Naturkatastrophen am 12.02.21: Tornado bei Izmir

Während es bei uns die heftigste Winterwoche der letzten 10 Jahre gab, kämpft man im südöstlichen Mittelmeerraum mit heftigen Unwettern. In der Türkei und sogar im Jemen und Saudi Arabien gab es schwere Hagelstürme.

Tornado in Alacati

Die türkische Metropole Izmir wurde in den letzten Tagen von mehreren schweren Unwettern heimgesucht. Es kam sogar zu einem schweren Hagelsturm, nebst Gewitter. Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz. Die Unwetterserie wurde gestern von einem Tornado gekrönt. Er wütete im benachbarten Küstenort Alacati und beschädigte mehrere Gebäude, indem er sie von ihren Dächern befreite. Dachziegel und Fassadenteile krachten auf parkende Fahrzeuge. Selbige wurden auch vom Tornado erfasst, umhergewirbelt und rücklings geparkt. Auch einige Yachten und andere Schiffe wurden versenkt. Mindestens 16 Personen wurden verletzt. Todesopfer sind nicht zu beklagen. Es waren die stärksten Unwetter seit 30 Jahren in der Region. Den Unwettern vorangegangen war eine ungewöhnliche Wärmeperiode mit Winden aus der Sahara. In der Katastrophenregion wurde eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

Die Unwetterkatastrophe rief eine Welle der Solidarität in umliegenden Regionen aus. Izmirs Bürgermeister Soyer besuchte die besonders schlimm betroffenen Regionen und drückte sein Bedauern aus. Er versprach den Geschädigten schnelle und unbürokratische Hilfe. In einem Statement sagte er: „İzmir kämpft weiterhin mit Katastrophen. Als Gemeinde werden wir mit all unseren bedürftigen Bürgern zusammen sein.“ Als Grund für die besonders häufig auftretenden Extremwetterlagen nimmt Soyer den Klimawandel an. In seinem Statement stellte er einen Bezug zu anderen Erdteilen her, die in den letzte Jahren besonders häufig von Naturkatastrophen heimgesucht wurden und teilte mit, dass die Folgen der Erderwärmung nun auch immer häufiger in der Türkei zu spüren seinen. Weiter heißt es :“Wir sollten auf jeden Fall großen Wert auf einen Lebensstil und ein Management legen, die besser mit der Natur vereinbar sind und sie schützen.“

Der anthropogene Klimawandel wird auch für eine Reihe weiterer Unwetterkatastrophen verantwortlich gemacht, die sich in anderen Erdteilen ereigneten.

Unwetter im Jemen und Saudi Arabien

Am Roten Meer spielten sich ähnliche Szenen ab, wie am östlichen Mittelmeer. Auch dort folgte die Abkühlung auf eine winterliche Hitzewelle durch Hagelstürm und schweren Gewittern. In mehreren jemenitischen Orten prasselten hühnereigroße Hagelkörner auf die Straßen ein. In Saudi Arabien standen zahlreiche Wadis unter Wasser. Zahlreiche Medien findet ihr in unserer Fb-Gruppe zu den Naturkatastrophen.

Indonesien: Erdrutsch zerstört Schule

Im Westen der indonesischen Insel Java ereignete sich bereits am 9. Februar ein Erdrutsch, der in mehreren Phasen ablief. Er manifestierte sich im Dorf Singajaya und zerstörte die Grundschule und 3 weitere Gebäude. Als Ursache werden lang anhaltende Regenfälle vermutet. In Indonesien herrscht Regenzeit, die diesmal scheinbar ziemlich ergiebig ausfällt. Sie bringt nicht nur viel Wasser mit, sondern auch starke Stürme mit Böen. Sie zerstörten im Dorf Dukuhsalam mehrere Gebäude.

Vulkane am 12.02.21: Ätna, Pacaya, Kilauea

Im Vulkan-Update vom Freitag, dem 12. Februar, geht es um ein Erdbeben der Magnitude 3,0 am Ätna, der weiterhin hohen Aktivität am Pacaya und einem stagnierenden Lavasee am Kilauea.

