Meakan-dake in Japan erwacht und emittiert Vulkanasche

Meakan-dake emittiert Vulkanasche – Erste Lebenszeihen am 11. September

Der 1499 m hohe Meakan-dake erhebt sich mitten in der weitläufigen Akan-Caldera auf Japans Nordinsel Hokkaido und galt bis vor kurzem als ruhender Wächter des Akan-Vulkanmassivs. Nach kurzer Aufwärmphase begann er gestern Nachmittag um 16:40 Uhr Lokalzeit mit einer kleinen Asche-Eruption im Krater Ponmachineshiri.

Auf dem Video einer Überwachungskamera, das von Rita in unserer FB-Gruppe geteilt wurde, kann man erkennen, dass es auch heute weitere Ascheemissionen gab.

Wie das JMA mitteilte, begann sich der Meakan-dake am 11. September zu regen und steigerte seine Seismizität. Es kam zu einer schnell ablaufenden Inflation, in deren Folge sich der die Flankenneigung des Vulkans änderte und Tremor einsetzte. Am nächsten Nachmittag kam es dann zu der beschriebenen Tätigkeit.
Der Alarmstauts wurde auf „1“ gesetzt und die Vulkanologen warnen vor der Möglichkeit phreatischer Eruptionen. Auf dem Vulkan gibt es Wanderwege, aber über etwaige Sperrungen wurde noch nichts bekannt.

Bevor ich mit meinen Recherchen anfing und nur das erwähnte Video gesehen hatte, dachte ich mir, dass es vielleicht einen Zusammenhang mit dem starken Erdbeben bei Kamtschatka geben könnte: Der Meakan-dake liegt ca. 1500 Kilometer südlich von Kamtschatka und ist über den Japangraben und den sich nördlich anschließenden Kurilen-Kamtschatkagraben mit der Subduktion der pazifischen Platte unter die Kleinplatten vor Eurasien verlinkt. Doch da der Vulkan bereits vor dem Erdbeben erwachte, gibt es wohl keinen direkten Zusammenhang. Allerdings ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass der Meakan-dake auf das Megabeben vor Kamtschatka vom 30. Juli reagierte.




Die letzten bestätigten Eruptionen ereigneten sich 1996, 1998, 2006 und 2008. Sie waren allesamt klein bis moderat, schleuderten jedoch jeweils mehrere tausend Tonnen Asche in die Atmosphäre und sorgten für lokale Einschränkungen im Wander- und Tourismusbetrieb. Bei der November-Eruption 2008 kam es zu einer deutlichen Aschewolke und leichten Ascheniederschlägen im Umland.

Heute wird der Meakan-dake von der Japan Meteorological Agency kontinuierlich überwacht. Seismische Aktivität und Gasemissionen werden aufgezeichnet, um Anzeichen kommender Ausbrüche früh zu erkennen. Auch wenn der Vulkan seit 2008 still ist, bleibt er ein potenzielles Risiko – und ein faszinierendes Naturdenkmal im vulkanisch geprägten Hokkaidō.

Shinmoedake emittiert weiterhin Vulkanasche

Shinmoe-dake des Kirishima-Vulkankomplexes weiter aktiv – Vulkanasche in 1500 m Höhe detektiert

In den letzten Tagen gab es weitere Emissionen von Vulkanasche am Shinmoe-dake. Der Krater des japanischen Vulkankomplexes Kirishima stößt Aschewolken aus, die eine Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel erreichen. Die Ascheemissionen stellen keine größere Gefahr dar, weshalb es zwar Meldungen zu den Ereignissen gibt, aber keine Alarmstufe für den Flugverkehr ausgelöst wurde. Die letzte VONA-Meldung gab es heute Mittag um 12 Uhr.

Der Kraterkegel Shinmoe-dake

Das Kirishima-Vulkanmassiv liegt auf der Insel Kyushu und damit im Zuständigkeitsbereich der regionalen Meteorologischen Observatorien in Fukuoka und Kagoshima. Nach Angaben der Observatorien kam es am 3. und am 5. September zu Eruptionen, bei denen Aschewolken bis zu 2.300 Meter über den Kraterrand aufstiegen. Die Behörden halten die Eruptionswarnstufe 3 aufrecht. Demnach ist es nicht gestattet sich dem Shinmoe-dake weiter als auf 3 Kilometern zu nähern.

