Philippinen mit starkem Erdbeben – News vom 15.06.23

Erdbeben Mw 6,2 erschüttert Philippinen in Nähe des Taal-Vulkans

Datum 15.06.23 | Zeit: 02:19:17 UTC | 13.52 N ; 120.77 E | Tiefe: 119 km | Mw 6,2

Heute Nacht manifestierte sich auf den Philippinen ein starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 6,2. Das Hypozentrum wurde in 119 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag in der Meerenge der Verde Island Passage zwischen den Inseln Luzon und Mindoro und wurde 7 km nord-nordöstlich des Ortes Wawa lokalisiert. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen der Erdstoß ca. 15 Sekunden lang gespürt worden ist. Aufgrund der Tiefe des Epizentrums waren die Auswirkungen an der Erdoberfläche vergleichsweise gering, größere Schäden wurden nicht gemeldet.

Tektonisch betrachtet kommen als Ursache für das Beben zwei Möglichkeiten in Betracht: Es könnte sich an der Transformstörung der Verde-Passage-Sibuyan-Störungszone manifestiert haben. Hierbei handelt es sich um eine dextrale Blattverschiebung, die in NW-SE Richtung streicht und den Manila-Graben mit den Philippinen-Graben verbindet. Aufgrund der Tiefe könnte sich das Beben aber auch ein einem Stück subduzierter Erdkruste ereignet haben, den an den beiden Gräben findet Subduktion statt.

Wie reagieren die Vulkane der Philippinen auf das Erdbeben?

Das Erdbeben ist im Kontext von Vnet besonders interessant, da es sich in nur 60 km Entfernung zum Vulkan Taal ereignete. Der Taal-Vulkan ist in den vergangenen Tagen wieder munterer, als er es in den letzten Monaten war und stößt große Mengen an Schwefeldioxid aus. Gestern waren es 5024 Tonnen. Aus dem Kratersee auf Volcano Island stieg Dampf bis zu 2100 m hoch auf. Außerdem wurden 20 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. die Anzahl der Beben nahm zu. Der allgemeine Trend am Taal zeigt eine Aktivitätszunahme, wobei jetzt noch keine spontane Reaktion auf das Erdbeben gemeldet wurde. Morgen sehen wir, ob die geophysikalischen Daten signifikant angestiegen sind.

Bei dem zweiten aktiven Vulkan in Nähe des Epizentrums handelt es sich um den Mayon. Er liegt ca. 350 m vom Epizentrum entfernt und damit noch im Wirkungskreis des Bebens. Die Tätigkeit des Vulkans zog bereits in den letzten 2 Wochen deutlich an und es kommt zu Domwachstum und dem Abgang von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen. In den letzten 24 Stunden wurden 2 pyroklastische Dichteströme gemeldet, Eine Ache-Dampf-Wolke stieg bis zu 700 m über Kraterhöhe auf. Es gab 2 vulkanisch-bedingte Erdstöße. 306 Signale stammten von Steinschlägen und Schuttlawinen. Es wurden 193 Tonnen Schwefeldioxid emittiert. Seit heute Nacht hat sich die Frequenz der VONA-Meldungen über Aschewolken erhöht, was darauf hindeutet, dass es zu einer Zunahme der Abgänge gekommen sein könnte. Auch hier gilt, dass ein Vergleich mit den Daten, die morgen veröffentlicht werden weitere Indizien darauf liefern könnten, ob sich der Erdstoß kurzfristig auf die Aktivität auswirkte.

