Starker Tremoranstieg am Popocatepetl – 924 Minuten innerhalb von 24 Stunden
Mexico City, 25.06.2025 – Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl stieg der Tremor gestern deutlich an. Das seismische Netzwerk von CENAPRED registrierte eine Dauer des vulkanischen Zitterns von 924 Minuten. Am Vortag waren es noch 152 Minuten. Dafür reduzierte sich die Entgasungstätigkeit von 68 Exhalationen auf 32. An Vulkanen kommt es häufiger vor, dass die Aufstiegswege verstopfen und sich dann Druck im Fördersystem aufbaut, der eine größere Fluidbewegung bedingt. Solche Verstopfungen werden oft von Explosionen beseitigt.
Der Popocatepetl ist der aktivste Vulkan in Mexiko und eruptiert seit 1994 unentwegt. Doch in den letzten Monaten nahm seine explosive Tätigkeit ab: Das VAAC Washington brachte die letzte VONA-Warnung vor Aschewolken am 11. Juni heraus. Auch davor eruptierte der Vulkan weniger regelmäßig, als es noch im letzten Jahr der Fall gewesen war.
Aus dem jüngst veröffentlichten Monatsbericht für den Mai geht hervor, dass man auf zwei Observierungsflügen einen glühenden Magmakörper an der Oberfläche des Förderschlotes im Inneren Krater entdeckte. Dieser Magmakörper wurde nicht explizit als Lavadom bezeichnet, doch es wird sich wahrscheinlich um einen Pancake-Dom oder eine Vorläuferstruktur eines Doms gehandelt haben. Solch eine Struktur kenne ich vom Anak Krakatau, die die Geonauten bei einer Expedition im Jahr 2011 im Krater entdeckten und als glühende Lavaplatte bezeichneten. Im Krater des Popocatepetl wachsen immer wieder kleine Lavadome, die den Schlot verstopfen. Doch bis jetzt wurden sie immer wieder von Serien starker Explosionen zerstört und ausgeblasen. Doch diesmal scheint der Druck im Inneren des Vulkans dafür nicht zu reichen. Sollte das Domwachstum anhalten, besteht die Gefahr, dass eine größere Struktur entsteht, von der dann im Falle von Explosionen oder Kollapsereignissen eine größere Gefahr ausgeht.
Die Vulkanologen von CENAPRED sehen den Zustand des Vulkans als stabil an und rechnen in den nächsten Wochen nicht mit einer signifikanten Aktivitätssteigerung. Als Begründung hierfür geben sie an, dass die geochemischen und geophysikalischen Messgrößen stabil sind und keine größeren Schwankungen zeigen. Der Alarmstatus bleibt auf „Gelb Phase 2“ und es gilt eine 12-Kilometer-Sperrzone um den Krater.