Starke X1.9-Sonneneruption beeinträchtigte am 1. Dezember den Funkverkehr in Australien
Am 1. Dezember 2025 löste die Sonne eine kräftige Eruption der Klasse X1.9 aus. Verantwortlich dafür war die aktive Sonnenfleckengruppe AR4299, die zwischen 02:27 und 03:06 Uhr UTC einen intensiven Ausbruch zeigte, mit dem Höhepunkt um 02:49 Uhr. Eruptionen der X-Klasse zählen zu den stärksten Sonneneruptionen und sind bekannt dafür, sich auf das Weltraumwetter und die Erde auszuwirken.

Im Anschluss an die Eruption wurde ein sogenannter Coronal Mass Ejection (CME) beobachtet – eine gigantische Wolke aus geladenen Teilchen, die ins All geschleudert wurde. Beim aktuellen Ereignis handelte es sich um einen „partial-halo CME“. Das bedeutet, dass die Wolke groß und ausgedehnt war, aber nicht direkt auf die Erde zusteuerte. Damit ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass die geladenen Teilchen in den kommenden Tagen die Erde erreichen und geomagnetische Stürme nebst Polarlichtern auslösen.
Trotzdem waren die Auswirkungen der Eruption unmittelbar spürbar. So kam es auf der sonnenzugewandten Seite der Erde zu einem kurzzeitigen Radio-Blackout der Stufe R3. Besonders betroffen waren Regionen wie Australien und Südostasien, wo Funk- und Kommunikationssysteme für einige Minuten beeinträchtigt wurden.
Aktuell überwachen Wissenschaftler die Sonne genau, da mehrere aktive Fleckregionen mit komplexem Magnetfeld auf der Sonnenoberfläche sichtbar sind. Diese können in den kommenden Tagen neue M- oder sogar weitere X-Klasse-Flares auslösen. Ein erdgerichteter CME könnte dann stärkere geomagnetische Stürme verursachen, die Satelliten, GPS-Systeme, Stromnetze und Funkverbindungen stören können – aber auch Polarlichter in mittleren Breiten sichtbar machen.
Für den aktuellen Ausbruch gilt jedoch Entwarnung: Die geladenen Teilchen des CME scheinen an der Erde vorbeizuziehen, weshalb keine unmittelbare Gefahr besteht. Die Beobachtung der Sonnenaktivität bleibt dennoch essenziell, um mögliche Auswirkungen frühzeitig zu erkennen.
Die Sonnenfleckengruppe AR4299 ist derzeit eine der größten und aktivsten auf der Sonnenoberfläche, mit einer Ausdehnung, die mehrere Erddurchmesser umfasst. Damit zählt sie zu den außergewöhnlich großen Sonnenfleckengruppe.
Die Sonne zeigt sich also weiterhin als dynamischer Stern mit gelegentlichen Kraftakten, die unsere technisierte Welt beeinflussen können. Die nächsten Tage werden zeigen, ob weitere Ausbrüche folgen und wie sich das Weltraumwetter weiterentwickelt.