Vulkan Mayon mit Lavastrom – News vom 12.06.23

Domwachstum generiert Lavastrom am Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Mayon weiter effusiv aktiv und baut an seinem Lavadom. Mittlerweile ist es so groß, dass er über den Kraterrand hinauswächst und einen kurzen zähflüssigen Lavastrom generiert. Von seiner Front gehen ständig glühende Schuttlawinen ab.  Auf lange belichteten Aufnahmen sieht es dadurch aus, als wäre der Lavastrom deutlich länger als er tatsächlich ist. Sobald sich größere Blöcke von der Lavafront lösen, können sie fragmentieren und pyroklastische Ströme entstehen lassen. In den letzten 24 Stunden passierte dies dreimal. Bis jetzt sind die pyroklastischen Ströme noch vergleichsweise klein gewesen, doch mit fortschreitendem Domwachstum könnte sich das bald ändern. Dann reicht auch die 6 km Sperrzone nicht mehr aus, die um den Krater verhängt wurde. Aus der unmittelbaren Gefahrenzone wurden mehr als 10.000 Menschen evakuiert. Sie siedeln dort, obwohl es generell verboten ist. Doch Armut und Bevölkerungsdruck lassen ihnen keine andere Wahl.

Richtig gefährlich wird es, wenn sich der Charakter der Eruption ändern sollte und es zu Explosionen kommen sollte. Diese entstehen oft, wenn Wasser ins Spiel kommt. Beim letzten Ausbruch 2018 kam es in einem späteren Eruptionsstadium zu Paroxysmen.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS meldeten neben den drei erwähnten Dichteströmen 260 Steinschlag-Ereignisse innerhalb von 24 Stunden. Außerdem zog auch die Seismizität an und es wurden 21 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß zog an und betrug 642 Tonnen am Tag.

Im Augenblich ist die Sicht auf den Vulkan in den Morgenstunden noch recht gut, doch im Juni beginnt die Regenzeit auf den Philippinen, so dass sich die Sichtbarkeit des Vulkans bald ändern kann. Wenn es zu starken Regenfällen kommen sollte, dann muss man mit phreatischen Eruptionen und Lahars rechnen.


Taal mit starken Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

Mit dem Taal-Vulkan steht ein weiterer Feuerberg der Philippinen in den News. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist deutlich erhöht und betrug gestern 6.884 Tonnen am Tag. Im Kratersee von Volcano Island wurden starke Turbulenzen beobachtet. Dampf stieg bis zu 1200 m hoch auf. Es wurden 11 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Im Westen der Insel gibt es Inflation infolge von Magmenintrusion.

Erdbeben-News 04.04.23: Philippinen

Wie so oft um die Vollmond-Tage herum, gibt es auch diesmal wieder vermehrt Erdbeben mit Magnituden größer als 5. Der stärkste Erdstoß seit meinem letzten Update ereignete sich gestern bei den Philippinen.

Philippinen: Erdbeben Mw 6,2

Datum 04.04.23 | Zeit: 12:54:35UTC | 13.78 N ; 125.49 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,2

Vor der philippinischen Ostküste manifestierte sich heute ein Erdstoß der Magnitude 6,1. Der Erdbebenherd befand sich in 25 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 128 km östlich von Viga verortet und stand im Zusammenhang mit der Subduktion am Philippinen-Graben.


Erdbeben Mw 6,1 in Indonesien

Datum 04.04.23 | Zeit: 14:59:44 UTC | 0.95 N ; 98.92 E | Tiefe: 95 km | Mw 6,1

Gestern erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 6,1 die indonesische Nias Region an der Westküste Sumatras. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre, genauer in 95 km Tiefe. Daher gab es keine Tsunamigefahr. Der Erdstoß stand in Verbindung mit der Subduktion am Sundagraben und ereignete sich an einem subduzierten Stück australischer Erdkruste, die bis unter die Küste Sumatras abgetaucht ist. Das Epizentrum wurde an der Küste verortet und befand sich 62 km südsüdwestlich von Padangsidempuan. Vulkane im Wirkungskreis des Erdbebens sind Marapi, der erst vor wenigen Monaten aktiv war, Sinabung und Toba. Sollte ein Vulkan antworten, dann am ehesten der Marapi.


