuerst wurde die Magnitude mit 6,7 angegeben, dann mit 6,1 und nun mit 6,2.

Das Besondere an diesem Erdbeben ist, dass es sich nicht westlich der Subduktionszone des Kurilen-Kamtschatka-Grabens ereignete, sondern östlich davon. Dennoch kann man dieses Beben als Nachbeben des Megathrust-Erdstoßes der Magnitude 8,8 ansehen, der sich am 30. Juli ereignete und nicht nur unzählige weitere Erschütterungen verursachte, sondern auch mindestens einen Vulkanausbruch triggerte. Bei diesem Vulkan handelte es sich um den Krasheninnikov, der nach einer mehrtägigen Pause auch heute wieder eruptierte und 2 VONA-Warnungen verursachte. Demnach stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2500 m auf. Außerdem wird eine hohe Wärmestrahlung detektiert, die nahelegt, dass ein Lavastrom unterwegs ist. Möglicherweise verstärkte das Erdbeben auch die Aktivität des Klyuchenvskoy, der aber bereits vor dem Starkbeben aktiv gewesen ist.

Das Erdbeben heute Morgen ereignete sich ein Stück östlich des Kurilen-Kamtschatka-Grabens und damit auf dem Teil der Pazifischen Ozeanplatte, der sich vor der Subduktionszone befindet. Normalerweise manifestieren sich Erdbeben hinter den Subduktionszonen, dort, wo die subduzierende Platte bereits abtaucht. Durch diesen Prozess wird auch die oben liegende Platte gebeugt, so dass in ihr Spannungen entstehen können, die nicht nur durch Rissbildungen abgebaut werden, sondern auch durch ein Zurückschnellen der gebeugten Platte.

Fuego eruptiert wieder frequenter

Aktivität des Fuegos stabilisierte sich wieder – Regelmäßige Eruptionen in den letzten Tagen

Der Fuego in Guatemala scheint wieder zu seinem normalen Eruptionsrhythmus zurückzufinden und eruptierte in den letzten Tagen wieder regelmäßiger. Im Januar war es nach einer Phase erhöhter Aktivität zu einem abrupten Ende der sonst typischen stündlichen Explosionen gekommen. Zwischendurch ereigneten sich zwar einige kurze eruptive Phasen und Paroxysmen, doch ohne dass sich eine nachhaltige Aktivität eingestellt hätte. Seit dem 13. August jedoch treten erneut regelmäßig strombolianische Eruptionen auf, sodass es möglich ist, dass der Fuego zu seinem ursprünglichen Muster zurückgefunden hat.

Eruption am Fuego. © Afar TV

Der Afar-TV-Livestream zeichnete letzte Nacht eine eindrucksvolle strombolianische Eruption auf, bei der glühende Tephra mehrere hundert Meter hoch aufstieg. Laut einem Bericht von INSIVUMEH und einer VONA-Warnung erreichte die Asche eine Höhe von rund 4.800 Metern und driftete über 14 Kilometer in Richtung Nordwesten, bevor die Windrichtung später auf Südwesten drehte. Die Asche lagerte sich vor allem an den westlichen und südwestlichen Flanken ab, und in umliegenden Gemeinden wurde Ascheniederschlag registriert.
Dies war jedoch nicht der einzige Ausbruch des Fuego: Die Vulkanologen verzeichneten zwischen 3 und 5 Explosionen pro Stunde, während es am Vortag fast doppelt so viele waren.

Zusätzlich tritt permanent Gas aus, das eine Dampffahne bildet, die bis zu 200 Meter über den Krater aufsteigt und sich vorwiegend nach Westen ausbreitet.

Die explosive Aktivität wird begleitet von anhaltendem Grollen, Druckwellen und akustischen Effekten, die oft mit dem Geräusch von Düsentriebwerken verglichen werden. Nachts und in den frühen Morgenstunden sind über dem Krater glühende Auswürfe zu sehen, die 100 bis 200 Meter über den Kraterrand hinausreichen und gelegentlich kurze Schuttlawinen entlang der oberen Flanken auslösen.

