USA: Erdbeben M 7,1

Update: Wie bereits vermutet gab es Schäden an der Infrastruktur der Region: Schornsteine und einzelne Wände stürzten ein, es kam zu Rissen in Häusern und Straßen, beschädigte Gasleitungen verursachten Hausbrände, Möbel stürzten um. Es wurde der Notstand ausgerufen. Doch obwohl es das stärkste Erdbeben in der Region seit mehr als 20 Jahren war, blieb die ganz große Katastrophe aus.

Originalmeldung: Der Süden des US-Bundesstaates Kalifornien wurde von einem weiteren starken Erdbeben der Magnitude 7,1 (Quelle: EMSC)  erschüttert. Das Epizentrum lag wieder im Searles Valley, wo sich bereits vor 2 Tagen ein starker Erdstoß der Magnitude 6,5 manifestierte. Vorläufigen Angaben zufolge lag das Hypozentrum in 10 km Tiefe. Es ist eines der stärksten Erdbeben in Kalifornien seit langem. Es gab bereits viele Nachbeben, die seit dem ersten Erdstoß anhalten. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Die unmittelbare Gegend des Searles Valleys ist dünn besiedelt, dennoch ist es wahrscheinlich, das Schäden an Gebäuden und Infrastruktur entstanden sind. Im direkten Umkreis leben ca. 1800 Menschen. es gibt eine Airforce-Basis und verschiedenen Minenbetriebe. Allerdings ist es bekannt, dass hier Erdbeben mit entsprechenden Magnituden auftreten können und die Architektur sollte den Bedingungen angepasst gewesen sein.

Starke Erdbeben kommen an diesem komplexen Störungssystem häufig in Folge, wobei die Hypozentren entlang des Störungssystems wandern. Bei den Störungszonen handelt es sich um ein System aus 4 Störungszonen, die sich unter dem Searles Valley treffen. Forscher haben nachgewiesen, dass sich dabei die Spannungen von einer Störungszone auf die andere übertragen. Bei den Störungszonen handelt es sich um die Panamint Valley, Searles Valley und Ash Hill Störungszonen. Die Manly Pass Störung verbindet die Panamint Valley Störung mit der Searles Valley Störung und überträgt die Spannungen zwischen den beiden Störungssystemen.

USA: Erdbeben Mw 6,5 in Kalifornien

Update 05.07.19: Es gab Hunderte Nachbeben, von denen sich einige an benachbarten Störungszonen ereigneten. Die meisten Beben haben Magnituden zwischen 2 und 3 und liegen in geringen Tiefen.

Originalmeldung: Im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien bebte heute Abend die Erde mit einer Magnitude von 6,5. Das Hypozentrum lag in nur 9 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 12 km südwestlich von Searles Valley. Der Ort liegt mitten in der Mojave Wüste. Unweit des Epizentrums liegt ein Militärflughafen, der auf der Karte als A-förmige Struktur zu erkennen ist. Das Beben war in Los Angeles und Las Vegas zu spüren gewesen. Die Metropolen liegen gut 200 km vom Searles Valley entfernt. Es folgten zahlreiche leichte und moderate Nachbeben. Dem starken Erdstoß ging auch ein Beben der Magnitude 4,0 voraus.

Searles Valley beherbergt einen trockenen Salzsee, in dem viele Mineralien der Seltene-Erden-Gruppe vorkommen. Diese werden in diversen Minen abgebaut. Ein Zusammenhang zwischen dem Erdstoß und dem Minenbetrieben wird es aber nicht geben.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob dieses Erdbeben der Vorläufer des lange befürchteten „big one“ in Kalifornien ist. Der Erdstoß vom 4 Juli ereignete sich an einer lokalen Störungszone, von denen es in dem Areal mehrere gibt, die miteinander in Verbindung stehen. Die Störungszonen stehen im Zusammenhang mit der basin-and-range-Provinz und verlaufen in etwa parallel zur San Andreas-Störung (SAF). In der Vergangenheit gab es an dem Störungssystem mehrere starke Erdbeben, ohne dass diese direkt die San-Andreas-Störung beeinflusst hätten. Eine Seismische Lücke kann so nicht entstehen. Allerdings lässt es sich nicht ausschließen, dass starke Erdbeben das Spannungsfeld anderer Störungszonen beeinflussen können, besonders, wenn die für ein starkes Erdbeben bereit sind. Es bleibt also ein Restrisiko bestehen, dass in den nächsten Wochen ein starkes Erdbeben an der San Andreas Störung stattfinden könnte, welches durch das aktuelle Beben getriggert wird. Eine unmittelbare Gefahr sehe ich aber nicht. Davon abgesehen besteht natürlich immer die Möglichkeit eines starken Bebens an der SAF, dass unabhängig vom Beben im Searles Valley entsteht.

