Kanlaon: Eruptionen gehen weiter

Kanlaon eruptiert Vulkanasche – und löste seit gestern 5 VONA-Warnungen aus

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der philippinischen Insel Negros und ist so aktiv geworden, dass er seit gestern 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche auslöste. Während bei den neuesten Meldungen die Höhe der Aschewolke nicht ermittelt werden konnte, weil Wolken die Sicht der Satelliten beeinträchtigten, wiesen frühere VONA-Meldungen Vulkanasche in 3000 m Höhe nach. Die Aschewolken drifteten mit dem Wind in Richtung Südwesten.

Laut dem Update von PHILVOLCS stieg eine Asche enthaltende, voluminöse Eruptionswolke gut 800 m über Kraterhöhe auf. Da der Kanlaon gut 2400 m hoch ist, erreichte die Asche eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel und stieg demnach zuletzt höher auf, als die ersten VONA-Meldungen nahelegten.

Vulkanasche hat übrigens nichts mit der Asche als Verbrennungsprodukt zu tun und wird in vielen Katastrophenfilmen zu Vulkanausbrüchen, in denen man Flocken zu Boden rieseln sieht, falsch dargestellt. Bei Vulkanasche handelt es sich im Prinzip um Sand aus zerkleinertem Vulkangestein, also um Sand aus Lava.

Die Vulkanologen stellten auch gestern eine erhöhte Seismizität fest: Das Netzwerk erfasste 31 schwache vulkanotektonische Erdbeben, die sich auf eine Region nordwestlich des Kraters konzentrierten. Der Schwefeldioxidausstoß war mit fast 7000 Tonnen am Tag deutlich erhöht. Das Vulkangebäude gilt als aufgebläht, da in den letzten Wochen Magma aufgestiegen war und sich in einem flach liegenden Speichersystem ansammelte.

Der Alarmstatus am Kanlaon steht weiterhin auf „2“. Es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometer-Radius um den Krater. Obwohl der Vulkan schon Ascheeruptionen erzeugt, warnt man weiterhin vor phreatischen Eruptionen. Nun, im Augenblick würde es dann eher zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen, wenn sich Wasser in das Eruptionsgeschehen einmischt.

Kanlaon mit Ascheeruption am 31.10.24

Kanlaon erzeugt kleine Ascheeruption – seismische Krise ging voran

Der philippinische Vulkan Kanlaon stand in deb letzten Tagen häufiger in den Schlagzeilen, weil er sich auf eine Eruption vorbereiten zu schien und zahlreiche Erdbeben und einen hohen Gasausstoß verursachte. Am 30. Oktober wurden Schwefeldioxid-Emissionen von mehr als 7000 Tonnen am Tag registriert. Gestern setzte dann eine seismische Krise ein, während der 83 Erschütterungen registriert wurden. Das VAAC Tokio meldete dann um 23:52 UTC eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 3350 aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Da der Kanlaon eine Gipfelhöhe von 2435 m hat, stieg die Asche gut 900 m über Kraterhöhe auf.

Es gibt ein Video von PHILVOLCS, auf dem man Ascheemissionen am Kanlaon aufsteigen sieht. Ein genauerer Bericht zu den Ereignissen liegt aber noch nicht vor. Was vorliegt ist eine genaue Beschreibung der Seismizität, die vor der Eruption einsetzte. Demnach handelte es sich bei den Beben um vulkanotektonische Erschütterungen. Die Magnituden dieser VT-Beben lagen zwischen ML0,9 und ML2,9 und trat in Tiefen von 2 bis 8 Kilometern unter den westlichen Flanken des Vulkans auf. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Felsbrüche und weisen auf fortschreitende Risse hin, die darauf hindeuten, dass aufsteigendes Magma sich einen Weg zur Oberfläche bahnt.

Auch die Schwefelgas-Emissionen wurden genauer unter die Lupe genommen und es wurde darauf hingewiesen, dass Kanlaon in diesem Jahr bis zum Ausbruch am 3. Juni 2024 durchschnittlich 1.273 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag ausgestoßen hatte. Seitdem sind die Emissionen mit einem aktuellen Durchschnitt von 4.234 Tonnen pro Tag besonders hoch.