Owen-Fracture-Zone: Erdbeben Mw 5,3

Datum 03.04.23 | Zeit: 21:44:15 UTC | 14.44 N ; 56.31 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Gestern gab es an der Owen-Fracture-Zone im Indischen Ozean eine Erdbebenserie. Die stärkste Erschütterungen brachte es auf Mw 5,5 und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 318 km nordöstlich von Hadibu im Jemen. Zwei weitere Beben hatten die Magnituden 5,3 und 5,1. Die Owen-Fracture-Zone ist eine Störungszone am Eingang zum Roten Meer.


Tunesien: Erdbeben Mb 5,0

Datum 04.04.23 | Zeit: 16:27:07 UTC | 34.28 N ; 8.02 E| Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Im Nordwesten von Tunesien bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Die Herdtiefe wurde vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag 17 km südwestlich von Ar Rudayyif.


Einfluss des Mondes auf Erdbeben

Frühere Studien kamen häufig zu dem Ergebnis, dass die Gezeitenkräfte des Mondes praktisch keinen statistisch nachweisbaren Effekt in Bezug auf Häufigkeit und Stärke  hätten, doch meine eigenen Beobachtungen und einige neuere Studien behaupten das Gegenteil! Da ich nun schon seit einigen Jahren nicht nur über Vulkane, sondern auch über Erdbeben berichte, ist mir sehr wohl eine Häufung von Erdbeben mit Magnituden größer als 5 aufgefallen, die in den Tagen um Neu- bzw. Vollmond auftreten, also dann, wenn die Gezeitenkräfte von Sonne und Mondes am stärksten auf die Erde einwirken, weil sie dann auf einer Linie stehen. In einem früheren Artikel habe ich auch schon über eine Studie geschrieben die Gezeitenbeben am Pazifikrücken zum Thema hatte. Eine weitere Studie japanischer Forscher der Universität Tokio kommt zu dem Ergebnis, dass sich starke Erdbeben häufig dann ereignen, wenn die Gezeitenkräfte am größten sind. Das Team um Seismologe Satoshi Ide untersuchte 3 verschieden Erdbebenlisten für Japan, Kalifornien und die ganze Welt.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass sich die starke Erdbeben der letzten Jahrzehnte, wie etwa die in Chile und in Japan, während starker Gezeitenkräfte ereigneten, also bei Voll- oder Neumond. Die Forscher untersuchten mehr als 10 000 Erdbeben mit einer Magnitude ab 5,5 und fanden heraus, dass Bebenserien, die während starker Gezeitenkräfte begannen, in ihrem späteren Verlauf mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Magnitude von 8 oder mehr erreichten. Zwischen schwächeren Erbeben und den Gezeitenkräften war jedoch kein Zusammenhang nachweisbar. „Dies legt nahe, dass sich ein kleiner Felsbruch mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem gewaltigen Riss entwickelt, wenn stärkere Gezeitenkräfte wirken“, schrieben die Wissenschaftler in „Nature Geoscience“. „Wir schließen daraus, dass starke Erdbeben in diesen Zeiträumen häufiger auftreten.“ (Quelle Cordis, Geosience)

 

Erdbeben-News 08.03.23: Philippinen

Erdbeben Mw 6,0 in der philippinischen Davao-del-Oro-Region

Datum 07.03.23 | Zeit: 06:02:31 UTC | 7.53 N ; 126.11 E | Tiefe: 10 km | Mw 6.0

Die philippinische Insel Mindanao wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km süd-südöstlich von Compostela verortet. Diese Daten stammen vom EMSC. Lokale Erdbebendienste ermittelten eine Magnitude Mw 5,9. Es war der stärkste Erdstoß einer Bebenserie, die bereits am 06. März begann und in der Davao-de-Oro Region für viel Aufregung sorgte. Es entstanden leichte Gebäudeschäden und die Bevölkerung reagierte sehr beunruhigt. PHILVOLCS brachte heute ein Sonderbulletin heraus, in dem das Institut über die Ursachen der Beben aufklärt. Es heißt auch, dass die Beben fragile Gebäude zum Einsturz bringen könnten. Ob das bereits geschehen ist, geht aus der Meldung nicht eindeutig hervor. Die Beben sind tektonischen Ursprungs und sollen im Zusammenhang mit einem ähnlich starken Erdbeben stehen, dass sich am 1. Februar zutrug. Trotzdem würde ich das Beben nicht als Nachbeben bezeichnen. Wahrscheinlicher ist, dass die gleiche Störungszone an einer anderen Stelle entspannt wurde bzw. gebrochen ist. Solche Betrachtungen sind aber eh nur rein akademischer Art, denn für die betroffenen Menschen spielt es keine Rolle wie die Beben bezeichnet werden. Die Auswirkungen sind die gleichen.

