Merapi: Domwachstum und Schuttlawinenabgänge

Aschewolke vom Merapi im Jahr 2010. © Marc Szeglat

Domwachstum und Schuttlawinenabgänge am Merapi – Seismizität erhöht

Yogyakarta, 31.05.2025Am indonesischen Vulkan Merapi setzen sich Domwachstum und Steinschlagaktivität weiter fort. Wie aus aktuellen Beobachtungen des vulkanologischen Beobachtungspostens Babadan hervorgeht, wurden gestern 62 Schuttlawinenabgänge beobachtet. Vor einigen Monaten waren doppelt so viele Abgänge üblich. Einer der Abgänge gestern war allerdings besonders spektakulär und hätte beinahe einen pyroklastischen Strom verursacht. Die Geröllmassen legten eine Entfernung von gut 1500 m zurück.

Schuttlawine am Merapi. © VSI

Auf Livecamaufnahmen sieht es so aus, als wäre der Lavadom weiterhin deutlich gewachsen. Laut den zuletzt veröffentlichten Daten aus der Analyse von Luftbildern vom 26. April betrug das Volumen des südwestlichen Doms zu diesem Zeitpunkt 3,93 Millionen Kubikmeter. Ein deutlicher Zuwachs von rund 300.000 Kubikmetern gegenüber dem Vormonat. Die zentrale Kuppel zeigte hingegen weiterhin keine Veränderungen und umfasste Ende April ein Volumen von rund 2,37 Millionen Kubikmetern.

Die Seismizität bewegt sich seit Monaten auf hohem Niveau, mit durchschnittlich 120 Hybriderdbeben pro Tag. Die Verformungen des Vulkangebäudes hielten sich in Grenzen und die Vulkanologen vom VSI bezeichnen die Lage als stabil. Dennoch sieht es so aus, als würde weiterhin Magma aufsteigen, das den Südwestdom wachsen lässt. Daher wird vor einer anhaltend bekannten Aktivität gewarnt. Es besteht eine erhöhte Gefahr von Kollapsereignissen, bei denen heißes Material in Form pyroklastischer Ströme talwärts stürzt. „Die südwestliche Kuppel bleibt durch die wiederkehrenden Lavaabgänge in Bewegung – die Instabilität steigt mit jeder Schicht frischer Lava“, erklärt ein Sprecher des geologischen Instituts.

Pyroklastische Ströme könnten bis zu 7 Kilometer weit in die Täler der Flüsse Bebeng, Krasak und Bedog vordringen. Auch im südöstlichen Sektor sind Gefahrenbereiche entlang der Flüsse Woro (3 km) und Gendol (5 km) ausgewiesen. Explosive Ausbrüche mit Materialauswurf bis in 3 Kilometer Entfernung um den Gipfel gelten ebenfalls als möglich.

Der Alarmstatus „3“ (von 4) bleibt aufrechterhalten. Die Behörden rufen dazu auf, sich nicht in den ausgewiesenen Gefahrenzonen aufzuhalten.

Merapi: Seismizität deutlich erhöht

Hohe Erdbebenaktivität am Merapi deutet auf Magma-Aufstieg hin – zahlreiche Schuttlawinenabgänge

Der indonesische Vulkan Merapi liegt in Zentraljava und steigerte in den letzten Wochen seine Seismizität signifikant. Alleine gestern zeichnete das seismische Netzwerk vom VSI 152 Hybridbeben sowie 2 vulkanotektonische Erschütterungen auf. Der bisherige Höhepunkt der Bebenaktivität wurde am 5. April erreicht, als 182 Hybridbeben registriert wurden. An diesem Tag ereigneten sich 124 Schuttlawinenabgänge. Gestern belief sich ihre Anzahl auf 154. Ein Indiz dafür, dass der Dom in den letzten Tagen deutlich mehr Magmanachschub erhielt und dass die Erdbeben durch Magmenaufstieg verursacht werden.

