Shiveluch mit starker Eruption am 17. Mai

Starker Vulkanausbruch vom Shiveluch – Vulkanasche in 12.000 m Höhe detektiert

Kamtschatka/ Petropawlowsk-Kamtschatski. 17. Mai 2025  –  Der russische Vulkan Shiveluch eruptierte eine Aschewolke, die laut dem VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 12 Kilometern aufgestiegen ist und vom Wind mehrere Hundert Kilometer weit in Richtung Nordosten verdriftet wurde. Sie zog zum größten Teil über die Küstenregion im Norden Kamtschatkas hinweg und verursachte Ascheniederschlag.

Eine erste Eruption wurde gestern um 20:30 UTC gemeldet. Die Asche stieg zunächst bei auf 8200 m Höhe, bevor sie die oben angegebene Höhe erreichte. Die Vulkanologen von KVERT warnten davor, dass die Vulkanasche den Flugverkehr gefährden könnte, und bestätigten, dass es zu weiteren Explosionen kommen könnte. Der VONA-Alarmcode „Orange“ blieb bestehen.

Der Shiveluch ist weiterhin extrusiv-effusiv aktiv, wobei gleich 2 Lavadome wachsen. Ein Dom befindet sich im Jung-Schiveluch genannten Teil des Komplexvulkans und auch der Lavadom mit dem sperrigen Namen „300 Jahre alter RAS“ im alten Teil des Vulkans wächst weiter. Das Wachstum der Lavadome wird von starker Gas- und Dampfaktivität begleitet.

Der 3283 m hohe Shiveluch liegt etwa 50 Kilometer nördlich der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas, die bei klarem Wetter vom Shiveluch aus sichtbar ist. In der Zentralen Vulkangruppe sind vor allem die Vulkane Klyuchevskoy und Bezymianny aktiv. Letzterer Vulkan baut ähnlich dem Shiveluch an einem Lavadom, von dem aus im letzten Monat mehrere Aschewolken ausgingen, die teilweise mit pyroklastischen Strömen assoziiert waren. KVERT bestätigte in seinem letzten Wochenbericht, dass auch der Klyuchenskoy weiter strombolianisch aktiv ist. Nachts wird gelegentlich ein roter Lichtschein über dem Gipfel des Vulkans beobachtet.

Mit dem Karymsky, der südwestlich der Vulkane Zentralkamtschatkas liegt, ist ein 4. Vulkan der sibirischen Halbinsel aktiv. Hier beschreiben die Vulkanologen, dass der Vulkan moderate Explosionen erzeugt, die bis zu 70 Kilometer Höhe aufsteigen könnten. Die letzte VONA-Meldung stammt vom 11. Mai.

Karymsky eruptierte Aschewolke am 10. Mai

Vulkanasche vom Karymsky in 4300 m Höhe – Alarmstufe für den Flugverkehr steht auf „Orange“

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Karymsky heute Vulkanasche, die laut einer VONA-Meldung vom VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Süden geweht wurde. Die aktuellen Satellitendaten vom Himawari-9 zeigten am frühen Morgen des 10. Mai eine Aschewolke mit einer Ausdehnung von 10 × 15 km. Sie trieb etwa 21 Kilometer südöstlich vom Krater in Richtung Ost-Südost.

Laut den Vulkanologen von KVERT (Kamchatkan Volcanic Eruption Response Team) zeigt der Karymsky weiterhin mäßige explosive Aktivität und hat den Flugverkehrswarncode Orange bestätigt – was auf anhaltende Eruptionen mit potenzieller Aschefreisetzung hinweist. Der Warnstatus Orange ist die zweithöchste Warnstufe im vierstufigen Farbsystem der internationalen Luftfahrtüberwachung.

Bei einem Überflug des Vulkans am 3. Mai, der mit einem Hubschrauber durchgeführt wurde, entstand das hier gezeigte Foto. Zu diesem Zeitpunkt eruptierte der Karymsky nicht, sondern war nur fumarolisch tätig. Satellitendaten zeigen gelegentlich schwache thermische Anomalien.

Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass Ascheexplosionen Höhen von bis zu 10000 Metern erreichen. Solche Ereignisse stellen eine potenzielle Gefahr für den internationalen sowie regionalen Flugverkehr dar.