Ätna: Erdbeben M 3,0

ÄtnaAm sizilianischen Vulkan Ätna manifestierte sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Das Epizentrum befand sich 0,7 km nordöstlich des Zentralkraters, mit einem Erdbebenherd in nur 1 km Tiefe. Genaugenommen müsste sich das Beben im Bereich des Nordostkraters ereignet haben. Bei dem Nordostkrater handelt es sich um einen der 4 Gipfelkrater des Ätnas. Er bildete sich erst im Jahr 1911, im Zuge einer größeren Eruption. Von da an ließen regelmäßige Vulkanausbrüche den Krater wachsen, bis er seine heutige Größe erreicht hatte. Sein Wachstum ist noch nicht abgeschlossen und so kann sich das Gesicht des Ätna weiterhin stark verändern. Auf einem Sentinel-Foto erkennt man, dass dieser Krater gestern mit Dampf gefüllt war. Der Dampf besteht zum größten Teil aus Wasserdampf, enthält aber auch einen Cocktail unterschiedlichster vulkanischer Gase, die zum Teil giftig sind und Gesundheitsschäden beim Einatmen verursachen können. Der Wasserdampf ist nur zum geringen teil phreatischen Ursprungs. Ein Teil des Wassers stammt vom Meer und gelangt über die Subduktion von Ozeankruste ins Erdinnere.  ein anderer Teil Wasserdampf wird direkt von den aufgeschmolzenen Gesteinen emittiert. Sehr wahrscheinlich verbirgt die Dampfwolke eine thermische Anomalie. Eine ausgeprägte Wärmestrahlung gibt es in der Bocca Nuova, die zusammen mit der Voragine den Zentralkrater bildet. Eine winzige Anomalie markiert einen heißen Schlot in der Voragine und 2 Anomalien sind im Bereich des Neuen Südostkraters zu identifizieren. Der NSEC ist zugleich der aktivste und eruptiert praktisch ununterbrochen strombolianisch. Etwas weniger aktiv scheint die Bocca Nuova zu sein, aber auch von dort werden strombolianische Eruptionen gemeldet. MIROVA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung mit 149 MW Leistung.

Pacaya: Weitere Aschewolken detektiert

Gestern war der Pacaya auch weiterhin sehr aktiv und eruptierte Vulkanasche. Das VAAC detektierte Aschewolken in einer Höhe von 3600 m über dem Meeresspiegel. Sie drifteten in südwestlicher Richtung. Der McKenney-Krater emittiert nicht nur Vulkanasche, sondern auch glühende Tephra. Sie wird bis zu 300 m hoch ausgeworfen und die Schlacken fliegen ebenso weit. In südlicher Richtung fliest weiterhin ein Lavastrom. Laut INSIVUMEH hat er eine Länge von 1300 m erreicht und ist in den letzten Tagen deutlich länger geworden. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen ab. Es wird intensiver Tremor registriert.

Kilauea: Lavasee stagniert

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater des Kilaueas ist weiterhin aktiv, allerdings bei stagnierender, bzw. sogar rückläufiger Größe. Der Pegel steht unverändert auf 215 m. Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich zuletzt auf 1600 Tonnen am Tag. Es wird eine länger anhaltende Inflationsphase registriert, bei der sich die Hangneigung im Gipfelbereich leicht vergrößert. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach, als eruptiert wird. Da sich Inflation und Deflation normalerweise abwechseln (DI-Events), ist mit einer Steigerung der Lavasee-Aktivität zu rechnen, wenn es zur nächsten deflationären Phase kommt.

Erdbeben-Update 11.02.21: Japan und Island

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel gab es heute ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Der Erdbebenherd lag in 6 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 0.8 km östlich von Fagradalsfjall und damit in der Nähe von Grindavik lokalisiert. Das Beben war Teil eines Schwarms, der aus 135 Erdstößen bestand, die sich innerhalb der letzten 48 Stunden manifestierten. Im Vergleich zu den Ereignissen im Letzen Winter/Frühjahr handelt es sich um ein moderates Schwarmbeben. Von evtl. Bodendeformation wurde nichts kommuniziert.

Erdbeben auf Island stehen entweder mit dem Auseinanderdriften der Erdkrustenplatten von Europa und Nordamerika in Verbindung, oder/und mit Magmenaufstieg.

Vulkane am 11.02.21: Makiling, Raung, Sinabung

Im heutigen Vulkan-Update geht es um eine Entdeckung am philippinischen Vulkan Makiling, der Eruption am indonesischen Raung und um die Lavadome der Vulkane Sinabung und Soufrière.