PHILVOLCS wies die Anwohner des Vulkans darauf hin, dass für den Kanlaon Vulkan Alarmstufe 2 gilt, was auf zunehmende Unruhe hinweist. Aufgrund der seismischen Aktivität könnte die Alarmstufe jedoch steigen. Menschen sollten wachsam sein, die permanente Gefahrenzone von 4 Kilometern meiden und im Falle von Ascheregen Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Staubmaske schützen.

Kanlaon mit erhöhter Seismik am 30. Oktober

Vulkan Kanlaon mit erhöhter Seismik – Keine neue Daten zum Schwefeldioxid-Ausstoß

Am Dienstag, dem 29. Oktober, wurden am Vulkan Kanlaon zwanzig vulkanische Erdbeben verzeichnet, wie das seismologische Institut PHILVOLCS berichtete. Weder die Magnituden noch die Tiefen der Hypozentren wurden genannt. Auf einer Shakemap kann man aber erkennen, dass die Beben von West nach Ost (oder umgekehrt) über die Nordflanke des Vulkans verteilt liegen. Aller Wahrscheinlichkeit nach stehen die Beben im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund. Bei ihrem Aufstieg entlang von Schwächezonen können sie diese erweitern und sogar Gesteinsbruch auslösen, was vulkanotektonische Erdbeben hervorbringt. Bei den Fluiden kann es sich um Gas oder Tiefenwässer handeln – oder aber auch um Magma.

In der vergangenen Woche registrierte das seismische Netzwerk am Kanlaon, das von PHILVOLCS betrieben wird, ein bis drei Erdbeben pro Tag, mit Ausnahme des 22. Oktober, als sechs vulkanische Erdbeben auftraten.

Zusätzlich stieß der Kanlaon am Montag große Mengen an Schwefeldioxid aus (Vnet berichtete): Es wurde eine Konzentration von 10.074 Tonnen pro Tag festgestellt. Das war fast doppelt so viel wie die 5.188 Tonnen, die am 28. Oktober gemessen wurden. Die letzte Messung wurde allerdings am 29. Oktober veröffentlicht. Neue Daten wurden heute nicht mitgeteilt.

Der Kanlaon befindet sich in einem instabilen Zustand. Es gab neben Erdbeben und starkem Gasausstoß auch bereits kleinere Ascheeruptionen. Zudem ist der Vulkan durch Inflation von Magma aufgebläht und scheint bereits zu einem größeren Vulkanausbruch bereit zu sein. PHILVOLCS warnte vor möglichen Gefahren wie plötzlichen phreatischen Eruptionen, die entstehen, wenn Grundwasser auf heißes Magma trifft und explosionsartig Dampf freigesetzt wird.

Offizielle Seiten verboten außerdem den Zugang zur 4 Kilometer breiten permanenten Gefahrenzone (PDZ) des Vulkans und untersagten Flugzeugen das Überfliegen des Gebiets.

Die seismischen Aktivitäten konzentrierten sich hauptsächlich auf den Vulkan selbst, jedoch wurden auch Erdbeben in umliegenden Gebieten von Negros Occidental gemessen, darunter La Castellana, La Carlota, Binubuhan und Guinpana-an.

Kanlaon mit sehr hohem Schwefeldioxidausstoß am 28.10.24

Kanlaon stößt enorme Mengen Schwefeldioxid aus – Warnung ausgegeben

Auf den Philippinen kommt die Erde nicht zur Ruhe: Nach einer Serie phreatischen Eruptionen am Taal und unwetterbedingten Laharen am Mayon sorgt nun der Kanlaon erneut für Schlagzeilen, weil er enorme Mengen Schwefeldioxid (SO₂) ausstößt.

PHILVOLCS brachte heute Vormittag eine entsprechende Warnung heraus und bezifferte den Ausstoß des Gases auf 10.074 Tonnen pro Tag. Dieser Wert wurde heute bei einer Flyspec-Messkampagne ermittelt. Bei Flyspec handelt es sich um ein mobiles Messinstrument, das zur Überwachung von vulkanischem Schwefeldioxid-Ausstoß eingesetzt wird. Es verwendet ein spezielles Spektrometer, das UV-Licht misst und das charakteristische Absorptionsmuster von Schwefeldioxid erkennen kann. Das Gerät wird oft auf Fahrzeugen, Hubschraubern oder neuerdings auf Drohnen montiert und nahe eines Vulkans entlang einer bestimmten Route bewegt, um den Gasgehalt in der Luft aufzuzeichnen. Welches Transportmittel eingesetzt wurde, teilten die Vulkanologen nicht mit.

