Taal: Serie phreatischer Eruptionen geht weiter

Weitere phreatische Eruption am Taal dauerte 3 Minuten – 1500 m hohe Dampfwolke erzeugt

Gestern kam es an dem philippinischen Taal-Vulkan zu einer weiteren phreatischen Eruption. Laut PHILOVLCS dauerte sie mit drei Minuten relativ lange und erzeugte eine Dampfwolke, die gut 1500 m hoch aufstieg. Ort des Geschehens war wieder der Kratersee auf Vulcano Island. Das Wasser des Kratersees zeigte starke Turbulenzen.

Erst am 2. August  hatte es drei schwache phreatische Eruptionen gegeben. Man kann also getrost von einer Eruptionsserie sprechen. An diesem Tag stellten die Vulkanologen außerdem fest, dass der Vulkan täglich 3.309 Tonnen Schwefeldioxid ausstößt. In der Umgebung wurde zudem vulkanischer Smog (VOG) beobachtet.

Übergeordnet hält der deflationäre Trend der Caldera an, doch besonders unter der Südwestflanke von Volcano Island wird eine Bodenhebung detektiert. Sie wird von magmatischen Fluiden verursacht und könnte mittelfristig betrachtet in einer magmatischen Eruption gipfeln.

Der Taal-Vulkan bleibt aufgrund der vergleichsweise geringen Aktivität unter Alarmstufe 1. Bei dieser Alarmstufe stellen plötzliche phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle und gefährliche Ansammlungen oder Ausstöße von vulkanischem Gas eine Bedrohung für die Insel Taal dar.

Das Betreten der Vulkaninsel Taal und der permanenten Gefahrenzone ist verboten, und es gilt eine Flugverbotszone um den Vulkan.

Andere Vulkane der Philippinen

Auf den Philippinen stehen noch vier weitere Vulkane unter besonderer Beobachtung. Zu diesen Vulkanen gehören Bulusan, Kanlaon, Mayon und Pinatubo. Letzterer steht auf Alarmstufe „0“ und zeigt momentan keine nennenswerte Aktivität. Anders sieht es am Bulusan und Kanalon aus. Beide Vulkane sind seismisch aktiv, stoßen Schwefeldioxid aus und zeigen Bodenhebung infolge von Magmeninflation. Während der Alarmstatus am Kanalon auf „2“ steht, muss sich der Bulusan mit der Alarmstufe „1“ zufrieden geben. Ähnlich sieht es am Mayon aus. Hier wurde gestern ein vulkanotektonsiches Erdbeben registriert und nachts ist eine sehr schwache Rotglut erkennbar, die vom Lavafom ausgeht. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich am Sonntag auf 387 Tonnen am Tag. Es wird Bodenhebung detektiert und Magma scheint sich unter dem Vulkan zu sammeln.

Taal Vulkan eruptiert drei Mal phreatisch

Vulkan Taal auf den Philippinen erzeugt 3 prheatische Eruptionen – Alarmstatus bleibt auf „1“

Gestern Morgen erzeugte der philippinische Calderavulkan Taal drei schwache phreatische Eruptionen, die Dampfwolken bis auf eine Höhe von 2.100 Metern aufsteigen ließen. Das geht aus einem Bericht der philippinischen Behörde PHIVOLCS hervor. Bereits am Vortag hatte sich eine phreatische Eruption manifestiert. Diese Entwicklung ist typisch für Zeiten mit einem relativ geringen Schwefeldioxid-Ausstoß, der sich gestern auf 3.309 Tonnen pro Tag belief. Zwar ist dies im Vergleich zu anderen Vulkanen ein hoher Wert und mit den Ausstoßmengen explosiv eruptierender Vulkane vergleichbar, doch am Taal gibt es immer wieder Phasen mit einem drei- bis viermal so hohen Schwefeldioxid-Ausstoß, in denen jedoch meistens keine phreatischen Eruptionen stattfinden.

Neben den drei dampfgetriebenen Eruptionen wurden drei vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie könnten in direktem Zusammenhang mit den Eruptionen gestanden haben.

