Telica eruptierte Asche am 18. Juli

Vulkanausbruch am Telica – Asche in 1500 m Höhe detektiert

León, 19.07.2025In Nicaragua bleibt der Telica weiterhin unruhig. Heute Vormittag kam es zum zweiten Mal in diesem Monat zu Ascheeruptionen. Wie das VAAC Washington in einer VONA-Meldung proklamierte, erreichte die Vulkanasche eine Höhe von rund 1.500 Metern und driftete in Richtung Westen.

Ausläufer der Aschewolke erreichten die Stadt Chinandega, wo es zu leichtem Ascheniederschlag kam. Ansonsten überquerte die Aschewolke überwiegend landwirtschaftlich genutzte Flächen und richtete weder nennenswerte Schäden an, noch versetzte sie die Bevölkerung in Panik. Leichter Ascheniederschlag kann den Boden sogar mit wertvollen Mineralstoffen anreichern und somit als natürlicher Dünger wirken. Bei starkem Ascheniederschlag besteht jedoch die Gefahr, dass Pflanzen ersticken und der Boden mit schädlichen Substanzen kontaminiert wird. Besonders bedenklich sind saure Schwefelverbindungen sowie das Halogen Fluor, das sich äußerst aggressiv verhält und insbesondere für Weidetiere giftig ist.

Nach der Eyjafjallajökull-Eruption auf Island verweigerten Kühe beispielsweise das Heu von Wiesen, die nach dem Ausbruch mit Asche bedeckt waren.

Das zuständige Institut INETER hat bislang keine weiteren Daten zu dem Vulkanausbruch veröffentlicht. In den letzten Tagen registrierte das EMSC jedoch einige schwache Erdbeben vor der Küste bei León. Die Stadt liegt rund 20 Kilometer südlich des Telica. Die Beben ereigneten sich in größerer Tiefe am Mittelamerikagraben. Die dort stattfindende Subduktion ist letztlich für die Schmelzbildung verantwortlich. Das dabei durch partielles Schmelzen entstehende Magma steigt entlang der Cordillera de los Maribios auf und lässt dort die Vulkane wachsen.

Zur nicaraguanischen Vulkankette gehört auch der Masaya. In seinem Krater brodelte viele Jahre lang ein kleiner Lavasee, doch seit einigen Monaten scheint dieser nicht mehr aktiv zu sein. Zumindest ist auf der Livecam keine Rotglut mehr zu sehen.

Telica: Vulkanausbruch in Nicaragua

Vulkan Telica in Nicaragua ausgebrochen – Vulkanasche regnete auf der Vulkanflanke nieder

Telica, 05.07.2025Gestern ereignete sich am Telica in Nicaragua eine explosive Ascheeruption. Eine Aschewolke stieg einige Hundert Meter über Kraterhöhe auf und wurde in Richtung Südwesten geweht. Die Tephra regnete überwiegend auf der Vulkanflanke ab, doch vorsorglich wurde in der gleichnamigen Stadt am Fuß des Vulkans die Bevölkerung alarmiert und vor möglichem Ascheniederschlag gewarnt. Eine VONA-Meldung des VAAC gab es nicht.

Der Telica ist ein 1061 m hoher Stratovulkan in der Cordillera de los Maribios. Hierbei handelt es sich um eine vulkanisch geprägte Bergkette im Westen von Nicaragua. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen des Landes und liegt im Departamento León, gut 30 km nordöstlich der Stadt León.

Im Januar 2025 begann der Telica mit neuen Eruptionen, nachdem er zuvor 4 Jahre ziemlich still war. Echtzeitdaten des Vulkans liegen leider nicht vor, von daher ist es schwierig, Prognosen anzustellen. Während Satellitenfotos aus dem Januar thermische Anomalien im Krater zeigten, präsentierte sich der Vulkan auf den letzten wolkenfreien Bildern Ende Juni frei von Hotspots. Doch nach der Explosion von gestern könnte sich das wieder ändern.

