Das Klima der Erde ist ein extrem wichtiger Faktor der Ökosphäre der Erde. Der Klimawandel bereitet extreme Sorgen und hat das Potenzial weite Teile der Erde für Menschen unbewohnbar zu machen.
Unwetter wüteten in Kalifornien – mindestens 3 Todesopfer
Im US-Bundesstaat Kalifornien wüteten schwere Unwetter. Starkregen verursachte vielerorts Überschwemmungen und Erdrutsche. Sturmböen entwurzelten Bäume. Der Gouverneur rief den Notstand aus, und für große Teile Südkaliforniens galt eine Sturzflutwarnung. Die Bürger wurden aufgefordert, das Haus nur in dringenden Notfällen zu verlassen. Der Nationale Wetterdienst warnte vor gefährlichen Überschwemmungen, massiven Schneefällen und Windböen. An den Küsten war die Brandung lebensgefährlich stark. Die Bevölkerung von Los Angeles wurde aufgefordert, die Wohnungen möglichst nicht zu verlassen.
Nach Angaben der Wetterdienste fiel so viel Regen wie üblicherweise in mehreren Monaten und die Unwetter wurden als „historisch“ bezeichnet.
Mindestens drei Menschen starben durch umstürzende Bäume, während etwa 710.000 Menschen ohne Strom waren. Die heftigen Regenfälle führten bereits zu Überschwemmungen in Santa Barbara.
Die Unwetter wurden durch das als „Pineapple Express“ bekannte Wetterphänomen verursacht, das feuchte Luftmassen vom Pazifik aus der Region um Hawaii nach Kalifornien transportiert. Letztes Jahr hatte der Westen der USA eine extreme Hitzewelle nebst Dürre mit Rekordtemperaturen erlebt, gefolgt von einem ungewöhnlich feuchten Winter. Viele große Stauseen verzeichnete extrem niedrige Wasserstände und es wurden Verordnungen zum Wassersparen verabschiedet. Ähnliche Unwetter wie jetzt gab es aber auch in vergangenen Jahren, ohne dass sie nachhaltig die Dürre unterbrochen hätten.
Experten warnen vor einer Zunahme von Extremwetterereignissen aufgrund der Erderwärmung. Am Rande sei hier erwähnt, dass es eine neue Studie gibt, die besagt, dass die Erderwärmung bereits 100 Jahre früher begonnen hat als bisher angenommen. Dann hätte der Temperaturanstieg bereits um 1850 angefangen. Diese Zeit fällt in eine Periode, die man immer als Referenzwert vor der Klimaerwärmung für den globalen Temperaturanstieg herangezogen hat. Sollte sich die Studie bewahrheiten, wäre dann die Temperatur bereits um 1,7 Grad angestiegen und das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens wäre definitiv gesprengt. Außerdem könnte man den anthropogenen Einfluss auf den Klimawandel in Frage stellen, da sich das Klima dann bereits direkt mit dem Anfang der Industrialisierung erwärmt hätte.
Hitzewelle im südamerikanischen Chile löst Waldbrände aus – Mindestens 10 Menschen tot
Das südamerikanische Land Chile steht wegen häufiger Erdbeben und Vulkanausbrüchen bei Vnet oft in den Schlagzeilen, doch davon soll heute nicht die Rede sein, denn uns beschäftigen die zahlreichen Waldbrände im Land, die mit einer Hitzewelle einhergehen. Für dieses Wochenende wurden Temperaturen von 37 Grad hervorgesagt. Zugleich leidet Chile unter einer Dürre, die seit mehreren Jahren anhält. So ist der Wassernotstand zum Alltag geworden. Dieses Jahr werden die generellen Probleme noch durch das Klimaphänomen El Nino verstärkt, so dass es zu zahlreichen Waldbränden kam. Besonders stark betroffen ist die Region Valparaíso im Zentrum des Landes. Der chilenische Präsident Gabriel Boric rief den Notstand aus, damit das Militär helfen kann, die Brände zu bekämpfen.