Die drei phreatischen Ausbrüche dauerten jeweils eine Minute und wurden um 19:15 Uhr, 19:19 Uhr und 19:23 Uhr aufgezeichnet. Phreatische Eruptionen entstehen, wenn geothermische Energie Grundwasser so stark erhitzt, dass es schlagartig verdampft. Es ist auch möglich, dass sich der Dampf zuerst in Hohlräumen ansammelt, bis der Druck so groß ist, dass Schwachstellen im Gestein nachgeben. Diese Eruptionen sind typisch für Vulkane mit einem Kratersee, aber auch für große Calderas mit einem ausgeprägten Hydrothermalsystem. Auf Taal trifft beides zu: Die Eruptionen manifestierten sich aus dem wassergefüllten Krater auf Volcano Island. Die Vulkaninsel liegt in einem großen See, der die Caldera des Vulkans füllt.

Das PHIVOLCS-Bulletin vermerkte auch die langfristige Deflation der Taal-Caldera und die kurzfristige Inflation der nördlichen und südöstlichen Flanken der Taal-Vulkaninsel.

Über dem Taal-Vulkan bleibt Alarmstufe 1 bestehen, was auf ein geringes Maß an Unruhe hinweist. Mögliche Gefahren bei Alarmstufe 1 umfassen phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle und/oder Exhalationen von Vulkangas. Sammelt sich das Gas in Senken an, können tödlich wirkende Gaskonzentrationen entstehen. Außerdem besteht die Gefahr der Bildung von Vog (vulkanischem Smog).

Das Betreten der Taal-Vulkaninsel, insbesondere des Hauptkraters und der Daang-Kastila-Spalten, bleibt weiterhin streng verboten. Die Insel ist als permanente Gefahrenzone ausgewiesen. Auch der Aufenthalt am Taal-See ist verboten.

Erst vor zwei Wochen gab es in der US-amerikanischen Yellowstone-Caldera eine phreatische Explosion, die einen hölzernen Laufsteg zerstörte. Theoretisch sind solche Eruptionen auch in der süditalienischen Caldera Campi Flegrei möglich.

Philippinen: Starkes Erdbeben Mw 6,9 am 2. August

Erdbebenserie mit zwei Erschütterungen im Sechserbereich erschüttern Philippinen – Menschen fliehen auf Straßen

Datum 02.08.2024 | Zeit: 22:23:03 UTC |  8.229 ; 126.603 | Tiefe: 30 km | Mw 6,9

Gestern Abend begann um 22:23:02 UTC eine starke Erdbebenserie vor der Ostküste der philippinischen Insel Mindanao. Das stärkste Beben erreichte eine Magnitude von 6,9 und hatte ein Hypozentrum in 30 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 30 km nordöstlich von Lingig verortet, einem Ort, in dem 6.400 Menschen leben. Es folgte eine Serie starker Nachbeben mit Magnituden im Fünferbereich, die anhielten, bis es um 04:20:26 UTC zu einem weiteren starken Erdbeben der Moment-Magnitude 6,3 kam. Dieses Beben lag mit einer Tiefe von 10 Kilometern relativ oberflächennah. Die Daten stammen vom GFZ Potsdam. Andere Erdbebendienste veröffentlichten leicht abweichende Werte.

Obwohl die Beben stark genug waren, um theoretisch große Schäden zu verursachen, gibt es bisher keine Meldungen über Schäden oder Opfer. Laut PHIVOLCS und dem US-amerikanischen Tsunami-Warnsystem wurde kein Tsunami-Alarm ausgelöst.

Die Erdstöße wurden in einem großen Umkreis von der Bevölkerung gespürt. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von etwa 500 Kilometern um die Epizentren vor. Viele Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen und flohen in Panik auf die Straßen, wo sie die Nacht im Freien verbrachten, aus Angst vor weiteren starken Beben.

In lokalen Medien wird der Katastrophenschutzbeauftragte Ian Onsing aus der Gemeinde Lingig zitiert, der berichtete, dass das Hauptbeben ziemlich stark war und etwa 10 bis 15 Sekunden dauerte. Bodenbewegungen konnten deutlich gespürt werden. Ein weiterer Katastrophenschutzbeauftragter aus der Gemeinde Hinatuan bemerkte Bodenbewegungen, die bis zu 30 Sekunden anhielten. Einheitlich wird von vielen Nachbeben berichtet.

Tektonisches Umfeld der Philippinen

Das Erdbeben stand in Verbindung mit der Subduktion am Philippinengraben. Dabei handelt es sich um eine 1.325 km lange Tiefseerinne, die bis zu 10.540 m tief ist und den Verlauf der kontinentalen Naht zwischen der ozeanischen Philippinenplatte und Eurasien markiert. Die schwerere ozeanische Krustenplatte gerät unter die leichtere Kontinentalplatte und taucht bis in den Erdmantel ab. Dabei schmilzt das ozeanische Krustenmaterial teilweise und bildet Magma, das hinter der Subduktionszone aufsteigt und an den Vulkanen der Philippinen eruptiert wird. Da der Philippinengraben bis zur indonesischen Insel Halmahera reicht, ist er auch für Vulkanausbrüche in dieser Region verantwortlich. Die Erdbeben entstehen, wenn es zu Verhakungen und Spannungen durch die Plattenbewegungen kommt. Gelegentlich können die Erdbeben auch Vulkanausbrüche triggern.