Makiling: Neue Fumarolen entdeckt

Der philippinische Vulkan Makiling liegt im Süden der Insel Luzon und wird von den örtlichen Vulkanologen als sehr wahrscheinlich erloschen betrachtet. Umso interessanter ist eine Entdeckung, die die Anwohner des Vulkans in Aufregung versetzte: im Ort Los Baños am Fuße des Vulkans kam es zu intensiver Dampfentwicklung. Die eilig herbeigerufenen Beamten spekulierten, dass das Phänomen durch neue heiße Quellen hervorgerufen werden könnte. Eine Gefahr, dass der als erloschen eingestufte Vulkan wieder erwachen könne, sehen die Offiziellen nicht. Sie verweisen auf das Monitoring von PHILVOLCS, aber es ist unklar, ob ein als erloschen eingestufter Vulkan überhaupt überwacht wird. Allerdings scheint es in der Gegend bereits heiße Quellen zu geben. Sie zeugen dann davon, dass es noch eine Restwärme im Magmenkörper des Vulkans gibt.

Beim Makiling handelt es sich um einen 1090 m hohen Stratovulkan, der zuletzt nachweißlich während des Holozäns aktiv war. Der Vulkan befindet sich in einem Waldreservat, das im Jahr 1910 etabliert wurde und eine Fläche von mehr als 4200 Hektar einnimmt. Der Wald wurde aufgrund seines Artenreichtums geschützt. Besonders hervorzuheben sind hier die malvenartigen Dipterocarp-Wälder.

Der Legende nach lebt die Göttin Maria Makiling auf dem Vulkan und behütet die Region. Oft finden solche Mythen ihren Ursprung in vulkanischer Aktivität zu historischen Zeiten. So ist es durchaus möglich, dass der Vulkane zuletzt eruptierte, als die Region schon besiedelt war. Es könnte auch ein Zusammenhang zu den Eruptionen des nahe gelegenen Taal Vulkans bestehen, der definitiv in historischen Zeiten ausbrach. Der Makiling befindet sich nur 10 km nordöstlich der Taal-Caldera. Die Seismizität am Taal ist gering. Gestern meldete PHILVOLCS nur 2 vulkanotektonische Erschütterungen. In den Vortagen wurde nichts detektiert. Wir erinnern uns: Taal brach im Januar letzten Jahres aus und sorgte für einiges Aufsehen. Doch die ganz große Eruption blieb aus.

Raung mit Ascheeruption

Am Raung auf Java geht die Eruption weiter. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m. Die Asche driftet in südöstlicher Richtung. Darüber hinaus enthüllen Bilder rot illuminierte Wolken über dem Krater. Wie gestern bereits spekuliert, ist Lava im Krater unterwegs.

Sinabung: Seismik hoch

Gestern gab es einen deutlichen Sprung in der Seismizität des Vulkans Sinabung auf Sumatra. Insgesamt registrierte das VSI ca. 320 seismische Signale. Am Vortag waren es 210. Deutlich zugenommen haben vor allem die hybriden Erdbeben. Sie setzten sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen und gelten auch als Indikatoren von Fluidbewegungen im Untergrund. Darüber hinaus ist in einem Zeitungsartikel zu lesen, dass der Leiter des örtlichen Observatoriums befürchtet, dass es bald zu einem Kollaps-Ereignis am Dom kommen könnte. Dieser ist instabil und hat eine kritische Größer erreicht. In dem Artikel wird das Volumen des Doms mit 4 Millionen Kubikmetern angegeben, was meiner Meinung nach ziemlich hoch gegriffen ist.

Soufrière: Dom wächst weiter

Der Dom im Krater des Vulkans Soufrière auf St. Vincent wächst weiter. Er hat eine respektable Größer erreicht, quetscht sich aber noch in die Lücke zwischen dem alten Dom und der Kraterwand. Bei anhaltendem Wachstum wird er den alten Dom immer weiter überlagern.

Starkes Erdbeben Mw 7,6 erschüttert Loyalty-Inseln

Update 11.02.21: Während der Tsunami-Alarm gestern Abend wieder aufgehoben wurde, ohne dass es zu einer katastrophale Welle gekommen wäre, gehen die Erdbeben bei den Loyalty-Inseln weiter. Mittlerweile zeigt das EMSC 54 Erdstöße an, von denen die allermeisten Magnituden von 5,0 oder mehr haben. So einen Schwarm an starken Erdbeben konnte ich bisher selten beobachten.