Die aktuellen Messungen enthüllten den fünfthöchsten Schwefeldioxid-Wert seit Beginn der instrumentellen Gasüberwachung des Vulkans. Kanlaon emittierte in diesem Jahr vor dem Ausbruch am 3. Juni 2024 erhöhte Mengen an vulkanischem SO₂ mit einer durchschnittlichen Rate von 1.273 Tonnen pro Tag. Seitdem sind die Emissionen besonders hoch und liegen aktuell bei durchschnittlich 4.210 Tonnen pro Tag. Schwefeldämpfe wurden sowohl in Canlaon City als auch in geringerem Maße in den Barangays Panubigan und in einigen anderen Ortschaften wahrgenommen. Besonders bei Windstille kann VOG entstehen.

Warnungen der Vulkanologen von PHILVOLCS

Längerer Kontakt mit vulkanischem SO₂ kann insbesondere in Gemeinden in direkter Reichweite schwacher Windfahnen zu Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege führen. Besonders gefährdet sind Personen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Diese sollten Expositionen vermeiden und sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Wer ins Freie muss, dem wird empfohlen einen Atemschutzmaske zu tragen.

Eine Besteigung des Vulkans ist verboten. und es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometern Radius um den Gipfel. Gemeinden entlang der Flusssysteme an den südlichen und westlichen Hängen, die bereits Lahare und Schlammlawinen erlebt haben, sollten bei vorhergesagtem oder einsetzendem starken Regen über dem Vulkan Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Kanlaon mit Ascheeruptionen am 19.10.24

Ascheemissionen am Kanlaon verursachten Ascheregen

Auf den Philippinen hat der Vulkan Kanlaon mit Ascheemissionen begonnen. Dies geht aus einem Sonderbulletin der Vulkanologen von PHIVOLCS hervor. Demnach traten die Emissionen heute um 6:41 Uhr, 7:01 Uhr und 8:01 Uhr auf und dauerten nach visuellen Beobachtungen jeweils zwei bis sechs Minuten. Seismische oder Infraschall-Signale konnten dabei nicht aufgezeichnet werden. Die Ereignisse führten zur Bildung von hellgrauen Aschewolken, die bis zu 500 Meter über den Krater aufstiegen und sich nach Südwesten verlagerten. In mehreren Ortschaften wurde Ascheregen festgestellt. In Barangay Yubo wurden außerdem schwefelhaltige Dämpfe wahrgenommen. Aufgrund einer dichten Wolkendecke war der Gipfelkrater für den Rest des Vormittags nicht mehr sichtbar. Die Angaben erfolgten in Ortszeit; die Philippinen liegen zeitlich voraus.

Die SO2-Emissionen aus dem Gipfelkrater lagen laut Flyspec-Messungen vom 18. Oktober 2024 bei durchschnittlich 2.769 Tonnen pro Tag. Vor dem Ausbruch am 3. Juni 2024 hatte der Vulkan bereits erhöhte Mengen von durchschnittlich 3.383 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag ausgestoßen, seitdem liegen die Werte jedoch bei besonders hohen 4.133 Tonnen pro Tag. Die Asche in der Entgasungswolke deutet auf offene Schlotverhältnisse hin, bei denen vulkanische Gase feines Gestein oder Ablagerungen von den Rändern des oberflächennahen Magmas mitführen können.

Die Öffentlichkeit wird weiterhin daran erinnert, dass für den Kanlaon Alarmstufe 2 gilt, was auf zunehmende Unruhe hinweist.

Die heutige Aktivität könnte den Anfang einer stärkeren Eruptionsserie kennzeichnen oder aber auch nur ein weiteres Intermezzo in einer mehrmonatigen Aufheizungsphase darstellen, wobei es nicht zwingend zu stärkeren Eruptionen kommen muss. Dennoch wird die Wahrscheinlichkeit hierfür als hoch eingestuft.

