Erdbeben am 14.12.21: Indonesien

In der indonesischen Flores-See manifestierte sich ein starke Erdbeben. Zwei moderate Erdstöße ereigneten sich vor Chile und im Pazifik.

Indonesien: Starkes Erdbeben Mw 7,3 vor Flores

Datum: 14.12.2021 | Zeit: 03:20:24 UTC | Lokation: 7.64 S ; 122.25 E | Tiefe: 12 km | Mw 7,3

In Indonesien kam es heute Nacht (12.20 Uhr Ortszeit ) zu einem starken Seebeben der Magnitude 7,3. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben, doch eine Flutwelle bliebt bis jetzt aus. Das Hypozentrum lag in 12 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich in der Flores-See, genauer, 109 km nördlich von Maumere. In der Region liegen mehrere aktive Vulkane: Batu Tara, Lewotolok und Rokatenda, der auch auf den Namen Paluweh hört, liegen in einem Radius von ca. 100 km und das Epizentrum. Das Beben könnte ihre Aktivität beeinflussen. Von den genannten Vulkanen ist derzeit nur der Lewotolok in Eruption begriffen, welche sich in den letzten Tagen verstärkte.

Es ereigneten sich bereits mehrere Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf M 5,8. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. Viele Menschen der umliegenden Inseln versuchten sich nach der Tsunami-Warnung in höher gelegenes Gebiet in Sicherheit zu bringen.

Chile: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 14.12.2021 | Zeit: 04:23:55 UTC | Lokation: 28.63 S ; 71.67 W | Tiefe: 22 km | Mw 5,5

Kurz vor der Küste der Region Atacama manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 5,5. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird vom EMSC mit 22 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 89 km westlich von Vallenar. In der Region gab es zuletzt mehrere moderate Erschütterungen. Die Spannungen entlang der Subduktionszone sind groß. Ein starkes Erdbeben ist jederzeit möglich.

Osterinsel-Region: Erdbeben Mw 5,4

Datum: 13.12.2021 | Zeit: 21:44:57 UTC | Lokation: 37.10 S ; 95.41 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,4

An einer Spreizungszone des Pazifiks bebte es mit einer Magnitude von 5,4. Das Beben ereignete sich gestern Abend, in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde in der Osterinsel-Region verortet, genauer, 1718 km östlich von Hanga Roa.

Erdbeben-Update 22.02.21: Sumatra und Sumbawa

Das Erdbeben-Update vom 22.02.21 handelt von moderaten Erdbeben vor den indonesischen Inseln Floren, Sumatra und Sumbawa.

Flores: Erdstoß M 4,9

Südlich der Insel Flores bebte es mit der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum befand sich in 107 km Tiefe. Das Epizentrum lag 91 km nördlich von Naisano Dua. Einige Stunden vorher kam es zu einem kleinen Schwarmbeben westlich der Insel. In der Region Indonesiens ist der Lewotolok aktiv.

Sumatra: Erdbeben M 4,6

Vor dem Südwestzipfel der indonesischen Insel Sumatra manifestierte sich ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,6. Das Hypozentrum lag in 50 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 156 km Südwestlich von Bandar Lampung lokalisiert. Es lag am Eingang zum Sunda-Strait in dem sich die Vulkaninsel Krakatau befindet. Der Vulkan selbst bleibt ruhig. Allerdings gab es in den letzten Tagen häufig moderat Erdbeben entlang der Subduktionszone des Sunda-Bogens, so dass mir die Wahrscheinlichkeit eines stärkeren Erdstoßes in den nächsten Wochen recht hoch erscheint.

Sumbawa: Erdbeben M 4,5

Die indonesische Insel Sumbawa wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 4,5 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 132 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 49 km südwestlich von Dompu lokalisiert. In den letzten Tagen gab es zahlreiche vergleichbare Erdbeben im Bereich der Insel. Eines von ihnen lag sogar unter der Nordflanke des gefürchteten Vulkans Tambora.