Die Philippinen werden überdurchschnittlich oft von Erdbeben und Vulkanausbrüchen, aber auch von anderen Naturkatastrophen wie Stürmen, Überflutungen und Erdrutschen heimgesucht. Auch der anthropogene Klimawandel wirkt sich im Bereich der Inseln stärker aus als anderswo. Der Meeresspiegelanstieg schafft ebenfalls zahlreiche Probleme.

Kanalon: Erdbeben und Inflation am 31. Juli

Kanlaon zeigt Erhöhung von Seismizität und Inflation – Gasausstoß hoch

Auf den Philippinen sorgt der Vulkan Kanlaon für Schlagzeilen: Gestern wurden unter dem Vulkan 18 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Am 29. Juli wurden noch 5 Beben gemeldet. Außerdem hat sich seitdem der Schwefeldioxid-Ausstoß in den letzten Tagen fast verdoppelt und belief sich gestern auf gut 2500 Tonnen am Tag.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS haben zudem eine erhöhte Inflation des Vulkangebäudes festgestellt haben. Diese begann bereits im Juni zu beschleunigen. Messungen des Kanlaon Volcano Observatory mit elektronischen Distanzmessern (EDM) haben seit dem 18. Juni 2024 eine signifikante Verkürzung der EDM-Linien an den mittleren und unteren südöstlichen Hängen des Vulkans registriert. Seit 2022 zeigt der Vulkan eine langsame, aber kontinuierliche Schwellung, basierend auf GPS- und elektronischen Neigungsmessungen. Das deutet auf einen langfristigen Druckanstieg infolge von Magmenaufstieg im Inneren des Vulkans hin.

Angesichts der andauernden vulkanischen Erdbebenaktivität und der erhöhten SO2-Emissionen zeigen die jüngsten Veränderungen der Bodendeformationsparameter, dass sich der Kanlaon auf eine Eruption vorbereiten könnte.

Für den Kanlaon gilt die Gefahrenwarnstufe „2“, was auf oberflächennahe magmatische Prozesse hinweist, die möglicherweise zu explosiven Ausbrüchen führen könnten. Es wird dringend geraten, die permanente Gefahrenzone mit einem Radius von vier Kilometern zu meiden, um Risiken durch vulkanische Gefahren wie pyroklastische Ströme, ballistische Projektile und Steinschlag zu minimieren. Bei Ascheregenereignissen sollten Menschen in betroffenen Gebieten Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Staubmaske bedecken. Zivilluftfahrtbehörden sollen Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkangipfels zu vermeiden. Gemeinden an den Flusssystemen der Süd- und Westhänge sollten bei starkem Regen Vorsichtsmaßnahmen gegen Lahare und schlammige Strömungen ergreifen.

Taal vergleichsweise ruhig

Auf den Philippinen ist auch der Taal-Vulkan aktiv, doch hier ist es in den letzten Tag zu keinem nennenswerten Ereignis gekommen. Seismizität und Gasausstoß sind vergleichsweise gering. Der Der Schwefeldioxid-Flux liegt unterhalb von 2000 Tonnen am Tag.

Taifun Gaemi trifft Südosten von Asien schwer

Taifun Gaemi richtete in China, Taiwan und auf den Philippinen große Schäden an und kostete Menschenleben

Taifun Gaemi zog in den letzten Tagen zuerst über die Philippinen hinweg, steuerte dann über Taiwan nach China, wo er sich zu einem Tropensturm abschwächte, aber immer noch starken Regen und Überschwemmungen mit sich brachte. Gestern erreichte Gaemi erneut Land in der chinesischen Küstenprovinz Fujian und zog weiter ins Landesinnere. Rund 630.000 Menschen in Fujian sind betroffen, und fast die Hälfte musste evakuiert werden. Die Windgeschwindigkeiten lagen zuletzt bei etwa 100 km/h, nachdem sie zuvor bei 118 km/h lagen.