Neben dem Kanlaon ist auf den Philippinen noch der Taal-Vulkan aktiv. Im Krater auf Volcano Island kommt es weiterhin zu phreatischen Eruptionen. Der Gasausstoß ist zwar noch als relativ hoch einzustufen, ist aber gegenüber dem Jahresdurchschnitt deutlich niedriger geworden und lag gestern bei unter 1.600 Tonnen pro Tag. Es gab eine phreatische Eruption, die etwa sieben Minuten andauerte.

Kanlaon Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß am 11. Oktober

Vulkan Kanlaon stößt große Mengen Schwefeldioxid aus – Gefahr von VOG besteht

Auf den Philippinen zeigen mehrere Vulkane Anzeichen erhöhter Unruhe und könnten in den nächsten Wochen ausbrechen. An der Spitze der Liste potenzieller Eruptionen steht der Vulkan Kanlaon, der in den vergangenen Wochen eine ungewöhnlich hohe Menge an Schwefeldioxid ausgestoßen hat. In den letzten 24 Stunden lag die Emissionsrate bei 5150 Tonnen pro Tag, was vergleichbar mit der Menge ist, die auch eruptierende Vulkane ausstoßen. Natürlich hängt dies von der Art und Stärke der Eruption ab, da es nach oben praktisch keine Grenzen gibt, während der dauerhaft aktive Stromboli nur einen Bruchteil dieser Menge freisetzt.

Schwefeldioxid ist nicht das einzige Gas, das der Vulkan ausstößt. Der größte Anteil besteht aus Wasserdampf, der bereits im Krater kondensiert und als sichtbare Wolke bis zu 750 Meter über die Kraterhöhe aufsteigt. Bei Inversionswetterlagen besteht die Gefahr der Bildung von VOG (vulkanischem Smog).

Darüber hinaus berichtete PHIVOLCS von 19 vulkanischen Erdbeben, die sich hauptsächlich im Norden und Osten des Vulkans manifestierten. Diese Beben werden durch aufsteigendes Magma verursacht, das sich in einem Reservoir unter dem Vulkan ansammelt und den Vulkan allmählich aufbläht, ähnlich wie ein Hefekloß.

Der Alarmstatus des Kanlaon steht auf Stufe 2, was auf zunehmende vulkanische Unruhen hinweist. Diese könnten zu eruptiven Ereignissen und einer Erhöhung der Alarmstufe führen. Der Bevölkerung wird dringend geraten, wachsam zu bleiben und die permanente Gefahrenzone (PDZ) von vier Kilometern um den Vulkan zu meiden, um sich vor vulkanischen Gefahren wie pyroklastischen Strömen, ballistischen Projektilen und Steinschlag zu schützen. PHIVOLCS empfiehlt den Bewohnern, bei Ascheregen in windabgewandten Gebieten Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Maske zu bedecken. Bewohner an den Süd- und Westhängen des Vulkans, besonders in Flussnähe, sollten bei starkem Regen vorsichtig sein, da Lahare oder Schlammlawinen auftreten könnten.

Weitere phreatische Eruption am Taal

Eingangs erwähnte ich eine Liste von Vulkanen auf den Philippinen, die ein erhöhtes Eruptionsrisiko aufweisen. Neben Kanlaon nimmt der Taal-Vulkan einen Spitzenplatz ein. Dieser Vulkan erzeugt bereits Eruptionen, auch wenn es sich bisher nur um phreatische Eruptionen handelt. In den letzten 24 Stunden ereignete sich erneut ein phreatischer Ausbruch, der 6 Minuten andauerte.

Darüber hinaus besteht auch an den Vulkanen Bulusan und Mayon ein moderates Eruptionsrisiko. Beide Vulkane sind aufgebläht und zeigen geringe seismische Aktivität.

