Taal mit weiteren phreatischen Eruptionen am 3. Oktober

Calderavulkan Taal generierte am Donnerstag 2 weitere phreatische Eruptionen – Schwefeldioxidausstoß gestiegen

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Taal-Vulkan weiterhin aktiv und eruptierte gestern zwei Mal phreatisch. Die Eruptionen dauerten 2 Minuten und förderten Dampfwolken, die bis zu 2000 m hoch aufstiegen. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden keine aufgezeichnet, während der Schwefeldioxid-Ausstoß weiter zunahm und sich auf 3267 Tonnen am Tag belief. Das meiste Gas entweicht am Kraterboden. Entsprechend aufgewühlt ist das Wasser des Kratersees, in dem heiße Fluide für Turbulenzen sorgen.

Wie PHILVOLCS mitteilte, wird weiterhin eine Bodenhebung im Bereich von Volcano Island festgestellt, in deren Kratersee die phreatischen Eruptionen erscheinen. Übergeordnet wird im Rest der Taal-Caldera eine Bodenabsenkung gemessen. Man kann davon ausgehen, dass die Bodenhebung von Volcano Island mit einer Magmenintrusion zusammenhängt, während ich vermute, dass die Subsidenz der restlichen Caldera mit Entwicklungen im Hydrothermalsystem zusammenhängt.

Spektakulärer als die phreatischen Eruptionen von gestern war die letzte der drei Dampfausbrüche am Vortag. Sie manifestierte sich am 2. Oktober um 16:29 Uhr Lokalzeit und erzeugte eine vergleichsweise große Eruptionsfontäne, die Wasser und Schlamm aus Seesedimenten so weit auswarf, dass praktisch der gesamte Krater davon eingedeckt wurde. Sehr schön ist das in der zweiten Hälfte des unten eingebetteten Videos zu sehen.

PHILVOLCS hält seine Warnung vor einem Betreten der Vulkaninsel aufrecht und schließt auch Eruptionen nicht aus, die Vulkanasche fördern könnten. Das Risiko weiterer phreatischer Eruptionen ist groß. Außerdem kann es bei Inversionswetterlagen zur Bildung von VOG kommen, der auch Ortschaften am Rand des großen Calderasees, in dem sich Volcano Island befindet, beeinträchtigen kann. Bewohner sollen sich in solchen Situationen mit Atemmasken vor der Gasverschmutzung schützen.

Hoher Gasausstoß am Kanlaon

Der Taal ist nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der einen starken Gasflux erzeugt. Der Kanlaon stieß gestern 5177 Tonnen Schwefeldioxid aus und erzeugte 10 vulkanotektonische Erdbeben. Der Vulkan könnte sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten.

Taal mit 5 phreatischen Eruptionen am 1. Oktober

Taal-Caldera erzeugte 5 phreatische Eruptionen – weniger Schwefeldioxid ausgestoßen

Der philippinische Taal-Vulkan ist weiterhin aktiv und erzeugte gestern fünf phreatische Eruptionen aus dem Kratersee auf Volcano Island. Die Dampfexplosionen ereigneten sich zwischen 01:10 Uhr und 16:37 Uhr Ortszeit. Sie konnten sowohl per Livekamera beobachtet als auch mit seismischen und Infraschallsensoren detektiert werden. Sie dauerten zwischen zwei und sechs Minuten und förderten Dampfwolken, die bis zu 2.100 Meter hoch aufstiegen. Wasser und Schlamm wurden ebenfalls aus dem Seegrund ausgestoßen und bildeten Fontänen von mehreren zehn Metern Höhe. Außerdem wurden 6 Phasen mit vulkanischem Tremor registriert.