Die Feuer wüten u.a. vor den Toren der Küstenstadt Viña del Mar, die auch bei Touristen beliebt ist. Dort wurden zahlreiche Gebäude von den Flammen gefressen. Chilenische Medien berichten von mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit den Waldbränden. Die genauen Opferzahlen sind nicht bekannt, aber die Behörden der vermuten, dass minderen 10 Menschen starben. Das brisante an der Situation ist, dass sich aufgrund der Hitzewelle viele Menschen in den Urlaubsregionen entlang der Küste aufhalten, darunter viele Hauptstadtbewohner.
Der Wassermangel in Chile hat sich über mehr als ein Jahrzehnt lang aufgebaut. Zum einen veränderte sich das natürliche Wetterregime der Andenregion aufgrund des Klimawandels und der in immer kürzeren Abständen auftretenden Klimaphänomene, und Niederschläge blieben aus. Zum anderen sind die Probleme aber auch hausgemacht und auf eine schlechte Wasserwirtschaft zurückzuführen: Chile ist weltweit der einzige Staat, in dem die Wasserwirtschaft komplett privatisiert wurde. Zweck der Privatisierung war es, die exportorientierte Landwirtschaft zu fördern. Mittlerweile liegen die Wasserrechte nur noch in Händen weniger Großkonzerne, und das meiste Wasser geht für den Anbau von Avocados und Weintrauben drauf, die auch nach Deutschland exportiert werden. Die Landwirtschaft verbraucht mehr Wasser als nachkommt und saugt alle großen Wasserspeicher leer.
Weite Teile der USA leiden unter extremen Wintereinbruch – Mindestens 50 Todesopfer
Extremes Winterwetter hat in den USA in den letzten zwei Wochen mindestens 50 Menschen das Leben gekostet. Weite Teile des Landes sind von starken Schneefällen, eisigen Temperaturen und starkem Wind betroffen. Besonders hart traf es den Bundesstaat Oregon im Nordwesten des Landes. Dort erlitten 75.000 Menschen einen Stromausfall, und der Schnee türmt sich meterhoch auf. Die Kältewelle hat aber auch den Südosten des Landes fest im Griff. In der Stadt Memphis im US-Bundesstaat Tennessee brachen aufgrund des Frosts viele Wasserleitungen, was zu einem dramatischen Rückgang des Wasserdrucks in den Hauptleitungen führte, so dass zahlreiche Einwohner von der Wasserversorgung abgeschnitten sind. Sie müssen auf Flaschenwasser zurückgreifen oder sich anderer Wasserquellen bedienen.
Das extrem kalte Wetter führte allein im Bundesstaat Tennessee zu 17 Todesfällen, darunter ein 25-jähriger Mann, der in einem Wohnmobil erfroren aufgefunden wurde. Sein Heizgerät war nachts umgefallen und hatte sich selbst abgeschaltet, worauf der Mann erfror. Ich vermute mal, dass er alkoholisiert war. In Kentucky wurden fünf Todesfälle gemeldet, und in Oregon erlitten drei Menschen einen Stromschlag durch herabfallende Stromleitungen auf ein geparktes Auto. Auch in Pennsylvania kam es zu einem tödlichen Unfall aufgrund von Glätte.
Die Auswirkungen des Winterwetters erstreckten sich auf das Gesundheitswesen, da die Blutspenden aufgrund der Wetterbedingungen zurückgingen. Die zentrale Blutbank in Tennessee forderte über 70 Krankenhäuser in fünf Bundesstaaten auf, nicht dringend notwendige Operationen vorerst auszusetzen.
Heftige Schneestürme zogen seit Tagen über das Land, insbesondere im Bundesstaat New York, wo innerhalb von fünf Tagen knapp zwei Meter Neuschnee fielen. Diese Wetterbedingungen erstreckten sich ungewöhnlich weit nach Süden, was zu Schulschließungen und eingeschränktem Flugverkehr führte. Mehr als 1.100 Flüge wurden am Freitag gestrichen, weitere 8.000 waren verspätet.
