Merapi: Abgang eines pyroklastischen Stroms am 02. Oktober

Pyroklastischer Strom am Merapi war 4 Minuten lang unterwegs

Am javanischen Vulkan Merapi ging ein pyroklastischer Strom ab, der über die Ostflanke floss und eine Strecke von geschätzten 2 Kilometern zurücklegte. Das seismische Netzwerk erfasste ein 4 Minuten andauerndes Signal mit einer Maximalamplitude von 59 mm. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Der pyroklastische Strom wurde durch ein Kollapsereignis am wachsenden Lavadom verursacht und hing nicht mit explosiver Tätigkeit zusammen. Bereits am Vortag war es zur Bildung eines kleineren pyroklastischen Stroms gekommen. Außerdem wurden 90 Schuttlawinenabgänge festgestellt. Ob eine Schuttlawine oder ein pyroklastischer Strom entsteht, ist maßgeblich von der Größe des kollabierten Lavapakets abhängig und davon, wie heiß und gasreich es noch ist. Je mehr heißes Gas die Lava enthält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass statt einer Schuttlawine ein pyroklastischer Dichtestrom entsteht.

Darüber hinaus ist der Merapi seismisch aktiv: Während nur wenige Erdbebensignale vulkanotektonischen Ursprungs sind, gibt es immer noch eine hohe Anzahl an Hybriderdbeben, die von Fluidbewegungen unter dem Vulkan zeugen. Es besteht die Gefahr, dass sich ein hoher Gasdruck im Fördersystem unter dem Dom aufbaut, was früher oder später zu starken Explosionen führen könnte.

Neue Daten zum Domwachstum gibt es bisher nicht. Im jüngsten BPPTKG-Wochenbericht für den Zeitraum vom 12. bis 18. Dezember wurden noch die Volumendaten vom 25. August veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte der aktivere Südwestdom ein Volumen von 4.179.900 Kubikmetern. Visuelle Beobachtungen bestätigten jedoch morphologische Veränderungen, die auf Domwachstum hindeuteten. Dafür sprechen auch die aktuellen Abgänge der pyroklastischen Ströme. Diese könnten allerdings dazu beitragen, dass der Dom an Volumen verliert und bei der nächsten Messung geschrumpft ist. Sollte das nicht der Fall sein, hat sich das Domwachstum wahrscheinlich verstärkt.

Die Warnstufe am Merapi steht weiterhin auf „Orange“ und der Aufstieg zum Gipfel ist verboten. Es gilt eine asymmetrische Sperrzone mit bis zu 7 Kilometern Ausdehnung um den Gipfelbereich.

Merapi: Aktivitätszunahme in der letzten Woche

Zunahme der Schuttlawinenabgänge am Merapi – Domwachstum visuell bestätigt

Am Merapi auf Java hat die Anzahl der täglichen Abgänge von Schuttlawinen wieder zugenommen, nachdem in der Vorwoche ein Rückgang der Aktivität beobachtet worden war. In den letzten 24 Stunden wurden 118 Abgänge registriert, die Signale auf den Seismogrammen hinterließen. Nachts hinterlassen viele der Schuttlawinen rotglühende Spuren auf der Vulkanflanke. Teilweise legen sie Entfernungen von bis zu 2000 m zurück. Die Aktivitätszunahme deutet ein verstärktes Domwachstum an, wofür auch die hohe Anzahl an Hybriderdbeben spricht.

Leider gibt es von den Vulkanologen vor Ort keine neuen Daten in Bezug auf das Volumen des Lavadoms. Die jüngste Messung erfolgte am 5. August. Damals belief sich das Volumen des Südwestdoms auf 4.179.900 m³ und das des Zentraldoms auf 2.368.800 m³. Seit langem tut sich am Zentraldom fast nichts, während der Südwestdom langsam wächst, was visuell mit Hilfe der Kamerastationen Ngepos und Babadan2 bestätigt wurde.

Auf Wochensicht wurden nach Angaben des in Yogyakarta ansässigen Zentrums für Forschung und Entwicklung im Bereich geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) zwischen dem 19. und 25. September 2025 insgesamt 88 Lavalawinen registriert. Fünf dieser Lavalawinen in Richtung des Bebeng-Flusses, 37 in Richtung des Krasak-Flusses und 46 in Richtung der Flüsse Sat/Putih – jeweils mit einer maximalen Reichweite von 2.000 Metern.

