Ätna: Ascheemissionen

Der Ätna auf Sizilien ist in den letzten Tagen ein wenig zappelig geworden und lässt kleine Aschewolken aus dem Neuen Südostkrater aufsteigen. Genauer Ort des Geschehens ist die kleine Bocce (die nicht mehr so klein ist) auf der oberen Südostflanke des neuen Kratergkegels. Diese wird von den Italienern liebevoll u puttusiddu genannt. Die Seismik des Vulkans ist derzeit noch ruhig, doch solche Ascheemissionen erscheinen oft einige Tage bevor der Vulkan seine Aktivität deutlich steigert.

Der Lavastrom 61g des Vulkans Kilauea auf Hawaii ist weiterhin aktiv und mündet im Kamokuna ocean entry. Am 2. August war der aktive Teil des ocean entry gut 150 m breit. Tage zuvor soll die Lava auf einer Breite von 240 m ins Meer geflossen sein. Allerdings sind in diesem Gebiet immer nur einzelne kleinere Lavadurchbrüche zu beobachten und die Lava fließt nicht auf voller Breite ins Meer. Bilder und Videos dazu findet ihr in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“.

Bardarbunga: Schwarmbeben

Schwarmbeben Bardarbunga. © IMOGestern wurde der isländische Gletschervulkan Bardarbung von einem Schwarmbeben erschüttert. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 4. Zwei weitere Beben brachten es auf M 3,2. das Hypozentrum lag im Nordnordosten der Caldera in 5,4 km Tiefe. IMO sieht keine sonstigen Anzeichen für eine bevorstehende Eruption.

2 andere Vulkane auf Island bereiten den Vulkanologen mehr Sorgen: Hekla und Katla. Letzterer Vulkan zeigte in der vergangenen Woche erhöhte Seismik. Von der Hekla erwartet man schon seit 2 Jahren eine Eruption, die aber einfach nicht kommen will!

Brava: Evakuierungen wegen Tremor

Auf der kleinen Kapverdeninsel hat man damit begonnen ca. 300 Leute aus dem Ort Cova Da Joana zu evakuieren. Es wurde eine Serie leichter Erdbeben und Tremor registriert. Die Behörden halten offensichtlich einen baldigen Vulkanausbruch für wahrscheinlich. 

Brava ist die kleinste der 9 bewohnten Kapverdischen Inseln und liegt 20 km westlich von Fogo. Entlang mehrere Störungszonen gibt es 15  alte Vulkankrater. In der Vergangenheit kam es hier typischer Wiese zu magmatophreatischen Eruptionen.  (Quelle: africanews.com)

Zudem eruptierte der Klyuchevskoy seit gestern 10 Aschewolken die mehr als 1 km über den Gipfel aufsteigen.

In Chile ist der Nevados de Chillan aktiv und eruptiert sporadisch Aschewolken.

In Indonesien meldete sich der Gamalama auf Ternante. Der Lokalflughafen wurde durch Ascheregen in Mitleidenschaft gezogen.

Popocatepetl: strombolianische Eruptionen

Vorgestern beobachtete CENAPRED strombolianische Eruptionen und Aschewolken die bis zu 2,5 km über den Krater des Popocatepetl aufstiegen. Aus mehreren Dörfern wurde von Ascheregen berichtet. Auf der Livecam waren gestern weitere Aschewolken zu sehen, sowie nächtliche Rotglut. Die Seismographen registrierten 121 Minuten Tremor.

Weiterhin meldete sich in den letzten 24 Stunden der Suwanose-jima in Japan zu Wort. Er eruptierte innerhalb von 48 Stunden 9 Aschewolken, die vom VAAC Toky registriert wurden. Zudem ist der Vulkan strombolianisch aktiv. Die Aktivität des Suwanose-jima ist eindeutig mit Erdbeben in der Region korreliert, die die Eruptionen triggern.