Der Nationale Wetterdienst warnte vor weiteren gefährlichen Winterstürmen und eisigen Temperaturen in der Mitte und im Osten des Landes. Bis zu minus 26 Grad Celsius könnten in Arkansas, Mississippi, Missouri, Tennessee, Kentucky und Kansas erreicht werden, was zu weiteren Gefahren durch umstürzende Bäume, Stromleitungen und Eisbrocken führen könnte. Obwohl eine wärmere Wetterperiode in der kommenden Woche erwartet wird, warnt der Wetterdienst vor möglichen heftigen Regenfällen und Überschwemmungen im Süden der USA.
Riesige Zikadenschwärme im Frühjahr erwartet
Für das Frühjahr rechnen US-Forscher mit riesigen Zikadenschwärmen, besonders im Mittleren Westen und Südosten. Dort schlummern im Boden die Laven zweier riesiger Brutpopulationen, die bis zu einer Billion Zikaden hervorbringen könnten. Die Laven entwickeln sich alle 17 bzw. 13 Jahre zu Zikaden und dringen zur Erdoberfläche durch. Dort beginnen die Männchen mit ihren ohrenbetäubenden Balzgeräuschen. Ansonsten sind sie wohl nicht schädlich für das Ökosystem. Im Gegenteil, nach ihrem Tod dienen die Tiere als Dünger für den Boden. Meine Vermutung ist, dass der strenge Frost die Brut im Boden dezimieren wird.
Thermometer fiel im Norden Schwedens bis auf -43,6 Grad – Kältester Winter seit 25 Jahren
Dass es trotz globaler Klimaerwärmung im Winter bitter kalt werden kann, erfahren gerade die Menschen im Norden Skandinaviens. Besonders in Nordschweden, aber auch im finnischen Lappland und im Norden Norwegens fiel das Thermometer auf unter -40 Grad Celsius. In der nordschwedischen Ortschaft Kvikkjokk wurden minus 43,6 Grad gemessen. Das war die tiefste Temperatur seit 25 Jahren. Doch so kalt es auch gewesen war, an den bisherigen Kälterekord der Region gelangten die Temperaturen nicht heran. Er wurde im Februar 1966 aufgestellt, als -52,6 Grad gemessen wurden. Solche Temperaturen sind lebensbedrohlich und ungeschützte Hautpartien sind im Nu erfroren. Man muss sogar aufpassen, dass nicht Lippen und Augenlieder gefrieren. Darüber hinaus können bei Temperaturen von unter minus 30 Grad Atembeschwerden auftreten. Zudem können sie zu erhöhtem Blutdruck, Kreislaufproblemen und Frostschäden führen.
Bereits die aktuellen Minusgrade können schnell gefährlich werden. Erfahrene Nordländer wissen mit der Kälte umzugehen, obwohl es Berichte gibt, in denen Rentierzüchter eingestehen, dass ihnen die eisigen Temperaturen Probleme bereiten. So fiel am schwedischen Polarkreis der Strom in gut 4000 Haushalten aus.
Probleme bereitet der harte Wintereinbruch, der durch ein Hochdruckgebiet verursacht wird, das auch Russland beeinflusst, auch in weiter südlich gelegenen Regionen, wo es nicht mehr ganz so kalt ist. Im Großraum Stockholm etwa, wo es nur halb so kalt war, kam es zum Verkehrskollaps, als knapp 1000 Fahrzeuge auf der Fernstraße E22 stecken blieben. Dort gesellten sich zu der Kälte Schnee und Eis. Die Fahrzeuge und ihre Insassen wurden unter teils großem logistischen Aufwand geborgen.
In einigen Regionen mussten Skilifte aus Sicherheitsgründen ihren Betrieb einstellen. Das Gleiche galt für einige Zugstrecken, da die niedrigen Temperaturen die Eisenbahnschienen spröde werden ließen und diese zu Brechen drohten.
Bei uns gelangt der Nordosten der Republik auch unter diesen Hochdruckeinfluss, und es würde für dieses Wochenende ein Temperatursturz vorhergesagt. Für die vom Hochwasser betroffenen Gebiete ist das nur bedingt eine gute Nachricht: Einerseits soll es zu regnen aufhören, andererseits gefriert das Wasser auf den gefluteten Flächen, was zu weiteren Problemen führen kann. Besonders wenn bereits das Mauerwerk von Häusern feucht ist und gefriert, drohen Gebäudeschäden durch Frostsprengung.
