Japan: Erdbeben M 7,1

Zahlreiche Beben erschüttern Kyushu. © EMSCUpdate: wie befürchtet hat sich die Zahl der Todesopfer auf 29 erhöht und wird wahrscheinlich weiter steigen. Zahllose Menschen sind unter den Trümmern ihrer Häuser verschüttet. Rettungstrupps sind bei der Arbeit. Es gab zahlreiche mittelstarke Nachbeben. Der Vulkan Aso hat mit 2 kleineren Ascheeruptionen reagiert. Die weitere Entwicklung bleibt aus vulkanologischer Sicht spannend.

Originalmeldung: Vor wenigen Minuten wurde das japanische Katastrophengebiet Kumamoto von einem weiteren starken Erdbeben in nur 10 km Tiefe erschüttert. Es war mit einer Magnitude 7,1 deutlich stärker als die vorangegangenen  Erdstöße, was eigentlich eher ungewöhnlich ist. Es dürfte weitere starke Schäden der bereits vorgeschädigten Bausubstanz gegeben haben. Stellt sich die Frage, ob die beiden AKWs in ca. 130 km Entfernung heil geblieben sind.

Weitere Infos folgen.

Erdbeben weltweit

Hypozentren bei Kumamoto. © ESMC

Update 15.04.16: Die Schäden und Opferzahlen des Erdbebens in Japan wurden in den letzten Stunden deutlich nach oben korrigiert: bisher wurden 9 Todesopfer und mehr als 1000 Verletzte bestätigt. Zahlreiche Häuser wurden stark beschädigt oder zerstört. 40.000 Menschen wurden in Evakuierungszentren untergebracht. Der Katastrophenschutz ist im Einsatz.

Update: Beim Beben in Japan stürzten in Mashiki mindestens 10 Häuser ein und einige Menschen wurden verletzt. Der Bahnverkehr wurde eingestellt und die höchste Erdbebenwarnstufe ausgesprochen. Es besteht Gefahr von starken Nachbeben.

Originalmeldung: In den letzten 24 Stunden ereigneten sich einige interessante Erdbeben in vulkanisch aktiven Regionen. Vor der Ostküste Kamtschatkas bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,9. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe. Das Beben könnte sich auf die Vulkane Zentralkamtschatkas und Karymsky auswirken. Letzterer war in den letzten Wochen ungewöhnlich still.

Im Westen der japanischen Insel Kyushu kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 6,1 in nur 15 km Tiefe. Es folgten mehrere Nachbeben mit Magnituden zwischen 4  und 5. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, es dürfte aber mindestens einige Gebäudeschäden gegeben haben. In der Nähe des Hypozentrums liegen zahlreiche Vulkane wie Aso, Kirishima und Sakurajima. Vor 2 Tagen ereignete sich ein mittelstarkes Beben in der Nähe vom Suwanosejima, dieser ist heute sehr aktiv.

Ein vergleichbares Erdbeben (M 5,8) fand im Westen der Philippinen statt. Das Hypozentrum lag vor der Küste Mindanao in 20 km Tiefe.

In Vanuatu bebte die Erde in 10 km Tiefe mit M 5,9. Es fand im Norden des Archipels statt, wo es bereits letzte Woche mehrere Beben gab.

Das stärkste Beben manifestierte sich in Myanmar (o.k. hat jetzt nichts mit Vulkanen zu tun) und hatte eine Magnitude von 6,9. Aufgrund der großen Tiefe von 137 km dürfte es nur relativ geringe Schäden gegeben haben.

Fuego: neuer Paroxysmus

In der Nacht steigerte sich die Aktivität des Fuego zu einem neuen Paroxysmus: es ist der 6. in diesem Jahr! Das thermische Signal ist mit 1993 MW sehr hoch und liegt auf dem Niveau der letzten Paroxysmen. Allerdings hat sich der Zeitabstand zum letzten Parox deutlich verkürzt.

Auf der LiveCam ist derzeit nicht viel zu sehen, da es sehr dunstig ist. Man kann eine hoch aufsteigende Eruptionswolke erahnen, die mehr Dampf als Asche enthält. Mit dem Abgang pyroklastischer Ströme muss jeder Zeit gerechnet werden.

Vulkane weltweit

Ätna: in den letzten Tagen zeigte sich die Seismik am Ätna etwas erhöht und es kam zu einigen Mikrobeben. Betroffen waren auch die Liparischen Inseln.

Bromo: bereits vor 2 Tagen kam es zu einer Ascheeruption, in deren Folge ein Regionalflughafen im Malang gesperrt wurden musste.