Aufgrund der zu dieser Jahreszeit typischen Regenfälle am Nachmittag und Abend besteht die Gefahr der Bildung von Laharen, die sich über die Abflussrinnen Las Lajas, Ceniza oder Honda hangabwärts bewegen können. Diese Schlammströme setzen sich aus Wasser, Vulkanasche, Lockermaterial und größeren Blöcken zusammen und können Straßenverbindungen sowie kleinere Ortschaften gefährden.

Waldbrände: Extremes Rekordjahr zeichnet sich ab

Jahr der traurigen Superlative in Bezug auf Waldbrände – Portugal und Spanien besonders hart betroffen

Bereits jetzt zeichnet sich ab: 2025 wird das Jahr der Superlative in Bezug auf europäische Waldbrände. Insbesondere in Südeuropa lodern zahlreiche Feuer in einem Gürtel, der sich von Portugal bis in die türkische Schwarzmeerregion erstreckt. Die Brände werden durch anhaltende Trockenheit bei hohen Temperaturen und starken Winden begünstigt. Die Mehrzahl der Feuer geht auf Brandstiftung zurück.

Bis jetzt wurde in diesem Jahr auf einer Fläche von 1.015.024 Hektar Vegetation verbrannt. Das übertrifft die bisherige Rekordfläche von 988.544 Hektar aus dem Jahr 2017 deutlich und das einen Monat bevor die eigentliche Waldbrandsaison endet.

In den letzten Tagen stand vor allem Portugal im Fokus der Berichterstattung, denn hier starben bislang 4 Menschen in der Flammenhölle. Zuletzt traf es einen Feuerwehrmann, der bei seiner Pflichterfüllung sein Leben verlor.

Der 45-Jährige erlitt bereits am Dienstag nahe der Kleinstadt Sabugal schwere Verletzungen, an denen er am Samstag in einem Krankenhaus in Porto erlag. 75 Prozent seiner Haut waren verbrannt.

In Portugal verwüsteten die Flammen rund 278.000 Hektar Land. Der schwerste Waldbrand wütet bei Arganil im Landeszentrum. Alleine dort sind bis zu 1400 Brandbekämpfer im Einsatz. Inzwischen konnten die meisten Brandherde eingedämmt werden.

Auch in Spanien starben bis jetzt 4 Menschen infolge der Waldbrände, die hier eine Fläche von 400.000 Hektar erfassten. Das ist ein Rekordwert seit Aufzeichnungsbeginn. Da die Hitzewelle inzwischen abflaute und Regen angekündigt wurde, ist man optimistisch, das Schlimmste für dieses Jahr überstanden zu haben.

Auch aus Griechenland und der Türkei gibt es traurige Rekordwerte zu melden, denn hier wurden die bislang höchsten Emissionswerte schädlicher Gase infolge der Waldbrände gemessen.

In der türkischen Region Izmir wurden seit Juni mehr als 50000 Menschen evakuiert, da ihre Heime von Flammen bedroht waren. Auf der griechischen Insel Kreta waren es 5000.

Die Folgen des anthropogenen Klimawandels begünstigen die Waldbrände. Und natürlich befeuern auch die Waldbrände selbst ihrerseits das Voranschreiten des Klimawandels, indem einerseits viel Kohlendioxid freigesetzt wird und andererseits CO₂-absorbierende Grünflächen verschwinden. Ein Teufelskreis.

Ätna: Effusive Eruption hält seit 2 Wochen an

Eruption am Ätna hält seit gut 2 Wochen an – Inzwischen drei Förderschlote aktiv

Am Ätna auf Sizilien geht die vornehmlich effusive Eruption weiter und fördert aus drei Förderschloten Lavaströme. Neben den beiden bekannten Schloten auf 2980 und 3100 m Höhe ist nun eine weitere Bocca aktiv geworden: Diese sitzt auf 3200 m Höhe auf der Flanke des Südostkraterkegels und stößt zwei kurze Lavaströme aus, die bis zur Basis des Kegels fließen.