Auch die seismischen Daten belegen die anhaltende Aktivität: Das Messnetz verzeichnete 81 flache vulkanische Beben (VTB), 644 mehrphasige Beben (MP), 520 Einsturzbeben (RF) und neun tektonische Beben (TT) – ein Anstieg gegenüber der Vorwoche, der auf eine erhöhte Dynamik im Inneren des Vulkans hinweist.

Die Deformationsmessungen mittels EDM- und GPS-Geräten zeigen jedoch weiterhin relativ stabile Bedingungen. Die Abstände zwischen Fixpunkten und Reflektoren wiesen nur geringfügige, als unbedeutend eingestufte Veränderungen auf.

Die Beobachtungen bestätigen, dass der Merapi sich weiterhin in einer effusiven Eruptionsphase befindet. Magma wird langsam an die Oberfläche gefördert und bildet Lava- und Gerölllawinen. Der Alarmstatus bleibt deshalb auf Stufe III.

Nach wie vor besteht die Gefahr von Lava- und pyroklastischen Strömen im Südsüdwestsektor des Vulkans: Diese könnten den Boyong-Fluss bis zu fünf Kilometer weit und die Flüsse Bedog, Krasak und Bebeng bis zu sieben Kilometer weit erreichen. Im Südostsektor reicht die potenzielle Gefahrenzone bis zu drei Kilometer entlang des Woro-Flusses und bis zu fünf Kilometer entlang des Gendol-Flusses. Bei einer explosiven Eruption könnten Auswurfmaterialien in einem Umkreis von bis zu drei Kilometern niedergehen.

Merapi: Pyroklastischer Strom trotz Aktivitätsrückgang

Pyroklastischer Strom am Merapi gemeldet – Weniger Schuttlawinenabgänge

Am Merapi auf Java ging am 18. September ein kleiner pyroklastischer Dichtestrom ab. Er glitt rund 2000 Meter in Richtung der Flüsse Krasak und Putih und verursachte ein seismisches Signal, mit einer Amplitude von 63 Millimetern und einer Dauer von 127,56 Sekunden erreichte.

Der pyroklastische Strom war das markanteste Ereignis dieser Woche, in der sich der Merapi weiterhin aktiv zeigte. Allerdings nahm die Aktivität in den letzten Wochen ab und es werden deutlich weniger Abgänge von Schuttlawinen verzeichnet. Gegenüber dem langjährigen Durchschnitt von etwa 120 Lawinen am Tag wurden zuletzt nur noch rund 80 festgestellt.

Wie das PVMGB in seinem Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 12. – 18. September berichtet, kam es dennoch zu mehreren Schuttströmen, die vor allem Schluchten und Bachläufen folgten. Im Oberlauf des Bebeng-Flusses waren es 11, während 36 Schuttlawinen dem Krasak-Fluss folgten und 62 im Oberlauf des Sat/Putih-Flusses registriert wurden. Alle Ströme erreichten eine maximale Länge von etwa 2.000 Metern.

Morphologische Analysen mit Hilfe von Webcams zeigten leichte Veränderungen am Südwestdom, verursacht durch das wachsende Domvolumen und die kontinuierliche Aktivität der Schuttlawinen. Am Zentraldom hingegen wurden keine morphologischen Veränderungen festgestellt. Eine Luftbildauswertung vom 25. August ergab ein Volumen von 4,18 Millionen Kubikmetern für den Südwestdom und 2,37 Millionen Kubikmetern für den Zentraldom.

Auch seismisch war der Vulkan weniger aktiv, als es in den Vorwochen der Fall war. Dennoch bewegt sich die Seismizität auf hohem Niveau.  Das seismische Netzwerk registrierte 27 flach liegende vulkanotektonische Beben, 568 Hybridbeben, zwei Niederfrequenzbeben, 570 seismische Signale von Schuttlawinen sowie zwölf tektonische Beben.

Die Deformationsmessungen mittels EDM und GPS zeigten in diesem Zeitraum keine signifikanten Veränderungen, was auf eine stabile, aber weiterhin aktive Magmazufuhr hindeutet.