Der Karymsky ist ein symmetrischer Stratovulkan mit einer Höhe von 1536 m. Er erhebt sich innerhalb einer etwa 5 km breiten Caldera, die vor rund 9.000 Jahren entstand. Die vulkanische Aktivität begann vor etwa 500 Jahren, nachdem der Vulkan zuvor über 2300 Jahre inaktiv gewesen war. Der Karymsky ist einer der aktivsten Vulkane Kamtschatkas und bekannt für seine explosiven Ausbrüche.  Seine Eruptionen sind meist strombolianisch und vulcanianisch und zeichnen sich durch explosive Ascheausstöße und gelegentliche Lavaströme aus.

In früheren Jahren betrieb KVERT eine kleine Beobachtungsstation in Sichtweite des Vulkans, die in einer einfachen Holzhütte untergebracht war und während des Sommers besetzt war. Doch inzwischen wurde diese aus logistischen Gründen aufgegeben und man setzt auf automatisierte Messstationen mit Funkübertragung der Daten und Satellitenfernerkundung.

Karymsky: Vulkanasche in 3600 m Höhe

Wiederaufnahme der Eruptionstätigkeit am Vulkan Karymsky – Vulkanasche in 3600 m Höhe

Das VAAC Tokio zeigt heute erneut Vona-Meldungen zum Vulkan Karymsky an, nach denen sich Vulkanasche in 3600 m Höhe in südöstlicher Richtung ausbreitet. Die Aktivität setzten am 29. April ein, doch zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob es sich um neuen Eruptionen handelt, oder ob bereits abgelagerte Vulkanasche durch starke Winde aufgewirbelt wurde. Inzwischen bestätigten die Vulkanologen von KVERT, dass der Karymsky nach einer rund fünfeinhalbmonatigen Ruhephase erneut mit moderater explosiver Aktivität begonnen hat.

Zuvor war die Aktivität am 12. November 2024 zum Erliegen gekommen. Das Kamchatkan Volcanic Eruption Response Team (KVERT) meldete basierend auf Satellitenbeobachtungen, dass es am 30. April 2025 zu zwei explosiven Eruptionen kam: um 13:20 UTC sowie um 18:30 UTC. Dabei entstanden Aschewolken, die sich in östlicher und nordöstlicher Richtung bis zu 120 Kilometer vom Krater entfernt bewegten. Weitere Ascheemissionen folgten am 01. Mai.

Die Aktivität des Karymsky ist anhaltend. KVERT warnt, dass jederzeit Ascheexplosionen bis in Höhen von 10 Kilometern auftreten können, was insbesondere für den internationalen Flugverkehr sowie für niedrig fliegende Flugzeuge im ostsibirischen Luftraum von Relevanz ist.

Der Karymsky ist einer der aktivsten Vulkane der Halbinsel Kamtschatka im äußersten Osten Russlands. Er liegt im östlichen Teil des Kraterkomplexes der Akademia Nauk-Caldera, etwa 125 Kilometer nordöstlich von Petropawlowsk-Kamtschatski. Der Stratovulkan ist rund 1536 Meter hoch und zeichnet sich durch häufige strombolianisch bis vulcanianisch geprägte Eruptionen aus – meist mit explosiven Ascheauswürfen und gelegentlich auch mit Lavaströmen.

Kamtschatka gehört zu den weltweit aktivsten vulkanischen Regionen. Die Halbinsel liegt am westlichen Rand des pazifischen Feuerrings, wo die pazifische Platte unter die nordostsibirische Kontinentalplatte subduziert wird. Die Region wird daher kontinuierlich von vulkanischer und seismischer Aktivität geprägt. Auf der Halbinsel befinden sich mehr als 160 Vulkane, davon etwa 30 als aktiv eingestuft. Zu diesen Vulkanen zählen auch der Bezymianny, Klyuchevskoy und Shiveluch die in den letzten Tagen ebenfalls in den Meldungen auf Vnet vorkamen und somit in Eruption begriffen sind. Es sieht so aus als würde die vulkanische Aktivität auf Kamtschatka nach einer ruhigeren Phase wieder anziehen.

Karymsky mit Vulkanasche in 3000 m Höhe

Vulkanasche vom Karymsky in 3000 m Höhe detektiert – Vulkanausbruch möglich

Über dem Karymsky auf Kamtschatka (Russland) liegen heute 2 VONA-Warnungen vom VAAC Tokio vor, nach denen sich Vulkanasche in 3000 m Höhe in südöstlicher Richtung bewegt. Das deutet erst einmal auf eruptive Aktivität am entlegenen Vulkan hin, doch es bleibt ein wenig Unsicherheit, ob es tatsächlich zu einem Vulkanausbruch gekommen ist, oder ob starke Winde bereits abgelagerte Vulkanasche aufgewirbelt haben. Zur Unsicherheit trägt eine dichte Wolkenschicht bei, die visuelle Beobachtung vereitelt.