Thermalbild Lavastrom

Der Förderschlot auf 3100 m Höhe befindet sich im Sattelbereich zwischen Bocca Nuova und dem Südostkrater. Seine Front schafft es bis auf etwa 3000 m Höhe.
Der stärkste Lavastrom wird jedoch von dem Schlot in 2.980 Metern Höhe emittiert. Er speist einen nach Südwesten fließenden Lavastrom, der sich in zwei Arme teilt, dessen vorderste Front derzeit in etwa 2.250 Metern Höhe liegt. Dieser Lavastrom kreierte inzwischen ein respektables Lavafeld, das Ziel zahlreicher Vulkanbeobachter ist.

Da der Andrang an Schaulustigen zeitweise sehr groß geworden ist, wurde beschlossen, dass sich Neugierige der Lava nur bis auf 50 m nähern dürfen. Außerdem besteht Helmpflicht, da man offenbar Kollapsereignisse befürchtet, die Steinschlag auslösen können. Meiner Meinung nach geht an einem Lavastrom die größte Gefahr von den vulkanischen Gasen aus, weshalb ich eine Gasmaske für obligatorisch halte.

Auf dem jüngsten Wärmebild von heute Morgen ist zu erkennen, dass die thermische Signatur des unteren Lavastroms zu schwächeln scheint. Es liegt nahe, dass der Lava-Ausstoß schwächer geworden ist, während der vom oberen Lavastrom stark ist. Der Lavastrom aus dem Schlot auf 3100 m Höhe ist auf dem Bild nicht erkennbar.

Parallel zur effusiven Aktivität setzt sich im Südostkrater die strombolianische Aktivität fort, wobei pyroklastische Auswürfe über den Kraterrand hinaus gelangen.

In den letzten Tagen ist die durchschnittliche Amplitude des Tremors auf hohem Niveau geblieben. Nach einem erneuten Anstieg Freitagabend zeigt das Signal seit Samstag um 02:40 UTC einen leichten Rückgang, bewegt sich dennoch im roten Bereich.

Das Zentrum der Tremorquellen befindet sich im Gebiet des Südostkraters in etwa 3.000 Metern Höhe. Dort befindet sich die Magma-Ansammlung, die die Eruption speist.

Die Bodendeformationen zeigen derzeit keine auffälligen Veränderungen. Die Spannungsmessungen zeigen jedoch eine langsame Entspannung des Untergrunds, die sich seit Beginn der effusiven Aktivität auf insgesamt etwa –25 Nanostrain summiert hat.

Campi Flegrei: Erdbebenaktivität weiterhin erhöht

Seismizität der Campi Flegrei bleibt hoch – Erdbeben Mb 2,4 südöstlich der Solfatara

Die Erdbebenaktivität unter der süditalienischen Caldera Campi Flegrei bleibt auch in der zweiten Augusthälfte hoch, allerdings ohne die Spitzenwerte des Frühjahrs zu erreichen. So gab es seit gestern 20 schwache Erschütterungen, von denen das stärkste Beben eine Magnitude von 2,4 erreichte. Es manifestierte sich in 2100 m Tiefe süd-südöstlich der Solfatara unweit des alten Lavadoms vom Monte Olibano. In dieser Gegend nahe der Küste konzentrierten sich in der letzten Zeit viele Erdbeben. Graviationsmessungen detektierten hier im tieferen Untergrund zudem eine Schwereanomalie und es besteht die Möglichkeit einer flach liegenden Magmaansammlung.