Die Behörden belassen den Aktivitätsstatus des Merapi auf „Orange“. Gefahren bestehen vor allem durch Lavaströme und pyroklastische Ströme im südwestlichen Sektor bis sieben Kilometer Entfernung, im südöstlichen Sektor bis fünf Kilometer. Bei explosiven Eruptionen kann der Auswurf von vulkanischem Material einen Radius von bis zu drei Kilometern um den Gipfel erreichen.

Die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten wird aufgerufen, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten und die definierten Gefahrenzonen strikt zu meiden.

Merapi: Fotografen gelingt einzigartige Aufnahme

Fotografen geling einzigartige Aufnahme – Meteorit scheint in den Merapi-Krater zu stürzen

Am indonesischen Vulkan Merapi gelang dem Fotografen Gunarto Song die einzigartige Aufnahme, wie ein Meteor scheinbar in den Krater des Vulkans stürzte und eine Leuchtspur hinter sich herzog. Zweck der Langzeitbelichtung ist es gewesen, rotglühende Lavaspuren aufzunehmen, was dem Fotografen aber mit dieser Aufnahme offenbar nicht gelang. Dabei ist der Merapi durchaus aktiv, denn erst gestern wurden Aufnahmen anderer Fotografen veröffentlicht, denen es gelang, die Rotglut am Merapi aufzunehmen.

Wie das VSI berichtet, wurden gestern 135 seismische Signale aufgezeichnet, die von Schuttlawinen und größeren Steinschlägen ausgelöst wurden. Es ist davon auszugehen, dass einige der größeren Schuttlawinen nachts rotglühende Spuren hinterließen. Darüber hinaus wurden fast 100 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt, deren Anzahl seit Wochen deutlich erhöht ist und die darauf hindeuten, dass es massive Bewegungen magmatischer Fluide im Untergrund gibt, die von Magmenaufstieg zeugen.

Laut dem Wochenbericht des PVMGB wurden in der vergangenen Woche am Merapi ca. 100 Schuttlawinen registriert, die eine maximale Reichweite von 2000 m hatten. Sie gingen durch verschiedene Abflussrinnen ab.

Am 25. August 2025 wurde zudem eine Drohnenbefliegung durchgeführt, bei der Luft- und Wärmebildaufnahmen entstanden. Die Auswertung der Luftbilder ergab, dass das Volumen des Südwestdoms um etwa 78.400 m³ auf nun 4.179.900 m³ anwuchs. Das Volumen des Zentraldoms blieb mit 2.368.800 m³ nahezu unverändert. Die Wärmebildanalyse zeigte außerdem einen leichten Temperaturanstieg beider Dome: Im Südwestdom erhöhte sich die Temperatur um 0,8 °C auf 247,8 °C, im Zentraldom um 0,2 °C auf 218,8 °C.

Die Bodendeformationsmessungen mittels EDM und GPS bestätigten den leicht deflationären Trend der letzten Monate, obgleich dieser nicht ins Gesamtbild hoher Seismizität und wachsenden Doms passt.

Übrigens gibt es einen Unterschied zwischen Meteor, Meteoroid und Meteorit. Während der erste Begriff die beobachtete Leuchterscheinung beschreibt, bezeichnet der zweite den Himmelskörper, der diese Erscheinung beim Eintritt in die Atmosphäre auslöst. Ein Meteorit ist schließlich das, was von einem Meteoroiden übrigbleibt, wenn ein Fragment den Boden erreicht. Meteoroiden bestehen entweder aus Gestein oder aus einer Nickel-Eisen-Legierung; es gibt auch Mischformen aus Stein und Metall. Die beobachtete Leuchterscheinung hatte gute Chancen, den Boden zu erreichen – möglicherweise sind bereits Meteoritenjäger unterwegs.

Merapi: Domwachstum und Schuttlawinenabgänge

Aschewolke vom Merapi im Jahr 2010. © Marc Szeglat

Domwachstum und Schuttlawinenabgänge am Merapi – Seismizität erhöht

Yogyakarta, 31.05.2025Am indonesischen Vulkan Merapi setzen sich Domwachstum und Steinschlagaktivität weiter fort. Wie aus aktuellen Beobachtungen des vulkanologischen Beobachtungspostens Babadan hervorgeht, wurden gestern 62 Schuttlawinenabgänge beobachtet. Vor einigen Monaten waren doppelt so viele Abgänge üblich. Einer der Abgänge gestern war allerdings besonders spektakulär und hätte beinahe einen pyroklastischen Strom verursacht. Die Geröllmassen legten eine Entfernung von gut 1500 m zurück.

Schuttlawine am Merapi. © VSI

Auf Livecamaufnahmen sieht es so aus, als wäre der Lavadom weiterhin deutlich gewachsen. Laut den zuletzt veröffentlichten Daten aus der Analyse von Luftbildern vom 26. April betrug das Volumen des südwestlichen Doms zu diesem Zeitpunkt 3,93 Millionen Kubikmeter. Ein deutlicher Zuwachs von rund 300.000 Kubikmetern gegenüber dem Vormonat. Die zentrale Kuppel zeigte hingegen weiterhin keine Veränderungen und umfasste Ende April ein Volumen von rund 2,37 Millionen Kubikmetern.

Die Seismizität bewegt sich seit Monaten auf hohem Niveau, mit durchschnittlich 120 Hybriderdbeben pro Tag. Die Verformungen des Vulkangebäudes hielten sich in Grenzen und die Vulkanologen vom VSI bezeichnen die Lage als stabil. Dennoch sieht es so aus, als würde weiterhin Magma aufsteigen, das den Südwestdom wachsen lässt. Daher wird vor einer anhaltend bekannten Aktivität gewarnt. Es besteht eine erhöhte Gefahr von Kollapsereignissen, bei denen heißes Material in Form pyroklastischer Ströme talwärts stürzt. „Die südwestliche Kuppel bleibt durch die wiederkehrenden Lavaabgänge in Bewegung – die Instabilität steigt mit jeder Schicht frischer Lava“, erklärt ein Sprecher des geologischen Instituts.

Pyroklastische Ströme könnten bis zu 7 Kilometer weit in die Täler der Flüsse Bebeng, Krasak und Bedog vordringen. Auch im südöstlichen Sektor sind Gefahrenbereiche entlang der Flüsse Woro (3 km) und Gendol (5 km) ausgewiesen. Explosive Ausbrüche mit Materialauswurf bis in 3 Kilometer Entfernung um den Gipfel gelten ebenfalls als möglich.

Der Alarmstatus „3“ (von 4) bleibt aufrechterhalten. Die Behörden rufen dazu auf, sich nicht in den ausgewiesenen Gefahrenzonen aufzuhalten.

Merapi: Seismizität deutlich erhöht

Hohe Erdbebenaktivität am Merapi deutet auf Magma-Aufstieg hin – zahlreiche Schuttlawinenabgänge

Der indonesische Vulkan Merapi liegt in Zentraljava und steigerte in den letzten Wochen seine Seismizität signifikant. Alleine gestern zeichnete das seismische Netzwerk vom VSI 152 Hybridbeben sowie 2 vulkanotektonische Erschütterungen auf. Der bisherige Höhepunkt der Bebenaktivität wurde am 5. April erreicht, als 182 Hybridbeben registriert wurden. An diesem Tag ereigneten sich 124 Schuttlawinenabgänge. Gestern belief sich ihre Anzahl auf 154. Ein Indiz dafür, dass der Dom in den letzten Tagen deutlich mehr Magmanachschub erhielt und dass die Erdbeben durch Magmenaufstieg verursacht werden.

Bei der letzten Messung Mitte März belief sich das Volumen des Lavadoms am südwestlichen Kraterrand auf 3.626.200 Kubikmeter. Das Volumen der zentralen Kuppel wurde mit 2.368.800 Kubikmetern angegeben. Die Werte stammen vom PVMGB. Knapp einen Monat zuvor belief sich das Volumen des Südwestdoms auf 3.546.200 Kubikmeter, das des Zentraldoms auf 2.360.700 Kubikmeter. Aus den Daten wird ersichtlich, dass der Südwestdom deutlich wuchs, während es am Zentraldom nur ein geringes Wachstum gab.

Mit dem Domwachstum steigt auch das Risiko, dass es zur Entstehung pyroklastischer Ströme kommt. Sie haben ein großes Zerstörungspotenzial und stellen eine ernste Bedrohung für Siedlungen an den Vulkanflanken dar. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass starke Regenfälle Lahare erzeugen. Daher gilt eine asymmetrische Sperrzone um den Krater des Merapi, die sich je nach der Gefahrenlage zwischen 3 und 7 Kilometer erstreckt. Am ausgedehntesten ist die Gefahrenzone im Bereich der Abflussrinnen von Krasak und Bebeng, da potenzielle pyroklastische Ströme hier am weitesten fließen können.

Eine besonders gefährliche Situation entsteht, wenn sich aufgrund einer Verstopfung des Fördersystems ein besonders hoher Gasdruck im Inneren des Vulkans aufbaut. In solchen Fällen kann es zu starken Explosionen kommen, die den Lavadom ausblasen und große pyroklastische Ströme generieren, die bei früheren Ereignissen Strecken von 20 Kilometern zurücklegten und mehrere Dörfer zerstörten.

Merapi: Steigerung der Erdbebentätigkeit im März

Merapi steigert Seismizität deutlich – Domwachstum und Schuttlawinenabgänge

Der indonesische Vulkan Merapi auf Java hat seine seismische Aktivität deutlich gesteigert. Der Anstieg der Hybriderdbeben begann bereits in der letzten Februarwoche, wie aus einem Histogramm zur Erdbebenhäufigkeit hervorgeht, das beim VSI eingesehen werden kann. Am 22. Februar wurde nur eine sehr geringe Anzahl dieses Erdbebentyps festgestellt – damals registrierte man 25 Hybriderdbeben. Bis gestern stieg der Wert auf 131 an.

Hybriderdbeben weisen sowohl Eigenschaften von langperiodischen Beben als auch von vulkanotektonischen Erschütterungen auf. Sie stehen mit Fluidbewegungen im Zusammenhang, die Gesteinsbrüche verursachen können, und deuten daher auf Magmenaufstieg hin. Am Merapi erfolgt dieser Prozess immer wieder in Phasen.

Mit einer gewissen Verzögerung setzt dann meist auch ein beschleunigtes Domwachstum ein – ein Phänomen, das derzeit erneut beobachtet wird. Die aktuellen Werte des jüngsten Wochenbulletins des BPPTKG beziehen sich jedoch nur auf den 20. Februar, eine Zeit, in der die seismische Aktivität und der Magmenaufstieg noch vergleichsweise gering waren. Trotzdem war das Volumen des Doms am südwestlichen Kraterrand bereits auf 3.546.200 Kubikmeter angewachsen, während der zentrale Lavadom weitgehend unverändert blieb.

Nicht nur die Anzahl der Hybriderdbeben nahm zu, sondern auch die seismischen Signale von Steinschlägen und Schuttlawinen. Allein gestern wurden 143 solcher Ereignisse von Seismografen registriert, darunter auch einige glühende Schuttlawinen. Im Vergleich zum 22. Februar entspricht das einem Anstieg von knapp 10 %. Die maximale Reichweite der Abgänge betrug in der vergangenen Woche zwei Kilometer, wobei sich die Lawinen durch verschiedene Schluchten an den Vulkanhängen bewegten.

In Phasen beschleunigten Domwachstums steigt auch das Risiko pyroklastischer Ströme. Deshalb ist in diesen Zeiten besondere Vorsicht am Merapi geboten.

Der Alarmstatus des Merapi bleibt auf „Orange“. Um den Gipfelkrater besteht eine asymmetrische Sperrzone, die je nach Gebiet zwischen drei und sieben Kilometern variiert. (Bild: © VSI)

Merapi: Lavadom gewachsen

Lavadom am Merapi vergrößerte sich – Abgänge glühender Schuttlawinen

Der Merapi auf Java ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom. Das Volumen des Doms am südwestlichen Kraterrand hat sich in den letzten Wochen um gut 200.000 Kubikmeter vergrößert und belief sich bei seiner letzten Messung am 4. Januar auf 3.505.900 m³. Das Volumen des zentralen Doms veränderte sich kaum und betrug 2.360.700 m³. Die Daten stammen aus dem Wochenbulletin des BPPTKG für den Beobachtungszeitraum 10. bis 16. Januar 2025.

Der Lavadom wuchs, obwohl täglich mehr als 100 Schuttlawinenabgänge registriert wurden. 54 dieser Abgänge wurden in dem erwähnten Bericht als signifikant eingestuft und näher erläutert. Die maximal zurückgelegte Strecke dieser größeren Schuttlawinen lag bei 1900 m. Diese Abgänge wurden entlang der Schluchten vonBebeng und Krasak beobachtet. Entlang der Putih-Abflussrinne betrug die maximale Rollstrecke der Schuttlawinen 1700 m. Die Schuttlawinen bestehen zum Teil aus glühendem Material, das auf nächtlichen Fotos Glutspuren hinterlässt und dann mit einem Lavastrom verwechselt werden könnte.