Vor dem Eintreffen des Taifuns hielt der Ständige Ausschuss des Politbüros der Kommunistischen Partei unter Präsident Xi Jinping eine Sondersitzung zum Hochwasserschutz ab und forderte landesweit Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Bis jetzt kam China allerdings noch relativ glimpflich davon. Anders sah es in Taiwan und auf den Philippinen aus, wo erst jetzt das volle Ausmaß der Katastrophe sichtbar wird. Alleine auf den Philippinen verloren mindestens 33 Menschen ihr Leben infolge von Erdrutschen und Überschwemmungen. In der Landeshauptstadt Manila waren 12 Opfer zu beklagen. Laut Katastrophenschutz sind mehr als 1,3 Millionen Menschen in dem Inselstaat von den Unwettern betroffen. Rund 210.000 Menschen wurden obdachlos und mussten in Evakuierungszentren untergebracht werden.

Dem nicht genug, kenterte im Sturm der Öltanker „MT Terra Nova“, wobei ein Besatzungsmitglied starb. Der Tanker transportierte 1,4 Millionen Liter Öl, das nun langsam ausläuft und nahegelegene Strände kontaminiert. Es droht eine Ölpest, der zahlreiche Meeresbewohner zum Opfer fallen könnten. Man versucht das Öl einzudämmen, hatte bisher jedoch aufgrund des starken Seegangs nur bescheidenen Erfolg.

Die taiwanesischen Behörden meldeten sieben Todesopfer und 785 Verletzte. Besonders hart traf es die Stadt Kaohsiung, wo Straßen aufgrund heftiger Regenfälle unter Wasser standen.

Klimaexperten gehen davon aus, dass der Klimawandel Wirbelstürme verstärkt. Ein Problem ist, dass sie sich langsamer fortbewegen als früher und ihre Wucht somit länger in einem Gebiet entfalten können, was ihre Zerstörungskraft verstärkt. Dabei verursachen Überflutungen und Erdrutsche meistens höhere Opferzahlen als die starken Winde.

Taal mit phreatischen Eruptionen Ende Juni

Zwei Phreatische Eruptionen am Taal förderten Dampfwolken bis zu 800 m hoch

Am philippinischen Calderavulkan Taal ereigneten sich im Hauptkrater von Volcano Island zwei schwache, phreatische bzw. dampfgetriebene Eruptionen. Sie manifestierten sich um 14:31 Uhr und 14:39 Uhr und dauerten jeweils eine Minute, wie aus den visuellen, seismischen und Infraschallaufzeichnungen des Taal Volcano Network hervorgeht. Die Eruptionen erzeugten dampfhaltige Eruptionswolken, die bis zu 800 Meter über dem Hauptkrater aufstiegen und nach Südwesten drifteten. Auf Videoaufnahmen ist zu erkennen, dass es sich bei einer der Eruptionen um einen Doppelschlag aus 2 Schloten handelte, denn es stiegen fast gleichzeitig 2 Fontänen aus Wasser und Schlamm auf, der vom Seeboden des Kratersees stammt.

Am Vortag lagen die Schwefeldioxidemissionen bei durchschnittlich 6.571 Tonnen am Tag, während der Durchschnitt der Emissionen seit Januar dieses Jahres bei 7.895 Tonnen/Tag liegt. Die schwache phreatische Aktivität wird wahrscheinlich durch die fortgesetzte Emission heißer vulkanischer Gase am Taal-Hauptkrater verursacht und könnte sich wiederholen. Die beobachteten vulkanischen Erdbebenaktivitäten und Bodenverformungen am Taal deuten jedoch darauf hin, dass ein magmatischer Ausbruch unwahrscheinlich ist.

PHIVOLCS erinnert daran, dass die Alarmstufe 1 für den Vulkan Taal gilt, was bedeutet, dass der Vulkan weiterhin in einem anormalen Zustand ist. Diese Stufe sollte nicht als Zeichen dafür interpretiert werden, dass die Unruhen oder die Gefahr eruptiver Aktivitäten vorüber sind. Bei Alarmstufe 1 können plötzliche, dampfgetriebene oder phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle sowie gefährliche Ansammlungen oder Ausstöße von vulkanischem Gas auftreten und die Vulkaninsel Taal bedrohen. Zudem stellt die Entgasung großer Mengen von vulkanischem Schwefeldioxid ein langfristiges Gesundheitsrisiko für die umliegenden Gemeinden dar, die regelmäßig dem vulkanischen Gas ausgesetzt sind.