In Bezug auf die vor gut 2 Wochen erschienene Studie zu den VLP-Erdbeben, die direkt Bewegungen magmatischer Fluide in Spaltensystemen der Caldera nachgewiesen hat, wurde in einem MDR-Medienbericht der GFZ-Geophysiker Torsten Dahm zitiert, der meinte, dass die VLP-Erdbeben eine Übergangszone zwischen Magmenkörper und dem Hydrothermalsystem markieren. Der Forscher hält es für wahrscheinlich, dass es sich bei den Erdbeben auslösenden Fluiden um heißes Kohlendioxid handelt, das einem wachsenden Magmenreservoir in 4 Kilometern Tiefe entströmt, und sieht hierin ein Vorzeichen einer sich zusammenbrauenden Eruption, die nach jetzigem Stand die Dimension der Monte-Nuovo-Eruption von 1538 erreichen könnte – zwar nicht das Ende der Welt, aber dramatisch für die Bewohner der Caldera. Doch wann mit einer Eruption zu rechnen ist, bleibt weiterhin ungewiss. Bedenkt man, dass die aktuelle Bodenhebungsphase bereits seit 2 Jahrzehnten im Gang ist, in denen sich der Boden um gut 150 Zentimeter hob, könnte der finale Magmenaufstieg relativ kurzfristig einsetzen.

Apropos Bodenhebung: Diese hält wie die Erdbeben weiterhin an und betrug auch in der letzten Woche 15 mm. Schaut man sich die nicht korrigierten Rohdaten an, die im letzten INGV-Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum 11. bis 17. August 2025 veröffentlicht wurden, erahnt man eine Zunahme der Hebegeschwindigkeit. In dieser Woche ereigneten sich 52 Erdbeben. Der Kohlendioxid-Ausstoß ist weiter angestiegen und erreichte wieder die hohen Werte wie vor dem Emissionsrückgang, der sich Anfang des Sommers ereignete.

Eine weitere Nachricht sorgt bei den Bewohnern der Roten Zone der Campi Flegrei für Unmut: Das lokale Unternehmen Prysmian hat die Genehmigung einer Explorationsbohrung für die Geothermie-Nutzung im geringen Umfang erhalten. Demnach soll in den nächsten Wochen damit begonnen werden, eine Bohrung abzuteufen, um warmes Wasser des Hydrothermalsystems zu nutzen. Das Wasser darf dann in die örtliche Kanalisation abgeleitet werden.

Suwanose-jima erzeugt Eruptionsserie

Suwanose-jima steigerte Aktivität – 6 VONA-Warnungen in 12 Stunden

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima erzeugte heute Nacht und im Laufe des Morgens insgesamt 6 VONA-Warnungen vor Vulkanasche. Demnach stiegen die Aschewolken bis auf eine Höhe von 2100 m auf und wurden vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Die Aschewolken dürften nur für tieffliegende Flugzeuge gefährlich gewesen sein, verursachten aber zusätzlich einen leichten Ascheniederschlag im Südosten der Insel. Die Eruptionen gingen wie gewohnt vom Otake-Krater aus, der auch als Ontake bekannt ist.

Darüber hinaus war der Vulkan, der zum Ryukyu-Archipel gehört und dort Teil des vulkanischen Inselbogens ist, auch in den letzten Tagen immer wieder aktiv. Wie dem Tätigkeitsbericht der JMA zu entnehmen ist, der auf Daten des lokalen Beobachtungszentrums von Fukuoka fußt, ereigneten sich zwischen dem 11. und 18. August insgesamt sechs Explosionen am Otake-Krater.

Die Eruptionswolken stiegen dabei bis zu 1.600 Meter über den Kraterrand auf. Große Gesteinsbrocken wurden bis zu 700 Meter weit geschleudert. In den Nächten war zudem eine Rotglut über dem Krater sichtbar.

Neben den Ausbrüchen wurden auch mehrere Erdbeben registriert. Am 14. August kam es zu einem Anstieg der seismischen Aktivität: Ein Beben erreichte auf der Insel die Intensität 3 und wurde von den Bewohnern des Eilands gespürt, weitere schwächere Erschütterungen folgten. Auswirkungen auf die laufende Eruptionsaktivität wurden jedoch nicht festgestellt.