Im vergangenen Jahr war es in Deutschland zu warm und zum Schluss zu feucht
Das frisch vergangene Jahr war nicht nur global betrachtet das wärmste Jahr seit Beginn der systematischen Klimaaufzeichnung im Jahr 1881, sondern auch das wärmste Jahr in Deutschland. Mit einer durchschnittlichen Temperatur von 10,6 Grad Celsius stellte das Jahr einen Temperaturrekord auf. Im Vergleich zur Referenzperiode von 1961 bis 1990 lagen die Temperaturen 2023 im Durchschnitt um 2,4 Grad höher. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, um wieviel Grad sich die Temperatur seit 1881 erhöhte? Damals lag die Durchschnittstemperatur bei 7,8 Grad, also sind wir inzwischen bei einer Temperaturerhöhung von 2,8 Grad angekommen. Das macht es in meinen Augen extrem schwierig, die Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 Grad zu begrenzen, selbst wenn dieses Jahr ein Extremjahr war.
In Deutschland war jeder Monat zu warm, und obwohl man im Frühsommer lokal über eine Dürre klagte, war das Jahr 2023 im Ganzen ein ungewöhnlich feuchtes Jahr. Besonders die heftigen Regenfälle im November und Dezember trugen dazu bei, dass man 2023 als ein überdurchschnittlich niederschlagreiches Jahr bezeichnen kann. Nach vorläufigen Angaben des DWDs wurden durchschnittlich 958 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, was einem Anstieg von über einem Fünftel im Vergleich zu früheren Perioden entspricht. Damit könnte 2023 in Bezug auf die Niederschlagsmengen auf Platz 6 seit 1881 landen.
Die starken Niederschläge manifestierten sich im Dezember in zahlreichen Überflutungen, die sich bis in den Januar 2024 fortsetzen. Zwar kam es in den letzten Tagen vielerorts zu einer leichten Entspannung der Hochwassersituation, doch für die nächsten Tage ist regional Dauerregen angesagt, der die Hochwasserlage wieder verstärken dürfte. Vom Regen besonders betroffen sind Nordrheinwestfalen und Rheinland-Pfalz. Aber auch für Niedersachsen wurde ergiebiger Regen vorhergesagt. Dort ist die Hochwasserlage am dramatischsten: Viele Deiche sind bis zum Kern durchgeweicht und drohen den Wassermassen nachzugeben, besonders, wenn die Pegel der Flüsse wieder steigen.
In den Kommunen und Ländern werden politische Stimmen laut, die einen besseren Hochwasserschutz fordern. Zudem diskutiert man darüber, den Katastrophenschutz auszubauen und mobile Einsatzkräfte aufzustocken. Solche Gedanken und Absichtserklärungen gibt es in angespannten Zeiten immer, doch meistens verpuffen sie nach einigen Monaten wieder, wenn man feststellt, dass das Geld kostet, das man nicht hat.
In diesem Sinne bin ich auch gespannt, ob denn das Geld der CO2-Steuer, die man uns als Bepreisung schmackhaft machen will, auch dem Kampf gegen den Klimawandel zugutekommen wird, oder ob das Geld in anderen Haushaltslöchern verschwinden wird. Anders als man uns gerne schmackhaft machen möchte, sind Steuern ja nicht zweckgebunden.
Nicht nur bei uns in Deutschland ist es aktuell um bis zu 5 Grad wärmer als sonst, sondern auch im Hauptstadtgebiet des frühlingshaften Australiens. Kaum ist dort der Winter vorbei, steigt auch schon wieder die Wald- und Buschbrandgefahr in der Metropolregion Sydney deutlich an. Heute wurden in Sydney 35,5 Grad gemessen. Solche Temperaturen sind für die Region erst Ende Oktober typisch.