Der Taal-Vulkan zeigt seit einigen Wochen verstärkte Aktivität: Seit dem 22. September 2024 wurden insgesamt siebzehn phreatische Eruptionen verzeichnet. Zudem ist der Schwefeldioxidausstoß generell sehr hoch. Seit Januar liegen die durchschnittlichen Emissionen bei 6.750 Tonnen pro Tag. In den letzten Tagen ging der Ausstoß jedoch deutlich zurück, da am 30. September nur noch 1.354 Tonnen pro Tag gemessen wurden. Das Phänomen, dass der Schwefeldioxidausstoß nachlässt, bevor es zu Serien phreatischer Eruptionen kommt, wurde bereits früher beobachtet. Es könnte darauf hindeuten, dass einer der Hauptschlote der Emissionen verstopft, der dann durch die Dampferuptionen freigeblasen wird, nachdem der Druck im Schlot gestiegen ist.

Die schwache phreatische Aktivität wird höchstwahrscheinlich durch die anhaltende Emission heißer vulkanischer Gase im Hauptkrater verursacht, und weitere ähnliche Ereignisse könnten folgen. Die bislang gemessenen Hintergrundwerte für vulkanische Erdbeben und Bodenverformungen deuten darauf hin, dass ein magmatischer Ausbruch derzeit unwahrscheinlich ist.

PHIVOLCS weist die Öffentlichkeit darauf hin, dass für den Taal-Vulkan weiterhin Alarmstufe 1 gilt. Dies bedeutet, dass sich der Vulkan in einem abnormalen Zustand befindet, was nicht als Zeichen zu werten ist, dass die Unruhe oder die Gefahr eines Ausbruchs vorbei ist. Bei Alarmstufe 1 können jederzeit plötzliche dampfgetriebene oder phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Ascheausstöße sowie gefährliche Ansammlungen oder Ausstöße vulkanischer Gase auftreten, die Gebiete auf der Taal-Vulkaninsel gefährden. Der Zugang zu Volcano Island bleibt gesperrt.

Update: Auch heute (2. Oktober) gab es eine phreatische Eruptionen Sie dauerte 11 Minuten und brachte eine schöne Schlammfontäne hervor. Außerdem stieg Dampf bis auf eine Höhe von 2400 m. Der Schwefeldioxid-Ausstoß erhöhte sich und lag bei 2500 Tonnen am Tag.

Taiwan: Taifun Krathon probt Landfall

Taifun Krathon traf die Philippinen und hält auf Taiwan zu

Die Pazifikregion Südostasiens wird in den letzten Wochen ungewöhnlich häufig von schweren Taifunen heimgesucht, die oft superlative Bezeichnungen erhalten. Einer dieser tropischen Wirbelstürme trägt zudem zwei Namen: Krathon und Julian. Supertaifun Krathon-Julian zog am Wochenende über den Norden der Philippinen hinweg und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 225 km/h zerstörte er Häuser, entwurzelte Bäume und verursachte Verkehrschaos. Gewaltige Regenmengen setzten ganze Landstriche unter Wasser und lösten Erdrutsche aus. Meterhohe Wellen brandeten gegen die Küsten und verursachten Sturmfluten. Es kam zu massiven Strom- und Kommunikationsausfällen. Über 1.800 Menschen wurden in der betroffenen Region evakuiert.

Ein ähnliches Szenario droht sich nun in Taiwan zu wiederholen: Über dem warmen Südchinesischen Meer gewann Krathon weiter an Kraft und trifft heute Morgen auf die Küste Taiwans.

Der Südwesten der Insel ist besonders bedroht, mit einem hohen Potenzial für katastrophale Schäden. Der Sturm, der inzwischen Windgeschwindigkeiten von bis zu 198 km/h erreicht, mit Böen von bis zu 245 km/h, trifft in der Nähe der Hafenstadt Kaohsiung auf Land. Als Vorsichtsmaßnahme wurden Schulen geschlossen, und über 7.700 Menschen aus gefährdeten Gebieten evakuiert. Präsident Lai Ching-te betonte die Seltenheit des Taifuns aufgrund seiner ungewöhnlichen Zugbahn und warnte vor schweren Schäden.