Kanlaon: Anwohner fliehen vor Gaswolken

Anwohner des Vulkans Kanlaon ergriffen die Flucht vor den Gaswolken aus Schwefeldioxid

Am Mittwoch flohen auf den Philippinen Hunderte Anwohner des Vulkans Kanlaon aus ihren Häusern, nachdem dieser große Mengen vulkanischer Gase ausgestoßen hatte. Vulkanologen warnten vor einem möglichen Ausbruch, wie ein lokaler Beamter der Sicherheitsbehörden der Zeitung Philstar mitteilte.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS berichteten von den höchsten jemals gemessenen Schwefeldioxid-Emissionen an diesem Vulkan. Der Rekord von Dienstag wurde bereits gestern übertroffen: Laut Messungen der Flyspec-Kampagne belief sich der Schwefeldioxidausstoß auf 11.556 Tonnen pro Tag, etwa 1.500 Tonnen mehr als am Vortag. Vor dem letzten Ausbruch am 3. Juni 2024 lag die durchschnittliche Emissionsrate bei 1.273 Tonnen pro Tag, was deutlich unter den aktuellen Werten liegt. Seitdem hat sich der Gasausstoß erheblich gesteigert und liegt bei einem Durchschnittswert von 3.565 Tonnen pro Tag.

Bewohner mehrerer Dörfer, die in Windrichtung des Vulkans liegen, berichteten von wahrnehmbaren Schwefeldämpfen. Längerer Kontakt mit dem vulkanischen Gas sollte unbedingt vermieden werden, da er in Gemeinden, die direkt den Gasschwaden ausgesetzt sind, zu Reizungen der Augen, des Halses und der Atemwege führen kann. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Lungen- oder Herzerkrankungen sowie ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Betroffene Gemeinden sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Doch der extrem hohe Gasausstoß, den man ansonsten in dieser Größenordnung nur vom Taal Vulkan auf den Philippinen kennt, ist nicht das einzige Anzeichen eines möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruchs: innerhalb von 24 Stunden manifestierten sich 79 vulkanotektonische Erdbeben. Der Vulkan ist infolge von Magmenaufstieg aufgebläht.

Bereits am Dienstag wurden 300 Bewohner aus Dörfern innerhalb eines vier Kilometer großen Radius um den Krater des Vulkans vorsorglich evakuiert. Die Evakuierten fanden vorübergehend in Schulen und Gemeindezentren außerhalb des Gefahrengebiets Unterschlupf.

Der Schulbetrieb wurde eingestellt, und einige touristische Attraktionen in der Stadt, die etwa 60.000 Einwohner zählt, wurden aufgrund der Vulkanwarnung geschlossen.

„Die derzeitige Aktivität könnte zu Eruptionen führen“, hieß es weiter. Die Bewohner der umliegenden Dörfer wären dann durch heiße Aschewolken, „ballistische Projektile, Steinschläge“ und andere Gefahren bedroht.

Der Kanlaon, der sich mehr als 2.400 Meter über dem Meeresspiegel auf der zentralen Insel Negros erhebt, ist einer von 24 aktiven Vulkanen auf den Philippinen. In den letzten neun Jahren brach er 15 Mal aus.

Bei einem Ausbruch im Jahr 1996 starben drei Wanderer, als der Vulkan Asche ausstieß.

Kanlaon: Erdbeben und Schwefeldioxid

Erhöhte Seismizität und starker Schwefeldioxid-Ausstoß sorgen für Evakuierungen am Kanlaon

Die beunruhigenden Meldungen vom philippinischen Vulkan Kanlaon reißen nicht ab. Nachdem es bereits gestern Morgen zu einem Schwarmbeben kam, das länger anhielt und insgesamt 337 Einzelbeben umfasste, gesellt sich zu der erhöhten Seismizität noch ein extrem hoher Schwefeldioxidausstoß dazu: er betrug 9985 Tonnen am Tag. Dieser Wert wurde von den Vulkanologen von PHILVOLCS bei einem Observierungsflug mit Hilfe des GOSPEC-Verfahrens ermittelt. Die Daten, die mit diesem speziellen Spektrometer erfasst werden, gelten als sehr zuverlässig. PHILVOLCS schreibt dazu, dass der Wert von fast 10.000 Tonnen Schwefeldioxidausstoß am Tag den höchsten Wert darstellt, der am Kanlaon jemals gemessen wurde.

Der hohe Gasausstoß gab dann letztendlich den Anstoß dazu, Menschen aus Gehöften zu evakuieren, die sich am Fuß des Vulkans innerhalb der Gefahrenzone befinden, die einen Radius von 4 Kilometer um den Krater hat. Bilder aus der Zone dokumentieren auch, dass Vegetation aufgrund der hohen Gasbelastung beginnt abzusterben.