Bei der letzten Messung Mitte März belief sich das Volumen des Lavadoms am südwestlichen Kraterrand auf 3.626.200 Kubikmeter. Das Volumen der zentralen Kuppel wurde mit 2.368.800 Kubikmetern angegeben. Die Werte stammen vom PVMGB. Knapp einen Monat zuvor belief sich das Volumen des Südwestdoms auf 3.546.200 Kubikmeter, das des Zentraldoms auf 2.360.700 Kubikmeter. Aus den Daten wird ersichtlich, dass der Südwestdom deutlich wuchs, während es am Zentraldom nur ein geringes Wachstum gab.

Mit dem Domwachstum steigt auch das Risiko, dass es zur Entstehung pyroklastischer Ströme kommt. Sie haben ein großes Zerstörungspotenzial und stellen eine ernste Bedrohung für Siedlungen an den Vulkanflanken dar. Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass starke Regenfälle Lahare erzeugen. Daher gilt eine asymmetrische Sperrzone um den Krater des Merapi, die sich je nach der Gefahrenlage zwischen 3 und 7 Kilometer erstreckt. Am ausgedehntesten ist die Gefahrenzone im Bereich der Abflussrinnen von Krasak und Bebeng, da potenzielle pyroklastische Ströme hier am weitesten fließen können.

Eine besonders gefährliche Situation entsteht, wenn sich aufgrund einer Verstopfung des Fördersystems ein besonders hoher Gasdruck im Inneren des Vulkans aufbaut. In solchen Fällen kann es zu starken Explosionen kommen, die den Lavadom ausblasen und große pyroklastische Ströme generieren, die bei früheren Ereignissen Strecken von 20 Kilometern zurücklegten und mehrere Dörfer zerstörten.

Merapi: Steigerung der Erdbebentätigkeit im März

Merapi steigert Seismizität deutlich – Domwachstum und Schuttlawinenabgänge

Der indonesische Vulkan Merapi auf Java hat seine seismische Aktivität deutlich gesteigert. Der Anstieg der Hybriderdbeben begann bereits in der letzten Februarwoche, wie aus einem Histogramm zur Erdbebenhäufigkeit hervorgeht, das beim VSI eingesehen werden kann. Am 22. Februar wurde nur eine sehr geringe Anzahl dieses Erdbebentyps festgestellt – damals registrierte man 25 Hybriderdbeben. Bis gestern stieg der Wert auf 131 an.

Hybriderdbeben weisen sowohl Eigenschaften von langperiodischen Beben als auch von vulkanotektonischen Erschütterungen auf. Sie stehen mit Fluidbewegungen im Zusammenhang, die Gesteinsbrüche verursachen können, und deuten daher auf Magmenaufstieg hin. Am Merapi erfolgt dieser Prozess immer wieder in Phasen.

Mit einer gewissen Verzögerung setzt dann meist auch ein beschleunigtes Domwachstum ein – ein Phänomen, das derzeit erneut beobachtet wird. Die aktuellen Werte des jüngsten Wochenbulletins des BPPTKG beziehen sich jedoch nur auf den 20. Februar, eine Zeit, in der die seismische Aktivität und der Magmenaufstieg noch vergleichsweise gering waren. Trotzdem war das Volumen des Doms am südwestlichen Kraterrand bereits auf 3.546.200 Kubikmeter angewachsen, während der zentrale Lavadom weitgehend unverändert blieb.

Nicht nur die Anzahl der Hybriderdbeben nahm zu, sondern auch die seismischen Signale von Steinschlägen und Schuttlawinen. Allein gestern wurden 143 solcher Ereignisse von Seismografen registriert, darunter auch einige glühende Schuttlawinen. Im Vergleich zum 22. Februar entspricht das einem Anstieg von knapp 10 %. Die maximale Reichweite der Abgänge betrug in der vergangenen Woche zwei Kilometer, wobei sich die Lawinen durch verschiedene Schluchten an den Vulkanhängen bewegten.

In Phasen beschleunigten Domwachstums steigt auch das Risiko pyroklastischer Ströme. Deshalb ist in diesen Zeiten besondere Vorsicht am Merapi geboten.