Erste Schäden verursachten bereits Erdrutsche, die gestern Abend infolge starker Regenfälle entstanden, die von den Ausläufern des Taifuns in Taiwan verursacht wurden. Ein Erdrutsch ließ dabei Gesteinsmassen vor den Eingang eines Tunnels in Hualien County stürzen, die den Tunnel blockierten.

In den Bergregionen Südtaiwans wurden höchste Alarmstufen ausgerufen, und es wurden Vorsichtsmaßnahmen wie Sandsäcke und Barrieren gegen Überschwemmungen getroffen. In der Nähe von Kaohsiung patrouilliert die Küstenwache und warnt die Bevölkerung, gefährdete Gebiete zu meiden. Fast 40.000 Soldaten wurden mobilisiert, um bei Hilfseinsätzen zu helfen, und zahlreiche internationale sowie inländische Flüge wurden gestrichen.

Wissenschaftler warnen, dass Taifune durch den Klimawandel zunehmend an Intensität gewinnen und länger über Land bestehen bleiben könnten.

Ist Taifun Krathon tatsächlich ein Supertaifun?

Ein Taifun wird als „Supertaifun“ bezeichnet, wenn die maximalen anhaltenden Windgeschwindigkeiten mindestens 241 km/h erreichen, was der Kategorie 4 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Windskala entspricht. Krathon erreicht derzeit diese Windgeschwindigkeit nur in Böen und darf daher technisch gesehen nicht als „Supertaifun“ bezeichnet werden.

Taal-Caldera mit phreatischer Explosion am 25.09.24

Weitere phreatische Eruption am Taal – Thermalcam dokumentierte Eruption

Im Kratersee von Volcano Island in der Taal-Caldera gab es heute eine weitere phreatische Eruption. Bei dem dampfgetriebenen Vulkanausbruch entstand eine geysiratige Fontäne aus Dampf, 70 Grad heißem Wasser und Sedimenten, die mehrere Zehner Meter hoch aufstieg. Das Ereignis wurde nicht nur von den Seismometern in Form von schwachen Erdbebensignalen registriert, sondern auch von einer Thermalcam am Ufer des Kratersees dokumentiert. Dabei kam ein buntes Bild heraus, das an Pop-Art erinnert. Infolge der Eruption stieg eine Dampfwolke bis zu 1500 m hoch auf. Das Wasser des Kratersees zeigte starke Turbulenzen.

PHILVOLCS veröffentlichte auch neue Daten zum Taal, nach denen die Schwefeldioxid-Emissionen etwas zurückgegangen sind: Am 23. September wurde ein Ausstoß von 4899 Tonnen am Tag gemessen. Das ist freilich immer noch ein hoher Wert, der bei ungünstigen Wetterlagen zu VOG führen kann. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden bis zum Zeitpunkt der Berichtveröffentlichung nicht detektiert. Die Inflation auf Volcano Island hält weiter an, während großräumig im restlichen Bereich der Caldera Subsidenz festgestellt wird und der Boden absinkt.

Da es jederzeit zu weiteren phreatischen Eruptionen kommen kann, ist ein Betreten der Vulkaninsel im Calderasee verboten. Die Alarmstufe „1“ bleibt bestehen, was auf geringe vulkanische Unruhen hindeutet. Tatsächlich können in Zeiten von Magmeninflation auch magmatische Eruptionen nicht ausgeschlossen werden. Ich persönlich würde am Taal die Alarmstufe „2“ für gerechtfertigt halten. Auf den Philippinen scheint man aber nicht ganz so zimperlich zu sein. Schließlich gehört der Vulkanismus zum Alltag der Menschen und an Naturkatastrophen ist man sowieso gewöhnt. Neben Vulkanausbrüchen gehören Erdbeben und starke Stürme zum Alltag der Philippinos.

Ein anderer Vulkan der Philippinen ist unruhig und könnte sich auf eine Eruption vorbereiten: Am Kanlaon wurden in den letzten 24 Stunden 10 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert und ein fast doppelt so hoher Schwefeldioxid-Ausstoß wie am Taal.