Besonders betroffen war am 3. September die Südwestseite des Vulkans. In Makuzonocho, einem Stadtteil von Kirishima in der Präfektur Kagoshima, ging so viel Asche nieder, dass Straßenmarkierungen zeitweise nicht mehr sichtbar waren.

Seit Ende Oktober 2024 hat die Zahl vulkanischer Erdbeben unterhalb des Kraters deutlich zugenommen. Messgeräte registrierten auch anhaltende vulkanische Erschütterungen sowie Neigungsveränderungen am Berg, die auf eine Kontraktion durch die Ausbrüche hinweisen. Langzeitmessungen zeigen zudem, dass sich im Frühjahr 2025 tief im Inneren des Vulkans Magma ausgedehnt hat – ein Prozess, der seit Juli stagniert.

Die Gefahr bleibt groß: Vulkanische Blöcke können bis zu drei Kilometer weit geschleudert werden, pyroklastische Ströme bis zu zwei Kilometer. Auf der windabgewandten Seite können Asche und Schlacketeile zudem weit verfrachtet werden. Schon 2011 hatten starke Explosionen am Shinmoe-dake Druckwellen ausgelöst, die Fensterscheiben bersten ließen.

Die Bevölkerung wird aufgerufen, die Sperrzonen strikt einzuhalten und den Anweisungen der Behörden zu folgen. Das nächste offizielle Update zum Aktivitätsstatus des Shinmoe-dake ist für Montag, den 8. September, angekündigt.

Kirishima: Explosive Ascheeruptionen vom Shinmoedake

Der Shinmoe-dake des Kirishima Vulkankomplexes generierte explosive Eruptionen -Asche bis in 4000 m Höhe aufgestiegen

In Japan gab es heute Nacht europäischer Zeit eine stärkere Eruption, in deren Folge Vulkanasche vom Shinmoe-dake auf fast 4000 m aufstieg. In Ortschaften in Windrichtung kam es zu leichtem Ascheniederschlag. Ansonsten blieb der Ausbruch für Anwohner des Vulkans folgenlos.

Aschewolke Shinoe-dake

Am Morgen folgte eine weitere explosive Eruption des Komplexvulkans Kirishima, der mehrere Eruptionszentren vereint. Laut einer VONA-Meldung vom VAAC Tokio erreichte die Aschewolke eine Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel und driftet in Richtung Südwesten.

Dennoch bleibt die Eruptionswarnstufe 3 weiterhin bestehen, der Zugang zum Berg ist entsprechend eingeschränkt. Innerhalb eines Umkreises von rund drei Kilometern um den Shinmoe-dake besteht nach wie vor Gefahr durch herabfallende große Gesteinsblöcke.

Wie das JMA berichtet, kam es zwischen dem 29. August und dem 1. September am Shinmoe-dake wiederholt zu Ausbrüchen. Dabei stieg Vulkanasche bis zu 900 Meter über den Kraterrand empor. Zudem entstanden Dampfwolken.

Seit Ende Oktober 2024 nehmen vulkanisch-bedingte Erdbeben mit Epizentrum unterhalb des Kraters zu. Die Häufigkeit schwankte zwar, blieb im Durchschnitt jedoch hoch. Am Morgen des 1. September gegen 8:00 Uhr wurde zudem Tremor registriert.

Für den Katastrophenschutz gilt besondere Aufmerksamkeit. Große vulkanische Blöcke können in einer ballistischen Flugbahn bis zu drei Kilometer weit geschleudert werden. Pyroklastische Ströme können Reichweiten von bis zu zwei Kilometern erreichen. Zudem ist auf der windabgewandten Seite mit Vulkanasche und kleinen Schlackenpartikeln zu rechnen, die vom Wind über größere Distanzen verfrachtet werden können. Ähnlich wie bei den Eruptionen im Jahr 2011 können starke Explosionen zudem heftige Luftdruckwellen verursachen, die beispielsweise Fensterscheiben zum Bersten bringen.