Fuego: die Aktivität ist weiterhin recht hoch. Der Vulkan eruptiert bis zu 6 Mal in der Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 200 m hoch ausgeworfen, Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4800 m auf.

Pacaya: neue Videoaufnahmen zeigen die Aktivität im Krater des Vulkans. Dort sind 2 Förderschlote aktiv. Es kommt zu Spattering und gelegentlichen Lavaströmen im Krater.

Santiaguito: gestern eruptierte der Domvulkan in Guatemala. Ein partieller Kollaps des Lavadoms generierte einen pyroklastischen Strom und eine Aschewolke.

Klyuchevskoy: strombolianische Eruptionen

Gestern Abend zeigte sich auch MIROVA ein deutliches thermsiches Signal das vom Gipfelkrater des Klyuchevskoy ausging. Heute berichtet KVERT von strombolianischer Tätigkeit aus dem Gipfelkrater des Vulkans in Kamtschatka. Diese soll bereits am 3. April eingesetzt haben.

Klyuchevskoy ist einer der aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel. Die strombolianischen Eruptionen finden meistens in länger anhaltenden Phase statt. 2013 gab es zudem mehrere Lavaströme und Paroxysmen. Hier gibt es eine Bildergalerie dazu.

Kilauea: Lavaseespiegel stark gefallen

Bodendeformation am Kilauea. © HVODer Spiegel des Lavasees im Halema’uma’u – Krater ist seit dem 5. April ungewöhnlich stark gefallen: um fast 40 m! Die Lava steht nun 65 m unter dem Kraterrand. Grund für diese Absenkung ist eine ungewöhnlich starke Deflationsphase. Die Grafik zeigt aber, dass der Trend nun gedreht hat und wieder Inflation gemessen wird. Der Lavasee dürfte wieder ansteigen.

Am Puʻu ʻŌʻō – Krater wird ebenfalls Deflation gemessen. Seit Ende letzten Jahres wird dort zugleich eine Dehnung der East-Rift-Zone beobachtet, die darauf hindeutet, dass der Druck im Fördersystem steigt.

Vulkane weltweit

Neue Beben unter dem Bardarbunga. © IMOBardarbunga: unter dem Isländischen Vulkan bebte die Erde in den letzten 48 Stunden 72 Mal. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 4,2. Diese Werte nähern sich langsam wieder jenen an, die wenige Wochen vor der Eruption 2014 registriert wurden.

Fuego: INSIVUMEH berichtet von einer Aktivitätszunahme am Vulkan in Guatemala. Zahlreiche starke Explosionen erschütterten den Vulkan und waren noch in 20 km Entfernung zu hören. Vulkanasche stieg bis auf 4800 m auf und glühende Tephra bis zu 250 m über den Krater. Diese Aktivitätserhöhung könnte in den nächsten Tagen in einem neuen Paroxysmus gipfeln.

Momotombo: weitere Eruptionen

Feuer am Momotombo.In den letzten Wochen ist es wieder etwas stiller um die Vulkane Nicaraguas geworden, obwohl sie immer noch aktiv sind. Der Lavasee im Krater des Masaya ist etwas gewachsen und die Lava sehr dünnflüssig. Am Wochenende gab eine kleinere Eruption am Telica und Nachts ist auf der LiveCam Rotglut zu erkennen. Diese erkennt man derzeit auch am Momotombo. Ungewöhnlich ist der Ort der Rotglut: neben illuminierte Wolken über dem Gipfel leuchtet es auch an seiner Basis. Unweit der LiveCam scheint ein Feuer zu wüten. Wodurch der Waldbrand ausgelöst wurde ist unklar, doch es ist nicht auszuschließen, dass glühende Tephra die Ursache ist. Auf jeden Fall kommt es sporadisch zu explosiven Eruptionen des Vulkans.

Kilauea: erhöhte Aktivität

Erhöhte Seismik am Kilauea. Copy; HVOIn den letzten Tagen ist die Aktivität am Vulkan auf Hawaii wieder etwas gestiegen. Es finden vermehrt schwache Erdbeben statt und der Pegel des Lavasees in der Gipfelcaldera stieg vorgestern auf 22 m an. Von öffentlich zugänglichen Punkten aus war der Lavasee knapp sichtbar. Gestern ist der Pegel wieder auf 33 m gefallen.

Im Puʻu ʻŌʻō – Krater war eine Förderschlot aktiv und der Kraterboden wurde teilweise mit Lava geflutet.

Wo wir beim Thema erhöhte Seismik sind: unter dem isländischen Bardarbunga ereigneten sich zum Wochenstart mehrere Erdbeben. 3 hatten Magnituden größer gleich 3.