Eine weitere Meldung vom Vulkan Akhtang – der mir bis dato unbekannt war – warnt ebenfalls vor Vulkanasche in der Luft, doch hier gibt es den Zusatz, dass es sich um Re-Suspended-Ash handelt. Der Akhtang ist ein 1956 m hoher Stratovulkan in Zentralkamtschatka und war in den letzten 10.000 Jahren inaktiv. Damit gilt es eigentlich als erloschen. Die letzte stärkere Explosion des Vulkans manifestierte sich vor 12000 Jahren und hatte einen VEI 4.

Die Vulkanologen von KVERT haben sich noch nicht zur aktuellen Situation geäußert. Im Update von gestern heißt es, dass der Karymsky mäßig aktiv ist und dass via Satellit schwache Wärmestrahlung registriert wurde. Diese hatte eine Leistung im einstelligen Megawattbereich. Darüber hinaus gab es Entgasungen, aber keine Explosionen, obgleich man vor der Möglichkeit warnt, dass es zu starken Explosionen kommen könnte, die Vulkanasche bis auf 10000 m Höhe fördern. Es gibt einen gelben Alarm.

Ausführlicher gehen die Vulkanologen in ihren Berichten auf die anhaltende Tätigkeit am Bezymianny ein, der aber einige Hundert Kilometer vom Karymsky entfernt liegt. Der Bezymianny ist weiterhin effusiv aktiv und fördert Lava, die den Dom wachsen lässt. Es kommt immer wieder zu Ascheemissionen und Abgängen von heißen Schuttlawinen. In den vergangenen Tagen ereigneten sich auch Explosionen, die Aschewolken bis auf 11 000 m Höhe aufsteigen ließen. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Der Nachbarvulkan Klyuchevskoy scheint ebenfalls noch strombolianisch aktiv zu sein. Glühende Tephra wird bis zu 200 m hoch über den Krater ausgeworfen. Auch hier warnt man vor einer möglichen Aktivitätssteigerung und stärkeren Explosionen.

Bezymianny: Anhaltende explosive Tätigkeit

Bezymianny stößt Vulkanasche bis auf 11.000 m Höhe aus – Aschewolke durchbricht Wolkenschicht

Auf Kamtschatka ist der Bezymianny weiterhin hochaktiv und fördert Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 11200 m aufsteigen und mehrere hundert Kilometer weit driften. Aus russischen Medienberichten geht hervor, dass es sogar in der Hauptstadtregion Petropawlowsk zu Ascheniederschlag kam.

Die Aschewolken werden von Satelliten des VAAC-Netzwerkes detektiert. Seit gestern wurden vom VAAC Tokio 15 Warnungen für den Flugverkehr ausgegeben. Ein Indiz dafür, dass der Vulkan hochaktiv ist und in kurzen Intervallen eruptiert. Selten gab es bislang mehr Warnungen als aktuell zum Bezymianny.

Dass die Eruptionen durchaus als kraftvoll zu bezeichnen sind, belegt auch ein Youtube-Video, das zeigt, wie gestern eine Aschewolke vom Bezymianny die geschlossene Wolkendecke über Kamtschatka durchbrach. Es handelt sich dabei um Aufnahmen eines Wettersatelliten. Die Schlagzeile des Videos, dass der Vulkan die Asche quasi durch die Atmosphäre geblasen haben soll, ist natürlich Quatsch. Die Asche erreichte gerade den Unterrand der Stratosphäre.

Auf Sentinel-Aufnahmen erkennt man im Infrarotspektrum darüber hinaus eine ausgeprägte thermische Anomalie, die zeigt, das glühende Schuttlawinen die Basis des Vulkankegels erreichen. Auf dem hier eingebundenen Bild sieht man am oberen Bildrand den dampfenden Klyuchevskoy, der aktuell keine thermische Anomalie aufweist und sich nach seinen kurzweiligen strombolianischen Eruptionen wieder beruhigt hat.

Die Livecambilder geben in der letzten Zeit dagegen wenig her, was einerseits daran liegt, dass sie nur selten neue Bilder senden, und zum anderen an hartnäckiger Bewölkung.