Die Erdbeben stehen im Zusammenhang mit der Subduktion entlang des Neuen Hebriden Grabens (Vanuatu-Graben) im Süden des Fidschi-Beckens. Dort grenzt die Indo-Australische Platte an die Mikroplatte der Neuen Hebriden und wird subduziert. Aufgrund der komplexen Tektonik der Region, findet sich hier eine der seismisch aktivsten Zone der Erde. In den letzten 25 Jahren ereigneten sich am Vanuatu-Graben mehr als 20 Erdbeben mit Magnituden größer als 7. Im Jahr 2019 gab es direkt bei Vanuatu einen ähnlich intensiven Erdbebenschwarm. Damals liefen die Lavaseen auf Ambrym ab.

Update 16.30 Uhr: Die Magnitude wurde zum 2. Mal korrigiert und beträgt nun Mw 7,7. Es wurde offiziell Tsunami-Alarm gegeben. Gefährdet sind Fidschi, Salomonen, Neu Kaledonien und Vanuatu. Sollte es zu einem großen Tsunami gekommen sein, dann wären auch die Nordküsten von Australiens und Neuseelands, sowie Indonesien gefährdet.

Update 15.00 Uhr: Die Werte zum Erdbeben wurden vom EMSC nach unten korrigiert. Demnach beträgt die Magnitude nun 7,2 und die Tiefe 10 km. Das relativiert die Tsunamigefahr ein wenig.

Originalmeldung: Die Region der Loyalty-Inseln wurde soeben (13:19:57 UTC) von einem Starkbeben der Magnitude 7,6 erschüttert. Das Epizentrum wurde 401 km östlich von Tadine auf Neu Kaledonien lokalisiert. Der Erdbebenherd lag in nur 2 km Tiefe. Sollten sich die Angaben bestätigen, dann droht meiner Meinung nach ein Tsunami. Dem Starkbeben vorangegangen waren mehrere Beben mit Magnituden zwischen 6,2 und 5,7.

Hier findet ihr die Meldung auf Englisch.

Erdbeben-Update 10.02.21: Von Sumatra bis Deutschland

In den letzten 24 Stunden ereigneten sich wieder zahlreiche starke und moderate Erdbeben. Das Stärkste manifestierte sich südwestlich von Sumatra. Auch in Deutschland gab es einen leichten Erdstoß. Insgesamt scheint heute viel los zu sein.

Sumatra: Erdbeben Mw 6,2

SumatraVor der Südwestküste der indonesischen Insel Sumatra manifestierte sich heute Nachmittag ein Erdbeben der Magnitude 6,2. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 209 km südlich von Bengkulu. Zuvor gab es 2 Erdbeben M 5,1. Die Beben ereigneten sich in relativer Nähe zum Vulkan Anak Krakatau, der im Sundastrait zwischen Java und Sumatra liegt. Der Vulkan war in der letzten Zeit vergleichsweis ruhig.

Loyalty Islands: Erdbeben Mw 6,0

ErdbebenSüdwestlich der pazifischen Loyalty-Inseln bebte es heute Nachmittag mit einer Magnitude von 6,0. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 420 km östlich von Tadine auf Neu Kaledonien lokalisiert. Es ereigneten sich bereits ein Nachbeben der Magnitude 5,7. In den letzten Wochen war es hier bereits oft zu Beben gekommen.

Zentraler Ozeanischer Rücken im Pazifik: Erdbeben Mw 5,6

Am zentralen ozeanischen Rücken im Pazifik bebte es mit der Magnitude 5,6. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum befand sich mitten im Pazifik, 1528 km nördlich von Hanga Roa auf der chilenischen Osterinsel. Das Beben blieb ohne weitere Folgen für Menschen.

USA: Schwarmbeben am Salton See

Im US-Bundesstaat Kalifornien kam es zu einem neuen Schwarmbeben am Südostufer des Salton-Sees. Bisher registrierte das EMSC gut 15 Erdstöße in Tiefen von weniger als 10 km. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 3,6. Das Epizentrum befand sich 11 km westlich von Calipatria. Ein weiteres Schwarmbeben manifestierte sich einige Kilometer weiter südwestlich.

Deutschland: Erdbeben M 2,4

In Deutschland gab es ein weiteres schwaches Erdbeben. Es manifestierte sich in Baden Württemberg und das Epizentrum wurde 10 km süd-süd-westlich von Albstadt lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. In der Region ereigneten sich bereits in den letzten Jahren mehrere Erdbebenserien. Man darf gespannt sein, ob der aktuelle Erdstoß ein Einzelphänomen bleibt, oder ob weitere folgen werden.