Der Alarmstatus des Merapi bleibt auf „Orange“. Um den Gipfelkrater besteht eine asymmetrische Sperrzone, die je nach Gebiet zwischen drei und sieben Kilometern variiert. (Bild: © VSI)

Merapi: Lavadom gewachsen

Lavadom am Merapi vergrößerte sich – Abgänge glühender Schuttlawinen

Der Merapi auf Java ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom. Das Volumen des Doms am südwestlichen Kraterrand hat sich in den letzten Wochen um gut 200.000 Kubikmeter vergrößert und belief sich bei seiner letzten Messung am 4. Januar auf 3.505.900 m³. Das Volumen des zentralen Doms veränderte sich kaum und betrug 2.360.700 m³. Die Daten stammen aus dem Wochenbulletin des BPPTKG für den Beobachtungszeitraum 10. bis 16. Januar 2025.

Der Lavadom wuchs, obwohl täglich mehr als 100 Schuttlawinenabgänge registriert wurden. 54 dieser Abgänge wurden in dem erwähnten Bericht als signifikant eingestuft und näher erläutert. Die maximal zurückgelegte Strecke dieser größeren Schuttlawinen lag bei 1900 m. Diese Abgänge wurden entlang der Schluchten vonBebeng und Krasak beobachtet. Entlang der Putih-Abflussrinne betrug die maximale Rollstrecke der Schuttlawinen 1700 m. Die Schuttlawinen bestehen zum Teil aus glühendem Material, das auf nächtlichen Fotos Glutspuren hinterlässt und dann mit einem Lavastrom verwechselt werden könnte.

Die Seismizität am Merapi hat seit Monatsmitte abgenommen. Bis dahin gab es täglich bis zu 100 Hybridbeben. Gestern schrumpfte die Zahl auf 36. Dennoch scheint weiterhin Magma aufzusteigen, das den Dom mit neuem Material versorgt. Bereits in der letzten Woche wurde vom VSI ein Rückgang der Seismizität beobachtet: In der vergangenen Woche wurden 728 Mehrphasen-Beben (Hybrid-Beben), 968 Lawinenbeben und 15 tektonische Beben registriert.

Die Bodendeformation am Merapi blieb auch während des oben genannten Beobachtungszeitraums gering. Sowohl die mittels EDM als auch GPS gemessenen Verformungen des Mount Merapi zeigten in dieser Woche keine nennenswerten Veränderungen.

Der Alarmstatus des Merapi steht weiterhin auf „Orange“ und es gibt eine asymmetrische Sperrzone um den Krater. Sie schwankt zwischen 3 und 7 Kilometern. Ein Betreten der Gipfelzone ist in jedem Fall verboten.

Andere Vulkane Indonesiens

Im indonesischen Archipel ist nicht nur der Merapi aktiv. Heute gibt es eine überdurchschnittlich hohe Zahl von VONA-Meldungen beim VAAC Darwin zu den Vulkanen Indonesiens, nach denen von 6 Vulkanen Aschewolken ausgehen. Neben den daueraktiven Aschespeiern Dukono, Ibu und Semeru stimmten auch Lewotobi, Lewotolok und Marapi in die Eruptionen ein.

Merapi: Schuttlawine und Dichtestrom Anfang Januar

Kollapsereignisse lösen Schuttlawinen und Dichteströme am Merapi aus

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom im südwestlichen Kraterbereich. Vom Dom geht eine kleine Lavazunge aus, die sich über den oberen Bereich der Vulkanflanke schiebt. Hier kommt es besonders oft zu kleinen Kollapsereignissen, in deren Folge Schuttlawinen abgehen und gelegentlich auch kleinere pyroklastische Dichteströme entstehen. Eines dieser Ereignisse wurde gestern per Livecam dokumentiert. Während sich der Dichtestrom nur ein paar hundert Meter hangabwärts bewegte, hüpften Lavabrocken fast bis zur Basis des Hangs. Wer dort versuchen würde, den Berg zu erklimmen, käme wahrscheinlich nicht besonders weit, denn gestern wurden vom VSI 155 dieser Schuttlawinenabgänge registriert. Darüber hinaus erfasste das seismische Netzwerk 69 Hybriderdbeben und 5 vulkanotektonische Erschütterungen. Die seismische Aktivität ist also weiterhin erhöht, auch wenn sie ein gutes Stück unterhalb der Hochphase vom November angesiedelt ist.

