Frohe Weihnachten

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern von vulkane.net frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Vielen Dank für euer Interesse und die zahlreichen Kommentare, Hinweise und Anregungen, die mir helfen die Seite zu gestalten und aktuell zu halten.

Herzliche Grüße, Euer Marc Szeglat

Vulkane weltweit

El Hierro: der Tremor ist auf schwachem – mittlerem Niveau relativ konstant. Leichte Wasserverfärbungen sind sichtbar. Erdbeben gab es keine mehr.

Kilauea: der neue „ocean entry“ im Westen von Ka`ili`ili ist schwach aktiv. Im Pu`u `O`o – Krater glüht es ein wenig.

Katla: unter der Caldera fanden wieder Schwarmbeben statt.

Ätna: der mittlerweile schneebedeckte Vulkan besticht durch seine weihnachtliche Ruhe. Der letzte Paroxysmus ist bereits fast 6 Wochen her. Ob- und wann es in absehbarer Zeit zu einem neuen Paroxysmus kommt ist ungewiss.

Philippinen: Taifun „Washi“ fordert über 1000 Todesopfer

Letztes Wochenende verwüstete der Taifun „Washi“ die philippinische Insel Mindanao. Innerhalb von 12 Stunden fiel so viel Regen, wie sonst im ganzen Monat. Flüsse traten über die Ufer und überfluteten ganze Landstriche. Zurück blieb eine schlammbedeckte Ödnis.

Erst nach und nach wird das ganz Ausmaß der Naturkatastrophe klar. Die Opferzahlen steigen fast stündlich und liegen mittlerweile bei über 1000 Toten. Unzählige Menschen wurden verletzt, 63.000 Familien verloren ihr Hab und Gut und sind obdachlos. Über die Insel wurde der Notstand verhängt.

Neuseeland: 3 Erdbeben erschüttern Christchurch

Die zweitgrößte Stadt Neuseelands wurde erneut von einer Erdbebenserie erschüttert. Die stärksten Beben hatten eine Magnitude von 5.8, 5.3 und 5.9. Tote gab es keine, allerdings wurden 19 Menschen verletzt. Viele Menschen wurden in der Innenstadt von den Erdstößen überrascht, als sie Weihnachtseinkäufe erledigten.

Christchurch wurde seit September 2010 immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Das Schlimmste ereignete sich im Februar dieses Jahres. Dabei wurden viele Häuser der Altstadt zerstört. Spekulationen über einen bevorstehenden Vulkanausbruch kamen auf, die jedoch von den Behörden dementiert wurden.

El Hierro: Tremor schwach

Update: im Laufe des Tages verstärkte sich der Tremor wieder und seit heute Abend sind auf dem Graphen erste Anzeichen von Pulsen aka submarinen Explosionen sichtbar.

Der Tremor bewegt sich derzeit auf dem schwächsten Niveau seit Beginn des submarinen Vulkanausbruchs vor der Südküste der Kanareninsel. Vermutlich tritt derzeit nur noch Gas aus. Der Hauptförderschlot ist bereits seit einigen Tagen inaktiv. An seiner Stelle traten einige kleinere Schlote, bzw. Fumarolen, die sich an den Flanke des neuen Unterwasservulkans geöffnet hatten.

Auch wenn es momentan so aussieht, als würde die Eruption ihrem Ende zustreben, muss es noch nicht das endgültige Aus sein. Gestern wurden wieder 3 Erdbeben registriert und die Deflation ist in leichte Inflation umgeschlagen. Es scheint also noch Magma aus großen Tiefen aufzusteigen.

Island: Seismik unter den Gletschern

In den letzten 24 Stunden war es unter den isländischen Gletschern besonders unruhig.

Mýrdalsjökull: unter dem gletscherbedeckten Vulkan Katla rappelte die Erde. Es ereigneten sich mehrere Beben, sodass von einem Erdbebenschwarm gesprochen werden kann. Die Epizentren lagen überwiegend innerhalb der Caldera.

Vatnajökull: im NW des Gletschers und nicht weit vom Vulkansystem Grimsvötn-Barabunga entfernt, fanden mehrere Beben statt. Eines hatte eine Magnitude größer als 3.

Jemen: Vulkanausbruch im Roten Meer

Jemenitische Fischer berichteten von einem Vulkanausbruch nahe der Insel Saba im Roten Meer. Die kleine Vulkaninsel soll zum Al-Zubair-Archipel gehören und ca. 30 Seemeilen von Salif-City entfernt sein. Kleine Lavafontänen erreichten eine Höhe von 20 – 30 Metern.

Zuletzt brach im Jahr 2007 ein Vulkan im roten Meer aus, der ebenfalls zum Jemen gehörte: bei der Eruption auf der Insel  Dschabal al-Tair starben 4 Soldaten, die dort stationiert waren.

El Hierro: neue Förderschlote

Obwohl der Tremor stark rückläufig ist und sich nun auf niedrigem Niveau bewegt, öffneten sich gestern einige neue Förderschlote, bzw. Gasaustritte am Meeresboden. Diese liegen im SW des zuletzt aktiven Schlotes und machen sich durch gräuliche Verfärbungen und schwacher Jacuzzi-Aktivität bemerkbar. Durch die neuerliche Verlagerung des Eruptionszentrums befinden sich die Schlote sehr wahrscheinlich wieder im tieferen Wasser, was die potenzielle Geburt einer neuen Insel weiter vezögert.

Auf der Hauptseite von vulkane.net ist ein Video der neuen Aktivität zu sehen.

Kilauea und El Hierro

Kilauea: Der auf der Küstenebene oberflächlich fließende Lavastrom hat sich in 2 Arme geteilt. Einer fließ im Westen von Ka`ili`ili ins Meer, der Andere parallel zur Steilkante der Pali. Über dem  Pu`u `O`o Krater des sieht man gelegentliche Rotglut.

El Hierro: Heute Morgen hat der Tremor weiterhin nachgelassen und bewegt sich nun auf relativ schwachem Niveau. Erdbeben finden nur noch vereinzelt statt und es wird Deflation registriert.