Die Ausbreitung vulkanischer Gase beschränkt sich aber nicht nur auf die Gefahrenzone, denn PHILVOLCS zählt in seinem Bulletin eine Reihe von Ortschaften auf, in denen Schwefelgeruch wahrgenommen wurde, und warnt vor Folgen für die Gesundheit: Ein längerer Kontakt mit vulkanischem Schwefeldioxid, besonders in Gebieten, in denen sich Rauchfahnen bei schwachem Wind ansammeln, kann zu Augen-, Hals- und Atemwegsreizungen führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Asthma, Lungen- und Herzkrankheiten, ältere Personen, Schwangere und Kinder. Das Tragen von Atemmasken wird empfohlen.

Bereits seit längerem wird der Kanlaon als „aufgebläht“ bezeichnet, was nicht etwa auf Verdauungsstörungen hinweist, sondern darauf, dass es eine größere Magmenakkumulation unter dem Vulkan gibt.

Aus mir unerklärlichen Gründen blieb die Alarmstufe erst einmal auf „2“ stehen, obwohl alle Anzeichen dafür sprechen, dass es jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen zu einer Eruption kommen kann.

Kanalon: Signifikanter Anstieg der Seismizität am 10. September

Vulkan Kanlaon mit Schwarmbeben  und Gasausstoß – Vulkanausbruch könnte sich anbahnen

Seit gestern ist die Erdbebentätigkeit unter dem philippinischen Vulkan Kanlaon gestiegen und erreichte heute einen vorläufigen Höhepunkt, als sich über Nacht 288 vulkanotektonische Erdbeben ereigneten. Bereits am Vortag wurde ein leichter Anstieg der Seismizität festgestellt, als innerhalb von 24 Stunden 25 Erdbeben registriert wurden.

Laut einer Mitteilung von PHIVOLCS lagen die Hypozentren der Beben in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter den nordöstlichen Hängen des Vulkans. Das stärkste Beben mit einer Magnitude von 3,2 wurde sogar vom EMSC detektiert. Der Erdbebenherd befand sich in 7 Kilometern Tiefe unter der Westflanke des Vulkans. Dieses sowie einige andere Erdbeben mit Magnituden im höheren Zweierbereich wurden von den Anwohnern der Region gespürt und lösten Beunruhigung bei den Bewohnern einiger Siedlungen von Canlaon City aus. Bewohner von Bago City berichteten zudem von dumpfen Geräuschen, und in einigen Barangays von Bago, La Carlota und Canlaon wurden starke Schwefeldämpfe wahrgenommen.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidbewegungen, was auf Magma hinweist, das sich einen Weg zur Oberfläche bahnt. Diese Annahme wird durch den massiven Ausstoß vulkanischer Gase unterstützt, der in den letzten Tagen zugenommen hat. Gestern wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 2794 Tonnen pro Tag gemessen. Aus dem Krater steigt eine bis zu 800 Meter hohe Dampfwolke auf, die als voluminös beschrieben wird.

Warnungen vor Vulkangefahren am Kanlaon

Die Alarmstufe 2 (zunehmende Unruhe) für den Vulkan Kanlaon bleibt bestehen. Allerdings könnte die aktuelle seismische Aktivität zu einer Erhöhung der Alarmstufe führen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, wachsam zu bleiben und das Betreten der permanenten Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern zu vermeiden, um sich vor vulkanischen Gefahren wie pyroklastischen Strömen, herabfallenden Gesteinsbrocken und anderen Risiken zu schützen. Bei möglichen Ascheregen-Ereignissen sollten Menschen in betroffenen Gebieten Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Staubmaske bedecken. Flugpiloten sollten den Gipfelbereich des Vulkans meiden, da plötzliche Ascheausbrüche und Trümmer für Flugzeuge gefährlich sein können. Bewohner entlang der Flusssysteme auf den Süd- und Westhängen, besonders in Regionen, die bereits Lahare erlebt haben, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, wenn starker Regen vorhergesagt oder eingesetzt hat.

Update: Evakuierungen angeordnet

Heute Mittag (Ortszeit Philippinen) ordnete die Kommunalverwaltung von Canlaon City die Evakuierung der Bewohner innerhalb der 8 Kilometer durchmessenden permanenten Gefahrenzone um den Mt. Kanlaon an. Offenbar fürchtet man einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch.