Ä E F I K P S T V

Irazu: Antennen abgestürzt

Am costa-ricanischen Vulkan Irazu sind gestern 2 Telekommunikationsantennen und ein Gebäude kollabiert und in den Abgrund nahe des Kraters gestürzt. Der Abgrund war Ende August durch einen kolossalen Hangrutsch im Gipfelbereich des Vulkans entstanden. Vorher hatten sich Spalten gebildet und es gab Hunderte Bodenerschütterungen.

Das Vulkanologische und Seismologische Observatorium von Costa Rica (Ovsicori) berichtete, dass bei einem Überflug festgestellt wurde, dass das Gebäude und zwei Antennen in Richtung der Klippe zusammengebrochen waren. Ob es einen weiteren Hangrutsch gab geht aus dem Bericht nicht hervor. Was man allerdings sehr schön auf den Fotos sieht, ist die schiere Größe der Hangrutschwunde in der Vulkanflanke.

Ätna mit thermischen Signal

Der italienische Vulkan Ätna emittiert heute eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 56 MW. Das ist der höchste Wert seit mehreren Wochen. Auf einem aktuellen Sentinel-Satelittenbild erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie im Nordostkrater. Der Neue Südostkrater hing zum Zeitpunkt der Aufnahme in den Wolken und blieb im Verborgenen. Die Bocca Nuova weist keine thermische Anomalie auf. Dafür sieht man auf Bildern, die vom Kraterrand aus aufgenommen wurden, dass es zum Absacken des Lavastrom-bedeckten Bodens kam und sich 2 neue Pitkrater im Bereich der Schlote gebildet haben.

Ebeko mir weiteren Vulkanausbruch

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte wieder Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m. Der Ebeko liegt auf der Insel Paramushir, die sich südlich von Kamtschatka befindet. Die Vulkane der Kurilen schließen sich also direkt an den Vulkanbogen Kamtschatkas an und gehören zum Zirkumpazifischen Feuergürtel.

Semeru mit neuen Eruptionen

Auf der indonesischen Insel Java kam es zu einem neuen Vulkanausbruch am Semeru. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m über dem Meeresspiegel. Das VSI registrierte 33 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Maximalamplituden von 22 mm und dauerten bis zu 205 Sekunden. Es wurden 4 Signale empfangen, die auf starke Entgasungen hindeuteten. Was nicht detektiert wurde, waren vulkanisch bedingte Erdbeben, die auf Magmenaufstieg zusammenhängen.

Island: Weiters Erdbeben am Vulkan

Gestern Abend gab es einen weiteren Erdstoß der Magnitude 3,2 am Vulkan Thorbjorn bei Grindavik. Es wurden auch einige schwächere Beben registriert. Neue Daten zur Bodendeformation liegen nicht vor, aber wahrscheinlich hält sie an, da es noch keine Entwarnung gab. Gestern wurden die gut 5000 Bewohner der gefährdeten Region über evtl. Evakuierungsmaßnahmen aufgeklärt und verschiedene Szenarien vorgestellt, wie es weiter gehen könnte:

a) Die Situation entspannt sich und es findet keine Eruption statt.

b) Es kommt zu einem stärkeren Erdbeben, wobei die Seismologen einen Erdstoß der Magnitude 6,0 für möglich halten. So ein Beben würde leichte Schäden anrichten. Besonders gefährdet sind die Rohrleitungen der Geothermalkraftwerke. Es könnte zu Stromausfällen kommen.

c) Der Thorbjorn bricht aus. Bisher sollen sich ca. 1 Millionen Kubikmeter Lava angesammelt haben. Klingt viel, würde aber jetzt nur für eine vergleichsweise kleine Eruption reichen. Wahrscheinlich öffnet sich eine Eruptionsspalte die im Anfangsstadium Lavafontänen generiert und dann Lavaströme fördert. Mit starken Explosionen und einer hoch aufsteigenden Aschewolke rechnet man nicht. Es werden vergleiche zur Krafla-Eruption herangezogen. Dieser Ausbruch ereignete sich 1984 in der Nähe des Myvatn-Sees (Nordisland) und war lokal begrenzt.

Einen Ausbruch in dieser Gegend gab es zuletzt vor ca. 800 Jahren. Dennoch sind mehrere Thermalgebiete aktiv und der Geothermische Gradient ist hoch. Von daher ist ein Ausbruch durchaus möglich.

Ätna weiter aktiv

In den letzten 2 Tagen gab es keine neuen Bilder von der Eruption im Krater der Voragine, doch diese hält an. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man eine thermische Anomalie in den Kratern Voragine und Bocca Nuova. Der Lavastrom ist weiterhin aktiv. Auf einem Foto vom 25. Januar erkennt man zudem eine Anomalie im Nordostkrater. Er heizt wieder auf und könnte bald in das Geschehen eingreifen. Eine kleine thermische Anomalie lässt sich auch im Neuen Südostkrater beobachten. MIROVA registriert eine Wärmesignatur mit einer Leistung von 44 MW.

Ebeko wieder aktiver

Auf der Kurilen-Insel Pamushir ist der Vulkan Ebeko wieder aktiver geworden. Er eruptiert Aschewolken, die mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Das VAAC Tokio registrierte gestern die 10 Eruption in diesem Jahr und Vulkanasche in einer Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel.

Klyuchevskoy in Eruption

In Zentralkamtschatka ist der Klyuchevskoy aktiv. Heute stieß er eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 6700 m aufstieg. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen, doch diese stellen normalerweise keine Gefahr für die Anwohner dar: der direkte Umkreis des Vulkans ist unbewohnt.