Messungen mit GNSS-Instrumenten deuten darauf hin, dass sich seit Oktober 2024 unter der Westseite der Insel allmählich Magma ansammelt. Dies weist auf eine mögliche Zunahme der gespeicherten Magmamenge hin.

Die Behörden warnen weiterhin vor herabfallenden Gesteinsbrocken in einem Umkreis von rund 1,5 Kilometern um den Otake-Krater. Auch Asche und kleinere Schlackenpartikel können durch den Wind über größere Distanzen verfrachtet werden. Anwohner und Besucher werden eindringlich aufgefordert, den Anweisungen der lokalen Behörden zu folgen und Gefahrenzonen zu meiden.

Im letzten Monat war es zu einer starken Erdbebenserie im Süden der Tokara-Inselgruppe gekommen, zu der auch der Suwanose-jima zählt. Damals gab es am Vulkan ebenfalls einen Aktivitätsschub. Allerdings ist es unklar, ob es einen Zusammenhang mit den Erdbeben gab.

Island: Gletscherlauf am Langjökull

Gletscherlauf am Langjökull verursacht Hochwasser im Fluss Hvitá – Erdbebenaktivität erhöht

Bereits gestern erwähnte ich kurz den Gletscherlauf am Langjökull, der aber nicht direkt vom Gletscher ausgeht, sondern von der vorgelagerten Schmelzwasserlagune Hafrafellslón, die relativ jung ist und sich erst in den letzten Jahrzehnten anfing zu bilden. 

Beim Hafrafellslón handelt es sich im Prinzip um einen natürlichen Schmelzwasserstausee, der infolge des Klimawandels und der verstärkten Schmelzwasserbildung des Gletschers entstand. Das Schmelzwasser des Langjökull speist nicht nur den, sondern im Wesentlichen den Fluss Hvítá, der namentlich gleich viermal auf Island vertreten ist.
Das Wasser der aktuellen Gletscherflut strömt zunächst in den Fluss Svartá und weiter in die Hvítá im Borgarfjörður-Gebiet.

Der Wasserstand der Gletscherlagune ist so hoch wie nie zuvor, weshalb die aktuelle Flut möglicherweise größer ausfallen könnte als diejenige im August 2020. Anwohner werden von IMO aufgefordert, die potenziellen Auswirkungen des Hochwassers auf Grundstücke und Viehbestände entlang der Hvítá im Auge zu behalten.

Der isländische Wetterdienst hat in den letzten Wochen mithilfe von Satellitenbildern den wachsenden Stausee beobachtet. Bereits am 20. August deuteten Aufnahmen darauf hin, dass sich der See zu entleeren begann. Am 21. August bestätigten Anwohner, dass Wasser über den Gletscherrand in die Svartá abfloss. Seitdem steigt der Pegel der Hvítá spürbar an. In den kommenden Tagen wird ein weiterer Anstieg erwartet, so dass der Fluss sein Bett verlassen könnte.

Beim Hochwasser im Jahr 2020 trat die Hvítá an mehreren Stellen über die Ufer, unter anderem an der Brücke des Hálsasveitarvegur über den Kaldadalsvegur, und verursachte Überschwemmungen bis hin zu den Wiesen bei Brúarás. Bewohner der Region sollten daher auch diesmal mit möglichen Überflutungen in Ufernähe rechnen.

Unter dem Langjökull liegt ein weiterer Zentralvulkan Islands verborgen, der in den letzten Monaten eine erhöhte Seismizität zeigte. So könnte die vermehrte Schmelzwasserproduktion nicht alleine dem Klimawandel geschuldet sein, sondern auch auf eine gesteigerte Geothermie unter dem Gletscher hindeuten. Erst am 18. August hatte es ein Erdbeben Mb 3,3 unter dem Gletscher gegeben. Es war das stärkste Erdbeben, das seit 2007 unter dem Langjökull gemessen wurde.