Die Erschütterungen manifestieren sich in einem Bereich eines Segments der Philippinen-Störung und an der Central-Mindanao-Störung. Zwischen diesen beiden dominierenden Störungssystemen liegen wahrscheinlich weiter lokale Störungen, die ebenfalls durch das erste Beben aktiviert worden sein könnten.

Die Geowissenschaftler schließen die Gefahr einer Tsunami-Entstehung aus, weisen aber darauf hin, dass es zu Erdrutschen in der Bergregion kommen könnte. Ferner kann es zu Boden-Verflüssigungen kommen. PHILVOLCS hält es für unwahrscheinlich, dass der nahe gelegenen Vulkan Leonard-Kniaseff durch die Beben aktiviert werden könnte.

Erdbeben-News 16.02.23: Philippinen

Erdbeben Mw 6,0 erschütterte Philippinen

Datum: 15.02.23 | Zeit: 18:10:14 UTC | 12.36 N ; 123.94 E | Tiefe: 40 km | Mw 6.0

Gestern Abend wurde die philippinische Region Masbate von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Es hatte die Magnitude 6,0 und einen Erdbebenherd in 40 km Tiefe. das Epizentrum lag offshore zwischen mehreren Inseln und wurde 24 km ost-südöstlich von San Fernando verortet. Der philippinische Vulkan Mayon liegt auf der Hauptinsel Luzon und in nur 100 km Entfernung zum Epizentrum. Momentan ist er recht ruhig, auch wenn der Krater etwas dampft und 200 bis 300 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Sollte der Vulkan in nächster Zeit eruptieren, könnte das Beben Auslöser gewesen sein.


Vanuatu: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 16.02.23 | Zeit: 05:37:06 UTC | 14.96 S ; 167.02 E | Tiefe: 47 km | Mw 5.6

An der Nordspitze der Insel Espiritu Santo manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 47 km. Das Epizentrum lag 11 km nordwestlich von Port-Olry. Nicht weit entfernt liegt die Vulkaninsel Ambae mit dem aktiven Vulkan Manaro Voui.


Haiti: Erdstoß M 5,5

Datum: 16.02.23 | Zeit: 06:50:46 UTC | 19.62 N ; 73.70 W | Tiefe: 12 km | Mw 5,5

Heute Morgen manifestierte sich in der Meerenge zwischen den karibischen Inseln Kuba und Haiti ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum befand sich in 12 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 40 km südwestlich von Môle Saint-Nicolas (Haiti) festgestellt. Dem EMSC liegen mehrere Wahrnehmungsmeldungen vor. Ein Blick auf die Erdbebenkarte enthüllt, dass die Region östlich des aktuellen Erdbebens seismisch sehr aktiv ist. Im Westen in Richtung Kuba gab es hingegen in den letzten Tagen keine Erdbeben. Ein schlechtes Zeichen, denn während sich die Spannungen entlang der karibischen Plattengrenze bei Haiti und der Dominikanischen Republik in vielen schwachen bis moderaten Erdbeben abbauen, summieren sie sich in Richtung Kuba auf, sodass zu befürchten ist, dass sie sich irgendwann in einem Starkbeben mit großem Zerstörungspotenzial entladen werden. Bei der Plattengrenze zwischen Nordamerika und der Gonâve Mikroplatte, die zwischen Nordamerika und der Platte der Karibik eingekeilt ist, handelt es sich um eine dextrale Blattverschiebung, die hier auf den Namen Septentrional-Fault hört.