Der Telica verdankt seine Existenz der Subduktion der Cocos-Platte unter die Platte Mittelamerikas. Die Cocos-Platte taucht dabei bis in den Erdmantel ab, wird partiell geschmolzen, wodurch eine Gesteinsschmelze entsteht, die hinter der Subduktionszone aufsteigt und im Hinterland der Küste eine Vulkankette entstehen lässt, die parallel zur Küste verläuft.

Die Subduktion verursacht nicht nur Vulkanausbrüche, sondern auch Erdbeben, von denen es entlang der Cocos-Platte zahlreiche gibt: In den letzten 24 ereigneten sich 6 Beben mit Magnituden im Dreierbereich entlang der Küste von Nicaragua. Direkt in Vulkannähe wurden aber keine Beben mit diesen Magnituden festgestellt.

Telica verursachte Ascheeruption

Ascheeruption am Vulkan Telica – Behörden beobachten die Lage genau

León, 25.05.25Am Samstagmorgen hat der Vulkan Telica im westlichen Nicaragua eine Ascheeruption verursacht. Gase, Asche und Gesteinsbrocken wurden dabei bis zu 600 Meter über Kraterhöhe ausgestoßen und drifteten in südwestlicher Richtung. Obwohl die Aschewolke deutlich sichtbar war, wurden in den umliegenden Gemeinden keine Schäden verursacht. Große Teile des ausgeworfenen Materials sind in den Krater zurückgefallen.

Ascheruption am Telica. © R580

Laut lokalen Medienberichten wurden die nicaraguanischen Katastrophenschutzkomitees Comupred und Codepred umgehend aktiviert, um das Geschehen zu überwachen und auf mögliche Folgeereignisse vorbereitet zu sein.

Die Eruption erscheint bis jetzt nicht in den einschlägigen vulkanologischen Quellen und findet weder bei INETER noch beim VAAC Washington Erwähnung.

Der Vulkan Telica gehört zu den aktivsten Feuerbergen Nicaraguas. Er liegt im Departement León und ist Teil der sogenannten Vulkankette von Marrabios. Mit einer Höhe von 1.061 Metern dominiert er die umgebende Landschaft und gilt als kontinuierlich aktiv. Die erste dokumentierte Eruption datiert auf das Jahr 1529. Seitdem wurden regelmäßig Ausbrüche registriert. Einige der Ausbrüche wirkten sich auf die Bevölkerung aus.

Im Mai 2011 sorgte der Telica für Aufmerksamkeit, als eine größere Aschewolke ausgestoßen wurde. Damals mussten rund 60 umliegende Dörfer evakuiert werden. Im Vergleich dazu verlief das aktuelle Ereignis deutlich milder, wird von den Behörden jedoch weiterhin aufmerksam verfolgt. Die Eruption stellt in diesem Jahr kein Einzelfall dar: Bereits im Januar und März fanden vergleichbare Ausbrüche des Telica Erwähnung bei Vnet.

Die Bevölkerung wird aufgerufen, Schutzmaßnahmen einzuhalten: Dazu zählen das Bedecken von Mund und Nase bei Ascheregen, das Abdecken von Wasser- und Nahrungsmittelvorräten sowie das Meiden längerer Aufenthalte im Freien. Wissenschaftler betonen, dass vulkanische Aktivitäten wie diese ein natürlicher Bestandteil des geologisch aktiven mittelamerikanischen Raums sind – dennoch mahnt die Explosion zur Wachsamkeit.

Telica eruptiert Aschewolken im Februar

Vulkan Telica stößt Asche- und Gaswolken aus – León in Alarmbereitschaft

Der Telica, einer der aktivsten Vulkane Nicaraguas, hat am Wochenende erneut Gas- und Aschewolken ausgestoßen, die über 200 Meter über den Krater aufstiegen, bevor starker Wind sie erfasste und niederdrückte. Dabei wurde die Vulkanasche in südwestlicher Richtung verweht. Das VAAC Washington erfasste die Aschewolken und brachte VONA-Warnungen heraus. Die Emissionen erreichten eine Höhe von 1500 m. Es kam zu leichtem Ascheniederschlag in Siedlungen in Windrichtung, bislang wurden jedoch keine Schäden in den umliegenden Gemeinden gemeldet.

Tatsächlich ist der Vulkan in diesem Jahr immer wieder unruhig und eruptiert kleinere Aschewolken. Auf den Shakemaps sind in den letzten 7 Tagen keine Erdbeben am Telica eingezeichnet. Nur am benachbarten San Cristóbal gab es 2 schwache Erschütterungen.

Der Vulkan Telica ist ein 1.036 Meter hoher Schichtvulkan im Departamento León in Nicaragua, etwa 15 Kilometer nordöstlich der Stadt León. Im Falle eines größeren Ausbruchs könnte die Stadt in Mitleidenschaft gezogen werden. Entsprechend nervös ist man, wenn es wie jetzt kleinere Ausbrüche gibt, denn man befürchtet, dass größere Eruptionen folgen könnten. Die nicaraguanischen Behörden überwachen den Vulkan rund um die Uhr, um Veränderungen in seiner Aktivität frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung einzuleiten.

Der Telica ist bekannt für seine sporadisch stattfindenden Eruptionen und anhaltende fumarolische Aktivität. Normalerweise gibt es keine Warnzeichen der beginnenden Aktivität, obgleich vor manchen Eruptionen Schwarmbeben auftreten. In den letzten Jahren zeigte er eine Zunahme an explosiven Ausbrüchen, begleitet von schwefelhaltigen Gasemissionen, die gelegentlich in benachbarten Regionen wahrnehmbar sind.

Als einer der aktivsten Vulkane des Landes verzeichnete Telica in den letzten Jahren mehrere Eruptionen. Die letzte größere eruptive Phase begann im April 2021 und dauerte bis März 2022, wobei schwache Ascheexplosionen und Aschewolken beobachtet wurden.

Telica wird unruhig und stößt Asche aus

Telica emittiert Vulkanasche und grollt – Anwohner besorgt

In den letzten Tagen hat der Vulkan Telica – der im Westen von Nicaragua liegt – seine Aktivität verstärkt und erzeugte Explosionen mit Ascheauswurf, die von lautem Grollen und schwachen Erdbeben begleitet wurden. Die Explosionsgeräusche waren bis in die Stadt León zu hören gewesen und Vibrationen ließen Fensterscheiben und Geschirr in Regalen zum Klirren kommen, was die Anwohner besorgte, obwohl Vulkanologen betonen, dass dies typische Prozesse eines aktiven Vulkans sind. Kleinere Eruptionen helfen dem Vulkan, Druck abzubauen und Schlote offen zu halten, so dass Gase entweichen können. Nur selten sind kleine Eruptionen am Telica Vorboten größeren Ungemachs. Einen wirklich starken Ausbruch mit einem VEI 4 ereignete sich 1529. Aber auch danach gab es stärkere Aktivität, die die umliegenden Gemeinden beeinflusste. Die Eruptionen der letzten Jahrzehnte wirkten sich hingegen nur wenig auf die Bevölkerung aus. Im Jahr 2011 gab es eine stärkere Ausbruchsserie, in deren Folge umliegende Dörfer evakuiert wurden, eine Katastrophe blieb jedoch aus.

Ein Mitarbeiter des Observatorium für Naturphänomene (OFENA) gab in einem Interview mit der Lokalpresse bekannt, dass die aktuelle Aktivitätssteigerung starken Regenfällen geschuldet sein könnten, die im Krater Erdrutsche auslösten, die die Schlote verstopften. Zudem entwickelte sich durch den Wassereintrag im Zusammenspiel mit der Erdwärme ein erhöhter Druck im Fördersystem, so dass die Explosionen entstanden, die die Schlote freiräumten. Die Ausbrüche kamen nicht ganz ohne Vorwarnung, denn bereits seit dem 8. Januar wurde eine Zunahme der Mikroseismizität festgestellt. Für mich ein Anzeichen dafür, dass Magma aufgestiegen sein könnte. und nicht nur die oben beschriebenen Phänomene, die Explosionen erzeugten.