Rinjani: Ascheeruptionen

Der Vulkan Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok eruptierte heute mindestens 2 Aschewolken, die vom VAAC Darwin registriert wurden. Die beiden Aschewolken driften in ca. 4,5 km und 6,8 km Höhe und stellen eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Der Regionalflughafen der Insel wurde gesperrt. Der letzte Vulkanausbruch dieser Art ereignete sich im November letzten Jahres.

Die überraschende Eruption könnte von dem Erdbeben am Mount Tambora (s.u.) ausgelöst worden sein. Die beiden Vulkane liegen 100 km voneinander entfernt.

Das VAAC registrierte ebenfalls Aschewolken von den indonesischen Vulkanen Sinabung und Bromo.

Tambora: Erdbeben M 5,5

Vor wenige Stunden wurde die Westflanke des Vulkans Tambora von einem Erdbeben der Magnitude 5,5 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Der Vulkan liegt auf der indonesischen Insel Sumbawa. Tambora zeichnete sich 1815 für eine der größten Vulkankatastrophen der jüngeren Geschichte aus. Bei dieser Eruption starben nicht nur 71.000 Menschen, sondern er verursachte einen globalen Temperaturrückgang, in dessen Folge weltweite Hungersnöte ausbrachen.

Heute ereigneten sich bereits 2 weitere mittelstarke Erdbeben der Magnituden 5,3 und 6,1 in Azerbaijan und im südlichen Indischen Ozean.

Update: Ein weiteres Erdbeben M 5,1 ca. 40 km südwestlich der Vulkaninsel Krakatau. Hypozentrum lag in 139 km Tiefe.

Bezymianny: explosive Eruptionen

Der Bezymianny in Kamtschatka ist überraschend ausgebrochen. Das VAAC Tokyo registrierte heute Abend 3 Aschewolken die eine Höhe von mehr als 5 km erreichten. Neben explosiven Eruptionen wäre auch ein Kollaps des Domes denkbar. In den letzten Tagen meldete KVERT Entgasungen des Vulkans, sowie sporadisch auftretende thermische Anomalien. Auf der LiveCam sieht man indes nur Wolken und Nebel.

Erdbeben weltweit

In den letzten 24 Stunden ereigneten sich einige interessante Erdbeben, die ich Euch nicht vorenthalten möchte: Das Stärkste hatte eine Magnitude von 7,7 und ereignete sich unter der Wasserwüste des Pazifischen Ozeans bei den Northern Mariana Islands. Auf dem ersten Blick riecht dass schwer nach einem Tsunami, doch da sich das Hypozentrum in 267 km Tiefe befand blieb dieser wohl aus.

Ein mittelstarkes Beben M 5,7 ereignete sich bei Papua Neuguinea. Das Hyppozentrum lag auch hier bei recht tiefen 71 km.

Das jüngste Seebeben manifestierte sich wenige Kilometer westliche von Kreta: es hatte eine Magnitude von 4,8 und lag in 10 km Tiefe.

Paroxysmus am Fuego

Webcam-Bild der Uni Michigan.Wie bereits vor einigen Tagen vermutet, steigerte sich die Aktivität am Fuego zu einem erneuten (No. 11/2016) Paroxysmus. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung, wie sie zuletzt bei einem Paroxysmus im Februar festgestellt wurde. Diese könnte mit einem Pyroklastischen Strom assoziiert sein. Gesicherte Informationen sind, dass eine Lavafontäne aufsteigt und 2 Lavaströme über die Flanke fließen. Diese sind gut 2 km lang. Der zeitliche Abstand zwischen den Paroxysmen hat sich erneut etwas vergrößert. Bilder gibt es via LiveCam.

Zudem ist der ocean entry des Lavastroms 61g auf Hawaii weiterhin aktiv. Die Lava stürzt auf einer Breite von 20 m über die Klippe.

Am Piton de la Fournaise wächst die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Ausbruch: die Seismik hat weiterhin zugenommen und unter dem Gipfelkrater wurde Inflation registriert. Aufsteigendes Magma lässt den Kegel des Dolomieu anschwellen, was Steinschläge im Krater verursacht.