Teneriffa: Erdbebenaktivität bleibt erhöht

Weiterhin erhöhte Erdbebenaktivität auf Teneriffa – 34 Erdbeben innerhalb einer Woche

Auf der beliebten Ferieninsel Teneriffa ist die Erdbebenaktivität weiterhin erhöht: Innerhalb von einer Woche wurden 34 schwache Erdbeben registriert, die sich vor allem unter dem Pico del Teide und der Caldera, aus der er sich erhebt, abspielten.

Erdbeben Teneriffa. © INVOLCA

Aus der wöchentlich erscheinenden INVOLCAN-Infografik lässt sich ableiten, dass es im Beobachtungszeitraum von Freitag, 15. August 2025, bis Freitag, 22. August 2025, mehr als 20 Beben unter dem Vulkan gab. Einige Beben manifestierten sich auch in der Meerenge zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria, dort, wo der submarine Vulkan Enmedio liegt. Da es in der Region auch mehrere Störungszonen gibt, ist es aber unklar, ob die Beben vulkanischen oder tektonischen Ursprungs sind.

Die Erdbeben unter dem Vulkan Pico del Teide werden sehr wahrscheinlich von magmatischen Fluiden verursacht, die seit Monaten vermehrt entlang von Störungszonen aufsteigen und diese aktivieren. Es treten erhöhte CO₂-Emissionswerte auf, was mit dem seit 2016 anhaltenden Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System zusammenhängt. Solche Prozesse gelten kurz- und mittelfristig als normal innerhalb aktiver Vulkansysteme.

Die Fluide entstammen einer wachsenden Magmaansammlung in größerer Tiefe. Die Magmenakkumulation wird letztendlich zu einem Vulkanausbruch führen, doch bis jetzt lassen sich weder Größe noch Zeitpunkt der potenziellen Eruption bestimmen. Vor einer Eruption erwartet man starke Schwarmbeben, die über Wochen hinweg andauern werden und mit einer signifikanten Bodenhebung einhergehen. Generell sind Vulkanausbrüche ohne diese Vorwarnzeichen selten, kommen aber immer wieder vor.

Doch aktuell geht von Pico del Teide und den anderen Vulkanen der Kanarischen Inseln keine unmittelbare Gefahr aus. Daher stehen die Vulkan-Warnampeln auf Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria auf „Grün“. Bewohner und Besucher können dort ihren Alltag ohne Einschränkungen gestalten. Auf La Palma hingegen bleibt die Ampel auch mehr als zwei Jahre nach dem Ende des Ausbruchs auf „Gelb“, da die geophysikalischen und geochemischen Parameter weiterhin nicht vollständig stabilisiert sind. Daher wird empfohlen, die Hinweise der Katastrophenschutzbehörden aufmerksam zu verfolgen.

Insgesamt zeichnete das kanarische seismische Netzwerk in der letzten Woche 43 schwache Erdbeben. Das stärkste erreichte am Sonntag, den 17. August 2025, eine Magnitude von 2,2 und lag zwischen Teneriffa und Gran Canaria. Die meisten Beben konzentrierten sich auf Teneriffa, Gran Canaria und La Palma, wobei die Aktivität auf La Palma deutlich geringer ist als während des Ausbruchs von 2021.

Bei den Gasmessungen werden – abgesehen von den bekannten Bereichen La Bombilla und Puerto Naos – weiterhin anomal hohe CO₂-Emissionen festgestellt.

Kilauea: Eruptive Episode Nr. 31 ist im Gang

Bogenförmiger Lavajet am Kilauea auf Hawaii. © USGS

Die 31. Ausbruchsepisode am Kilauea begann heute Nacht – seitwärtsgerichtete Lavafontäne

Der Kīlauea auf Hawaii verursacht erneut eine spektakuläre Eruption: Sie begann heute Nacht um 00:04 Uhr UTC (22. August um 14:04 Uhr hawaiianischer Zeit) und fördert einen seitwärtsgerichteten Lavajet, der Lavaströme speist, die über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters fließen. Es ist die 31. Episode des seit Dezember andauernden Ausbruchs im Halemaʻumaʻu-Krater.