Erdbeben-News 01.02.23: Philippinen

Erdbeben Mw 6,0 auf Mindanao

Datum: 01.02.23 | Zeit: 10:44:45 UTC |  7.76 N ; 126.06 E | Tiefe: 10 km | Mw 6.,0

Auf der philippinischen Insel Mindanao hat es heute Mittag ein Erdbeben der Magnitude 6,0 gegeben. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 6 km süd-südöstlich von Monkayo lokalisiert. So starke Erdbeben an Land gibt es auf den Philippinen nicht so oft. Anders sieht es da entlang der großen Störungszonen am Philippinengraben aus. Ein Blick auf die Shakemap enthüllt nicht nur diese Beben, sondern zeigt auch den Erdbebencluster in der indonesischen Molukkensee, wo täglich moderate Erdbeben hinzukommen.

Naturkatastrophen-News 28.12.22: Philippinen

Überflutungen und Erdrutsche kosten Menschenleben auf den Philippinen

Das philippinische Archipel wird seit Tagen von schweren Regenfällen heimgesucht, die nicht im Rahmen der Monsunzeit auftreten, sondern von Unwettern verursacht werden. Wie der nationale Katastrophenschutz am Mittwoch mitteilte, wurden mindestens 26 Menschen Opfer der Fluten. Außerdem werden zahlreiche Fischer vermisst, die in ihren Booten auf offener See von Unwettern überrascht wurden. In 29 Provinzen des Inselstaates sind fast 400.000 Menschen von den Unwettern betroffen. 81.000 Personen flüchteten vor den Wassermassen und sind in Evakuierungszentren untergekommen oder fanden Zuflucht bei Freunden und Verwandten.

Besonders schlimm traf es die Insel Mindanao, die hier auch oft in den Erdbebennews vertreten ist. Dort starben 13 Menschen. Nach Angaben des Katastrophenschutzes stand das Wasser in einigen Gebieten „höher als Brusthöhe“.

Die Regenfälle begannen Heiligabend und ließen Flüsse über die Ufer treten und lösten Erdrutsche und Schlammlawinen aus. Heute verbesserte sich die Wetterlage etwas und Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes machten sich auf den Weg, Hilfsgüter zu verteilen. In den Überflutungsgebieten sind nicht nur Lebensmittel Mangelware, sondern auch frisches Trinkwasser. Zudem droht durch Wasserverschmutzung Cholera auszubrechen.
Meteorologen warnen vor einem neuen Sturmtief, das in den nächsten Tagen weitere Regenfälle mit sich bringen wird. Sie könnten die Hochwassersituation weiter verschärfen und auch neue Erdrutsche auslösen.
Die Philippinen werden oft von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifunen und Überflutungen getroffen. In dem Inselstaat leben gut 110 Millionen Menschen. Viele sind nach den Katastrophen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der Klimawandel und seine Extremwetterlagen treffen die Philippinen besonders hart. Der steigende Meeresspiegel zwingt zahlreiche Küstenbewohner zur Aufgabe ihrer Heimat. Viele Menschen hoffen in der Hauptstadt Manila eine neue Zukunft zu finden, was die Lage in der Millionenstadt verschlimmert.

Auch in anderen Erdteilen hat es über Weihnachten Unwetterkatastrophen gegeben. Besonders hart traf es die Länder der arabischen Halbinsel. Dort kam es ebenfalls zu Überschwemmungen.

Der Wintersturm in den USA hat weite Teile des Landes in ein Frostchaos gestürzt. Mehr als 50 Menschen starben. Hierzu später mehr.