Taal mit 3 phreatischen Eruptionen am 23.09.24

Drei phreatische Eruptionen aus dem Kratersee auf Volcano Island in der Taal-Caldera

Am philippinischen Taal-Vulkan kam es gestern zu drei schwachen phreatischen Eruptionen aus dem Kratersee auf Volcano Island. Das geht aus einer Meldung des zuständigen Observatoriums des Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHIVOLCS) hervor. Dampfwolken stiegen bis zu 1.800 Meter hoch auf und wurden in Richtung Nordosten geweht. Die Dampfexplosionen dauerten zwischen einer und drei Minuten und erzeugten seismische Signale. Zudem registrierte das seismische Netzwerk am Vulkan in der Provinz Batangas eine zehnminütige Tremorphase. Bereits am Freitag wurde länger anhaltender Tremor aufgezeichnet, was auf drohende phreatische Eruptionen hinwies.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß bleibt weiterhin sehr hoch und betrug bei der letzten Messung am 21. September 8.927 Tonnen pro Tag. Außerdem wurde festgestellt, dass heiße Fluide im Kratersee aufsteigen und für Turbulenzen sorgen.

Eine langfristige Deflation der Taal-Caldera sowie eine kurzfristige Inflation der nördlichen und südöstlichen Flanken der Vulkaninsel wurden ebenfalls registriert.

Es gilt weiterhin Alarmstufe 1, die auf vulkanische Unruhen im geringen Umfang hinweist. Der Vulkan wird als abnormal eingestuft, und es bestehen Gefahren, vor denen sich die Bevölkerung in der Region schützen sollte. Insbesondere Anwohner des Calderavulkans sind von den Schwefeldioxid-Emissionen betroffen, die VOG (volcanic smog) verursachen können und ein gesundheitliches Risiko darstellen. In der Nähe von Volcano Island können jederzeit weitere phreatische Eruptionen auftreten, die eine Gefahr für Menschen darstellen, die sich in der Nähe der Insel aufhalten. Der Zutritt zur Vulkaninsel, insbesondere zur permanenten Gefahrenzone (PDZ) um den Hauptkrater und die Daang-Kastila-Spalte, bleibt weiterhin verboten.

Der Taal-Vulkan liegt nur etwa 60 Kilometer südlich der philippinischen Hauptstadt Manila, die im Falle einer großen Eruption in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Es gibt Parallelen zum Campi-Flegrei-Vulkan in Italien, die die Metropolregion Neapel beschattet. (Anmerkung: Das Bild stammt aus dem Archiv)

Zusammenfassung: 

  • Drei phreatische Eruptionen mit Dauer zwischen 1 und 3 Minuten
  • Dampf stieg 1800 m hoch auf
  • Schwefeldioxid-Emissionen von 8.927 Tonnen pro Tag
  • 10 Minuten lange Tremorphase
  • Turbulenzen durch heiße Fluide im Kratersee

Taal Vulkan mit Erdbeben am 21.09.24

Taal stößt große Mengen Schwefeldioxid aus – Erdbeben und Tremor registriert

Die seismische Aktivität des philippinischen Taal-Vulkans hat in den letzten Tagen zugenommen. Wie PHIVOLCS meldete, wurden vorgestern 12 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Acht dieser Beben waren harmonische Tremorphasen, die eine Gesamtdauer von 340 Minuten erreichten. Gestern wurden von insgesamt sieben registrierten seismischen Ereignissen sechs Tremorphasen mit einer Gesamtdauer von 105 Minuten verzeichnet. Diese Seismizität weist auf die Bewegung vulkanischer Fluide hin, die sich im Untergrund angesammelt haben. Auch der hohe Gasausstoß spricht dafür: Bei der letzten Messung am 18. September wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von über 8.200 Tonnen pro Tag festgestellt.