In den Bundesstaaten Victoria, New South Wales und South Australia ist die Lage deutlich bedrohlicher: Dort herrschen Temperaturen, die bis zu 16 Grad über den jahreszeitlich üblichen Durchschnittswerten liegen. Im Bundesstaat Vitoria brachen bereits erste Waldbrände aus, die 4 Ortschaften bedrohen und erste Häuser verbrannten. Hunderte Menschen mussten evakuiert werden. Weitere Anwohner der Weinbauregion Australiens sollen sich auf ihre Evakuierung vorbereiten.
Bereits Mitte September gab es bei der Stadt Beerwah im Bundesstaat Queensland Waldbrände. Dort war das Thermometer auf bis zu 39 Grad geklettert.
Als Grund für die Hitzewellen im Frühjahr der Südhalbkugel geben Meteorologen das Klimaphänomen El Niño an. Früher trat es im Schnitt alle 7 Jahre auf. Inzwischen verkürzten sich die Intervalle auf 3 Jahre, wobei gefühlt praktisch jedes Jahr El Niño-Jahr ist, denn berichtet wird praktisch ständig drüber. Schuld an den immer häufiger auftretenden Klimaphänomene und Extremwetterereignissen ist der anthropogene Klimawandel, wobei es in diesem Jahr einen weiteren Schuldigen für den Temperaturanstieg sein könnte. Gemeint ist die Hunga-Tonga-Ha’apai-Eruption vom letzten Jahr.
Was auch immer der Grund für die drastische Temperaturerhöhung sein mag, der Mensch hat dem Wetter nichts entgegenzusetzen und muss lernen, mit den Folgen des Klimawandels zu leben.
Es wäre natürlich wünschenswert, langfristig betrachtet die weitere Aufheizung zu minimieren, aber bis sich entsprechende Maßnahmen auswirken, vergehen Jahrzehnte. Tatsächlich geht das deutsche Bundesumweltamt davon aus, dass nach 1000 Jahren immer noch etwa 15 bis 40 Prozent des jetzt emittierten Treibhausgases Kohlendioxid in der Atmosphäre übrig sind. Es dauert also Jahrtausende, bis das, was in den letzten 250 Jahren an Kohlendioxid in die Atmosphäre geblasen wurde, abgebaut ist. Grund hierfür ist, dass die Kapazitäten des natürlich stattfindenden Entzugs des Gases aus der Atmosphäre begrenzt sind.
Das Treibhausgas Methan ist deutlich instabiler und wird durch chemische Reaktionen innerhalb von ca. 12 Jahren abgebaut, dafür wirkt es bis zu 25 Mal stärker als Kohlendioxid.
Wenn wir also sofort unsere Emissionen auf Null reduzieren würden, könnten wir eine weiter Aufheizung bestenfalls verlangsamen, dennoch würde sich das Klima über lange Zeiträume hinweg weiter aufheizen. Das politische Denken bis zum Jahr 2100 ist unter diesen Aspekten ein Witz! Die bis jetzt beabsichtigten Maßnahmen sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Doch kann man den Bürgern bei uns weitere finanzielle Einbußen zumuten? Wohl kaum und wenn, dann nur, wenn alle Menschen der Industriestaaten an einem Strang ziehen und den gleichen Beitrag entsprechend ihren finanziellen Möglichkeiten leisten. Doch ich befürchte, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft ungebremst gegen die Wand fahren werden und uns mit sehr unangenehmen Maßnahmen konfrontiert sehen werden, die den Normalbürger hart treffen werden.
Übrigens, im Portal findet ihr mein Dossier zum Klimawandel.
Beschleunigung der Eisschmelze in den Alpen festgestellt
Die Gletscher in der Schweiz haben in den letzten 2 Jahren so viel Eis verloren wie in einem Vergleichszeitraum von 30 Jahren. Wissenschaftler warnen vor einer dramatischen Beschleunigung der Gletscherschmelze.
Die Schweizer Gletscher haben das zweite Extremjahr in Folge erlebt. 2022 und 2023 sei das Gletschervolumen insgesamt um zehn Prozent geschrumpft, berichtete die Schweizerische Kommission für Kryosphärenbeobachtung der Akademie der Naturwissenschaften. Damit sei innerhalb von zwei Jahren so viel Eis verloren gegangen wie insgesamt zwischen 1960 und 1990.“Die Gletscher der Schweiz schmelzen immer schneller. Die Beschleunigung ist dramatisch“, teilte die Akademie mit. Ursachen seien der sehr schneearme Winter 2022/23 und die hohen Temperaturen im Sommer. Einige Gletscherzungen seien zerfallen und kleinere Gletscher sind bereits verschwunden.
Die Eisdicke sei im Durchschnitt aller Gletscher um rund drei Meter geschrumpft. Im Berner Oberland und Teilen des Wallis – etwa am Großen Aletschgletscher – waren es etwa zwei Meter. Dort habe im vergangenen Winter mehr Schnee gelegen. Besonders Alarmierend ist, dass der Schnees selbst in über 3000 Metern Höhe schmilzt.
Die Forscher sind besonders von der Tatsache beunruhigt, dass die Nullgradgrenze Ende August bei noch nie gemessenen 5300 m Höhe lag. Somit waren alle Alpengipfel frostfrei. Vereinzelte Sommerschneefälle seien deshalb meist rasch geschmolzen und hätten den Gletschern kaum dringend nötigen Schneenachschub geliefert. Außerdem schmilzt der Permafrostboden zusehends, so dass es vermehrt zu Bergstürzen kommt.
Gletscher sind unter anderem als Wasserspeicher von großer Bedeutung. Dies betrifft auch die Wasserkraftwerke in der Schweiz, aus denen rund 60 Prozent der in dem Alpenland erzeugten Energie stammt. Der Weltklimarat IPCC hatte 2019 in einem Sonderbericht über die Ozeane und die weltweiten Eis- und Schneevorkommen prognostiziert, dass niedrig gelegene Gletscher wie in den Alpen und in Skandinavien bis zum Ende dieses Jahrhunderts rund 80 Prozent ihrer Masse einbüßen. In seinem im Februar 2022 veröffentlichten Sachstandsbericht nannte der IPCC das weltweite Abschmelzen von Eis und Schnee als eine der zehn größten Bedrohungen durch den Klimawandel. Welche unmittelbare Gefahr die Gletscherschmelze darstellt, machte im Juli 2022 ein Gletscherbruch in den italienischen Alpen deutlich. Am Marmolata-Gletscher kamen damals elf Menschen ums Leben.
Weitere Studien legen einen klimatischen Effekt der Hunga Tonga-Hunga Ha’apai Eruption nahe
Dass dieser Sommer auf der Nordhalbkugel der wärmste seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen ist, ist keine Neuigkeit mehr. Auch die vielen Schlagzeilen generierenden klimabedingten Naturkatastrophen nehmen wir inzwischen fast als alltäglich wahr. Die Ursachen für die Klimaerwärmung scheinen schnell gefunden zu sein: Zu den üblichen Verdächtigen gehören der anthropogen verursachte Klimawandel und das Klimaphänomen El Niño, das in immer kürzeren Intervallen auftritt. Doch schon öfter habe ich in meinen Berichten darüber spekuliert, dass es einen weiteren Schuldigen geben könnte, der bei Wissenschaftlern bereits im letzten Jahr in Verdacht geriet: Gemeint ist der submarine Vulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’apai, der im Winter 2021 zu eruptieren begann und im Januar 2022 eine der gewaltigsten Eruptionen der letzten Jahrhunderte auslöste. Der Ausbruch förderte nicht nur Vulkanasche bis auf 57 km Höhe, sondern auch erhebliche Mengen an Schwefeldioxid und Wasserdampf. Während Schwefeldioxid-Aerosole normalerweise für eine Abkühlung der Atmosphäre verantwortlich gemacht werden, stellt Wasserdampf ein potentes Treibhausgas dar, und davon schleuderte der Hunga Tonga-Hunga Ha’apai bisher nie nachgewiesene Mengen in die Luft. Forschungen bestätigen, dass es 150 Millionen Tonnen Wasserdampf waren, die vom submarinen Vulkan in die Atmosphäre eingebracht wurden. Das entspricht etwa einem Zehntel der üblicherweise in der Atmosphäre vorhandenen Wassermenge.
