A E F G I K L M N P S T U V W Y Z

Update 02.01.2021: Merapi, Karymsky und Klyuchevskoy

Der Merapi auf Indonesien steigerte seine Seismizität weiter und vor Ort zeigt man sich besorgt. Auf Kamtschatka sind die Vulkane Karysmky und Klyuchevskoy in Aktion. Darüber hinaus gibt es Neuigkeiten von den Vulkanen Sangay in Ecuador und Ubinas in Peru.

Merapi: Seismik steigt weiter

Am indonesischen Vulkan Merapi hat die Seismizität weiter zugenommen. Gestern wurde ein neuer Rekord an seismischen Signalen eingestellt, die von den Geofonen der Forscher am VSI aufgezeichnet wurden. Alle Signale zusammengenommen, wurde gut 720 Erschütterungen registriert. Bereits am Vortag gab es einen Höchstwert von 680 Erdbeben. Besonders besorgniserregend ist die Zunahme an vulkanotektonischen Erdbeben. Gestern wurden gut 120 dieser Beben festgestellt. Zum Vergleich: Vor einem Monat lag die Zahl bei gerade einmal 30. Die Behörden verlängerten den Notfall-Ausnahmezustand am Merapi um einen Monat. Die 240 Personen, die bereits aus der besonderen Gefahrenzone evakuiert wurden, müssen in ihren Notunterkünften verweilen. Neue Daten über den aufsteigenden Magmenkörper liegen nicht vor. Zuletzt wurde berichtet, dass er sich in einem Bereich von 1-2 km unter dem Gipfel befindet. Die seismischen Daten sprechen dafür, dass er weiter aufgestiegen ist. Sollte er den Krater erreichen, dann ist mit massiven Domwachstum zu rechnen. In der Konsequenz wird es zerstörerische pyroklastische Ströme geben.

Karymsky mit Eruptionsserie

Im fernen Kamtschatka (Russland) erzeugte der Karymsky eine Serie explosiver Eruptionen. Seit gestern wurden 6 Aschewolken generiert, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstiegen. Der Wind verfrachtete die Aschewolken in südöstlicher Richtung. MIROVA registrierte gestern eine thermische Strahlung mit 60 MW Leistung. Vermutlich wurde eine Menge glühender Tephra ausgestoßen.

Klyuchevskoy ist heiß

Der Klyuchevskoy liegt in relativer Nähe zum Karymsky und ist explosiv und effusiv aktiv. Das VAAC Tokio meldete Vulkanasche in 7600 m Höhe. MIROVA registriert eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1289 MW. Auf den Livecams erkennt man glühende Tephra recht hoch aufsteigen. Ein Lavastrom fließt auf der Südwestflanke.

Sangay eruptiert Aschewolken

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und eruptiert einen zähen Lavastrom. Er emittierte gestern eine Thermalstrahlung von 623 MW Leistung. Vulkanasche steigt bis auf 7000 m ü.N.N. auf und driftete in Richtung Südwest.

Ubinas: Lahar ging ab

Vom peruanischen Vulkan Ubinas wurden gemeldet, dass Regenfälle einen Lahar erzeugten. Der vulkanische Schlammstrom floss durch den Volcamayo-Bach, der entlang der Stadt Tonohaya und zwei Kilometer von der Stadt Ubinas entfernt verläuft. Anwohner wurden aufgefordert das Gebiet zu meiden.

Update 09.01.21: Merapi, Sinabung und Soufrière

Der Merapi erzeugte einen pyroklastischen Strom, vom Sinabung ging eine Aschewolke aus, der Dom des Vulkans Soufrière wächst weiter und der Lavasee am Kilauea verkrustete zusehends. Darüber hinaus erzeugten Ebeko und Suwanose-jima Aschewolken.

Merapi: Pyroklastischer Strom ging ab

Am indonesischen Vulkan Merapi ging gestern ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 120 Sekunden Dauer und mit einer Maximalamplitude von 45 mm. Entgegen den Erwartungen floss er nicht über die Südflanke, in der sich die große Scharte befindet, sondern über ein Feld weiter westlich. Dort gingen die meisten pyroklastischen Ströme der Eruption von 2006 ab. Schaut man sich Satellitenfotos an, erkennt man, dass der Dampf auch aus dem nordwestlichen Kraterbereich aufsteigt, hier scheint der Dom am stärksten zu wachsen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Insgesamt wurden 440 Erdbeben registriert.