Der hohe Gasausstoß verursacht in der Provinz Batangas immer wieder Probleme, da sich je nach Wetterlage vulkanischer Smog, auch „Vog“ genannt, bildet. Die hohen Schwefeldioxid-Konzentrationen in der Atemluft können Atemwegserkrankungen auslösen oder verschlimmern. Deshalb wird wiederholt empfohlen, Atemmasken zu tragen. Normale Gesichtsmasken bieten jedoch kaum Schutz vor Vog, da sie lediglich Partikel, nicht aber Gase filtern. Wirklichen Schutz bieten nur Gasmasken mit geeigneten Filtern. Diese sind allerdings im Alltag schwer praktikabel.

Zurück zum Vulkan: Neben Erdbeben und Gasausstoß, die im Kratersee auf Volcano Island für Wasserturbulenzen und hoch aufsteigende Dampfwolken sorgen, wird in zwei Regionen der Vulkaninsel im Calderasee des Taal-Vulkans Bodenhebung aufgrund von Magmenaufstieg registriert. Betroffen sind die nördliche und südöstliche Vulkanflanke. Allerdings senkt sich der Boden in vielen Bereichen der Caldera, in denen vor der Eruption im Jahr 2020 eine Bodenhebung festgestellt wurde. Die damalige Eruption war jedoch nicht groß genug, um eine so lange anhaltende Deflation zu verursachen. Daher muss ein anderer Prozess hinter dieser Subsidenz stecken. Fließt Magma aus einem flach gelegenen Reservoir unterirdisch in ein tieferes ab? Oder schrumpft der Magmenkörper durch Abkühlung? Beide Szenarien scheinen eher unwahrscheinlich. Es könnte sich aber um einen ähnlichen Prozess handeln, wie wir ihn von einem anderen Calderavulkan kennen: dem Bradyseismos der italienischen Campi Flegrei. Hier sind es vor allem magmatische Fluide wie geothermale Tiefenwässer und magmatische Gase, die im Hydrothermalsystem des Vulkans zirkulieren und für das ständige Auf- und Ab des Bodens sorgen. Diese Prozesse werden von Magma befeuert, das meist in Tiefen von mehr als fünf Kilometern liegt. Am Taal ist die Gefahr von phreatischen Eruptionen momentan hoch.

Der Taal ist aber nicht der einzige Vulkan der Philippinen, der aktuell für Schlagzeilen sorgt: Am Kanlaon gab es gestern wieder 25 Erschütterungen. Am Vortag waren es sogar 45. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist mit mehr als 10.000 Tonnen am Tag noch höher als am Taal. Hier muss man mit einem Vulkanausbruch rechnen.

Kanlaon: Anwohner fliehen vor Gaswolken

Anwohner des Vulkans Kanlaon ergriffen die Flucht vor den Gaswolken aus Schwefeldioxid

Am Mittwoch flohen auf den Philippinen Hunderte Anwohner des Vulkans Kanlaon aus ihren Häusern, nachdem dieser große Mengen vulkanischer Gase ausgestoßen hatte. Vulkanologen warnten vor einem möglichen Ausbruch, wie ein lokaler Beamter der Sicherheitsbehörden der Zeitung Philstar mitteilte.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS berichteten von den höchsten jemals gemessenen Schwefeldioxid-Emissionen an diesem Vulkan. Der Rekord von Dienstag wurde bereits gestern übertroffen: Laut Messungen der Flyspec-Kampagne belief sich der Schwefeldioxidausstoß auf 11.556 Tonnen pro Tag, etwa 1.500 Tonnen mehr als am Vortag. Vor dem letzten Ausbruch am 3. Juni 2024 lag die durchschnittliche Emissionsrate bei 1.273 Tonnen pro Tag, was deutlich unter den aktuellen Werten liegt. Seitdem hat sich der Gasausstoß erheblich gesteigert und liegt bei einem Durchschnittswert von 3.565 Tonnen pro Tag.