Vulkan-Update 10.02.21: Semeru, Sinabung und Pacaya

Das Vulkan-Update am Mittwoch steht im Zeichen der indonesischen Vulkane Sinabung und Pacaya, an denen es zu pyroklastischen Strömen und einem Lahar kam. Vom Pacaya und Ätna gibt es neue Aufnahmen und auch der Stromboli lässt sich nicht lumpen.

Semeru: Lahar riss Auto mit

Am javanesischen Vulkan Semeru entstand vorgestern ein Lahar. Der Schlammstrom riss ein Auto mit und versenkte es in einem Flussbett nah des Dorfes Supiturang. Der geparkte Wagen stand auf einem kleinen Weg am Rand des Flusses und war mit Diesel für Berbaumaschinen beladen. Der Fahrer befand sich in der Sandmine am Hang des Vulkans und bliebt unverletzt. Allerdings dürfet der Treibstoff freigesetzt worden sein und verschmutzt die Umwelt. Sandminen gibt es an vielen Vulkanen Indonesiens. Hier wird vulkanischer Sand, aber auch Schotter für den Straßenbau gewonnen.

Lahare entstehen, wenn Wasser (meistens infolge starker Regenfälle) vulkanische Ablagerungen am Hang mobilisieren.

Der Semeru ist seit Anfang Februar wieder besonders aktiv. Das VSI registriert täglich etwa 80 seismische Eruptionssignale, aber auch vulkanischen Tremor.

Sinabung: pyroklastischer Strom ging ab

Gersten ging am Sinabung auf Sumatra ein pyroklastischer Strom ab. Das geht aus Berichten der lokalen Presse hervor. Das VSI erwähnte den Abgang bisher nicht, zeigt allerdings für den 7. Februar ein Ereignis an. Den Presseberichten zufolge glitt der Strom 2500 m weit in Richtung Südosten. Die Gleitdauer betrug 340 Sekunden. Es sollen auch kleinere Ströme gesichtet worden sein. Die Seismizität ist weiterhin erhöht und es werden Beben mit niedriger Frequenz registriert.

Raung: hohe Thermalstrahlung

Der Raung auf Java eruptiert nicht nur Aschewolken, die bis auf einer Höhe von m aufsteigen, sondern emittiert heute auch eine sehr hohe Wärmestrahlung. Laut MIRVOA hat sie eine Leistung von 1261 MW. Das spricht dafür, dass im Krater eine größere Lava-Ansammlung vorhanden ist. Möglicherweise ist ein Lavastrom unterwegs und füllt den Krater weiter auf.

Pacaya eruptierte Asche

Auch gestern Morgen eruptierte der Pacaya in Guatemala weitere Aschewolken. Sie erreichte Höhen von bis zu 3800 m über dem Meeresspiegel. Im Laufe des Tages beruhigte sich der Vulkan ein wenig. Dennoch wurde glühende Tephra bis zu 200 m über dem McKenney-Krater ausgespien. Auf der Südwestflanke floss ein 850 m langer Lavastrom.

Ätna: weitere strombolianische Aktivität

Auf Sizilien ist der Ätna weiterhin aus mehreren Schloten aktiv. Die Aufnahme zeigt den Neuen Südostkrater im Vordergrund. Im Hintergrund erkennt man eine strombolianische Eruption aus dem Zentralkrater. Der Tremor ist erhöht, die Seismizität unauffällig. In unserer FB-Gruppe gibt es auch neue Aufnahmen der Salinelle di Paterno zu sehen. In den Schlammtöpfen dort ist ungewöhnlich viele Wasser enthalten und der Gasausstoß ist hoch.

Stromboli: Lavaspattering aus dem Nordschlot

LiveCam-Beobachter melden in unserer Gruppe, dass der Stromboli heute Morgen sehr aktiv war. Aus dem nördlichsten Schlot konnte eine Phase mit kontinuierlichem Lavaspattering beobachtet werden. Solche Phase kündigen oft ein Überlaufen des Systems an, was zu einem Lavastrom führen könnte. Dafür würden auch die Daten sprechen, die das LGS gestern veröffentlicht hat: es wurden viele Erdbeben mit einer sehr langen Frequenz detektiert und auch der Kohlendioxidausstoß war mit 2039 Tonnen am Tag ungewöhnlich hoch.