Sinabung eruptiert Aschewolke

Auf Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m. Die Seismik ist weiterhin hoch. Insgesamt wurden gestern über 80 seismische Signale aufgefangen. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurden 7 Signale registriert, die durch Schuttlawinen ausgelöst wurden. 6 Erschütterungen stammten von starken Entgasungen. Es gab 4 hybride Erdbeben und 1 vulkanotektonische Erschütterung.

Soufrière: Domwachstum hält an

Der Dom am 05.01.21. © UWI
Der Dom am 05.01.21. © UWI

Auf der Karibikinsel St. Vincent hält das Domwachstum im Krater des Vulkans Soufrière an. Der Lavadom vergrößert sich langsam und von seiner Oberfläche steigt Dampf auf. Ein Panoramafoto gibt eine Übersicht über den Krater mit seinem alten Dom und dem neuen Gebilde zwischen dem alten Dom und der Kraterwand.

Kilauea: Lavasee teilweise verkrustet

Heute Vormittag präsentiert sich der Lavasee im Halema’uma’u-Krater mit einer recht dicken Kruste aus erstarrter Lava, die einen Großteil des östlichen Seebereichs und den Rand bedeckt. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass der Lavasee oberflächlich komplett erstarrt, allerdings ist das auch nicht unmöglich. Lavaseen sind sehr dynamisch und können sich recht kurzfristig wandeln. Die Deflation des Gipfelbereichs hält an und der Lavasee erhält Nachschub frischen Materials. Von daher vermute ich, dass die Kruste bald durchbrochen wird.

Ebeko eruptiert Asche

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte der Ebeko Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m. Eine zweite Eruptionswolke schaffte es bist auf 2700 m über dem Meeresspiegel. Es war die siebte Aschewolke, die in diesem Jahr registriert wurde.

Suwanose-jima in Eruption

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima weiter aktiv. Das VAAC Tokio meldete heute 2 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufgestiegen sind.

Update 11.01.21: Ätna, Kilauea und Merapi

Der Ätna auf Sizilien macht mit seiner Feuershow weiter, der indonesische Merapi sorgte für Aufregung und der Shiveluch eruptiert eine Aschewolke. Darüber hinaus waren auch Popocatepetl und Kilauea aktiv.

Der Ätna feuert aus 2 Rohren

Gestern Abend rissen die Wolken am sizilianischen Vulkan Ätna endlich ganz auf und offenbarten seine Aktivität. Wie es sich herausstellte, war nicht nur der Südostkrater strombolianisch aktiv, sondern auch die Voragine. Hier sind die Eruptionen allerdings kleiner als am Südostkrater. Der Tremor ist hoch und am Nordrand des Valle del Bove gab es 5 schwache Erdbeben.

Kilauea: zahlreiche Erdbeben

Der Lavasee im Halema’uma’u Krater ist weiterhin aktiv, allerdings ohne Tiefenänderungen in den letzten Tagen. Die Schlote in der Westwand fördern ein wenig Lava. Zeitweise verkrustet der Ostteil des Sees. Der Gipfelbereich wird infolge von Inflation steiler. Im unteren Westrift bei Pahala ereignen sich derzeit viele Erdbeben. Gestern wurden 37 Erschütterungen detektiert. Sie werden wahrscheinlich von aufsteigendem  Magma verursacht.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Am Merapi auf Java gingen weitere Schuttlawinen ab. Alleine in den ersten 6 Tagesstunden registrierte das VSI 49 entsprechende seismische Signale. Sie hielten bis zu 117 Sekunden an. Nachts war Rotglut zu sehen und die Schuttlawinen hinterließen auf lange belichteten Fotos Spuren, die wie Lavaströme ausschauen. Darüber hinaus wurden 38 hybride Erschütterungen, und 12 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Seismik bleibt hoch und der Dom wächst. Damit steigt das Risiko pyroklastischer Ströme.

Popocatepetl in Aktion

In Mexiko eruptierte der Popocatepetl Aschewolken. Das VAAC meldete sie in einer Höhe von 6400 m. Starker Wind verfrachtete die Asche in Richtung Nordost. CENAPRED berichtet von 19 Exhalationen und 736 Minuten Tremor.

Shiveluch eruptiert Aschewolke

Der Shiveluch auf Kamtschatka eruptierte gestern Nacht eine Aschewolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung. Unklar ist, ob die Eruption mit dem Abgang eines pyroklastischen Stroms assoziiert war.