Die Behörden raten daher dringend, das Gefahrengebiet in einem Radius von drei Kilometern um den Krater zu meiden und die Anweisungen der zuständigen Stellen strikt zu befolgen.

Japan: Starkes Erdbeben vor der Küste von Honshu

Erdbeben Mw 5,8 erschüttert Küstenregion von Honshu in Japan – Sendai und Fukushima betroffen

Datum: 29.08.2025 | Zeit: 16:29:21 UTC | Koordinaten: 38.369 ; 142.163 | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Gestern manifestierte sich vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu ein Erdbeben der Magnitude 5,8, dessen Hypozentrum vom GFZ in 10 Kilometern Tiefe fixiert wurde. Das Epizentrum befand sich 114 km ost-nordöstlich von Sendai. Damit lag es in der Nähe des Epizentrums des verheerenden Tōhoku-Erdbebens von 2011, das eine Magnitude von 9,0 hatte und den Tsunami auslöste, der nicht nur Zehntausende Menschen tötete, sondern auch für die Havarie des Atomkraftwerks Fukushima verantwortlich war.

Das Erdbeben gestern war auch in Sendai und Fukushima deutlich zu spüren gewesen und dürfte bei den Bewohnern der Küstenregion unangenehme Erinnerungen wachgerufen haben. Der Erdstoß ereignete sich infolge der Subduktion am Japangraben, wo die Pazifikplatte unter die kleine Ochotsk-Platte subduziert wird, die Eurasien vorgelagert ist. Diese Subduktion führt nicht nur zu starken Erdbeben, sondern bedingt auch den Vulkanismus in Japan und auch des weiter nördlich gelegenen Kamtschatkas, wo es an gleicher Plattengrenze Ende Juli ein sehr starkes Erdbeben Mw 8,8 gab. Dort gibt es bis heute zahlreiche Nachbeben.

Übrigens wird in Fukushima immer noch radioaktiv kontaminiertes Kühlwasser in den Pazifik geleitet – mit unabsehbaren Langfristfolgen für die Natur. Dass es damals zur Havarie des Atomkraftwerks kam, lag daran, dass man die Höhe eines möglichen Tsunamis falsch einschätzte und entsprechende Schutzwände an der Küste zu niedrig baute. Sie waren nur 5,7 m hoch, der Tsunami erreichte aber eine Höhe von gut 15 m. Zudem begann man den Fehler, Notstromaggregate nicht erhöht zu installieren, so dass diese schnell überflutet wurden und ausfielen, weshalb die Kühlung des abgeschalteten Atomkraftwerks nicht aufrechterhalten werden konnte. Andere Atomkraftwerke in der Nähe verfügten übrigens über höhere Schutzwände. In Fukushima stockte man die Schutzwände inzwischen bis auf 15,5 m auf.

Die Höhe der Schutzwände ergab sich aus historischen Tsunamis und im Falle von Fukushima war man nicht weit genug in die Vergangenheit zurückgegangen und verkalkulierte sich. Studien zeigen inzwischen, dass es entlang des Pazifischen Feuerrings noch viel höhere Tsunamis gab. Den Rekord schaffte ein Tsunami, der am 9. Juli 1958 in der Lituya Bay (Alaska) auflief und die Hänge der fjordartigen Struktur bis auf eine Höhe von 524 m überflutete. Sicherlich wird sowas nicht an einer offenen Küste geschehen, doch die Höhe eines Tsunamis ist von mehrere Faktoren abhängig als der bloßen Magnitude des Erdbebens, wie man auch am Beispiel des jüngsten Bebens in Kamtschatka sieht, das fast so stark war wie das Erdbeben von 2011 aber nur schwache tsunamis erzeugte.

Apropos Atomkraft: Kanzler Merz läutete gestern in Frankreich einen Paradigmenwechsel ein und gibt seinen Widerstand gegen Atomkraft als emissionsarme Energiequelle auf. Damit ist Deutschland auf dem Weg, den Kurs von Ex-Kanzlerin Merkel zu kassieren, die nach der Fukushima-Havarie aus der Kernenergie ausstieg.

