Ätna und Bromo

Am Ätna auf Sizilien kam es gestern zu schwachen Asche-Emissionen aus dem Neuen Südostkrater. Vor 2 Tagen manifestierte sich auch ein leichter Erdbebenschwarm unter der Nordflanke des Vulkans. Es könnte also eine neue Magmablase aufsteigen.

Am Bromo, auf der indonesischen Insel Java, wird dieser Tage die Kasada-Zeremonie gefeiert. Da der Vulkan derzeit Aschewolken eruptiert wurden besondere Auflagen erlassen, nach denen nur Leute zum Kraterrand aufsteigen dürfen, die dort opfern wollen. Bei uns wäre so was undenkbar und der Vulkan wäre komplett gesperrt, schon alleine wegen der Gesundheitlichen Belastung durch Staub und Gase!

Hier ein Video der Kasada-Zeremonie, dass ich im Jahr 2011 aufgenommen habe. Während des 2 tägigen Festes werden dem Gott Brahma Opfer dargebracht. Der Legende nach forderte der hinduistische Gott, der im Krater des Bromo residiert, einst den erstgeborenen Sohn einer Prinzessin.

Ätna und Kilauea

In den News stehen heute 2 Inselvulkane: Am Ätna auf Sizilien stieg die Tremoramplitude  in den letzten Tagen linear an. Der Tremor ist immer noch auf niedrigem Niveau, dennoch könnte der leichte Anstieg auf veränderte Bedingungen im Vulkan hindeuten,

Am Kilauea auf Hawaii ist der stand des Lavasees im Halemaʻumaʻu-Krater relativ stabil und steht auf 27 m unter dem Kraterrand. Vom Puʻu ʻŌʻō geht weiterhin ein Lavastrom aus, der eine Länge von gut 6,3 km erreicht hat. Er bewegte sich am Wochenende mit einer Geschwindigkeit von 100 m am Tag und reicht bis an die Royal Gardens Subdivision heran.

 

Vulkane weltweit

Aschewolke von Bristol Island ausgehend. © Suomi NPP/VIIRS/NASA

Während in den letzten Tagen das Mediengeschehen von den Unwettern in Deutschland dominiert wird, folgt hier ein Update in Sachen Vulkane. Diese sind in den letzten Tagen verhältnismäßig ruhig, was aber nicht heißt, dass es so bleiben muss!

Ätna: während der letzten Aktivitätsphase mit Paroxysmen aus der Voragine haben sich einige morphologische Veränderungen in der Gipfelregion ergeben. Am Nordostkrater ist ein Teil des Kraterrandes kollabiert und der Kegel weist eine Bresche auf. Die Bocca Nuova wurde praktisch vollständig mit Lava aufgefüllt. Die Voragine sackt ab und der Krater wird wieder tiefer. In den letzten Tagen fand rege Mikroseismik statt.

Bristol Island: die entlegenen Vulkaninsel in der Antarktis ist schon seit einigen Wochen aktiv. Zeitweise gibt es starke thermische Signale auf MIROVA und gestern ist ein Satellitenfoto aufgetaucht, dass eine Aschewolke zeigt.

Bromo: der Vulkan auf Java emittiert sporadisch Vulkanasche. Die Aktivität ist aber weitaus schwächer als zu Anfang des Jahres.

Kilauea: es fließen weiterhin Lavaströme die von 2 Förderschloten auf der Flanke des Puʻu ʻŌʻō ausgehen. Sie erreichen eine Länge von ca. 1500 m.

Kerinci: auf Sumatra spie der höchste aktive Vulkan Indonesiens eine Aschewolke aus. Sie stieg gut 800 m hoch auf. Die Vulkanologen halten weitere Eruptionen für möglich. Der Aktivität war ein Erdbeben der M 6,5 vorangegangen.

Matata: um dem Ort an der neuseeländischen „Bay of Plenty“ werden Tausende Erdbeben registriert die von einem aufsteigenden Magmakörper verursacht werden. Dieser befindet sich in 9 km Tiefe und sorgt in einem Gebiet von 20 x 20 km für Bodendeformationen: seit 1950 hob sich der Boden um 40 cm. Der aktive Vulkan White Island liegt in der Nähe.

Turrialba: in Costa Rica sorgte der Turrialba für Schlagzeilen, als der Vulkan am 2. Juni eine 1 km hoch aufsteigende Aschewolke ausstieß. Der Vulkan ist seit mehreren Monaten unruhig.

Ätna: strombolianische Eruptionen

Während meiner 3 Tage am Ätna ereignete sich leider kein neuer Paroxysmus. Der Letzte war kurz vor meiner Ankunft am Samstag und als ich Dienstagabend wieder daheim war, steigerte sich die Aktivität zu kontinuierlichen stromboliansichen Eruptionen aus der Voragine. Phasen mit Strombolianern konnte ich unterdessen auch beobachten. Anfänglich hielt ich sie für Vorboten eines unmittelbar bevorstehenden Paroxysmus, doch dem sollte nicht so sein. Einige der Explosionen waren durchaus kraftvoll: glühende Tephra wurde bis zu 400 m hoch ausgeworfen und die Bomben landeten an den Flanken vom NSEC und NEC. Die Detonationen der größeren Eruptionen grollten wie Kanonenschüsse durch das Valle del Bove.

Ich nutzte die Gelegenheit die Salinelle di Paterno zu besichtigen und liefere Euch in den nächsten Tagen einen Bildbericht dazu.

Bardarbunga: Erdbeben

Heute Morgen gab es unter dem isländischen Vulkan Bardarbunga ein Erdbeben der Magnitude 4,4. Das Hyppozentrum lag in 6,1 km Tiefe. Es folgten ca. 20 Nachbeben, 2 von ihnen mit M größer 3. Die Vulkanologen sehen aber noch keinen Grund zur Besorgnis.