Die Seismizität am Merapi hat seit Monatsmitte abgenommen. Bis dahin gab es täglich bis zu 100 Hybridbeben. Gestern schrumpfte die Zahl auf 36. Dennoch scheint weiterhin Magma aufzusteigen, das den Dom mit neuem Material versorgt. Bereits in der letzten Woche wurde vom VSI ein Rückgang der Seismizität beobachtet: In der vergangenen Woche wurden 728 Mehrphasen-Beben (Hybrid-Beben), 968 Lawinenbeben und 15 tektonische Beben registriert.

Die Bodendeformation am Merapi blieb auch während des oben genannten Beobachtungszeitraums gering. Sowohl die mittels EDM als auch GPS gemessenen Verformungen des Mount Merapi zeigten in dieser Woche keine nennenswerten Veränderungen.

Der Alarmstatus des Merapi steht weiterhin auf „Orange“ und es gibt eine asymmetrische Sperrzone um den Krater. Sie schwankt zwischen 3 und 7 Kilometern. Ein Betreten der Gipfelzone ist in jedem Fall verboten.

Andere Vulkane Indonesiens

Im indonesischen Archipel ist nicht nur der Merapi aktiv. Heute gibt es eine überdurchschnittlich hohe Zahl von VONA-Meldungen beim VAAC Darwin zu den Vulkanen Indonesiens, nach denen von 6 Vulkanen Aschewolken ausgehen. Neben den daueraktiven Aschespeiern Dukono, Ibu und Semeru stimmten auch Lewotobi, Lewotolok und Marapi in die Eruptionen ein.

Merapi: Schuttlawine und Dichtestrom Anfang Januar

Kollapsereignisse lösen Schuttlawinen und Dichteströme am Merapi aus

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom im südwestlichen Kraterbereich. Vom Dom geht eine kleine Lavazunge aus, die sich über den oberen Bereich der Vulkanflanke schiebt. Hier kommt es besonders oft zu kleinen Kollapsereignissen, in deren Folge Schuttlawinen abgehen und gelegentlich auch kleinere pyroklastische Dichteströme entstehen. Eines dieser Ereignisse wurde gestern per Livecam dokumentiert. Während sich der Dichtestrom nur ein paar hundert Meter hangabwärts bewegte, hüpften Lavabrocken fast bis zur Basis des Hangs. Wer dort versuchen würde, den Berg zu erklimmen, käme wahrscheinlich nicht besonders weit, denn gestern wurden vom VSI 155 dieser Schuttlawinenabgänge registriert. Darüber hinaus erfasste das seismische Netzwerk 69 Hybriderdbeben und 5 vulkanotektonische Erschütterungen. Die seismische Aktivität ist also weiterhin erhöht, auch wenn sie ein gutes Stück unterhalb der Hochphase vom November angesiedelt ist.

Nach längerer Abstinenz werden vom BPPTKG nun auch wieder Wochenupdates zu der Situation am Merapi veröffentlicht. Im jüngsten für den Beobachtungszeitraum 27. Dezember 2024 bis 02. Januar 2025 wird beschrieben, dass die Schuttlawinen bis zu 1900 m Strecke zurücklegten. Obwohl täglich weit über 100 seismische Signale dieser Lawinen registriert werden, ist in dem Bericht von 62 Abgängen in der Woche die Rede. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um größere Abgänge, die auch visuell beobachtet werden konnten. Die Schuttlawinenabgänge veränderten die Morphologie der südwestlichen Domkuppel, deren Volumen sich auf 3.315.900 Kubikmeter belief. Der zentrale Dom präsentierte sich unverändert und hat ein Volumen von 2.361.800 Kubikmetern.

Die Intensität der Erdbeben war in der letzten Woche immer noch vergleichsweise hoch, während die Bodenverformung einen leicht deflationären Trend suggeriert, denn es gab eine geringe Verkürzung zwischen zwei Reflektoren am Vulkanhang. Sie betrug ca. 2 mm pro Tag.