Beim Taal handelt es sich um einen großen Calderavulkan, der auf der philippinischen Hauptinsel Luzon liegt. Die Hauptstadt Manila befindet sich ca. 60 Kilometer nördlich des Vulkans und könnte im Falle großer Eruptionen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Philippinen am 25.06.24: Phreatische Eruption am Taal

Taal-Vulkan erzeugt eine phreatische Eruption – Dampf in 2100 m Höhe

Auf den Philippinen ereignete sich eine weitere phreatische Eruption am Taal-Vulkan. Wie bei den vorherigen Ausbrüchen manifestierte sie sich im Krater von Volcano Island. Laut PHILVOLCS dauerte die Eruption 2 Minuten und fand gestern Abend zwischen 21:30 Uhr und 21:32 Uhr Ortszeit statt. Visuelle, seismische und Infraschallaufzeichnungen des Taal Volcano Network zeigen, dass dabei dampfgefüllte Eruptionswolken bis zu 600 Meter über dem Krater aufstiegen und nach Westen drifteten. Diese Beobachtungen wurden durch Web- und Wärmebildkameras bestätigt. Das Institut berichtet zudem, dass die Dampfwolken aus dem Kratersee bis zu 2.100 Meter aufstiegen.

Es war die erste phreatische Eruption im Juni. Im Vormonat hatte es eine Serie solcher dampfgetriebenen Eruptionen gegeben. Diese stiegen nicht nur direkt aus dem Kratersee auf, sondern auch aus Schloten in seinem Randbereich. Obwohl phreatische Eruptionen auch in normalen Vulkankratern entstehen können, sind sie typisch für Vulkane mit einem Kratersee, da hier ausreichend Grundwasser vorhanden ist. Weiterhin tritt diese Eruptionsart häufiger an Gletschervulkanen oder an dombildenden Feuerbergen in den Tropen auf, besonders zur Regenzeit.

Am 20. Juni 2024 lagen die Schwefeldioxidemissionen durchschnittlich bei 4.641 Tonnen pro Tag, wobei der Durchschnitt seit Januar dieses Jahres bei hohen 7.967 Tonnen pro Tag liegt. Diese geringe phreatische Aktivität wird wahrscheinlich durch die fortgesetzte Emission heißer vulkanischer Gase im Hauptkrater des Taal verursacht und könnte sich in ähnlichen Ereignissen fortsetzen. Die Hintergrundwerte der vulkanischen Erdbebenaktivität und der Bodenverformung deuten darauf hin, dass ein magmatischer Ausbruch derzeit unwahrscheinlich ist. Dennoch wurde gestern 1 vulkanotektonisches Erdbeben registriert.

DOST-PHIVOLCS weist darauf hin, dass für den Taal-Vulkan weiterhin Alarmstufe 1 gilt, was auf einen anormalen Zustand hinweist und nicht bedeutet, dass die Unruhen oder die Gefahr eines magmatischen Ausbruchs vorüber sind. Bei Alarmstufe 1 können plötzlich auftretende dampfgetriebene oder phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle sowie gefährliche Ansammlungen oder Ausstöße von Vulkangas auftreten und die Taal-Vulkaninsel gefährden. Zudem stellt die Entgasung hoher Konzentrationen von vulkanischem Schwefeldioxid ein potenzielles langfristiges Gesundheitsrisiko für die umliegenden Gemeinden dar.

Taal mit hohem Gasausstoß am 2. Juni

Taal steigerte seinen Gasausstoß und förderte mehr als 10.000 Tonnen Schwefeldioxid am Tag

Der philippinische Taal-Vulkan bildet eine große Caldera, die ca. 50 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila liegt. Diese ist zum größten Teil mit einem See gefüllt, in dem sich eine Vulkaninsel namens „Volcano Island“ befindet. Die Insel stellt einen Intracalderavulkan dar und beherbergt das aktuelle Eruptionszentrum des Calderavulkans Taal. Im Zentrum der Insel befindet sich ein Krater, der wiederum einen Kratersee beherbergt. Eine ziemlich verschachtelte Inselsituation, denn bereits die Caldera liegt auf der Philippineninsel Luzon. Wir haben also eine Insel mit einem Calderasee, in dem sich eine Insel mit einem Kratersee befindet. Dieser Kratersee emittiert seit dem 30. Mai wieder verstärkt Schwefeldioxid. Der Ausstoß steigerte sich von ca. 3000 Tonnen am Tag auf 10469 Tonnen. Das ist ein sehr hoher Wert, wie er normalerweise nur von Vulkanen erreicht wird, die große Mengen Lava ausstoßen. Je nach Wetterlage droht bei einem so hohen Gasausstoß VMOG. Hierunter versteht man vulkanisch bedingten SMOG, der gesundheitsgefährdend sein kann.