Empfehlungen für die Bevölkerung

Die Experten raten Anwohnern, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sich vor möglichen Gefahren durch Asche und vulkanische Gase zu schützen. Dazu zählen:

  • Schutz von Lebensmitteln und Trinkwasser vor Kontamination
  • Bedecken der Nasenlöcher und Vermeidung längeren Aufenthalts im Freien
  • Beachtung von Hinweisen und Aktualisierungen der zuständigen Behörde

Das nicaraguanische Institut für Territorialstudien (INETER) empfahl außerdem, den Kraterbereich zu meiden, da es weiterhin zu plötzlichen Explosionen kommen könnte.

Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, wachsam zu bleiben und die Situation ernst zu nehmen, ohne jedoch in Panik zu geraten. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung würde nicht bestehen.

Masaya: Ascheemissionen verursachen Parkschließung

Ascheemissionen am Masaya verursachten Schließung des Masaya-Nationalparks – Rissbildungen beobachtet

In Nicaragua kam es zu Ascheemissionen am Vulkan Masaya. In den sozialen Medien geteilte Fotos zeigen eine Aschewolke, die mehrere Hundert Meter hoch aus dem Santiago-Krater des Masaya aufsteigt. Laut den Beiträgen soll das Instituto Nicaragüense de Estudios Territoriales (INETER) berichtet haben, dass es zu Rissbildungen am Santiago-Krater kam. Diese Risse beschränkten sich demnach nicht nur auf den Kraterboden, sondern breiteten sich bis zum Aussichtspunkt Mirador 2 am Kraterrand aus. Infolgedessen wurde der Nationalpark für Besucher gesperrt. Diese Meldung konnte ich allerdings nicht durch Angaben offizieller Stellen verifizieren.

Bei meinen Recherchen zur Seismizität am Masaya fand ich lediglich Hinweise auf einen kleinen Erdbebenschwarm, der sich in der Nähe eines anderen Vulkans in Nicaragua ereignete: dem San Cristóbal. Dieser Vulkan eruptierte zuletzt im Juni 2024. Satellitenaufnahmen zeigen, dass der Krater des San Cristóbal aktuell kalt ist und lediglich kleine Dampfwolken freisetzt.

Am Masaya hingegen zeigt sich ein anderes Bild. Im Krater des Santiago emittieren zwei Schlote Wärme und weisen im Infrarotspektrum Anomalien auf. Der kleine Lavasee, der im Jahr 2015 dort aktiv wurde, ist mittlerweile verschwunden. Dieser war noch bis Anfang März 2024 in abgeschwächter Form aktiv, bevor mehrere große Erdrutsche innerhalb des Kraters ihn verschütteten. Seitdem hat sich der Lavasee nicht mehr etabliert.

Ob die Ascheemissionen durch Explosionen verursacht wurden, bei denen frische Lava eruptiert wurde, oder ob es sich um Aschewolken handelt, die bereits abgelagertes Material durch Kollapsereignisse aufwirbelten, ist unklar. Die beobachteten Risse könnten sowohl durch Kollapsereignisse infolge von Deflation entstanden sein als auch durch Inflation, die mit einer Aufblähung des Kraterbereichs einhergeht.

Der Masaya ist ein Komplexvulkan mit mehreren Kraterkegeln, die sich in einer Caldera bildete. Die Namensgebung der Krater ist auf Karten nicht immer einheitlich und kann Verwirrung auslösen. So zeigt Google Maps die Anomalien in einem Kraterabschnitt, der als Masaya-Krater bezeichnet wird, während der Santiago westlich davon eingetragen ist. Zugleich gibt es einen älteren Krater mit dem Namen Masaya.

Die beiden hier beschriebenen Vulkane gehören zu einer Vulkankette, die sich parallel zur Cordillera de Maribios in Nicaragua erstreckt. Weitere bekannte Vulkane dieser Kette sind der Momotombo und der Telica.