USA: Erdbeben Mw 5,6 in Kalifornien

Im US-Bundesstaat Kalifornien bebte heute die Erde mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag in 13 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich gut 200 km nordwestlich von San Francisco und 58 km von Eureka entfernt. Dort leben gut 27.000 Menschen. Der Erdstoß konnte weithin gespürt werden.

Seit Jahrzehnten erwartet man ein starkes Erdbeben entlang der San Andreas Fault und den assoziierten Störungszonen. Eine dieser Störungszonen ist ebenfalls auf der Karte sichtbar und liegt vor der Küste des Bundesstaates Oregon. Dort gab es gestern einen kleinen Erdbebenschwarm. Die stärkste Erschütterung hatte die Magnitude 5,1. Es gab auch 2 Beben mit den Magnituden 5,0 und 4,9. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sich hier irgendwo ein sehr starkes Beben ereignen wird, dass große Schäden verursacht.

Italien: Erdbeben bei Rom und den Albaner-Bergen

Die italienische Hauptstadt Rom wurde von ein moderaten Erdbeben der Magnitude 3,7 erschüttert. Der Erdstoß lag in 9 km Tiefe und war im Umland zu spüren. Das Epizentrum lag 24 km östlich von Rom. Das Besondere ist nicht die Nähe zur Hauptstadt, sondern, dass sich das Beben in den vulkanisch geprägten Albaner-Bergen ereignete. Die letzten Eruptionen ereigneten sich hier vor gut 20.000 Jahren. Das Erdbeben muss nun nicht zwangsläufig auf ein Erwachen der Vulkane hindeuten, zeigt aber an, dass die Region zumindest noch seismisch aktiv ist.

Iran: Erdbeben M 4,7

Im Grenzgebiet zwischen dem Iran und Irak bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,7. Das Hypozentrum lag in 46 km Tiefe. In dieser Region kommt es häufig zu mäßig starken Erdbeben, die allerdings schon Zerstörungen an den maroden Gebäuden verursachen können. aufgrund der Tiefe des Hypozentrums gehe ich aber diesmal nicht von Schäden aus.

Spitzbergen: Erdbeben M 4,5

Die norwegische Insel Svalbard liegt im Nordatlantik und wurde von einem Erdstoß der Magnitude 4,5 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Der Erdstoß konnte von den Bewohnern des dünn besiedelten Gebietes gespürt werden. Zum letzten Mal bebte hier die Erde vor 3 Jahren merklich.

Vesuv: neue Erdbeben

Messgeräte VesuvGestern ereignete sich ein erneuter Erdbebenschwarm am Vesuv in Italien. Das INGV registrierte 9 Erdbeben geringer Magnitude, die alle sehr Oberflächennahe stattfanden. Der letzte größere Erdbebenschwarm ereignete sich am 25. März dieses Jahres. Die Beben sind nicht als Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs zu verstehen, verdeutlichen aber, dass der Untergrund des Vulkans seismisch weiterhin aktiv ist. Prognosen, wann der Vesuv wieder eruptieren wird, sind nach derzeitiger Wissenslage nicht zu stellen. Er könnte noch Jahrhunderte ruhen, oder aber auch schneller erwachen, als es den Bewohnern des dicht besiedelten Gebiets lieb sein kann.

Frankreich: Beben in der Auvergne

Die leichten Erdstöße im französischen Vulkangebiet der Auvergne gehen weiter. Heute ereignete sich ein Beben der Magnitude 2,4. Das Hypozentrum lag in 12 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 4 km nördlich des Ortes Cunlhat. In den letzten Wochen kam es zu vermehrten Erdbeben in der Region. Es könnte sein, dass sich magmatische Fluide im Untergrund des Vulkangebiets bewegen. Andere Anzeichen, die auf ein Erwachen der Vulkane Frankreichs hindeuten, wurden bisher allerdings nicht kommuniziert.

USA: Erdbeben in Kalifornien.

