Eruption am Poás fördert Aschewolke und glühende Tephra – Alarmstufe „Gelb“ wir aufrecht gehalten
In Costa Rica ist der Vulkan Poás erneut ausgebrochen. Das geht aus einer Meldung des zuständigen Observatoriums OVISCORI-UNA hervor. Demnach kam es am Abend des 20. Oktobers um 19:47 Uhr Lokalzeit zu einer Explosion, die glühende Tephra 100 m und Vulkanasche gut 500 m über den Schlot aufsteigen ließ. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht, doch da die Besucherterrasse am Kraterrand wieder geöffnet ist, könnten Vulkanspotter durch überraschende Ausbrüche in Gefahr geraten.
Der Poás begann vor gut einem Jahr, seine Aktivität zu steigern, und erreichte im Frühjahr einen Aktivitätshöhepunkt. Seit Mai ist die Aktivität deutlich zurückgegangen und im Sommer wurde die erwähnte Aussichtsplattform für Besucher des Nationalparks wieder geöffnet. Doch ganz beruhigt hatte sich der Poás noch nicht: Obwohl in der vergangenen Woche ein leichter Rückgang des vulkanischen Tremors verzeichnet wurde, bewegte er sich immer noch auf einem erhöhten Niveau. Gleichzeitig registrierten die Messstationen eine Zunahme langperiodischer seismischer Ereignisse sowie fünf vulkantektonische Beben.
Geodätische Messungen deuten auf eine leichte Kontraktion und Absenkung des Vulkangebäudes hin. Bei den Gasemissionen zeigten sich nur geringe Veränderungen: Das durchschnittliche Verhältnis von Schwefeldioxid zu Kohlendioxid (SO₂/CO₂) stieg leicht auf 2,3 ± 0,8, während das Verhältnis von Schwefelwasserstoff zu Schwefeldioxid (H₂S/SO₂) weiterhin sehr niedrig blieb. Die ExpoGAS-Station am Besucheraussichtspunkt erfasste mit maximal 4,1 ppm SO₂ eine moderate Schwefeldioxid-Konzentration, und die DOAS-Stationen meldeten einen Schwefeldioxidausstoß von 165 ± 131 Tonnen pro Tag. Es wurden ähnliche Werte wie in der Vorwoche registriert.
Satellitendaten bestätigten die anhaltende Aktivität: Sie zeigten atmosphärische SO₂-Mengen von meist über 100 Tonnen, mit einem Spitzenwert von 658 Tonnen am 14. Oktober. Der Wasserspiegel des Kratersees stieg infolge starker Regenfälle um rund 0,8 Meter an. Normalerweise ist der Poás bei einem niedrigen Seespiegel aktiver als bei einem hohen. Von daher ist die aktuelle Explosion besonders bemerkenswert.