Masaya: Warnung vor Kollaps und Erdrutsch

Masaya zeigt Risse im Boden – Vulkanologen warnen vor Kollaps-Ereignissen mit Hangrutschungen im Krater

Lange Zeit brodelte im Krater des Vulkans Masaya ein kleiner Lavasee, der im März 2024 durch einen Kollaps im Krater verschüttet wurde. In den folgenden Wochen stieg der Gasdruck im Fördersystem, und die Vulkanologen des Nicaraguanischen Instituts für Territorialstudien (INETER) warnten vor starken Explosionen, die durch eine Freisprengung des Fördersystems entstehen könnten. Diese Explosionen blieben jedoch aus, und inzwischen scheint es zumindest zu einer leichten Entlastung gekommen zu sein, denn es gibt wieder zwei offene Schlote, in denen Lava zu sehen ist und durch die Entgasungen stattfinden können. Die Wärmesignatur der Schlote ist auf dem jüngsten wolkenfreien Satellitenfoto zu erkennen, das von Copernicus am 25. August bereitgestellt wurde. Diese Schlote befinden sich jedoch im Krater Masaya und nicht im benachbarten Krater Santiago, in dem zuvor der Lavasee brodelte. Ob es hier ebenfalls einen offenen Schlot gibt, blieb aufgrund von Wolken unklar. Den neuesten Mitteilungen zufolge (siehe unten) ist der Schlot, in dem der Lavasee brodelte, noch immer verstopft. Auf der Livecam kann man jedoch rot illuminierte Dampfwolken sehen, die aus dem Krater aufsteigen.

INETER gab nun eine erneute Warnung vor möglichen Erdrutschen im Krater des Vulkans Masaya heraus. Am Aussichtspunkt 2, südlich des Santiago-Kraters, wurden Risse mit vorwiegender Ost-West-Ausrichtung sowie kleinere Risse in Nord-Süd-Richtung festgestellt. Diese Risse sind tief und ausgedehnt, was kurz- oder mittelfristig zu Erdrutschen führen könnte.

Zudem ist der innere Krater weiterhin verstopft, was den Druck im Vulkansystem erhöht. Besonders aktiv ist derzeit die Fumarole-2-West-Kluft, wo ständige Entgasung und Glühen beobachtet werden.

INETER rät außerdem den Anwohnern in der Nähe von Kanälen und Bächen, die von den Hängen der Vulkane Concepción und Maderas abfließen, bei starkem und anhaltendem Regen auf mögliche Schlammströme zu achten.

Die Vulkane Telica, Cerro Negro, San Cristóbal und Momotombo bleiben laut INETER weitgehend ruhig.

Weiterführender Link: Bildreportage Masaya 2016

San Cristobal eruptiert in Nicaragua am 7. Juni

Vulkan San Cristobal eruptierte und förderte Aschewolke bis auf 3000 m Höhe

Im lateinamerikanischen Nicaragua eruptierte der Vulkan San Cristobal Vulkanasche. Die Aschewolke stieg laut VAAC Washington bis auf eine Höhe von 3000 m auf und driftete in nördliche Richtung. Die Eruption ereignete sich am 7. Juni um 15:15 Uhr Ortszeit. Bis jetzt blieb es bei einer Explosion, allerdings ist das Wetter schlecht und der Gipfel des 1745 m hohen Vulkans hängt meistens in den Wolken, sodass kleinere Eruptionen im Verborgenen stattfinden könnten.

Die letzten beiden Eruptionen manifestierten sich am San Cristobal im Juli 2023 und Juni 2022. Der Vulkan scheint also bevorzugt zu dieser Zeit auszubrechen. Vielleicht braucht es gut ein Jahr, bis der Druck im Fördersystem entsprechend groß ist, damit es zu Explosionen kommen kann.

Der Komplexvulkan San Cristobal liegt am nordwestlichen Ende des Marrabios-Gebirges und besteht aus fünf Vulkankegeln. Der mächtigste beherbergt einen 500 x 600 m durchmessenden Krater.

In der Nähe liegen mehrere pleistozäne Vulkane, die nicht mehr ausbrechen, aber auch noch andere aktive Feuerberge wie der dombildende El Chonco und der Volcán Casita, von dem 1998 ein Lahar ausging.