In Kalifornien kam es heute zu mehreren Erdbeben in der Nähe des Ortes Bishop. Bisher wurden 8 Beben registriert. Das Stärkste hatte die Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 9 km Tiefe. Der Ort liegt im Owens Valley, einer tektonisch sehr Interessanten Region Kaliforniens. Dem Tal zugrunde liegt der westlichste abgesunkene Block der Basin-and-Range-Provinz. Zu ihr zählen die Hänge der Sierra Nevada, das Mono Baisn und das Long Valley mit seiner berühmten Caldera.

Griechenland: Erdstoß M 4,5

In Griechenland bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum lag offshore, zwischen der Insel Rhodos und der türkischen Küste. In den letzten Tagen hatte es hier öfters Erdbeben gegeben.

Lombok: Erdbeben M 5,5

In den letzten Wochen war es relativ ruhig geworden, um Lombok und Bali. Da wurde die Ruhe heute Nacht durch ein Erdbeben der Magnitude 5,5 gestört, welches sich in 15 km Tiefe manifestierte. Das Hypozentrum lag an der Westküste der Insel. der Erdstoß war auch im benachbarten Bali zu spüren. Ob es sich um ein Einzelevent handelt, oder den Beginn einer neuen Bebenserie lässt sich bisher nicht sagen. Eigentlich müssten die Spannungen unter Lombok langsam abgebaut sein. Trotz dieser Annahme lassen sich weitere starke Erdbeben nicht ausschließen.

Chile: Erdbeben Mw 5,5

An der Küste von Chile ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 39 km Tiefe bei Valparaiso. Die Gegend ist für ihre Starkbeben berüchtigt: hier gab bereits mehrere Erdbeben mit Magnituden über 8, die verheerende Tsunamis auslösten.

Mayotte: Erdbeben Mw 4,8

Die Insel im Indischen Ozean wurde von einem weiteren Erdbeben der Magnitude 4,6 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe, östlich der Insel Mayotte. Die Beben hier könnten im Zusammenhang mit magmatischer Aktivität liegen. Wissenschaftler registrierten eine starke Deflation, welche die Insel verschiebt.

Kalifornien: Erdbebenschwarm

Im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien hat sich ein kleines Schwarmbeben ereignet. Die stärkste der 6 Erschütterungen brachte es auf Mw 3,0 in nur 2 km Tiefe. Die Epizentren liegen zwischen Los Angeles und San Diego, auf Höhe des Salton-Sees.

Zahlreiche Nachbeben der letzten Starkbeben

In den letzten 24 Stunden gab es zudem zahlreiche moderate Nachbeben in den verschiedenen Erdbebenregionen der Welt. Ganz vorne dabei sind Beben bei den Loyalty-Islands und im Süden Alaskas. Viele schwache Erdbeben gibt es auch immer noch in der Ionischen See bei Zákynthos.

Erdbeben und Gezeitenkräfte

Die Erdbebenliste scheint dieser Tage wieder besonders lang zu sein und wir nähern uns dem Neumond an. Was meint Ihr, haben die Gezeitenkräfte einen Einfluss auf die Häufigkeit von Erdbeben? Ich möchte euch zu einer Diskussion im Forum der Vulkanauten einladen.

Kalifornien: Ausmaß der Waldbrände immer katastrophaler

Die Waldbrände in Kalifornien sind seit mehr als 1 Woche völlig außer Kontrolle und richteten große Zerstörungen an. Deren Ausmaß wird nun immer offensichtlicher. Die Kleinstadt Paradise ist praktisch völlig zerstört. Selbst in der Prominenten-Siedlung Malibu brannte es. Zahlreiche Anwesen wurden zerstört, darunter auch das Haus von TV-Entertainer Thomas Gottschalk.  Seine Frau war zum Zeitpunkt der Katastrophe anwesend und musste evakuiert werden. Ähnlich erging es der Exfrau und Tochter von Schauspieler Till Schweiger. Bisher wurden mehr als 70 Tote geborgen. Mehr als 1000 Menschen werden vermisst. Viele Menschen verbrannten auf der Flucht in ihren Autos.

Kurioser Weise beschuldigt der US-Präsident Trump die Kalifornische Forstverwaltung Schuld an der Katastrophe zu sein. Das Forstmanagement sei schlecht. Trump, der das Pariser-Klimaabkommen gekündigt hat, scheint den Klimawandel weiterhin zu ignorieren. Dabei leidet Kalifornien seit 2011 unter einer Dürre.