Bewohner mehrerer Dörfer, die in Windrichtung des Vulkans liegen, berichteten von wahrnehmbaren Schwefeldämpfen. Längerer Kontakt mit dem vulkanischen Gas sollte unbedingt vermieden werden, da er in Gemeinden, die direkt den Gasschwaden ausgesetzt sind, zu Reizungen der Augen, des Halses und der Atemwege führen kann. Besonders gefährdet sind Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Lungen- oder Herzerkrankungen sowie ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Betroffene Gemeinden sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.

Doch der extrem hohe Gasausstoß, den man ansonsten in dieser Größenordnung nur vom Taal Vulkan auf den Philippinen kennt, ist nicht das einzige Anzeichen eines möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruchs: innerhalb von 24 Stunden manifestierten sich 79 vulkanotektonische Erdbeben. Der Vulkan ist infolge von Magmenaufstieg aufgebläht.

Bereits am Dienstag wurden 300 Bewohner aus Dörfern innerhalb eines vier Kilometer großen Radius um den Krater des Vulkans vorsorglich evakuiert. Die Evakuierten fanden vorübergehend in Schulen und Gemeindezentren außerhalb des Gefahrengebiets Unterschlupf.

Der Schulbetrieb wurde eingestellt, und einige touristische Attraktionen in der Stadt, die etwa 60.000 Einwohner zählt, wurden aufgrund der Vulkanwarnung geschlossen.

„Die derzeitige Aktivität könnte zu Eruptionen führen“, hieß es weiter. Die Bewohner der umliegenden Dörfer wären dann durch heiße Aschewolken, „ballistische Projektile, Steinschläge“ und andere Gefahren bedroht.

Der Kanlaon, der sich mehr als 2.400 Meter über dem Meeresspiegel auf der zentralen Insel Negros erhebt, ist einer von 24 aktiven Vulkanen auf den Philippinen. In den letzten neun Jahren brach er 15 Mal aus.

Bei einem Ausbruch im Jahr 1996 starben drei Wanderer, als der Vulkan Asche ausstieß.

Kanlaon: Erdbeben und Schwefeldioxid

Erhöhte Seismizität und starker Schwefeldioxid-Ausstoß sorgen für Evakuierungen am Kanlaon

Die beunruhigenden Meldungen vom philippinischen Vulkan Kanlaon reißen nicht ab. Nachdem es bereits gestern Morgen zu einem Schwarmbeben kam, das länger anhielt und insgesamt 337 Einzelbeben umfasste, gesellt sich zu der erhöhten Seismizität noch ein extrem hoher Schwefeldioxidausstoß dazu: er betrug 9985 Tonnen am Tag. Dieser Wert wurde von den Vulkanologen von PHILVOLCS bei einem Observierungsflug mit Hilfe des GOSPEC-Verfahrens ermittelt. Die Daten, die mit diesem speziellen Spektrometer erfasst werden, gelten als sehr zuverlässig. PHILVOLCS schreibt dazu, dass der Wert von fast 10.000 Tonnen Schwefeldioxidausstoß am Tag den höchsten Wert darstellt, der am Kanlaon jemals gemessen wurde.

Der hohe Gasausstoß gab dann letztendlich den Anstoß dazu, Menschen aus Gehöften zu evakuieren, die sich am Fuß des Vulkans innerhalb der Gefahrenzone befinden, die einen Radius von 4 Kilometer um den Krater hat. Bilder aus der Zone dokumentieren auch, dass Vegetation aufgrund der hohen Gasbelastung beginnt abzusterben.

Die Ausbreitung vulkanischer Gase beschränkt sich aber nicht nur auf die Gefahrenzone, denn PHILVOLCS zählt in seinem Bulletin eine Reihe von Ortschaften auf, in denen Schwefelgeruch wahrgenommen wurde, und warnt vor Folgen für die Gesundheit: Ein längerer Kontakt mit vulkanischem Schwefeldioxid, besonders in Gebieten, in denen sich Rauchfahnen bei schwachem Wind ansammeln, kann zu Augen-, Hals- und Atemwegsreizungen führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Asthma, Lungen- und Herzkrankheiten, ältere Personen, Schwangere und Kinder. Das Tragen von Atemmasken wird empfohlen.