San Cristobal ist einer der aktivsten Vulkane in Nicaragua. Seit der Besiedlung durch die Spanier im 16. Jahrhundert sind 37 Eruptionen bzw. Eruptionsphasen bekannt geworden, von denen aber nicht alle wissenschaftlich bestätigt werden konnten. Die meisten Eruptionen waren schwach bis mäßig stark und hatten einen maximalen VEI von 2.

In Nicaragua gibt es mehrere aktive Vulkane. Einer der bekanntesten ist der Masaya, der nahe der Hauptstadt liegt. Im März kam es zu einem Hangrutsch im Krater, der den bis dahin brodelnden Lavateich verschüttete. Auf der Livecam kann man nun wieder eine schwache Rotglut sehen und offenbar konnte sich wenigstens wieder eine Lavalinse im Förderschlot bilden.

Vulkane und Erdbeben in Nicaragua stehen im Zusammenhang mit der Subduktion der Cocos- und Nazca-Platten unter die Platte der Karibik. Das Abtauchen der Platten löst einerseits Erdbeben aus und lässt andererseits Magmen entstehen, die an den Vulkanen der Küstenkollidieren eruptiert werden.

Vulkan Concepción – Steckbrief

Vulkan Concepción auf der Insel Ometepe in Nicaragua

Der Vulkan Concepción ist einer der aktivsten Stratovulkane in Nicaragua. Er hat eine Höhe von 1.610 Metern und liegt auf der Insel Ometepe im Lake Nicaragua. Ometepe hat eine Fläche von 270 Quadratkilometern und ist die größte Vulkaninsel der Welt, die in einem Süßwassersee liegt. Concepción ist jedoch nicht der einzige Vulkan der Insel; südöstlich befindet sich der etwas kleinere Vulkan Maderas. Ursprünglich bildeten beide Vulkane eigene Inseln, die im Laufe der Zeit durch anhaltende Eruptionen zusammenwuchsen und heute durch eine Landbrücke verbunden sind.

Der Vulkanismus der Region wird durch die Subduktion der Cocos-Platte unter die Karibische Platte verursacht. Diese Subduktionszone verläuft entlang der Westküste Mittelamerikas. Die subduzierte Ozeanplatte wird im oberen Erdmantel partiell geschmolzen, und die Schmelze steigt hinter der Subduktionszone auf und tritt an den Vulkanen aus.

Der Vulkan Concepción fördert vor allem basaltische bis basalt-andesitische Lava. Diese Art von Lava ist typischerweise dünnflüssiger als die von sauren Vulkanen und führt häufig zu explosiven Eruptionen aufgrund der hohen Gasgehalte und des hohen Drucks, der im Magma aufgebaut wird.

Der Vulkan Concepción bildete sich in einer Caldera, deren Rand man noch auf halber Höhe der Nordflanke erahnen kann. Am Gipfel des Vulkans befindet sich ein 250 Meter tiefer Krater. Concepción ist von mehreren Nord-Süd-streichenden Störungszonen durchzogen. Auf diesen Brüchen haben sich Schlackenkegel, Lavadome und sogar Maare gebildet.

Eruptionen des Vulkans Concepción

Seit dem späten 19. Jahrhundert brach der Vulkan mehr als 30 Mal aus. Bedeutende Eruptionsphasen ereigneten sich in den Jahren 1883, 1888, 1902, 1951, 1965, 2005 und 2007. Ausbrüche sind auch aus den Jahren 2010 und 2024 bekannt. Der Vulkan weist ein hohes Lahar-Potenzial auf: Als 1998 der Hurrikan „Mitch“ durch Nicaragua zog, wurden verheerende Lahare generiert, da sich in den Schluchten am Concepción große Mengen Asche angesammelt hatten.

Die Asche ist jedoch auch ein Segen für die Region, da die Mineralien den Boden düngen, was sich wohl im Namen des Vulkans widerspiegelt: Concepción bedeutet Empfängnis, was in diesem Kontext vermutlich ein Sinnbild für Fruchtbarkeit darstellt.