Dürre im Ruhrgebiet

Eine Dürre hat auch Deutschland weiterhin fest im Griff. Die Talsperren, die das Ruhrgebiet mit Wasser versorgen, haben nur noch einen Füllstand von 46%. Falls die Dürre weiterhin anhalten sollte, dann droht im nächsten Sommer Wasserknappheit. Ich bin gespannt, wie das Katastrophenmanagement hierzulande funktioniert und ob es einen Plan B zur Wasserversorgung des Ruhrgebiets gibt. Tankschiffe können bereits seit Wochen nur noch bedingt den Rhein passieren, was bereits jetzt zu Lieferengpässen mit Öl und Benzin führt. Bei weiter fallenden Pegeln wird es unmöglich sein, über den Wasserweg die Bevölkerung zu versorgen. Mit einem weiteren Anstieg der Benzinpreise ist zu rechnen. Nachhaltige Regenfälle sind bisher nicht in Sicht. Bleibt zu hoffen, dass sich die Situation während des Winters ändert. Langfristig rechnen Klimaexperten mit einer Zunahme von Klimaextremen.

USA: Waldbrände in Kalifornien

Im US-Bundesstaat Kalifornien wüten katastrophale Waldbrände. Mindestens neun Menschen sind bisher ums Leben gekommen. Zehntausende Menschen mussten evakuiert werden.

Besonders schlimm trifft es das Butte Country mit er Stadt Paradise. Dort herrscht ein Flammeninferno. 27.000 Menschen sollten sich in Sicherheit bringen. Flüchtende Menschen verbrannten in ihren Fahrzeugen. Mehr als 6.400 Häuser wurden Opfer der Flammen. Insgesamt befinden sich 157.000 Menschen auf der Flucht vor den Waldbränden, die ganze Siedlungen einäschern.

Der Waldbrand war am Donnerstagmorgen ausgebrochen und wurde bisher nur zu einem sehr geringen Teil eingedämmt. Die Wetterlage begünstigt die Verbreitung der Flammen. Und ab Sonntag könnte sich die Lage noch weiter verschlechtern: dann sind starke Winde vorausgesagt.

Malibu von Waldbränden bedroht

Die Brände wüten aber auch in mehreren anderen Bezirken Kaliforniens, So wird aktuell die Stadt Malibu nahe Los Angeles von den Flammen bedroht. Vororte wurden bereits evakuiert. In Malibu leben viele Wohlhabende und Künstler. Dort wurde der Highway 101 gesperrt.

Zwischen Topanga Canyon und Decker Canyon gibt es weitere Sperrungen am Pacific Highway. Er ist eine wichtige Verbindung zwischen den Städten Süd- und Nordkaliforniens.

Ausrufung des Notstandes

Für die betroffenen Countys des Bundesstaates an der Westküste wurde der Notstand ausgerufen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Brände weiter ausbreiten. Anhaltende Hitze und Dürre mit Starkwinden liefern dafür gute Bedingungen. Hilfskräfte aus anderen Bundesstaaten werden in Kalifornien zusammengezogen. Mehr als 2000 Feuerwehrleute sind dort im Einsatz.

Dürre in Kalifornien

Die ungewöhnlich lang anhaltende Dürreperiode in Kalifornien begann Ende 2011. Seitdem wurde die Schweregrad der Dürre mehrfach hochgestuft. Bereits seit 2013 ist der gesamte Bundesstaat von der Dürre betroffen, allerdings unterscheidet sich ihr Ausmaß regional. Neben den geringen Niederschlägen verstärken ungewöhnliche Hitzewellen die Dürre. So liegen die Temperaturen um 1,8 Grad höher, als im Durchschnitt. Baumringanalysen zeigten, dass es aktuell die schlimmste Dürre seit 1200 Jahren ist. In Kalifornien gibt es immer wieder Dürreperioden, so zum Beispiel 1977 und 1934.

Wissenschaftler diskutieren einen Zusammenhang mit der globalen Klimaerwärmung. Eine Arbeitsgruppe der NASA kommt zu dem Schluss, dass das Klima in Kalifornien in der 2. Hälfte des Jahrhunderts signifikant trockener wird als jetzt. Ein Grund für die Dürre ist ein stabiles Hochdruckgebiet, welches sich über Kalifornien eingebaut hat. Vergleichbares erlebt gerade Deutschland! Schuld hieran sind die Höhenwinde des Jet-Streams. Diese globalen Luftströmungen ändern sich derzeit stark. Mit unabsehbaren Folgen.