Erdbeben-Update 09.02.21: Papua Neuguinea und Deutschland

Das Erdbeben-Update vom Dienstag steht im Zeichen eines moderaten Erdbebens in Papua Neuguinea und eines schwachen Erdstoßes in Deutschland. Darüber hinaus gab es natürlich noch weitere Erdbeben.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,5

Papua NeuguineaIm Nordosten von Papua Neuguinea bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,5. Das Hypozentrum lag in 73 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 111 km südlich von Kokopo lokalisiert. Aufgrund der großen Tiefe blieb die Erschütterung an der Erdoberfläche ohne große Folgen. In der Region gab es in den letzten Tagen mehrere moderate Erdstöße.

Japan: Erdstoß M 5,0

Ein moderates Erdbeben M 5,0 gab es in Japan, genauer, südlich von Kyushu. Erschüttert wurde eine Gegend der Ryukyu-Inseln nahe der Kikai Caldera, in der es mehrere Vulkaneilande gibt. Der Erdbebenherd lag 20 km tief. Das Epizentrum befand sich 51 km östlich von Miyanoura.

Türkei: Erdbeben M 4,7

Im Westen der Türkei ereignete sich heute Nachmittag ein Beben M 4,7 in nur 7 Km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km nördlich von Tuzlukçu lokalisiert.

Guatemala: Erdbeben M 4,1

Im mittelamerikanischen Guatemala bebte es mit einer Magnitude von 4,1. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 62 km. Das Epizentrum lag 57 km südlich von Quetzaltenango und damit in relativer Nähe zum Domvulkan Santiaguito.

Deutschland: Erdbeben M 2,2

In Deutschland bebte wieder einmal die Erde. Das Beben ereignete sich 14 km nördlich von Worms bei Darmstadt. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 7 km angegeben. Wahrnehmungsberichte gibt es nicht.

Wo wir gerade beim Thema Erdbeben in Deutschland sind: Die Erdbebenwarte Bensberg registrierte in den letzten Tagen Mikroseismik bei Eschweiler, nordöstlich von Aachen. In den vergangenen beiden Tagen wurde 5 Erdschütterungen mit Magnituden kleiner 1 aufgezeichnet. In den letzten Wochen gab es eine kleine Bebenserie südöstlich von Aachen, über die ich bereits berichtete.

Vulkan-Update 09.02.21: Kilauea, Pacaya und Raung

Am Dienstag geht es mal wieder um den Kilauea auf Hawaii, dessen Lavaseepegel weiter gestiegen ist. Der Pacaya in Guatemala zeigte sich ebenfalls sehr aktiv und Raung auf Java eruptierte Vulkanasche.

Kilauea: Lavasee weiter gestiegen

Der westliche Teil des Lavasees im Halema’uma’u-Krater des Kilaueas auf Hawaii ist weiterhin aktiv. Der Pegel des Lavasees stand zuletzt auf 215 m. Das ist 1 m mehr, als im letzten Update vom 4.Februar. Die Oberflächenstruktur des Sees sieht wieder mehr so aus, wie es für einen Lavasee typisch ist: auf der Seeoberfläche gibt es Schollen aus erstarrter Kruste, aber keine Kanäle von Lavaströmen. Diese finden sich nur weiter in Richtung Osten, wo die Lava über die Erstarrungskruste des inaktiven Seeteils fließt. Die Inflation hat ihren Scheitelpunkt überschritten und ist nachts in Deflation umgeschlagen. Es gibt also klassische DI-Events. Die Seismik bei Pahala ist weiterhin hoch und es steigt Magma auf.

Pacaya: Ascheeruptionen

Am guatemaltekischen Pacaya kam es gestern zu weiteren Ascheeruptionen. Diesmal konnte das VAAC die Aschewolken detektieren und stellte fest, dass die Asche bis auf einer Höhe von 3400 m aufstieg. Auch heute Morgen wurde eine Aschewolke detektiert. INSIVUMEH berichtet von Asche in 3200 m Höhe. Außerdem fördern strombolianische Eruptionen glühende Tephra bis zu 200 m über Kraterhöhe. Ein breit-gefächerter Lavastrom fließt im Südwesten des Vulkans und hat eine Länge von 850 m erreicht. Es wird starker Tremor registriert.

Raung mit Aschewolke

In den letzten 24 Stunden eruptierte auch der Raung auf Java (Indonesien) Vulkanasche. Das VAAC stellte sie in einer Höhe von 5500 m fest. Sie driftete in östlicher Richtung. Es wird Tremor registriert, allerdings keine vulkanotektonischen Erdbeben.

Ebeko eruptiert

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko wieder aktiver geworden. Das VAAC meldete seit gestern 4 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstiegen. In diesem Jahr gab es 21 VONA-Meldungen zum Ebeko.