MIROVA registriert eine thermische Anomalie mit 15 MW Leistung. Sie deutet darauf hin, dass die Gase und das Wasser im Kratersee heiß sind.

Neben dem Gasausstoß verstärkte der Taal in den letzten Wochen auch seine Seismizität. Sie ist zwar noch als gering einzustufen, dennoch werden täglich mehrere vulkanotektonische Erdbeben registriert. Seismizität und Gasausstoß steigerten sich umgekehrt proportional zur explosiven phreatischen Tätigkeit: Im April und Mai gab es eine Serie phreatischer Eruptionen, bei denen sich der aufgetaute Druck im Vulkansystem abbauen konnte. Das bedingte offenbar eine Reduzierung des Gasausstoßes. Nun gab es länger keine phreatischen Eruptionen mehr und der Gasausstoß zieht wieder an.

Bei den phreatischen Eruptionen handelte es sich um Dampfexplosionen, die zustande kamen, ohne dass es zu einem direkten Kontakt zwischen Magma und Wasser kam. Doch in einiger Tiefe unter dem Taal-Vulkan wird es noch Magma geben. Inwieweit sie eruptionsfähig ist, bleibt ungewiss.

Kanlaon: Schwarmbeben am 26. Mai 2024

Schwarmbeben unter dem Vulkan Kanlaon deutet auf Gesteinsbruch hin – Vulkanische Unruhen erwartet

Auf der philippinischen Insel Negros sorgt der Vulkan Kanlaon für Beunruhigung, da sich unter ihm ein weiterer Erdbebenschwarm ereignet hat. Laut einer Sondermeldung des Instituts PHIVOLCS manifestierten sich heute zwischen 13:35 Uhr und 16:30 Uhr Ortszeit vierundzwanzig vulkanotektonische Erdbeben. Diese wurden vom Kanlaon Volcano Network aufgezeichnet.

Die Magnituden dieser Erdbeben lagen zwischen ML 0,8 und ML 2,3 und traten in Tiefen von 0 bis 6 Kilometern unter der Westflanke des Vulkans auf. Seit dem 1. Januar 2024 ist der Ausstoß von vulkanischem Schwefeldioxid (SO2) aus dem Gipfelkrater erhöht und beträgt durchschnittlich 1.291 Tonnen pro Tag. Die letzte SO2-Messung am 26. Mai 2024 ergab einen Durchschnitt von 2.003 Tonnen pro Tag.

Bodenverformungsdaten aus kontinuierlichen GPS- und elektronischen Neigungsmessungen zeigen eine anhaltende Inflation unter der Westflanke des Vulkans, die zwischen April und Juli 2023 begann und die erhöhte Seismizität erklärt. Eine längerfristige Inflation des gesamten Vulkans wird seit März 2022 beobachtet. Vulkanologen vermuten, dass viele Erdbeben durch Fluidbewegungen ausgelöst werden. Der aktuelle Erdbebenschwarm deutet jedoch auf Gesteinsbrüche hin, die zu weiteren Unruhen führen könnten.

Die Öffentlichkeit wird daran erinnert, dass für den Kanlaon derzeit Alarmstufe 1 gilt. Sollte der oben genannte Aufwärtstrend bei den Überwachungsparametern anhalten, könnte der Vulkanstatus auf Alarmstufe 2 angehoben werden, um vor zunehmenden Unruhen zu warnen. Der Öffentlichkeit und den örtlichen Behörden wird dringend empfohlen, wachsam zu sein und die vier Kilometer lange permanente Gefahrenzone (PDZ) nicht zu betreten, da die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und gefährlicher phreatischer Ausbrüche ohne Vorwarnung steigt. Die Zivilluftfahrtbehörden müssen den Piloten außerdem raten, Flüge in der Nähe des Vulkangipfels zu vermeiden, da der Auswurf eines plötzlichen phreatischen Ausbruchs für Flugzeuge gefährlich sein kann. DOST-PHIVOLCS überwacht die Aktivitäten des Vulkans Kanlaon genau und wird alle neuen Entwicklungen unverzüglich mitteilen.

Auf den Philippinen ist auch der Taal weiter unruhig. In den letzten Tagen gab es keine phreatischen Eruptionen, dafür verdoppelte sich der Schwefeldioxid-Ausstoß auf fast 5000 Tonnen am Tag.