Island: Schwarmbeben auf Reykjanes

In den letzten Wochen ist Island ein wenig aus dem Blickfeld meiner Berichterstattung geraten, dabei ist die Seismizität auf Island nach wie vor recht hoch, auch wenn sie nicht mehr die Spitzenwerte vom letzten Frühjahr erreicht. Aktuelle registrierte das IMO in den letzten 48 Stunden 267 Erschütterungen. 148 davon manifestierten sich auf der Reykjanes-Halbinsel. Die Beben dort finden im Bereich von Grindavik statt. Ob es Bodendeformationen gibt, wurde nicht kommuniziert. Bebenspots finden sich auch unter den Gletschervulkanen Katla (Myrdalsjökull) und Grimsvötn-Bardarbunga (Vatnajökull). Natürlich dürfen Erdbeben entlang der Tjörnes-Fracture-Zone nicht fehlen.

Mount Egon: Alarmstufe „rot“

Auf der indonesischen Insel Flores wurde die Alarmstufe des Vulkans Egon auf „rot“ erhöht. Dass schreibt zumindest die „Jakarta Post“. Grund für diese Maßnahme ist intensiver Schwefelgeruch gewesen, der aus Fumarolen im Krater entströmt. Es wurden umgehend 1200 Menschen aus 3 Dörfern evakuiert die in der Nähe des Vulkans liegen. Die Personen wurden provisorisch in einer Markthalle untergebracht.

Auf der offiziellen Seite des Vulkanologischen Dienstes Indonesiens gibt es noch keine neuen Meldungen bezüglich der Erhöhung der Alarmstufe.

Der Stratovulkan Egon ist 1703 m hoch. Kleinere phreatische Ausbrüche gab es in den Jahren 2004, 2005, und 2008. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich 1892. In der Gipfelregion befinden sich 2 Krater, von denen einer einen alten Lavadom enthält.

Bildergalerie: Batu Tara auf Kombo Island vor Flores

Die Geonauten Thorsten Böckel, Martin Rietze, Chris Weber und Marc Szeglat bereisten den indonesischen Vulkan Batu Tara zwischen dem 17. und 19. August 2011.

Der Vulkan liegt auf der unbewohnten Insel Kombo Island vor der indonesischen Insel Flores. Er ist schwer zugänglich, was zum Teil daran liegt, dass der Vulkan für die Einheimischen tabu ist. Sie glauben, dass die Geister ihrer Ahnen dort wohnen und trauen sich nicht die Insel zu betreten. Zudem  erschweren die steilen Klippen der Küste ein Anlanden und die Besteigung des Vulkans ist ohne Hilfsmittel fast unmöglich. Folglich gibt es nur sehr wenige Berichte und Fotos von diesem einzigartigen Vulkan, der seit einigen Jahren periodisch strombolianisch aktiv ist. Die wenigen Berichte über den Batu Tara stammen meistens von Seglern, die die Insel passierten, oder von Überflügen. Gelegentliche Meldungen vom VAAC zufolge, kommen am Batu Tara immer wieder größere Ascheeruptionen vor. Die Ausbreitung der Aschewolken wird per Satellit überwacht, da sie unter Umständen eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen könnten.

Zum Zeitpunkt unseres Besuches war der Batu Tara strombolianisch aktiv. Mehrmals in der Stunde brach er aus und Aschewolken stiegen einige Hundert Meter hoch auf. Nachts boten rotglühende Lavabomben, die zum Teil außerhalb des Kraters landeten und den Gipfel eindeckten, ein fantastisches Naturspektakel. Die Explosionen waren deutlich lauter, als die am Stromboli in Italien. Die Lavabomben flogen auch höher.  Viele Lavabomben rollten über die Feuerrutsche und landeten zischend im Meer. Ein großer Teil des Materials, das über die Feuerrutsche rollte, stammte von einem kurzen und zähen Lavastrom, der aus der Basis des Förderschlots quoll.

Wir dümpelten mit unserem gecharterten Boot nicht nur vor der Insel, sondern ließen uns auch absetzten. Das Anlanden gestaltete sich als abenteuerlich. Ale Beiboot fungierte ein wackliges Kanu und wir benutzten es nur um die Ausrüstung zu transportieren. Wir schwammen etwas seitlich der Feuerrutsche und gingen an einem schmalen Strand vor einer Klippe an Land. Dort verbrachten wir gut 24 Stunden. Die Bootsbesatzung wollte vor der anderen Inselseite fischen gehen; den Männern war der Anblick des feuerspeienden Vulkans zu unheimlich.