Erdbeben-News 10.12.22: Philippinen

Philippinen Erdbeben Mw 5,6

Datum: 09.12.22 | Zeit: 20:01:56 UTC | 6.49 N ; 126.28 E | Tiefe: 10 km |  Mw 5,6

Kurz vor der Küste der philippinischen Insel Mindanao bebte es mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag in der Asthenosphäre, genauer in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum wurde 25 km östlich von Tibanbang festgestellt. Ein Blick auf die Shakemap enthüllt, dass es auf den Philippinen sehr viele Erdbeben gibt. Generell heißt es, dass es besser ist, wenn zahlreiche schwache- moderate Erdbeben die Spannungen im Untergrund abbauen, als ein starkes. Trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, dass das Archipel von einem Starkbeben heimgesucht werden könnte.


Chile: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 10.12.22 | Zeit: 10 06:41:29 UTC | 23.12 S ; 68.09 W | Tiefe: 106 km |  Mw 5,6

Zum Vollmond sehen wir einen zweiten globalen Bebenspot in Chile. Hier gab es 2 Erdbeben mit den Magnituden 5,6 und 5,4. das stärkere Erdbeben manifestierte sich in der Atacama-Wüste und hatte ein Hypozentrum in 106 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 26 km südöstlich von San Pedro de Atacama verortet. In der Atacama gibt es zahlreiche aktive Vulkane. Einer von ihnen ist der Lascar, der sporadisch Wärmeanomalien zeigt. Das zweite Beben lag vor der Küste bei Valparaiso und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Auch hier zeigt die Shakemap, dass es in Chile sehr viele Erdbeben gibt, die von großen Spannungen im Untergrund zeugen.

Chile und die Philippinen grenzen beide an den Pazifischen Ozean und sind Teil des Pazifischen Feuerrings. Die tektonischen Situationen beider Länder sind komplex, da sich vor ihren Küsten mehrere Kleinplatten treffen, die den Untergrund des Pazifiks bilden. Die Pazifische Platte ist die größte Erdkrustenplatte der Welt und bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 cm pro Jahr in Richtung Nordwesten. Sie ist vor 190 Millionen Jahren entstanden, als sie die drei Platten eines Urozeans ersetzte. Bei diesen Platten handelte es sich um die Platten von Farallon, Phoenix und Izanagi. Dort, wo diese 3 Platten einen Tripelpunkt bildeten, begann die Pazifische Platte zu wachsen. Von der Farallon-Platte sind 2 Bruchstücke übrig geblieben, die wir heute als Cocos-und Nazca-Platten kennen. Während die Cocos-Platte zwischen der Pazifischen Platte und der Karibischen Platte liegt, befindet sich die Nazca-Platte vor Chile. Ihre Subduktion vor der Küste verursacht die Spannungen, die letztendlich zu den chilenischen Erdbeben führen.

Die Philippinische Platte liegt zwischen der Pazifischen Platte und der Platte Eurasiens. Sie liegt quasi in einem Schraubstock, denn fast alle Plattengrenzen sind konvergent. Da die Philippinenplatte an ihren Rändern subduziert und somit verschluckt wird, schrumpft sie, wodurch ebenfalls große Spannungen entstehen, die sich in den zahlreichen Erdbeben entladen.

Erdbeben-News 09.12.22: Philippinen

Philippinen: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 09.12.22 | Zeit: 06:33:00 UTC | 13.18 N ; 125.87 E | Tiefe: 10 km |  Mw 5,8

Vor der Ostküste der Philippinen bebte es mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 108 km nördlich von Gamay verortet. Meldungen über Schäden liegen nicht vor.

Erdbeben sind in der Region keine Seltenheit, auch weiter nördlich und südlich bebte es.


Mittelatlantischer Rücken: Doppelwumms Mb 4,8

Datum: 09.12.22 | Zeit: 04:40:44 UTC | 45.35 N ; 28.00 W | Tiefe: 10 km |  Mb 4,8

Heute Früh gab es am mittelatlantischen Rücken gleich zwei Erdbeben Mb 4,8. Die Herdtiefe wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum lag auf  einem Breitengrad zwischen Bordeaux und Niagara und wurde 697 km nördlich von Santa Cruz da Graciosa verortet.