Während es im vergangenen Jahr noch überwiegend Spekulationen über die Auswirkungen dieser zusätzlichen Wasserdampfmenge in der Luft gab, gehen mittlerweile anerkannte Klimaforscher davon aus, dass der Vulkanausbruch im fernen Tonga den anthropogen verursachten Klimawandel weiter angeheizt hat, auch wenn das genaue Ausmaß des zusätzlichen Aufheizungseffekts noch nicht ermittelt werden kann. Ein Problem, dem sich Forscher gegenübersehen, liegt darin begründet, dass neben dem Wasserdampf auch 500.000 Tonnen Schwefeldioxid in die Luft freigesetzt wurden. Schwefeldioxid bildet Aerosole, die in der Stratosphäre das Sonnenlicht blocken und Wärmestrahlung zurück ins Weltall schicken. Daher haben sie eine abkühlende Wirkung auf die Erdatmosphäre. Wie sich die beiden entgegengesetzt wirkenden Gase in der Stratosphäre verhalten und welcher Effekt überwiegt – der abkühlende Effekt der Schwefel-Aerosole oder der Aufheizungseffekt des Wasserdampfs – wird unter Forschern noch kontrovers diskutiert. Einige Modellrechnungen zeigten, dass sich die Lufthülle der Erde um einige Zehntel Grad abkühlen könnte, während andere Modelle errechneten, dass es zu einer Erwärmung kommen könnte, die sogar die magische 1,5 Grad Marke des Pariser Abkommens sprengen könnte. Ausgehend von den bereits erreichten 1,3 Grad Erwärmung.
Gewiss ist, dass große Vulkanausbrüche normalerweise deutlich mehr Schwefeldioxid als Wasserdampf emittieren, was sich heute noch in den Klimaarchiven arktischer Eisbohrkernen nachweisen lässt. So konnte nachgewiesen werden, dass es in den letzten 2.500 Jahren 8 Vulkanausbrüche gab, die das Klima abkühlten. Einige dieser Abkühlungsphasen waren so stark, dass sie zu kleinen Kaltzeiten führten, wie es etwa im Mittelalter geschehen ist. Bislang konnte nicht nachgewiesen werden, dass es früher bereits Eruptionen vergleichbar mit der in Tonga gab, die das Klima erwärmten. Dies ist auf die Schwierigkeit zurückzuführen, zusätzliches Wasser in der Atmosphäre in den Klimaarchiven der Eisbohrkernen nachzuweisen. Es ist also denkbar, dass auch ungewöhnlich warme Klimaperioden der letzten Jahrtausende auf Vulkanausbrüche zurückzuführen sein könnten. Hier hat die Forschung noch einiges zu tun. Davon überzeugt sind mehrere Wissenschaftler, die vom IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) fordern, mehr für die Erforschung der klimatischen Auswirkungen von Vulkanen zu tun.
In einem Artikel der Jakarta Post wird Peter Thorne, Professor für Klimawissenschaften an der Maynooth University in Irland zitiert. Er sagte, dass die Eruption des Tonga-Vulkans ein bedeutender Joker für die Forschung sei, den man so noch nie zuvor gesehen habe. Mit Luis Millan, Wissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory der NASA am California Institute of Technology, wird ein weiterer namhafter Wissenschaftler erwähnt. Er meinte, „dies ist der erste Vulkan in den Beobachtungsaufzeichnungen, der die Oberfläche eher erwärmen als abkühlen könnte. Vorläufige Studien deuten darauf hin, dass die Wasserfahne in der Stratosphäre bis zu etwa acht Jahre überdauern könnte.“
Ob die vielen Starkregenereignisse, die in diesem Jahr zahlreiche Überschwemmungen verursachten, direkt durch die zusätzlichen Wassermassen, die der Vulkanausbruch in die Atmosphäre einbrachte, verursacht werden, oder ob sie der überdurchschnittlich starken Erwärmung der Ozeane und damit einhergehender erhöhter Verdunstung geschuldet sind, geht aus den Statements der Wissenschaftler nicht hervor. Da sich der Großteil des Wasserdampfes in der Stratosphäre befindet, könnte es für ein Abregnen noch zu früh sein.