Neue Techniken und die Entwicklung von mini-Atomkraftwerken mögen die Kernenergiegewinnung heute sicherer machen, doch nach wie vor ist das Problem der Endlagerung radioaktiver Abfälle nicht gelöst. Daher stehe ich dieser Technologie skeptisch gegenüber.

Erneute Eruptionen vom Shinmoedake gefährden Flugverkehr

Der Shinmoedake des Kirishima-Vulkankomplexes in Japan eruptierte Aschewolke und gefährdete den Flugverkehr

Einige Wochen war der Shinmoedake in Japan ruhig, doch gestern begann er wieder, Ascheeruptionen hervorzubringen. Der stärkste Ausbruch förderte die Asche bis auf 6700 m Höhe. Das VAAC Tokio sah hierin eine Gefahr für den Flugverkehr und brachte seitdem 7 VONA-Warnungen heraus. Zuletzt erreichte die Vulkanasche noch eine Höhe von 2700 m und verteilte sich schnell, so dass der Alarm für den Flugverkehr wieder aufgehoben werden konnte.

Shinmoedake

Laut einem JMA-Update zum Kirishima manifestierte sich auch heute Morgen eine stärkere Eruption. Sie begann um 4:53 Uhr (Ortszeit) und dauerte bis in den Nachmittag. Die Eruptionswolke stieg bis zu 5.500 Meter über den Kraterrand auf. In Teilen der Präfekturen Kagoshima und Miyazaki kam es zu kräftigem Ascheregen. In der Stadt Miyakonojo war die Schicht so dicht, dass Fahrbahnmarkierungen kaum noch zu erkennen waren. Auch aus den Städten Kirishima, Iwakuni und Kanoya wurde Ascheniederschlag gemeldet.

Die Vulkanologen stellten zudem fest, dass sich der Berg während des Ausbruchs leicht zusammenzog – ein Hinweis auf Bewegungen im Magmasystem.

Die Behörden warnen eindringlich davor, sich dem Kraterbereich zu nähern. Größere Vulkanblöcke können in einem Umkreis von bis zu drei Kilometern niedergehen, pyroklastische Ströme könnten Entfernungen von bis zu zwei Kilometern erreichen. Darüber hinaus können Windströmungen Vulkanasche und kleinere Schlackenpartikel weit ins Umland tragen.

Schon 2011 hatte der Shinmoedake durch seine Explosionen große Druckwellen erzeugt, die Fensterscheiben zerbersten ließen. Auch diesmal wird vor solchen Luftstößen gewarnt.

Die Eruptionswarnstufe 3 bleibt daher weiterhin in Kraft. Sie bedeutet, dass der Zugang zum Berg gesperrt ist. Die Meteorologische Behörde – die auch für nichtmeteorologische Naturgefahren zuständig ist – rät den Menschen in den betroffenen Regionen, die Anweisungen der örtlichen Behörden genau zu befolgen und Gefahrenzonen strikt zu meiden.

Fuji: KI-Simulation eines Ausbruchs mit Auswirkungen auf Tokio

Simulation eines Fuji-Ausbruchs. © KI

Tokio simuliert mit KI die Folgen eines Fuji-Ausbruchs und erstellt Video

Die Stadtverwaltung von Tokio hat erstmals ein Video herausgegeben, das mit Hilfe künstlicher Intelligenz einen Ausbruch des Vulkans Fuji-san simuliert. Das Video konzentriert sich in seiner Darstellung auf die Auswirkungen einer starken Ascheeruption auf Tokio, beinhaltet neben den KI-generieten Simulationen auch Realbildaufnahmen anderer Vulkanausbrüche. Die am 22. August präsentierte Simulation verdeutlicht, wie schnell die städtische Infrastruktur bei Ascheniederschlag an ihre Grenzen stoßen könnte.




Der Fuji ist aufgrund seiner fast perfekten Kegelform nicht nur Wahrzeichen Japans, sondern auch ein ziemlich großer Vulkan mit einem hohen Gefahrenpotenzial. Der 3 776 m hohe Stratovulkan liegt ca. 100 Kilometer westlich vom Stadtzentrum Tokios und kann an klaren Tagen von dort aus gesehen werden. Der letzte Ausbruch ereignete sich 1707 und hatte einen VEI 5. Die plinianische Eruption förderte Asche, die in Tokio Hausdächer einstürzen ließ. Außerdem wurden im großen Maßstab landwirtschaftliche Nutzflächen mit Asche bedeckt und Ernten zerstört.

In der KI-Simulation – die sich am Ausbruch von 1707 orientiert – geht man davon aus, dass der Ausbruch des Fuji über 1 Milliarden Kubikmeter Tephra fördern würde, wovon sich gut ein Viertel in Form von Vulkanasche im Großraum Tokio ablagern könnte. Es käme in erster Linie zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Verkehr: Ablagerungen auf Gleisen und Fahrzeugen würden zu Zugausfällen führen, Straßen wären durch schlechte Sicht, Rutschgefahr und unzureichende Reinigung kaum passierbar. Ein besonderes Problem, das die Stadt hervorhebt, sind die Heimkehrschwierigkeiten hunderttausender Pendler, vorausgesetzt, der Vulkan würde während der Arbeitszeit ausbrechen. Zudem käme der Flugverkehr zum Erliegen.

Auch die Energieversorgung ist gefährdet. Asche beeinträchtigt Isolatoren und verstopft Filter in Kraftwerken. Untersuchungen des Wirtschaftsministeriums gehen von einem möglichen Rückgang der Stromkapazität um 20 bis 30 Prozent aus, selbst wenn Ersatzmaßnahmen ergriffen werden. Hinzu kommt die Gefahr langfristiger Kommunikationsstörungen durch überlastete Netze, beschädigte Basisstationen und Stromausfälle. Nicht explizit erwähnt, aber nicht zu vernachlässigen, wäre der Ausfall von Rechenzentren, zum einen weil auch hier Luftfilter verstopfen würden, zum anderen wegen der Stromausfälle.

Dem nicht genug bedrohen auch pyroklastische Ströme und Lahare das Umland des Fuji. Letztere könnten besonders entlang von Flussläufen und Abwasserkanälen große Zerstörungen anrichten.
Eine zentrale Botschaft des Videos: Im Ernstfall zählt Zeit. Abhängig von der Windrichtung könnte die Asche Tokio bereits nach zwei Stunden erreichen. Die Stadt empfiehlt daher, bereits in einer frühen Ausbruchsphase nicht zu reisen, sondern zunächst Informationen einzuholen und in Innenräumen zu bleiben.

Doch es wurde nicht nur ein KI-Video erzeugt, sondern es ging auch eine spezielle Website online die über Notfallmaßnahmen informiert. Zudem finden sich Verhaltenstipps, die sich an Einwohner ebenso wie an Touristen richten. Eine weitere Seite gibt im Ernstfall Aschefallprognosen heraus. Empfohlen wird, Vorräte für drei Tage anzulegen, Staubschutzmasken und Schutzbrillen parat zu haben sowie einen Kommunikationsplan für den Fall von Stromausfällen.

Die Simulation steht im Einklang mit den im März 2025 vorgestellten Regierungsrichtlinien zum großräumigen Aschefall. Diese unterscheiden drei Belastungsstufen – von wenigen Zentimetern bis über 30 Zentimeter – und raten, unnötige Bewegungen während des Ascheregens zu vermeiden. Tokio setzt damit auf Aufklärung, um Panik zu verhindern und die Bevölkerung auf ein realistisches Worst-Case-Szenario vorzubereiten.

Warum wurde ausgerechnet jetzt damit begonnen, ein entsprechendes Informationssystem zu generieren? Bereits im Jahr 2022 gab Geophysiker Hiroki Kamata zu bedenken, dass Erdbeben entlang von Störungszonen in Vulkannähe auch eine Eruption triggern könnten. Damals empfahl er entsprechende Vorbereitungen.

Hier der Link zum Video auf Youtube.

Suwanose-jima erzeugt Eruptionsserie

Suwanose-jima steigerte Aktivität – 6 VONA-Warnungen in 12 Stunden

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima erzeugte heute Nacht und im Laufe des Morgens insgesamt 6 VONA-Warnungen vor Vulkanasche. Demnach stiegen die Aschewolken bis auf eine Höhe von 2100 m auf und wurden vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet. Die Aschewolken dürften nur für tieffliegende Flugzeuge gefährlich gewesen sein, verursachten aber zusätzlich einen leichten Ascheniederschlag im Südosten der Insel. Die Eruptionen gingen wie gewohnt vom Otake-Krater aus, der auch als Ontake bekannt ist.

Darüber hinaus war der Vulkan, der zum Ryukyu-Archipel gehört und dort Teil des vulkanischen Inselbogens ist, auch in den letzten Tagen immer wieder aktiv. Wie dem Tätigkeitsbericht der JMA zu entnehmen ist, der auf Daten des lokalen Beobachtungszentrums von Fukuoka fußt, ereigneten sich zwischen dem 11. und 18. August insgesamt sechs Explosionen am Otake-Krater.

Die Eruptionswolken stiegen dabei bis zu 1.600 Meter über den Kraterrand auf. Große Gesteinsbrocken wurden bis zu 700 Meter weit geschleudert. In den Nächten war zudem eine Rotglut über dem Krater sichtbar.

Neben den Ausbrüchen wurden auch mehrere Erdbeben registriert. Am 14. August kam es zu einem Anstieg der seismischen Aktivität: Ein Beben erreichte auf der Insel die Intensität 3 und wurde von den Bewohnern des Eilands gespürt, weitere schwächere Erschütterungen folgten. Auswirkungen auf die laufende Eruptionsaktivität wurden jedoch nicht festgestellt.

Messungen mit GNSS-Instrumenten deuten darauf hin, dass sich seit Oktober 2024 unter der Westseite der Insel allmählich Magma ansammelt. Dies weist auf eine mögliche Zunahme der gespeicherten Magmamenge hin.

Die Behörden warnen weiterhin vor herabfallenden Gesteinsbrocken in einem Umkreis von rund 1,5 Kilometern um den Otake-Krater. Auch Asche und kleinere Schlackenpartikel können durch den Wind über größere Distanzen verfrachtet werden. Anwohner und Besucher werden eindringlich aufgefordert, den Anweisungen der lokalen Behörden zu folgen und Gefahrenzonen zu meiden.

Im letzten Monat war es zu einer starken Erdbebenserie im Süden der Tokara-Inselgruppe gekommen, zu der auch der Suwanose-jima zählt. Damals gab es am Vulkan ebenfalls einen Aktivitätsschub. Allerdings ist es unklar, ob es einen Zusammenhang mit den Erdbeben gab.

Kirishima: Asche vom Shinmoedake in 3600 m Höhe

Vulkan Kirishima eruptierte mehrmals – Vulkanasche vom Shinmoedake bis auf 3600 m aufgestiegen

Der japanische Vulkan Kirishima war in den letzten Tagen ruhiger geworden, bis er am 20. Juli seine Aktivität erneut steigerte. Gestern stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3600 m auf und driftete nach Norden. Heute gab es mehrere kleinere Ascheexhalationen, die VONA-Warnungen auslösten. Seit dem genannten Datum wurde der Alarm 9 Mal gegeben.

Shinmoedake (Archiv)

Die Eruptionen gehen weiterhin vom Kraterkegel Shinmoedake aus, der seit Jahren das aktivste Eruptionszentrum des Komplexvulkans darstellt, der sich aus über 30 vulkanischen Strukturen zusammensetzt. Dazu zählen gut 20 Kraterkegel, und mehrere Dome. Das vulkanisch aktive Areal misst 20 x 30 km und liegt zwischen den bekannteren Vulkanen Sakurajima und Aso-san. Der Sakurajima eruptierte zuletzt am 17. Juli.