Niland-Geysir auf Wanderschaft

Der Niland-Geysir ist wieder aktiver geworden und beunruhigt die Menschen in Südkalifornien. Der Geysir, der eigentlich eine Schlammquelle ist, wurde 1953 entdeckt und zwar in der Nähe der San-Andreas-Verwerfung. Er verdankt seine Existenz warmen Gasen aus tieferen Bereichen der Erdkruste, die entlang von Erdbeben-Rissen aufsteigen. Das Besondere: die Schlammquelle begibt sich auf Wanderschaft.

Nachdem der Niland Geysir für viele Jahre an einem Ort verweilte, begann er vor wenigen Jahren mit einer erneuten Wanderung. Zunächst verlagerte er sich nur um wenige Meter. In den letzten 6 Monaten legte der Niland-Geysir allerdings deutlich an Geschwindigkeit zu und verlagerte sich um 18 Meter. Dann beschleunigte er abermals seine Wanderung und machte einen 20 Meter Sprung an einem Tag. Er manifestierte sich ausgerechnet neben den Gleisen einer viel genutzten Strecke, nahe dem Highway 111. Er destabilisierte nicht nur die Gleisanlagen, sondern bedroht nun auch optische Kabel und eine Erdöl-Pipeline, welche im Boden verlegt sind.

Versuche, den Geysir aufzuhalten sind bisher fehlgeschlagen. Man errichtete eine unterirdische Barriere, welche die Gleisanlage schützen sollte. Diese Mauer aus Geröll und Stahl ist 23 m tief. Doch der Niland-Geysir schlüpfte einfach unter sie hindurch und näherte sich der Bahnanlage weiter.

Die Wissenschaftler sind sich nicht ganz im Klaren darüber, welche Bedeutung die Wanderschaft des Schlamm-Geysirs hat. Tatsächlich ging die seismische Aktivität in diesem Abschnitt der San Andreas Verwerfung zurück. Dies könnte bedeuten, dass sich ein Plattenabschnitt verhakt hat und dass sich nun größere Spannungen im Untergrund aufbauen. Damit steigt die ohnehin schon hohe Erdbebengefahr weiterhin. Seismologen rechnen seit Jahren mit einem sehr starken Erdbeben entlang der San Andreas Verwerfung, welches als „big one“ bezeichnet wird. Allerdings sehen die meisten Forscher keinen Grund zur Beunruhigung: Ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Wanderschaft des Niland-Geysirs und einer erhöhten Erdbebengefahr gibt, ist wissenschaftlich nicht erwiesen.

Geoforscher warnen Neugierig allerdings davor, sich dem Schlamm-Geysir zu nähern. In seiner Nähe stinkt es nicht nur nach faulen Eiern, sondern es strömt auch Kohlendioxid aus, welches sich in Bodennähe sammeln kann. Dann droht Erstickungsgefahr. Ein Sturz in den Schlamm-Geysir wäre ebenfalls fatal: Das Becken ist 12 m tief und misst 5 x 23 m. In den letzten 10 Jahren hat der Niland-Geysir eine Strecke von 75 m zurückgelegt und hinterließ eine Schneise instabilen Bodens.

Schlammvulkane bei Niland und die Salton Buttes

Niland ist ein Ort am Südostende des Salton-Sees in Südkalifornien. Dort gibt es eine Reihe von Schlammvulkanen. Diese dürften die gleiche Entstehungsgeschichte wie der beschriebene Schlamm-Geysir haben, nur dass sie sich nicht großflächig verlagern. Bei dem Niland-Geysir handelt es sich genau genommen auch nicht um einen Geysir, sondern um eine Schlammquelle.

Im Süden des Salton-Sees gibt es auch Überreste magmatischen Vulkanismus: die 5 Obsidian-Kuppen der Salton Buttes. Bis vor wenigen Jahren dachte man, dass die letzte Lava-Eruption hier vor 30.000 Jahren statt fand, doch neuere Forschungsergebnisse belegen, dass sich letzte Eruptionen an dieser Stelle vor gut 2600 Jahren ereigneten.

USA: Erdbeben in Kalifornien

Derzeit wird der US-Bundesstaat Kalifornien von einer Serie mittelstarker Erdbeben heimgesucht. Bisher wurden 22 Beben registriert. Das Stärkste hatte die Magnitude 4,1 und lag in 6 km Tiefe. Das Epizentrum liegt 21 km südwestlich des Ortes Hollister und ca. 90 km von San Francisco entfernt. Das Beben ereignete sich an der San Andreas Fault. Seismologen rechnen schon seit langem mit starken Erdbeben entlang der berühmten Störungszone. Tatsächlich können solche Erdbeben, wie wir sie jetzt beobachten, Vorläufer-Beben von stärkeren Events sein.