Bereits seit längerem wird der Kanlaon als „aufgebläht“ bezeichnet, was nicht etwa auf Verdauungsstörungen hinweist, sondern darauf, dass es eine größere Magmenakkumulation unter dem Vulkan gibt.

Aus mir unerklärlichen Gründen blieb die Alarmstufe erst einmal auf „2“ stehen, obwohl alle Anzeichen dafür sprechen, dass es jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen zu einer Eruption kommen kann.

Kanalon: Signifikanter Anstieg der Seismizität am 10. September

Vulkan Kanlaon mit Schwarmbeben  und Gasausstoß – Vulkanausbruch könnte sich anbahnen

Seit gestern ist die Erdbebentätigkeit unter dem philippinischen Vulkan Kanlaon gestiegen und erreichte heute einen vorläufigen Höhepunkt, als sich über Nacht 288 vulkanotektonische Erdbeben ereigneten. Bereits am Vortag wurde ein leichter Anstieg der Seismizität festgestellt, als innerhalb von 24 Stunden 25 Erdbeben registriert wurden.

Laut einer Mitteilung von PHIVOLCS lagen die Hypozentren der Beben in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter den nordöstlichen Hängen des Vulkans. Das stärkste Beben mit einer Magnitude von 3,2 wurde sogar vom EMSC detektiert. Der Erdbebenherd befand sich in 7 Kilometern Tiefe unter der Westflanke des Vulkans. Dieses sowie einige andere Erdbeben mit Magnituden im höheren Zweierbereich wurden von den Anwohnern der Region gespürt und lösten Beunruhigung bei den Bewohnern einiger Siedlungen von Canlaon City aus. Bewohner von Bago City berichteten zudem von dumpfen Geräuschen, und in einigen Barangays von Bago, La Carlota und Canlaon wurden starke Schwefeldämpfe wahrgenommen.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidbewegungen, was auf Magma hinweist, das sich einen Weg zur Oberfläche bahnt. Diese Annahme wird durch den massiven Ausstoß vulkanischer Gase unterstützt, der in den letzten Tagen zugenommen hat. Gestern wurde ein Schwefeldioxid-Ausstoß von 2794 Tonnen pro Tag gemessen. Aus dem Krater steigt eine bis zu 800 Meter hohe Dampfwolke auf, die als voluminös beschrieben wird.

Warnungen vor Vulkangefahren am Kanlaon

Die Alarmstufe 2 (zunehmende Unruhe) für den Vulkan Kanlaon bleibt bestehen. Allerdings könnte die aktuelle seismische Aktivität zu einer Erhöhung der Alarmstufe führen. Die Bevölkerung wird aufgefordert, wachsam zu bleiben und das Betreten der permanenten Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern zu vermeiden, um sich vor vulkanischen Gefahren wie pyroklastischen Strömen, herabfallenden Gesteinsbrocken und anderen Risiken zu schützen. Bei möglichen Ascheregen-Ereignissen sollten Menschen in betroffenen Gebieten Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Staubmaske bedecken. Flugpiloten sollten den Gipfelbereich des Vulkans meiden, da plötzliche Ascheausbrüche und Trümmer für Flugzeuge gefährlich sein können. Bewohner entlang der Flusssysteme auf den Süd- und Westhängen, besonders in Regionen, die bereits Lahare erlebt haben, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, wenn starker Regen vorhergesagt oder eingesetzt hat.

Update: Evakuierungen angeordnet

Heute Mittag (Ortszeit Philippinen) ordnete die Kommunalverwaltung von Canlaon City die Evakuierung der Bewohner innerhalb der 8 Kilometer durchmessenden permanenten Gefahrenzone um den Mt. Kanlaon an. Offenbar fürchtet man einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch.