Weitere Vulkanausbrüche förderten am Sakurajima Vulkanasche bis auf 3600 m Höhe
Der japanische Vulkan Sakurajima erzeugt weitere explosive Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3300 m aufsteigt und in Richtung Osten driftet. Das JMA warnt weiterhin vor diversen Vulkangefahren und hält die Alarmstufe „3“ aufrecht. Es gilt ein Besteigungsverbot des Vulkans.
Der Sakurajima liegt ganz im Süden der Insel Kyushu und bildet in der Bucht von Kagoshima eine Halbinsel, die nur durch eine Landbrücke aus einem Lavastrom mit dem Rest von Kyushu verbunden ist. Der Lavastrom wurde bei der letzten großen Eruption 1914 ausgestoßen. Bis zu diesem Zeitpunkt war Sakurajima eine Insel, die bekannt für ihre japanischen Kirschbäume war. Im Jahr 2008 trat der Vulkan in eine explosive Eruptionsphase ein, die von strombolianischen und vulcanianisch Eruptionen geprägt ist, die bis 2015 mehrmals am Tag kamen. Dann ruhte der Vulkan 2 Jahre lang, bis er 2017 mit neuen Ausbrüchen begann. Seitdem erfolgen die Explosionen weniger regelmäßig als zuvor und kommen in Schüben, wobei auch längere Pausen möglich sind.
Der aktuelle Schub begann am 15. November. Seitdem brachte das VAAC Tokio 13 VONA-Warnungen vor Aschewolken heraus, deren Quelle der Kirschblüteninselvulkan war.
Das JMA veröffentlichte heute Nachmittag (Ortszeit) den 117. Tätigkeitsbericht in diesem Jahr. Er umfasst die Periode vom 14. bis 17. November, bis um 16 Uhr. In diesem Zeitraum wurden im Gipfelkrater Minamidake neun Ausbrüche registriert, davon fünf Explosionen. Größere Lavabrocken erreichten die 5. Messstation, etwa 1400 m vom Gipfelkrater entfernt.
Bei der Explosion am 16. November um 00:57 Uhr stieg eine Aschewolke bis auf 4.400 m über den Kraterrand auf. Um 02:28 Uhr desselben Tages erreichte die austretende Asche eine Höhe von 3700 m über dem Kraterrand. Der Krater wurde während des gesamten Zeitraums auch nachts mithilfe hochempfindlicher Sensoren und Videokameras überwacht: Die Aufnahmen zeigten zeitweise rot illuminierte Dampfwolken über dem Krater schweben. Sie zeugen von einem hohen Magmapegel im Förderschlot bzw. von einer glühenden Schlotfüllung bereits erstarrter Lavabrocken.
In den Tagen vor dem Einsetzen der Explosionen wurde eine erhöhte Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben registriert. Am 14. November waren es 24 dieser Beben, die von Magmenaufstieg zeugen.
Genaue Prognosen über den Fortgang der Episode lassen sich nicht aufstellen, doch erfahrungsgemäß halten diese einige Tage bis maximal 3 Wochen an.