Die Vulkanologen von KVERT warnen weiterhin vor stärkeren Explosionen, die Vulkanasche bis auf 15 Kilometer Höhe ausstoßen können, und bestätigen ein Anhalten der effusiven Eruption, die den Dom weiter mit Lava versorgt.

Bezymianny mit starker Explosion

Starke Explosion am Bezymianny gefährdet Flugverkehr – Vulkanasche in 11 Kilometern Höhe

Der russische Vulkan Bezymianny liegt auf der Halbinsel Kamtschatka und hat in den vergangenen zwei Wochen seine Aktivität kontinuierlich gesteigert. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es zu einer Serie von Eruptionen, bei denen starke Explosionen Vulkanasche bis in eine Höhe von 11.200 Metern förderten. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Tokio hervor. Die Aschewolke erreichte eine Flughöhe, in der sie eine ernsthafte Gefahr für den Luftverkehr darstellt. Daher wurde der Alarmstatus auf „Rot“ erhöht.

Die Vulkanologen von KVERT bestätigten das Geschehen und teilten mit, dass die Eruption am 23. April um 23:10 UTC begann und am 24. April gegen 03:00 UTC endete. Die Aschewolke breitete sich zunächst 232 Kilometer weit in südwestlicher Richtung aus und folgte in etwa dem Küstenverlauf Kamtschatkas. In den Dörfern Atlasovo, Lazo und Milkovo wurde Ascheregen beobachtet. Bis zum Morgen hatte die Vulkanasche eine Strecke von 320 Kilometern zurückgelegt. Derzeit werden keine weiteren Explosionen registriert, jedoch ist davon auszugehen, dass der effusive Anteil der Eruption anhält und der Dom weiterhin mit frischer Lava versorgt wird. Weitere Ereignisse sind daher wahrscheinlich. Da der Ausbruch nicht visuell beobachtet wurde, bleibt unklar, ob pyroklastische Ströme abgingen – ein Verhalten, das für den Bezymianny allerdings typisch wäre.

Der Bezymianny gehört zur zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas und befindet sich in direkter Nachbarschaft zu drei weiteren Feuerbergen: Ushkovsky, Kamen und Klyuchevskoy. Nur Letzterer war in den vergangenen Jahrzehnten aktiv und zeigte auch in der vergangenen Woche strombolianische Eruptionen. In relativer Nähe zum Bezymianny liegen zudem die Vulkane Tolbatschik und Shiveluch. Während Shiveluch derzeit an zwei Lavadomen wächst, ist der Tolbatschik aktuell ruhig – sein letzter Ausbruch ereignete sich im Jahr 2014. Tolbatschik hat eine gewisse Bekanntheit erlangt, da in seiner Lava Gold gefunden wurde.

Bezymianny: Eruptionsserie fördert Asche auf 5800 m Höhe

Starke Eruptionsserie am Bezymianny – Auch Nachbarvulkan Klyuchevskoy aktiv geworden

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka sind gestern gleich zwei Vulkane aktiv geworden: Dabei handelt es sich um die benachbarten Feuerberge Bezymianny und Klyuchevskoy. Während der erstgenannte Vulkan Vulkanasche bis auf eine Höhe von 5800 m förderte, ist der Klyuchevskoy strombolianisch aktiv geworden.

Bereits in der letzten Woche erzeugte der Bezymianny Eruptionen, in deren Folge es zu Aschewolken kam, die beim VAAC Tokio VONA-Warnungen auslösten. In den letzten 24 Stunden gab es gleich 6 solcher Meldungen. Sie warnen den Flugverkehr vor Vulkanasche, die für die Flugzeuge gefährlich werden könnte. Bei den Eruptionen in der letzten Woche wurden 3 Warnungen ausgegeben. Zu diesem Zeitpunkt kam es auch zu Abgängen kleinerer pyroklastischer Ströme. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es auch diesmal wieder Vergleichbares gab. Aufgrund tief hängender Wolken ist auf den Livecams, die die Vulkane Zentralkamtschatkas im Blick halten, momentan nichts zu erkennen.

Gestern Abend war das anders, da konnte man auf einer der Cams  rot illuminierte Gaswolken sehen. Wie heute bei KVERT zu lesen ist, zeugten diese von strombolianischen Eruptionen aus dem Gipfelkrater des Klyuchevskoys, der gestern ebenfalls aktiv geworden ist. Erste Aktivität wurde gegen 10:05 UTC bemerkt. MIROVA detektierte eine Thermalstrahlung von geringer Leistung. Nachts war dann wie beschrieben Rotglut über dem Krater sichtbar. Oft steigern sich am Klyuchevskoy die strombolianischen Eruptionen im Verlauf mehrerer Tage bis Wochen zu Paroxysmen, die Lavafontänen, Aschewolken und Lavaströme hervorbringen.