Nach längerer Abstinenz werden vom BPPTKG nun auch wieder Wochenupdates zu der Situation am Merapi veröffentlicht. Im jüngsten für den Beobachtungszeitraum 27. Dezember 2024 bis 02. Januar 2025 wird beschrieben, dass die Schuttlawinen bis zu 1900 m Strecke zurücklegten. Obwohl täglich weit über 100 seismische Signale dieser Lawinen registriert werden, ist in dem Bericht von 62 Abgängen in der Woche die Rede. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um größere Abgänge, die auch visuell beobachtet werden konnten. Die Schuttlawinenabgänge veränderten die Morphologie der südwestlichen Domkuppel, deren Volumen sich auf 3.315.900 Kubikmeter belief. Der zentrale Dom präsentierte sich unverändert und hat ein Volumen von 2.361.800 Kubikmetern.

Die Intensität der Erdbeben war in der letzten Woche immer noch vergleichsweise hoch, während die Bodenverformung einen leicht deflationären Trend suggeriert, denn es gab eine geringe Verkürzung zwischen zwei Reflektoren am Vulkanhang. Sie betrug ca. 2 mm pro Tag.

Merapi: Echt oder Fake?

Neues Foto vom Merapi löst Diskussion über die Echtheit des Bildes aus

Der indonesische Vulkan Merapi auf Java ist weiterhin aktiv und erzeugte gestern 266 Schuttlawinenabgänge, deren seismische Signale bis zu 216 Sekunden anhielten. In dieser Zeit können Schuttlawinen Strecken von mehr als 2000 m zurücklegen. Nachts hinterlassen diese Schuttlawinen auf langzeitbelichteten Fotos Glutspuren, da die einzelnen Tephrabrocken glühen können. In unserer FB-Gruppe wurde heute ein Foto geteilt, auf dem solche Glutspuren zu sehen sind. Das Foto wurde am 27. November vom Fotografen Darugiri aufgenommen und löste eine Diskussion darüber aus, ob es echt oder ein Fake ist. Einige hielten die Glutspuren wohl für Lavaströme. Mich irritierte dieses Bild auch zu Anfang, weniger, weil die Glutspuren in einzelnen Fingern bis zur Vegetationszone hinunterreichen, sondern mehr, weil einige der Glutspuren offenbar wie aus dem Nichts auf der Vulkanflanke auftauchten und man meinen könnte, dort wären neue Schlote entstanden. Die Antwort auf dieses vermeintliche Rätsel ist aber einfach: Der Fotograf hatte erst den Auslöser gedrückt, als die Schuttlawine bereits die halbe Bergflanke hinter sich gelassen hatte, und taucht dementsprechend erst weiter unten auf. Ich halte das Bild also für echt. Es zeigt allerdings keine Lavaströme, wie manch einer denkt, sondern nur Lichtspuren, ähnlich von Bremslichtern langzeitbelichteter Aufnahmen von Autobahnen.

Neben der hohen Anzahl an Schuttlawinenabgängen gab es gestern auch viele Hybriderdbeben. Das VSI meldete 244 dieser Erschütterungen, die durch die Bewegung magmatischer Fluide ausgelöst werden und darauf hindeuten, dass viel Schmelze aufsteigt und der Lavadom wachsen könnte. Dieser zeigte sich in den letzten Tagen häufig von Lenticularwolken verhüllt. Eine Aussage, ob der Dom wächst oder ob durch die vielen Schuttlawinenabgänge ein Gleichgewicht zwischen Lavazufuhr und -abfuhr besteht, bleibt unklar.