Walbrände auf der Insel Maui springen auf historische Siedlung über und verursachen Flammeninferno
Gestern breiteten sich Waldbrände auf Maui – einer der großen Inseln von Hawaii – rasend schnell aus und griffen auf die Kleinstadt Lāhainā über. Die historische Stadt besteht überwiegend aus Holzbauten, in denen die Flammen ein Inferno verursachten, bei dem mindestens 36 Menschen starben. Die Stadt wurde durch die Feuersbrunst zum großen Teil zerstört.
Lāhainā wurde von Walfängern und Plantagenbesitzern gegründet und ist heute ein beliebtes Touristenzentrum, das jährlich von gut 2 Millionen Reisenden besucht wird. Die Stadt hat gut 12.700 feste Einwohner, von denen viele durch das katastrophale Feuer obdachlos geworden sind. Die Flammen verwandelten die Stadt in eine Falle, da sie auf drei Seiten von tropischen Wäldern umgeben ist. Die Waldbrände breiteten sich derart schnell aus, dass die Bewohner von den Flammen eingeschlossen waren, als die Feuer auf die Stadt übersprangen. Die Straßen waren durch umgestürzte Bäume und Strommasten blockiert. Die Stromversorgung und Kommunikationsanlagen fielen aus, wodurch die Menschen nicht rechtzeitig gewarnt werden konnten. Einigen blieb nur die Flucht ins Meer. Die Küstenwache rettete 12 Menschen aus Seenot. Einige wurden von der starken Strömung von der Küste fortgerissen. Auf einem Video, das nachts aufgenommen wurde, sieht man brennende Trümmerteile auf dem Wasser treiben.
Etwa 2000 Urlauber brachten sich auf dem baumfreien Flughafengelände in Sicherheit.
Lokale Medien und der Bürgermeister der Stadt, Richard Bissen, berichteten von teils chaotischen Szenen, als verzweifelte Menschen einen Supermarkt stürmten, um sich mit Notvorräten einzudecken. Die Stromversorgung des Geschäfts wurde von einem Generator notdürftig aufrechterhalten.
Auch auf den Straßen herrschte Chaos, und die Menschen versuchten, den Flammen zu entkommen, wurden jedoch von dichten Rauchschwaden und umherfliegenden Pflanzenteilen behindert. Autos steckten zwischen umgestürzten Strommasten und Kabeln fest.
Neben den Verlust an Menschenleben entstand ein großer wirtschaftlicher Schaden. Der Verlust der historischen Gebäude ist ebenfalls als dramatisch einzustufen.
Auf dem jüngsten Sentinel-Satellitenfoto von vorgestern ist Rauch im Zentralbereich von Maui aufsteigend zu erkennen. Im Infrarotbereich ist eine Wärmesignatur eines vergleichsweise kleinen Wald- und Steppenbrandes zu erkennen. Starke Winde eines nahen tropischen Sturmsystems fachten das Feuer an und trieben es im Eiltempo über die Insel. Es blieb praktisch keine Vorwarnzeit, und wahrscheinlich wurden sowohl die Verwaltung als auch die Einsatzkräfte von der schnellen Ausbreitung der Brände überrascht.
Das Archipel von Hawaii gehört normalerweise zu den niederschlagreichsten Gegenden der Erde. Derzeit herrscht jedoch Trockenzeit, und in den letzten Wochen hat es ungewöhnlich wenig geregnet, sodass die Wälder extrem trocken sind und sich Waldbrände leicht ausbreiten können. Dieses Muster ist auch in anderen Teilen der Welt zu beobachten. Seit Wochen wüten ausgedehnte Waldbrände in normalerweise feuchten Gebieten Kanadas. Auch auf Island war es diesen Sommer ungewöhnlich trocken, weshalb sich bei der jüngsten Fagradalsfjall-Eruption ausgedehnte Moosbrände entwickeln konnten. Ich gehe davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen den ungewöhnlichen Niederschlagsverteilung und dem Klimawandel gibt, wobei die zahlreichen Extremwetterlagen auch durch natürliche Klimaphänomene beeinflusst werden.