Sizilien: Tornado an der A 19

Sizilien steht bei uns hauptsächlich wegen den Vulkanen Ätna und Stromboli in den Schlagzeilen, doch gestern ereignete sich ein anderes Naturphänomen: im Zentrum der größten Insel des Mittelmeeres wütete ein Tornado. Betroffen war die ländliche Region Enna. In der Nähe der Autobahn A19 zwischen Catania und Palermo manifestierte sich eine große Windhose. Sie zog über unbewohnte Agrafläche hinweg und richtete keine großen Schäden an. Eine Bilderstrecke des Naturphänomens gibt es auf MeteoWeb.

El Hierro: Schwarmbeben

In den letzten 3 Tagen kam es auf der Kanareninsel El Hierro wieder zu leichten Schwarmbeben. Die Zahl erhöhte sich auf 18, 29, 25 Beben. Heute waren es bisher 6 Erdbeben. Die Beben finden in 2 Clustern statt die im Westen von El Golfo und unter dem Inselzentrum liegen. Die Hypozentren befinden sich in ca. 11 km Tiefe. Die Beben stehen im direktem Zusammenhang mit Magmabewegungen im Untergrund.

Popocatepetl: Aschewolken

Der Vulkan in Mexiko zeigte sich in den letzten 24 Stunden von seiner aktiven Seite: es wurden 88 Exhalationen aus Wasserdampf und Gas registriert. Bei einigen war recht viel Vulkanasche enthalten und Aschewolken stiegen bis 2,5 km über den Krater auf.

Der Popocatepetl ist seit einigen Monaten aktiv. Sporadisch wächst in seinem Krater ein Lavadom. In diesen Phasen kommt es zu moderaten explosiven Eruptionen.

Vulkane weltweit

Kilauea: Nachts gab es ein Erdbeben der Stärke 4,8. Das Hypozentrum befand sich in 31 km Tiefe und damit schon im oberen Erdmantel. Bisher gab es 2 schwächere Nachbeben. Die Beben könnten mit Magmaaufstieg assoziiert sein. Die eruptive Tätigkeit des Vulkans geht bisher unverändert weiter. Der Tremor ist leicht erhöht und es wird schwache Inflation registriert. Der Spiegel des Lavasees im Halema`uma`u-Krater fluktuiert auf einer Tiefe zwischen 37 und 39 Metern unter Kraterrand. Im Pu`u `O`o-Krater sind mehrere Hornitos aktiv. 2 Lavaströme verursachen kleinere Waldbrände und etwas Lava erreicht den Ozean.

Paluweh: die Evakuierungen der Inselbevölkerung nach dem Domkollaps vom Samstag geht nur langsam voran. Die Menschen sollen nach Maumere übersiedeln, doch viele wollen ihre Häuser nicht verlassen. Sie haben Angst ihr gesamtes Hab und Gut zu verlieren.

Shiveluch: der Vulkan in Kamtschatka ist überaus aktiv und produzierte in den letzten 24 Stunden 9 Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Tolbatschik: die Eruption geht auf schwachem Niveau weiter. Der Tremor nimmt langsam, aber stetig ab, wird von KVERT aber noch als stark bezeichnet. Weiterhin treten Lavaströme aus.

Paluweh: 6 Tote durch Vulkanausbruch

Am indonesischen Vulkan Paluweh (Rokatenda) gab es vor wenigen Stunden eine größere Eruption, bei der 6 Menschen getötet wurden die an einem Strand schliefen. 4 Leichen wurden bereits geborgen, 2 Kinder werden vermisst.

Die Medienberichte sind noch etwas ungenau, aber allem Anschein nach gab es einen weiteren Domkollaps, der pyroklastische Ströme erzeugt. Anders als bei den vorherigen Ausbrüchen, flossen einige der Ströme auch in den Nordteil der Insel, während sie ansonsten Richtung Süden strömten.

3000 Menschen lebten noch auf der Insel, weitere 3000 verließen bereits zu Beginn der eruptiven Phase ihre Heimat. Nun wird die Insel komplett geräumt.

Weltall: Asteroid und Sternschnuppen

Letzte Nacht passierte der Asteroid 2013 PS13 die Erde. Sein Weg führte den Asteroiden innerhalb der Mondumlaufbahn an uns vorbei. Dabei näherte er sich uns auf 203.700 Kilometern; eine geringe Entfernung für einen Asteroiden. Dieser ist mit einer Größe zwischen 5 und 19 Metern allerdings kein „globaler Killer“. Selbst wenn er in die Atmosphäre eingedrungen wäre, wäre er vermutlich zerbrochen und zum größten Teil verglüht. Damit wäre ihm ein ähnliches Schicksal widerfahren wie dem Asteroiden, aus dem die Tscheljabinsk-Meteoroiden hervorgingen, die im letzten Winter in Russland eingeschlagen sind und einigen Sachschaden anrichteten. Dieser Asteroid war 18 m groß.

Ein weiteres astronomisches Naturschauspiel steht uns in den kommenden Nächten bevor: der jährlich wiederkehrende Sternschnuppen-Strom der Persieden strebt am 12. August seinem Maximum entgegen. Der Radiant des Meterostroms kommt aus dem Sternbild Perseus, dass westlich von Kassiopeia, dem großen „Himmels W“ liegt.

Vulkane weltweit

Pacaya: nach einigen Tagen der Ruhe ist der Vulkan in der Nähe von Guatemala City wieder aktiver geworden. Das Observatorium berichtet von Tremor und leichten strombolianischen Eruptionen im MacKenney Krater.

Shiveluch: das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden wieder 4 Eruptionen des Domvulkans in Kamtschatka.

Tolbatschik: die Eruption geht auf niedrigem Niveau weiter. Es fließen dünnflüssige Lavaströme. Der Tremor geht langsam, aber stetig zurück.

Santiaguito: zwei Eruptionen

Gestern ereigneten sich am Santiaguito in Guatemala 2 explosive Vulkanausbrüche. Aschewolken stiegen gut 2 km über den Domkomplex auf. Es entstanden kleine pyroklastische Ströme, bzw. Schuttlawinen. Ein Foto von dem Ereignis gibt es in unserer facebooggruppe „volcanoes and volcanism“.

Vulkan Pacaya in der Nähe von Guatemala City zeigte sich von seiner ruhigen Seite. Aus dem MacKenney Krater steigt zwar Dampf auf, aber strombolianischen Eruptionen finden derzeit nicht statt.

Sonne: Polsprung des Magnetfeldes

Magnetfel der Sonne. © NASAWissenschaftler der NASA gaben jüngst bekannt, dass sie innerhalb der nächsten 4-5 Monate mit einem Polsprung des Magnetfeldes der Sonne rechnen. Bei einem Polsprung wechselt die Polarität des Magnetfeldes. Magnetischer Nordpol wird zum magnetischen Südpol und umgekehrt. Auf der Sonne geschieht das im Abstand von ca. 22 Jahren. Dieser magnetische Sonnenzyklus wird Hale-Zyklus genannt. Er setzt sich aus zwei 11 jährigen Zyklen zusammen, welche die Anzahl der Sonnenflecken beschreiben. Diese korrespondieren mit der Aktivität des Magnetfeldes und Anzahl und Stärke der Sonnenstürme. Eigentlich wurde ein Aktivitäts-Maximum bereits für Mai 2013 erwartet, allerdings fiel diese sehr schwach aus. Die Prognosen rechnen nun mit einem Maximum zum Jahresende, welches dann mit dem Polsprung zusammen fällt.

Sollte sich die Polarität des Magnetfeldes der Sonne in den nächsten Monaten ändern, wird dieses zunächst sehr schwach und löst sich auf, bevor es sich mit umgekehrter Polarität neu bildet. In dieser Übergangszeit kann es zu starken Sonnenstürmen kommen, die auch unsere Erde treffen könnten. Die Sonnenstürme können das Klima der Erde beeinflussen, und stellen eine ernste Gefahr für Raumfahrer und Satelliten dar. Es könnte zu Ausfällen der irdischen Kommunikation kommen. Selbst ein monatelanger Ausfall der Stromnetze ist keine reine Fiktion.

Abseits der Katastrophen-Szenarien wächst zum Jahresende die Chance auf das fantastische Naturschauspiel der Polarlichter. Polarlichter entstehen, wenn der Sonnenwind auf das Erdmagnetfeld trifft. Zusammen mit Komet Ison dürfte sich für Himmelsbeobachter eine Reise Richtung Norden lohnen, sofern der Komet nicht zerbricht, wie es jüngst von einem koreanischen Astronom prognostiziert wurde.

Das Erdmagnetfeld ändert im Schnitt alle 250.000 Jahre seine Polarität, wobei der letzte Polsprung ca. 780.000 Jahre her ist. Für den Fall eine Polsprunges auf der Erde existieren auch einige Schreckensszenarien: es könnte zum Ausfall des Stromnetzes kommen und zur Zerstörung sämtlicher elektrischer Geräte und Batterien, die sich in Betrieb befinden.

Siehe auch folgende Artikel:

Koronales Loch

Komet Ison