Seit dem 27. Juni kam es wiederholt zu Eruptionen am Shinmoe-dake. Gleichzeitig wurden zahlreiche vulkanische Erdbeben registriert, deren Epizentren direkt unter dem Krater lagen – ein Trend, der bereits seit Ende Oktober 2024 anhält. Auch wenn die Anzahl der einzelnen Ausbrüche zwischendurch schwankte, ist die Gesamtaktivität derzeit weiterhin auf einem erhöhten Niveau. Gelegentlich werden zudem leichte Bodendeformationen beobachtet.

Die Warnstufe 3 bleibt bestehen – das bedeutet, dass der Zugang zum Berg in einem Radius von etwa 3 Kilometern um den Krater weiterhin eingeschränkt ist. In diesem Bereich besteht die Gefahr, von herabfallenden Vulkanblöcken getroffen zu werden.

Messungen mit Neigungsmessern rund um den Shinmoe-dake zeigten bislang keine signifikanten Hinweise auf eine unterirdische Ausdehnung in der Nähe des Kraters. Jedoch ergaben GNSS-Beobachtungen, dass sich seit März eine leichte Dehnung entlang der Basislinie um das Kirishima-Gebirge bemerkbar macht – dies könnte auf magmatische Prozesse in tieferen Gesteinsschichten hinweisen.

In den letzten 2 Tagen war in der Präfektur Kagoshima nur noch der Inselvulkan Suwanosejima aktiv. Von diesem Vulkan liegen 2 VONA-Meldungen Vor. Der Vulkan liegt im Norden des Tokara-Archipels, das letzte Woche Schauplatz einen starken Erdbebenschwarms war. Die Seismizität hat inzwischen deutlich nachgelassen.

Sakurajima: Eruption mit Blitzen gesichtet

Eruption am Sakurajima förderte Asche bis 3400 m Höhe und generierte vulkanische Blitze

Der Sakurajima in der Präfektur Kagoshima eruptierte heute Mittag gegen 11:15 Uhr UTC und förderte eine nach Norden treibende Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 3400 Metern aufstieg. Das Besondere: Der Vulkanausbruch erzeugte während der Initialphase ein vulkanisches Gewitter in der aufsteigenden Aschewolke.

Vulkanischer Blitz

Die Blitze sind in der Aufzeichnung des Livestreams noch einige Stunden lang zu sehen, bevor sie aus der Timeline verschwinden und überschrieben werden. Der Ausbruch förderte auch etwas glühende Tephra, die auf der Außenflanke des Kraterkegels landete.

Bereits gestern Mittag ereignete sich eine Explosion, bei der nicht nur Asche bis in vergleichbare Höhe wie heute aufstieg, sondern auch größere Schlacken bis zur fünften seismischen Messstation flogen, die sich etwa 1400 Meter vom Gipfelkrater Minami-dake entfernt befindet.

Laut einem JMA-Bericht von heute Nachmittag um 15 Uhr wird am Sakurajima weiterhin eine Flankenversteilung sowie eine Ausdehnung des Vulkans registriert. Die Bodendeformationen werden durch eine Magmainflation unter dem Vulkan verursacht. Dieser Prozess wurde auch durch die gestrige Eruption weder verlangsamt noch gestoppt, sodass davon auszugehen ist, dass der Druck im Fördersystem weiter steigt. Wahrscheinlich wird es früher oder später zu einer stärkeren Eruptionsphase kommen.

Der Alarmstatus steht auf „3“, und eine Besteigung des Sakurajima ist verboten. Der Vulkan liegt auf einer vergleichsweise dicht besiedelten Halbinsel in der Bucht von Kagoshima und birgt daher ein großes Gefahrenpotenzial. Es wird nicht nur vor Aschefall gewarnt, der den Verkehr behindern könnte, sondern insbesondere vor der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme und Lahare entstehen könnten. Es besteht die Gefahr, dass starke Druckwellen Fensterscheiben zum Bersten bringen und umherfliegende Glasscherben Verletzungen verursachen.

In Sichtweite des Sakurajima befindet sich der Vulkan Kirishima. Auch dieser Feuerberg ist noch aktiv und emittierte gestern Vulkanasche. Im Großen und Ganzen scheint seine Aktivität aber rückläufig zu sein.