Die Seismik am Ätna auf Sizilien ist derweilen auch wieder unruhiger geworden. Es ist nicht auszuschließen, dass in den nächsten Tagen weitere Paroxysmen folgen. Ich werde morgen zum Ätna reisen um dort ein verlängertes Wochenende zu verbringen.

Ätna: Aktivität am NE-Krater

Strombolianische Eruptionen aus dem NEC- © Studio 7Update 18.05.2016: Die Aktivität hat sich im Laufe der Nacht verstärkt und auf den LiveCams ist eine kontinuierliche Aschewolke zu beobachten. Der Tremor hat sich nun auf erhöhtem Niveau stabilisiert. Auf dieser Stufe kann sich die Aktivität einige Tage halten.

Mit einsetzen der Dämmerung erkannte man auf den LiveCams am Ätna rot illuminierte Gaswolken über dem Nordostkrater schweben. Mittlerweile wurden auch die ersten glühenden Lavabrocken gesichtet, die auf strombolianische Eruptionen hindeuten. Der Tremor steigt seit gut 24 Stunden leicht, aber kontinuierlich. Es sieht so aus, als würde ein neuer Eruptionszyklus so beginnen, wie der Letzte endete. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich wieder Paroxysmen aufbauen und wenn ja, aus welchem Krater. Wie wir spätestens letzten Dezember gelernt haben, kann die Aktivität schnell zwischen den Gipfelkratern wechseln.

Vulkane weltweit

Ätna: gestern wurde leichter Asche-Ausstoß aus dem NE-Krater beobachtet. Der Tremor steigt seit letzter Nacht leicht an. Es finden auch wieder vermehrt schwache Erdbeben statt. Nicht auszuschließen, dass sich der Vulkan auf eine neue Eruption vorbereitet.

Karymsky: auf Kamtschatka ist der Karymsky weiterhin aktiv. Aschewolken erreichen eine Höhe von 6 km. Thermische Signale lassen einen kurzen Lavastrom vermuten.

Mount Hood: ein weiterer Vulkan der US-Amerikanischen Cascadenkette meldet sich mit einem Schwarmbeben zu Wort: Die Hypozentren liegen 10 km südlich des Gipfels in wenigen Kilometern Tiefe. Das stärkste Beben hatte heute eine Magnitude von 2,4.

Sakurajima: auf der japanischen Insel Kyushu ist der Saku weiterhin aktiv. In unregelmäßigen Abständen gibt es vereinzelte explosive Eruptionen.

Santiaguito: in Guatemala ist der Domvulkan weiterhin recht munter. Gestern stieß er eine Aschewolke aus, die bis auf fast 4000 m Höhe aufstieg.

Turrialba: der Vulkan in Costa Rica emittiert weiterhin Vulkanasche. Es wird leichter Tremor gemessen.

Erwähnenswert ist auch ein moderates Erdbeben im Großraum Tokyo, welches sich gestern ereignete. Es hatte eine Magnitude von 5,4 und lag in 55 km Tiefe.

Vulkane weltweit

Ätna: in den letzten Tagen zeigte sich die Seismik am Ätna etwas erhöht und es kam zu einigen Mikrobeben. Betroffen waren auch die Liparischen Inseln.

Bromo: bereits vor 2 Tagen kam es zu einer Ascheeruption, in deren Folge ein Regionalflughafen im Malang gesperrt wurden musste.

Fuego: die Aktivität ist weiterhin recht hoch. Der Vulkan eruptiert bis zu 6 Mal in der Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 200 m hoch ausgeworfen, Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4800 m auf.

Pacaya: neue Videoaufnahmen zeigen die Aktivität im Krater des Vulkans. Dort sind 2 Förderschlote aktiv. Es kommt zu Spattering und gelegentlichen Lavaströmen im Krater.

Santiaguito: gestern eruptierte der Domvulkan in Guatemala. Ein partieller Kollaps des Lavadoms generierte einen pyroklastischen Strom und eine Aschewolke.

Vulkane weltweit

Ätna: über das Wochenende hielten die Asche-Emissionen aus dem Nordostkrater an. Auch jetzt sind sie noch aktiv. Zudem waren Nachts auf der LiveCam einige Hot Spots am Gipfel des Neuen Südostkraters zu sehen. Die Seismik ist allerdings unauffällig. Aber wer weiß, vielleicht hält der Vulkan ja eine Überraschung für uns bereit?!

Kilauea: auf Hawaii hat die Häufigkeit leichter Erdbeben in den letzten 24 Stunden deutlich zugenommen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Lavasee bald wieder ansteigen würde.

Popocatepetl: neue Luftaufnahmen zeigen, dass der Lavadom im Krater durch die explosive Tätigkeit der letzten Tage zerstört wurde. Trotzdem sieht man Nachts rot illuminierte Dampfwolken über dem Krater schweben. Möglicher Weise beginnt bald ein neuer Dom zu wachsen.

Masaya: die brodelnde Lava im Krater des Vulkans steigt weiterhin an und bildet zunehmend einen ernst zu nehmenden Lavasee. Die Lava ist sehr niedrig viskos.

Nyiragongo: die Aktivität ist wieder auf normalem Niveau und es fließen keine Lavaströme mehr über die unterste Terrasse über den Lavasee. Der neue Schlot am Kraterrand ist inaktiv geworden. Der Stand des Lavasees ist verhältnismäßig tief.

Villarrica: der Vulkan in Chile wird wieder unruhiger und sein Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Die Seismik ist gestiegen und man fürchtet eine bevorstehende explosive Eruption. Im Krater brodelt bereits ein Lavasee.