Zum Bezymianny schreiben die Vulkanologen, dass es zu Abgängen heißer Schuttlawinen kommt, die Aschewolken verursachen, die sich zuletzt bis zu 45 Kilometer weit in Richtung Südwesten ausbreiten. Die Eruption wird als effusiv beschrieben. Es wäre aber sehr untypisch, dass Schuttlawinenabgänge solch große Aschewolken erzeugen, wie sie vom VAAC gemeldet werden. Hier muss sich die Aktivität dann tatsächlich dahingehend gesteigert haben, dass aus den Schuttlawinen, die vom Lavadom abgehen, pyroklastische Ströme geworden sind. Es könnten jederzeit starke Explosionen einsetzen, die hoch aufsteigende Aschewolken erzeugen.

Shiveluch: Hydrothermaler See entdeckt

Der hydrothermale See am Shiveluch. © FEB RAS/ Ivan Nuschdaev

Hydrothermaler See an der Dombasis des Alten-Shiveluch-Vulkans entdeckt – Wassertemperatur beträgt 52 Grad

Eine russische Forschergruppe hat in einer Depression an der Nordseite des Shiveluch-Doms „300-Jahre-RAS“ in der Karan-Gruppe des Vulkans einen hydrothermalen See entdeckt – eine Nachricht, die in russischen Medien für Aufsehen sorgt.

Das ovale Gewässer misst etwa 70 Meter in Nord-Süd- und 50 Meter in West-Ost-Richtung. An den Ufern wurden Wassertemperaturen von bis zu 52 °C gemessen. Im Zentrum des Sees registrierten die Wissenschaftler einen brodelnden Schlot mit einem Durchmesser von bis zu drei Metern, aus dem bis zu 40 Zentimeter hohe Wassersprudel aufsteigen. Die Oberfläche des Sees ist von einem bläulichen Film bedeckt, bei dem es sich vermutlich um Schwefelverbindungen handelt. Entlang der Uferzone beobachteten die Forscher Fumarolen, aus denen vulkanische Gase entweichen. Die Gaskonzentrationen wurden mithilfe eines tragbaren Analysators gemessen, zudem wurden Wasser- und Oberflächenfilmproben für weitere Laboranalysen entnommen. Außerdem wurde eine Drohne eingesetzt, mit der auch Thermalaufnahmen gemacht wurden.

In der Übersetzung des Originalberichts der Forscher auf Telegram heißt es, es handele sich um einen „schwimmenden See“. Was genau damit gemeint ist, bleibt ebenso rätselhaft wie die genaue Entstehungsgeschichte des Sees. Bei der Depression könnte es sich um einen Krater handeln, der durch Explosionen entstanden ist. Auf der Luftaufnahme oben sind zwei solche Depressionen nebeneinander zu erkennen. In der linken könnte ebenfalls ein See entstanden sein. Das Wasser könnte entweder Niederschlags- oder Schmelzwasser sein, das sich in der Depression angesammelt hat. Es ist jedoch auch denkbar, dass es sich um hydrothermale Tiefenwässer handelt. Der Sprudel in der Mitte des Sees lässt auf eine große Fumarole oder einen entgasenden Förderschlot schließen.

Die Entdeckung wurde von drei Forschern des Instituts für Vulkanologie und Seismologie der Fernöstlichen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften gemacht. Ivan Nuschdaev, Yana Bakhmatova und Victor Frolov wagten sich in das gefährliche Gebiet vor und bestiegen dabei auch die Kuppel des Doms. Ihr Ziel war es, Spuren der Eruption vom 7. November 2024 zu untersuchen und Proben zu sammeln. Die Expedition war möglich, da der Shiveluch in den vergangenen Wochen weniger aktiv war als zuvor. Dennoch gelten aktive Lavadome als unberechenbar, und es kann jederzeit zu gefährlichen Situationen kommen.