In früheren Episoden schossen die Fontänen bis zu 300 Meter hoch, während die Eruptionswolken eine Höhe von bis zu sechs Kilometern erreichten. Doch seit einigen Wochen hat sich die Architektur des Förderschlotes am Rand des Kraterbodens verändert und die Lava schießt als seitlicher Jet heraus und beschreibt einen ungewöhnlichen Bogen, der ca. 30 m über den Boden aufsteigt.

Der Nordschlot ist derzeit die Hauptquelle der Aktivität. Schon am Vormittag war dort ein kontinuierlicher Lavaausfluss beobachtet worden, der sich gegen Mittag verstärkte. Der südliche Schlot ist ebenfalls aktiv, zeigt jedoch deutlich schwächere Ausbrüche.

Bodenhebung im Jahresverlauf

Die Eruption ist bislang auf den Halemaʻumaʻu-Krater im Hawaii-Volcanoes-Nationalpark beschränkt. Der Flugverkehr auf Hawaii ist nach Angaben der Behörden nicht beeinträchtigt, die Warnstufe für den Vulkan bleibt aber weiterhin auf „Orange“. Messungen zeigen, dass sich die vulkanische Aktivität in typischen Zyklen bewegt: Die meisten Ausbrüche seit Dezember dauerten nicht länger als einen Tag und wurden von mehrtägigen Pausen unterbrochen. Die Pausenintervalle verlängerten sich zuletzt signifikant: Der letzte Ausbruch manifestierte sich vor 16 Tagen. In dieser Zeit hob sich der Boden um 22 µrad, was in diesem Fall einer Bodenhebung von gut 120 mm entspricht. Interessant ist, dass immer etwas Restschmelze im Magmenkörper verbleibt, so dass sich auf Jahressicht der Boden im Gipfelbereich des Vulkans immer weiter hebt.

Gefahr geht vor allem von vulkanischen Gasen aus. Schwefeldioxid (SO₂) entweicht in großen Mengen – bis zu 50.000 Tonnen pro Tag – und bildet in der Atmosphäre den für Hawaii typischen „Vog“, einen Vulkansmog, der gesundheitsschädlich sein kann. Besonders in südlichen und südwestlichen Gebieten der Insel können die Konzentrationen so hoch werden, dass Atemwegsbeschwerden auftreten.

Eine weitere Besonderheit sind die sogenannten „Haare von Pele“ – feine, glasartige Strukturen, die bei Lavafontänen entstehen und vom Wind kilometerweit getragen werden. Sie können Haut- und Augenreizungen verursachen und wurden bereits in bis zu 15 Kilometern Entfernung vom Schlot gefunden. In Verbindung mit Asche, Bimsstein und anderen Fragmenten bilden sie ein potenzielles Risiko für Menschen im Umfeld des Kraters.

Trotz der potenziellen Vulkangefahren sind die Aussichtspunkte entlang der Kilauea-Gipfelcaldera geöffnet und Besucher des Nationalparks können die Eruption aus sicherer Entfernung beobachten.

Keine spürbaren Auswirkungen der Politik für Touristen bemerkt

Ich komme gerade aus den USA und kann nicht bestätigen, dass es dank der Trumpschen Politik für Touristen irgendwelche Repressionen gibt. Zumindest bei der Einreise über Kalifornien verlief für mich alles wie gehabt, ohne dass zusätzliche Kontrollen durchgeführt worden wären. Auch im Land gab es nichts Ungewöhnliches in Bezug auf Proteste oder Kontrollen. Einzig inn einigen Nationalparks machte sich der Personalmangel bemerkbar, etwa in geringer Hygiene in den Besucherzentren.