Der Merapi ist nach wie vor Sperrgebiet und eine Besteigung ist verboten. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Merapi: Weiterer Anstieg der Seismizität

Signifikanter Anstieg der Seismizität am Merapi – Magmenkörper steigt auf

Am indonesischen Vulkan Merapi gehen weiterhin glühende Schuttlawinen ab. Gestern wurden vom VSI 172 seismische Signale detektiert, die auf entsprechende Abgänge hindeuten. Das ist ein überdurchschnittlich hoher Wert. Die Signale hielten bis zu 3 Minuten lang an. In dieser Zeit können Schuttlawinen locker eine Strecke von 1500 Metern zurücklegen. Außerdem bewegt sich die Erdbebentätigkeit seit Ende Oktober auf hohem Niveau und erreichte gestern Spitzenwerte, als 509 Hybrideren detektiert wurden. Getoppt wurde der Wert nur am Vortag, als es 537 Mal bebte. Hybriderdbeben. Das Besondere an dieser Bebenart ist, dass die seismischen Signale Eigenschaften von vulkanotektonischen und langperiodischen Erdbeben in sich vereinen. Während vulkanotektonische Erdbeben durch magmatische Fluide ausgelöst werden, die im Gestein aufsteigen und es dabei brechen bzw. Risse entstehen lassen, zeugen langperiodische Erdbeben ähnlich wie Tremor von den Bewegungen der Fluide selbst und es werden Vibrationen ausgelöst, wie man sie etwas von einem Topf mit kochendem Wasser kennt. Noch treffender wäre die Analogie mit einem kochenden Brei oder pürierten Suppe, die auf dem Kochfeld auch schon mal eruptieren kann. Am Merapi bedeutet das, dass ein größerer Magmenkörper dabei ist aufzusteigen und dem Lavadom bald einen ordentlichen Wachstumsschub bescheren wird, in dessen Folge pyroklastische Ströme und/oder Explosionen generiert werden könnten. Man sollte die Evakuierungszone bereits jetzt großzügig interpretieren und sich dem Gipfel des Vulkans nicht näher als 7 Kilometer annähern. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Neben dem Merapi weisen noch einige andere Vulkane Indonesiens eine erhöhte Seismizität auf. Hierzu zählen die Vulkane Lokon und Iya. Während am Lokon die Häufigkeit der Erdbeben nachgelassen hat, ist sie am Iya wieder gestiegen. Gestern wurden 48 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Die Seismizität begann Anfang November zu steigen, als auch der benachbarte Lewotobi seine Aktivität steigerte und mit einer Sequenz starker Paroxysmen startete. Inzwischen hat die Aktivität am Lewotobi nachgelassen, aber ganz vorbei ist sie nicht. Warum mehrere Vulkane des indonesischen Archipels zeitnah ihre seismische und teils eruptive Aktivität steigerten, bleibt unklar. Ähnlich wie am Ätna und den Liparischen Inselvulkanen gilt auch hier, dass es kein gemeinsames Magmendepot geben wird, doch einen tektonischen Link durch die Subduktion.

Merapi: Seismizität ist am 20.11.24 hoch

Hunderte Erdbeben am Merapi auf Java – Magmenaufstieg und Domwachstum

Am Merapi auf Java (Indonesien) ist die Seismizität weiterhin hoch und täglich gibt es Hunderte Hybriderdbeben (gestern waren es 235), die auf Fluidbewegungen hindeuten. Daher ist anhaltender Magmenaufstieg wahrscheinlich, was sich auch in Domwachstum manifestiert. Vom Dom gingen gestern 144 Steinschläge und Schuttlawinen ab, die bis zu 249 Sekunden lang unterwegs waren. Auf nächtlichen Aufnahmen hinterließen sie Spuren von Rotglut. Vom Dom brechen vergleichsweise große Gesteinspakete, die sich in Schuttlawinen verwandeln. Viel fehlt nicht mehr, dass anstelle von Schuttlawinen pyroklastische Dichteströme entstehen. Druckentlastungen infolge von Kollapsereignissen könnten zudem explosive Eruptionen triggern.

Der Alarmstatus am Merapi steht auf „Orange“ und es gelten Zugangsbeschränkungen zum Vulkan. Die asymmetrische Sperrzone variiert und hat einen Radius zwischen 5 und 7 Kilometern, vom Krater aus gemessen. Es wird vor Laharen und pyroklastischen Strömen gewarnt.

Der Merapi ist nur einer von 7 Vulkanen Indonesiens die auf Alarmstufe „orange“ bzw. „3“ stehen. Bei den weiteren Feuerbergen dieser Alarmstufe handelt es sich um Awu, Ibu, Iya, Karangetang, Lokon und Marapi. Nur Ibu und Marapi sind neben dem Merapi aktuell in Eruption begriffen, die anderen wurden aufgrund erhöhter Seismizität auf „Orange“ gesetzt. Auf Alarmstatus „Gelb“ stehen 16 Vulkane. Unter diesen befindet sich auch der Dukono auf Halmahera, der heute eine dichte Aschewolke förderte, die bis zu 1000 m hoch über den Kraterrand aufstieg. Wie in Indonesien das Gefahrenpotenzial der Vulkane in Bezug auf die Warnstufen eingeschätzt wird, ist mir bis jetzt ein Rätsel geblieben. Einheitliche Standards scheint es nicht zu geben.

Beim Lewotobi Laki-Laki handelt es sich um den einzigen Vulkan mit der Alarmstufe „Rot“. Heute ging von diesem Feuerberg auf Flores eine Aschewolke aus, die bis auf eine Höhe von 4300 m aufgestiegen ist. Obwohl die Eruptionen am Lewotobi einigen Schaden anrichteten und 9 Menschen das Leben kosteten, ist das Gefahrenpotenzial am Merapi im Falle einer weiteren Aktivitätssteigerung größer als am Lewotobi, was auch der dichteren Besiedlung der Region geschuldet ist.

Merapi mit Schuttlawinenabgängen am 12. Oktober

Zahlreiche Schuttlawinenabgänge am Merapi auf Java – Seismizität gering

Der indonesische Vulkan Merapi ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom am Südwestrand des Kraters. Gestern gingen vom Dom 123 glühende Schuttlawinen aus Lava ab, die bis zu 3 Minuten lang unterwegs waren. in dieser Zeit können solche Schuttlawinen bis zu 2 Kilometer weit gleiten, wobei genaue Angaben vom VSI nicht gemacht wurden.

Heute wurde auch der neue Wochenerbeicht für den Beobachtungszeitraum 4. und 10. Oktober 2024 veröffentlicht. Dort heißt es, dass die Schuttlawinen in der vergangenen Woche bis zu 1700 m weit gekommen sind. Das Zentrum für Forschung und Entwicklung geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) hat in dem genannten Zeitraum rund 200 Schuttlawinen registriert, die in Richtung des Bebeng-Flusses unterwegs waren. Auch Geräusche von Lawinen wurden mehrmals in geringer bis mittlerer Intensität von den Kaliurang- und Babadan-Posten wahrgenommen.

Eine morphologische Analyse ergab Veränderungen am südwestlichen Lavadom aufgrund von Wachstum, Lawinenabgängen und kleinen pyroklastischen Dichteströmen. Der mittlere Dom zeigte hingegen keine wesentlichen Veränderungen. Aus Luftbildern vom 21. August 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.777.900 Kubikmetern und der mittleren Kuppel mit 2.366.900 Kubikmetern gemessen.

Insgesamt wurden 963 Erdbeben verzeichnet, die überwiegend durch Lawinen verursacht wurden, begleitet von einigen tektonischen Erdbeben, sowie mehrphasigen und niederfrequenten Beben. Im Vergleich zur Vorwoche war die Erdbebenintensität geringer. Die mithilfe von EDM wurde eine geringe Deformation am Merapi gemessen.

Der Status des Mount Merapi befindet sich seit dem 5. November 2020 auf Alarmstufe III. Seit dem 4. Januar 2021 befindet sich der Vulkan in einer Eruptionsphase, die durch das Auftreten eines Lavadoms gekennzeichnet ist. Aktuell besteht die Gefahr von Lavalawinen und heißen Wolken im Südsüdwesten, die den Boyong-Fluss bis zu 5 km und andere Flüsse bis zu 7 km weit erreichen können. Zudem könnten bei einem explosiven Ausbruch vulkanische Materialien einen Radius von 3 km um den Gipfel erreichen.

Die Öffentlichkeit wird gewarnt, sich von gefährdeten Gebieten fernzuhalten und auf mögliche Störungen durch Vulkanasche und Lava zu achten, insbesondere bei Regen.