Beim Shiveluch handelt es sich um einen Komplexvulkan in Zentralkamtschatka, der aus einem alten und einem jungen Vulkanteil besteht. Bis vor wenigen Jahren war nur ein Dom im Jungen Shiveluch aktiv, bis nach einer starken Eruption im Jahr 2023 auch der bis dahin ruhige Karan-1-Dom im älteren Teil des Vulkans wieder aktiv wurde. Zu Ehren des 300-jährigen Bestehens der Russischen Akademie der Wissenschaften erhielt dieser Dom den Namen „300-Jahre-RAS“.

Nach einer längeren Ruhephase erwachte der Shiveluch 1999 erneut zum Leben. Seither kommt es regelmäßig zu Eruptionen, bei denen Aschesäulen bis zu 15 Kilometer hoch aufsteigen – ein erhebliches Risiko für die Luftfahrt. Die Untersuchung des neu entstandenen hydrothermalen Sees soll neue Erkenntnisse über die Prozesse im magmatischen System liefern und dazu beitragen, die zukünftige Aktivität des Vulkans besser vorhersagen zu können.

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka gibt es rund 160 Vulkane, von denen 28 als aktiv eingestuft werden. Manche Quellen berichten auch von bis zu 30 aktiven Vulkanen. Kamtschatka ist eigentlich ein Eldorado für Vulkanbeobachter, doch die Halbinsel war zu Zeiten des Kalten Krieges für westliche Besucher off limits. Nach dem Mauerfall und der Öffnung Russlands blühte hier ein reger Vulkantourismus auf und auch andere Naturliebhaber besuchten die menschenleere Halbinsel. Mit dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine sind die Besucherzahlen westlicher Touristen stark rückläufig.

Damals war ich natürlich auch auf Kamtschatka und filmte auch am Shiveluch. Auf einem der Videos sieht man, dass eine Expedition zum Shiveluch nicht ganz so einfach ist.

Bezymianny: Pyroklastischer Strom und Aschewolken gemeldet

Am Bezymianny löste ein pyroklastischen Strom phreatische Explosionen aus – Asche in 6900 m Höhe

Der russische Vulkan Bezymianny liegt auf der Halbinsel Kamtschatka und sorgt dort für Unruhe, da er in den letzten Tagen einen Anstieg seiner Aktivität zeigte. VONA-Meldungen ordneten Aschewolken zunächst fälschlicherweise dem Nachbarvulkan Klyuchevskoy zu, doch in der vergangenen Nacht veröffentlichte das VAAC Tokio drei VONA-Warnungen, die sich eindeutig auf den Bezymianny beziehen. Demnach wurde nach Norden driftende Vulkanasche in 6.900 Metern Höhe über dem Meeresspiegel detektiert. Die Wolken breiteten sich bis in eine Entfernung von 90 Kilometern aus und regneten überwiegend über unbewohntem Gebiet und dem Meer ab. Da der Bezymianny gut 2.900 Meter hoch ist, erreichte die Vulkanasche eine Netto-Höhe von rund 4.000 Metern über dem Krater bzw. Lavadom. Außerdem wurde eine Wärmeanomalie mit einer Leistung von 17 Megawatt festgestellt.

Unklar ist, ob es zu einer explosiven Tätigkeit kam oder zu einem Kollaps am Lavadom. Letztlich wurden pyroklastische Dichteströme erzeugt, die über den Osthang des Lavadoms abglitten. Beim Kontakt der Dichteströme mit Schnee kam es zu phreatischen Explosionen.

Die Vulkanologen des Kamchatka Volcanic Eruption Response Team (KVERT) berichten auf ihrer Website, dass die effusive Aktivität weiter zugenommen hat, was zu einem beschleunigten Wachstum des Lavadoms führt. Damit steigt die Gefahr weiterer Abgänge pyroklastischer Ströme, und auch das Risiko plötzlicher Explosionen nimmt zu. Die Warnstufe für den Luftverkehr wurde auf Orange gesetzt, da ohne weitere Vorwarnung Aschewolken bis in Höhen von 15 Kilometern aufsteigen könnten. Dies stellt eine potenzielle Gefahr insbesondere für internationale und niedrig fliegende Flugzeuge dar.

Obwohl der Bezymianny in einer entlegenen, praktisch menschenleeren Region Zentralkamtschatkas liegt, gibt es dort Livecams. Bei schönem Wetter lassen sich so die Eruptionen in Echtzeit beobachten.

Die nächste größere Siedlung liegt 45 Kilometer westlich des Bezymianny-Vulkans und heißt Kozyrevsk. Hierbei handelt es sich um ein Dorf mit etwa 1.000 Einwohnern am Ufer des Flusses Kamtschatka.